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Corona und der Sport

9401
vinchris hat geschrieben: Aber solange wir nicht wissen, ob geimpfte Personen nicht doch andere anstecken können, wird das in dieser Form kaum praktikabel sein.
Vielleicht reicht so ein Sticker wie von den Atomkraftgegnern. Die waren ganz geschickt und haben nicht ein AKW gezeigt, das gerade "hochgeht", sondern ein lachendes Sonnengesicht.

Nicht um Zugang zu erhalten - ganz simpel, um eine Gesinnung zu zeigen. Piktogramm "Spritze", "Ich habe mich getraut", "Ich habe vertraut" oder Ähnliches.

Knippi

9402
Was es nicht alles gibt.....Corona Antikörpertest bei Kaufhof

https://www.galeria.de/Lykon-Covid-19-A ... 98169.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

9403
hardlooper hat geschrieben: Piktogramm "Spritze", "Ich habe mich getraut", "Ich habe vertraut" oder Ähnliches.
"Spitze, die Spritze" :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

9405
bones hat geschrieben:"Spitze, die Spritze" :D
Es gibt immerhin schon dieses hübsche Poster, das für eine gemeinsame Aktion mehrerer Impfstoff-Entwickler wirbt. OK, auf die Aufforderung "Lasst uns impfen gehen" würde ich natürlich mit "Klar, aber wo denn??" antworten. Aber vielleicht läuft die Kampagne ja bis zum Sommer ... oder Herbst ... oder ...

9406
ruca hat geschrieben:An harten Zahlen haben wir doch defacto nur

- Anzahl Covid-19 im Krankenhaus
- Anzahl Covid-19 auf Intensiv
- Todeszahlen (absolut und mit Covid-19)

Und leider haben die alle ordentlich Verzögerung.

Der Rest ist doch nicht viel mehr als großes Gerate. Wie oft wurden die Testkriterien geändert? Welchen Einfluss haben die immer breiter verfügbaren und nicht mitgezählten Antigen-Schnelltests?

Laut Intensivregister gibt es seit einigen Tagen übrigens einen leicht positiven Trend. 3 Wochen zurückgerechnet sind wir da an den Tagen vor Weihnachten als viele in den "Quarantäne-Urlaub" gingen. Jetzt wird es spannend, welchen Einfluss die Feiertage selbst haben. In ca. einer Woche werden wir es sehen.
Schön das hier mal einer anmerkt - ist aber kein Wunder, weil viel mediales Echo hat das bisher nach meinen Eindrücken nicht gefunden. Dafür, dass das eine der wichtigsten und verlässlichten Kennzahlen ist, ist das geringe Medienecho problematisch. Der positive Trend geht bei den Covid-19-Intensivpatienten schon seit 8 Tagen ungebrochen. Wir haben Stand heute mit 5289 den niedrigsten Stand seit dem 23. 12. 2020. Der Höchststand war 5762 (laut DIVI-Tagesreporten, in den Zeitreihen sind die Zahlen leicht aweichend, spielt aber keine große Rolle). Wenn man die 7-Tagessummen der Covid-19-Zugänge nimmt, ist der Trend noch viel deutlicher, da waren wir mal bei über 5400 und sind heute bei knapp über 4000.

Entlastung gibt es dadurch natürlich nicht viel, weil die meisten freigewordenen Plätze natürlich schnell mit anderen Patient*innen belegt werden. Es müssen ja auch andere Leiden behandelt und häufig auch Geld verdient werden in den Krankenhäusern.

Die Zahl der Covid-19-Patient*innen auf Intensivstationen ist von den drei genannten Zahlen übrigens vermutlich die genaueste und verlässlichste Zahl, die zudem täglich veröffentlich wird. Die Todeszahl ist dagegen tendenziell die ungenauste und die mit den meisten Verzögerungen.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

9407
Dirk_H hat geschrieben:Wenn ich Herdenimmunität anstrebe, dann wäre es doch sinnig zu wissen wie immun die Herde überhaupt ist, oder?
Wenn die theoretische Rechnung der Vorseite halbwegs hinkommt, dann werden wir bis inkl. April 15-25% der Bevölkerung infiziert haben. Wenn es an Impfdosen mangelt, dann ist das keine irrelevante Zahl.
Es ist völlig unabhängig von den Impfungen eine relevante Zahl. Die Hochrechnungen von M.Skywalker liegen vermutlich in etwa in der richtigen Größenordnung. Ganz grob schätze ich zur Zeit etwa 10% hoffentlich Immune. Bis Ende März könnten das nur durch die Infektionen leicht 20% sein. Zusätzlich voll geimpft würde ich nicht mit deutlich mehr als 5% rechnen.- Aber es ist schon ein großer Unterschied, ob die theoretische durchschnittliche Chance, einen Immunen zu treffen im Mittel bei 10 oder 25% liegt. Und jedes Prozent mehr ist nützlich - wenn die voll geimpften wirklich nicht mehr ansteckend werden.

Und Herdenimmunität ist ja immer das Ziel, die Impfung soll nur dazu beitragen, dass schneller zu erreichen und die Folgen zu mildern. Allerdings würde ich die Erwartungen da auch bezüglich der Letalität nicht so hochhängen wie Fjodoro.
Fjodoro hat geschrieben: Ich denke, dass die Sterbezahlen deutlich runtergehen können, auch wenn im Moment nicht genug Impfstoff da ist. Die Pflegeheime werden ja schon ordentlich beimpft.
Das Problem sind imo nicht die Impfdosen, sondern die überzogenen Erwartungen an die Impfung. Bei Krankheiten mit relativ niedriger Letalität bringen Impfungen keine extremen Senkungen der Todeszahlen, sieht man auch an der Grippe. Klar liegt die Letalität von Covid-19 bei den ü80 deutlich höher als im Schnitt, aber dennoch sollte man auch da die Erwartungen nicht so hochschrauben.

Von den Covid-19 Toten waren etwa 69 % (In erster Näherung etwa 25000 Menschen Stand 5. 1.) 80 oder älter. Der Altersmedian der Covid-19 Toten in D liegt bei 84. Im Schnitt hat ein 80jähriger in D eine Lebenserwartung von 8,1 Jahren, eine 80jährige von etwa 9,6. Allerdings ist die Lebenserwartung in den Pflegeheimen deutlich geringer, das geht runter bis auf etwa 6 Monate für Männer in stationärer Vollzeitpflege. Und wie hier schon diskutiert, resultiert womöglich mehr als die Hälfte der Covid-19 Toten aus Ausbrüchen in Pflegeheimen.

Diese Menschen sind gesundheitlich teilweise schon sehr stark vorbelastet. Bedeutet erstens, auch eine durch eine Impfung schwächerer Verlauf von Covid-19 könnte für sie tödlich sein. Zweitens, sie könnten auch an den Folgen einer Rhinovirus-infektion in Kombination mit ihren Vorbelastungen oder irgendeiner anderen Kombination ihrer meist zahlreichen Leiden sterben – würden aber u. U. dennoch als „Covid-19-Tote“ gezählt, sollte sich das Virus bei ihnen nachweisen lassen.

Von der Impfung könnten dann eher die profitieren, in die etwa 27% (knapp 10000 Stand 5. 1. ) der Covid-109 Verstorbenen fallen: Die 60-80jährigen. Da wird es dann deutlich mehr mit einer höheren Lebenserwartung geben, so dass die Impfung sich in der Gesamtstatistik dieser Gruppe deutlich positiver auswirken könnte.
Dirk_H hat geschrieben: Es werden Lockdowns basierend auf stark fehlerhaften und nicht vergleichbaren Daten beschlossen. Hinterherrennen ist nicht gut aber im Rahmen der Konsequenzen der Entscheidungen finde ich es noch weniger gut mit "falschen" Zahlen (und vorallem inkonsistent erhobenen) zu arbeiten.
Ich trainier ja auch nicht eine WOche mit HF-Gurt und die nächste mit optischer HF-Messung am Handgelenk und errechne daraus meinen Trainingsfortschritt.
Es müsste natürlich ständig zufällige Tests zur besseren Abschätzung der Dunkelziffer und ihrer Dynamik laufen. Es ist schwer verständlich, dass dies nicht schon lange in großem Stil gemacht wird. Das RKI hätte das in Zusammenarbeit mit den Gesundheistämtern etc machen müssen. Spätestens im August waren die Testkapazitäten hoch genug. Ich vermute es mangelt an den (personellen) Ressourcen, aber dann muss man eben einstellen, dazu braucht es nicht so viele Hochqualifizierte. Wird noch genug Leute auf dem Arbeitsmarkt geben, die zählen und Zahlen eingeben können. Stattdessen hat man die Urlauber getestet und dann die Kriterien verändert, damit nichts mehr vergleichbar ist. Aber das passt leider zu dem Bild, das das RKI und unsere Regierungen bisher in der Pandemie-Bekämpfung abgeben.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

9409
vinchris hat geschrieben:In der Gerüchteküche brodelt es gerade ... Möglicherweise wird die EMA noch in dieser Woche die Zulassung des Oxford-AstraZeneca-Impfstoffs empfehlen.
Das wäre super. Gibt es auch Gerüchte, wie schnell die wie viel liefern können?

9410
Dirk_H hat geschrieben:Das widerspricht meinem Punkt doch nicht. Ich sagte ja "Ich sehe symptomatisch vs asymptomatisch immernoch primär als kumulative Dosisfrage".
Nasen-/Rachenraum ist der erste Replikationspunkt. Davon bekomme ich aber kein Lungenversagen oder Herzschäden. Erst wenn der Virus es dann durch den ganzen Körper schafft und dann gehe ich davon aus, dass die kummulative Virenerzeugung eine andere sein.
Ui, ich ahne so langsam, was du meinst. Ok, das klingt einleuchtend, auch wenn ich nicht verstehe, warum bei hoher VL im Nasen-/Rachenraum, dann auch nicht mehr in den restlichen Körper gelangen soll. Aber akzeptiert.

Dirk_H hat geschrieben: -Impfstrategie anpassen und nur Menschen ohne Titer impfen um auf die angestrebten 60% Gesamtbevölkerung zu kommen.
-Besseres Verständnis wer überhaupt asymptomatisch bleibt und Impfstrategie anpassen
Also meinst du: erstmal die Studie auswerten ob das überhaupt Sinn macht. Dann die ganze (Risiko-)Gruppe erstmal testen und dann die, die Titer haben wieder ausladen? Uff, ok ich hab dich nach deinem Plan gefragt. Muss ich dann schlucken.
Der zweite Punkt halte ich für Wunschdenken, dass man was findet und es dann auch noch nutzen kann.

Zu deinen Referenzen: danke, das Lancet Paper überzeugt mich (wobei der Unterschied zwar signifikant ist, aber delta log10 VL auch nur 5.6 zu 6.2), das dritte war aber auch nur eine Perspective. Bei der letzten auch nur N=40 und es gibt da ja auch noch andere Dinge, die zu beachten sind. Die Autoren verweisen ja selbst darauf in Fig. 2. Wie auch immer, hatte ich bisher anders vernommen.

9411
Steffen42 hat geschrieben:Das wäre super. Gibt es auch Gerüchte, wie schnell die wie viel liefern können?
Keine Ahnung, leider. Beim Moderna-Impfstoff hat es von der Zulassung (6.1.) bis zum Eintreffen in DE (12.1.) sechs Tage gedauert; ab morgen soll er vor Ort zur Verfügung stehen ...

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Fjodoro hat geschrieben:Ui, ich ahne so langsam, was du meinst. Ok, das klingt einleuchtend, auch wenn ich nicht verstehe, warum bei hoher VL im Nasen-/Rachenraum, dann auch nicht mehr in den restlichen Körper gelangen soll. Aber akzeptiert.
Das ist eine Nische, ein Immunrefugium. Da ist erstmal die Innate Immunity gefragt. Darauf wurde ich von Bekannten mit mehr Ahnung hin-/verwiesen...hatte ich irgendwo mal kurz erwähnt.
Versagt es dort das ganze einzudämmen, dann wird es halt böser. Das Beispiel des Waldbrands war nicht ganz unbedacht gewählt.
In dem Sinne bleibt aber für mich auch die Frage offen, ob die Impfung wirklich die Übertragbarkeit durch "immune" Personen wirklich eindämmen wird.
Invers -und das war der Punkt- ist die Frage ob eine frühe Eindämmung dort einen ausreichenden Stimulus für die adaptive Immunantwort geben wird.
Keine Ahnung, aber könnte man vielleicht klären.

Was mich an der ganzen Sache zugegeben etwas nervt ist ein Verweis auf Kosten:Nutzen. Den können wir nicht genau abschätzen. Da kann sicher Geld in die Luft aufgehen. Aber die prognostizierten, akuten Kosten (ohne Langzeiteffekt) der "aktuellen" Lage waren bei 1-2 Milliarden pro Tag und das war vor einer Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns.
Was würden ein paar vernünftige Studien kosten? 6h? 12h? Und selbst wenn es 24h sind und davon 18h in die Luft gehen...
Da noch zu diskutieren ist für mich absurd.

Fjodoro hat geschrieben: Also meinst du: erstmal die Studie auswerten ob das überhaupt Sinn macht. Dann die ganze (Risiko-)Gruppe erstmal testen und dann die, die Titer haben wieder ausladen? Uff, ok ich hab dich nach deinem Plan gefragt. Muss ich dann schlucken.
Der zweite Punkt halte ich für Wunschdenken, dass man was findet und es dann auch noch nutzen kann.
Keine Ahnung ob das funktioniert. Aber was würde es kosten? Siehe oben. In Anbetracht der Gesamtlage, absolut einen Gedanken und auch etwas Geld wert. Und das war ja der Ausgangspunkt. Sollte man nicht vielleicht mehr Geld in solche Richtungen lenken?
In 3-4 Monaten kommt dann vielleicht eine Abrechnung, wie bei den Impfstoffen, und man zeigt auf andere die da mutiger waren und Kosten, welche zwar riesig wirken aber im Rahmen des Gesamtaufkommens fast schon verschwindend sind, in die Hand genomen haben.

9413
Söder beweist mal wieder extremes Fingerspitzengefühl. Wir stehen gerade mal mal am Anfang der Impfung, haben noch keine belastbaren Zahlen, höchstens ein paar besorgniserregende Umfragen mit niedriger Impfbereitschaft der Pflegekräfte. Nun könnte man einfach mal abwarten, wie sich die Impfbereitschaft entwickelt. Und natürlich Aufklären und motivieren.

Oder man ist halt Söder und bringt die Impfpflicht für Pflegekräfte ins Spiel und gießt ordentlich Öl ins Feuer. Die Stimmung in der Berufsgruppe ist offenbar noch nicht schlecht genug.

9414
Antracis hat geschrieben: Oder man ist halt Söder und bringt die Impfpflicht für Pflegekräfte ins Spiel und gießt ordentlich Öl ins Feuer. Die Stimmung in der Berufsgruppe ist offenbar noch nicht schlecht genug.
+1

Auch unter den Krankenpfleger/innen und Ärzte soll es wohl eine größere Gruppe von Impfskeptiker geben.
Aber wie ich schon einmal schrieb, nicht jeder der nicht sofort jubelnd vorprescht ist ein Impfverweigerer.

Die meisten dieser Berufsgruppe warten mit der Impfung doch nicht um andere zu ärgern oder zu gefährden sondern
weil sie für sich eine Risikoabwägung getroffenen haben.
Und an den hohen Hgienevorschriften die in der Pflege angewand werden müssen ändert eine Impfung ja auch nichts.
Jede Arbeit muss auch weiterhin so ausgeführt werden, als sei man selbst potenziell infektiös oder von einer Infektion bedroht.

Je mehr geimpft werden und bei denen sich keine oder nur geringe Impfreaktionen und Nebenwirkungen zeigen,
desto größer wird die Bereitschaft in allen Gruppen der Bevölkerung sein sich selbst impfen zu lassen.

Es ist alles wie in der Physik, Druck erzeugt Gegendruck :zwinker5:
Bild

9415
Dirk_H hat geschrieben:Was mich an der ganzen Sache zugegeben etwas nervt ist ein Verweis auf Kosten:Nutzen. Den können wir nicht genau abschätzen. Da kann sicher Geld in die Luft aufgehen. Aber die prognostizierten, akuten Kosten (ohne Langzeiteffekt) der "aktuellen" Lage waren bei 1-2 Milliarden pro Tag und das war vor einer Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns.
Was würden ein paar vernünftige Studien kosten? 6h? 12h? Und selbst wenn es 24h sind und davon 18h in die Luft gehen...
Da noch zu diskutieren ist für mich absurd.
Unabhängig, von den Kosten, welche da alle dann mit einbezogen werden, ist die finanzielle Größenordnung von 1 -2 Mrd. für den Lockdown aus meiner Sicht korrekt. Durch die Dauer macht er zudem viele wirklich krank und selbst diejenigen die davon weniger betroffen sind, würden wohl sicher 9 normale Jahre gegen 10 mit den Beschränkungen tauschen. Bisher wird so was gar nicht gegen gerechnet.

Vernünftige Studien würden ja nicht nur die Quoten sondern auch regionale Unterschiede zeigen. Naheliegende Gedanken in Hotspots gezieltere Kampagnen durchzuführen werden politisch eher abgelehnt. Warum? 10...20% der bundeweit verfügbaren Ressourcen des Impfstoffes regional eingesetzt, könnten dort die Situation in Krankenhäusern in wenigen Wochen entspannen.

Ob nun Welle 3 durch mutierte Viren ansteht oder eine deutliche Reduktion der Fallzahlen eine Lockerung in vielen Regionen zulässt wissen wir nicht. Erst einmal scheint eine Welle von Bayern über Tschechien und Sachsen in Richtung Norden zu rollen, wobei der Lockdown das Geschehen von Städten in den ländlichen Bereich verlagert hat. Dorthin wo es bisher wenig Fälle gab, was die Vermutung zulässt, dass überstandene Fälle mit Immunisierung bereits eine große Rolle spielen.

Bei den ganzen negativen Folgen sollte man auch überlegen, ob mehr Impfstoff in Februar bis März besorgt werden kann. Die Kosten sind ja siehe oben vernachlässigbar. Eine Doppeldosis liegt des teuersten Impfstoffes liegt bei 30 EUR für alle macht das die Kleinigkeit von 2.5 Mrd. - für 10% der Bevölkerung nur 250 Mio. EUR. Das würde schon etwas bringen. Auch ein sehr deutlicher Expresszuschlag (Verdoppelung) ist da verkraftbar, wenn damit der Lockdown nur um eine Wo. verkürzt werden kann. Ob es bei der angehenden Schlamperei helfen würde sei mal dahingestellt. Abwertend "Impfmücken" bezeichnete Ärzte müssen auch noch mit einer Mischung von finanziellem Anreiz und Zwang organisiert werden und gerade in stärker betroffenen Regionen bleibt bereits vorhandener Impfstoff einige Wochen ungenutzt.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

9416
klnonni hat geschrieben:Die meisten dieser Berufsgruppe warten mit der Impfung doch nicht um andere zu ärgern oder zu gefährden sondern
weil sie für sich eine Risikoabwägung getroffenen haben.
Ich denke, dass die Bedenken der Impfskeptiker bald verfliegen werden, je mehr sich impfen lassen bei vernachlässigbaren Nebenwirkungen. Natürlich gibt es keine Impfung komplett ohne jedes Risiko, aber wenn Nebenwirkungen auftreten, dann treten erste Symptome zeitnah mit der Impfung auf. Ich finde jetzt auf die Schnelle den Link nicht. Das war auch schon bei früheren Impfungen so, etwa bei der Pockenimpfung.

9417
klnonni hat geschrieben: Auch unter den Krankenpfleger/innen und Ärzte soll es wohl eine größere Gruppe von Impfskeptiker geben.
Aber wie ich schon einmal schrieb, nicht jeder der nicht sofort jubelnd vorprescht ist ein Impfverweigerer.
Quelle: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo202 ... impfungen/

Wie man sieht: 1. Entsprechend der (meiner) Erwartung steigt die Impfbereitschaft jetzt wo der/die Impfstoff/e da sind. 2. Aber die Bereitschaft zur Impfung liegt in Gesundheitsberufe zumindest nicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Ich habe die Seite schon vorher (zweimal) empfohlen und bei offenen Fragen zur Impfung kann ich jedem nur wirklich empfehlen dort mal vorbeizuschauen!!
https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo202 ... impfungen/

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Dirk_H hat geschrieben:[ATTACH=CONFIG]78019[/ATTACH]
Quelle: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo202 ... impfungen/

Wie man sieht: 1. Entsprechend der (meiner) Erwartung steigt die Impfbereitschaft jetzt wo der/die Impfstoff/e da sind. 2. Aber die Bereitschaft zur Impfung liegt in Gesundheitsberufe zumindest nicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Ich habe die Seite schon vorher (zweimal) empfohlen und bei offenen Fragen zur Impfung kann ich jedem nur wirklich empfehlen dort mal vorbeizuschauen!!
https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo202 ... impfungen/
Was mich zur Zeit beschäftigt: Welche Motivation haben bestimmte Interessengruppen, die Impfskepsis in der Bevölkerung weiter anzuheizen, zum Beispiel indem Falschmeldungen verbreitet und Angst geschürt wird? Zur Zeit werden massiv Flyer in Privathaushalten verteilt. Welche Organisation finanziert das?

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... gkeit.html

Sind es kommerzielle Interessen, zu Beispiel, um den Absatz eines Buches zu fördern, oder um Fanartikel wie T-Shirts zu verhökern?

https://www.spiegel.de/kultur/literatur ... e95cd06fe3

9419
Maddin85 hat geschrieben:Was mich zur Zeit beschäftigt: Welche Motivation haben bestimmte Interessengruppen, die Impfskepsis in der Bevölkerung weiter anzuheizen, zum Beispiel indem Falschmeldungen verbreitet und Angst geschürt wird? Zur Zeit werden massiv Flyer in Privathaushalten verteilt. Welche Organisation finanziert das?

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... gkeit.html

Sind es kommerzielle Interessen, zu Beispiel, um den Absatz eines Buches zu fördern, oder um Fanartikel wie T-Shirts zu verhökern?

https://www.spiegel.de/kultur/literatur ... e95cd06fe3
Was ich interessant finde, und mich auch besorgt, ist die straffe Organisation des Ganzen.

Gruss Tommi

9420
Fjodoro hat geschrieben: Also meinst du: erstmal die Studie auswerten ob das überhaupt Sinn macht. Dann die ganze (Risiko-)Gruppe erstmal testen und dann die, die Titer haben wieder ausladen? Uff, ok ich hab dich nach deinem Plan gefragt. Muss ich dann schlucken.
Der zweite Punkt halte ich für Wunschdenken, dass man was findet und es dann auch noch nutzen kann.
Kleiner Nachtrag: So richtig realistisch finde ich das Szenario auch nicht. Aber ja, du hattest nach einem Plan gefragt und dann bekommst du ihn halt. :wink:

Aber, Wissenschaft ist wie graben: Du weißt vorher nicht was du zu Tage förderst und ob du damit etwas anfangen kannst. Manchmal stößt du auf Stein oder nur noch mehr Erde, ein anderes Mal auf Öl obwohl du Wasser suchst. Dann kannst du dir überlegen ob du auch mit Öl was anfangen kannst. Oder du gräbst nochmal wo anders nach Wasser. Wer aber nicht gräbt, der wird auch nichts finden.

9421
dicke_Wade hat geschrieben:Was ich interessant finde, und mich auch besorgt, ist die straffe Organisation des Ganzen.

Gruss Tommi
Erschreckend ist auch die Skrupellosigkeit!

9422
Maddin85 hat geschrieben:Was mich zur Zeit beschäftigt: Welche Motivation haben bestimmte Interessengruppen, die Impfskepsis in der Bevölkerung weiter anzuheizen, zum Beispiel indem Falschmeldungen verbreitet und Angst geschürt wird?
Ich glaube da wird es nicht die eine Motivation geben.

Es wird sicher welche geben die glauben, das Impfen wäre eine Erfindung des Teufels und sind der Überzeugung die Menschheit vor dem Bösen zu schützen.

Dann wird es Menschen geben die einfach Spass daran haben, über das Internet neue Verschwörungstheorien zu verbreiten und sich daran erfreuen, wenn sich ihre erfundenen Geschichten wie ein Lauffeuer verbreiten.

Am gefährlichsten sind meines erachtens aber die politisch motivierten Täter.
Sie verbrieten Lügen oder Halbwahrheiten, zitieren die Aussagen von führenden Politikern und Wissenschaftlern aus ihren Zussammenhang,
um eine möglichst große Verunsicherung zu schaffen und Mißtrauen gegen Regierungen zu schüren.
All das wird gemacht um das Vertrauen ins politische System zu untergraben und sich selbst dann als Vertrauensmann hinzustellen, der schon immer vor der Misswirtschaft und der Korrupion gewarnt hat.

Was da gegen hilft ist bloß eine offene und ehrlich Kommunikation der Entscheidungsträger.
Und vor allem Bildung!
Heute kann jeder im Internet sich über alles informieren.
Gab es früher das Problem des Zugangs zu Informationen und Wissen, sind wir inzwischen in einem Zeitalter in dem nicht der fehlende Zugang zu Informationen und Wissen das Problem fehlender Bildung ist, sondern die Unfähigkeit die Menge an Informationen, die einem Angeboten wird zu gewichten und zu bewerten.

Ein Lehrer am Gymnasium meiner Tochter gibt regelmäßig Hausaufgaben auf, zu dessen Lösung die Jugendlichen unter anderem auch das Internet nutzen müssen/dürfen.
In den meisten Fällen werden die bekannten Informationsquellen des Internets zur Aufgabenbewältigung benutzt.
Blöd nur, dass der Lehrer bei der Ausarbeitung seiner Aufgabenstellung ebenfalls oft, diese häufig benutzten Informationsquellen des Internets nutzt und absichtlich die Schüler auf die manchmal falschen Informationen von Wikipedia und Co. leitet.
Sprich alle Schüler die zum Beispiel Wikipedia genutzt hatten um die Aufgabe zu lösen, hatten ihre Arbeiten falsch :D

Mag man gemein finden, aber der Lehrer argumentiert, dass die meisten Jugendlichen nach dem Abitur eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollen und lernen müssen die ihnen dar gebotenen Informationen zu bewerten und gegebenenfalls weitere Quellen zur Verifizierung der Informationen heran zu ziehen.

Die meisten Eltern (und Schüler) sind über den Lehrer verärgert, ich finde er macht einen super Job.

Das ist es doch, was vielen fehlt, sie haben nicht gelernt ihre Informationen zu gewichten und kritisch zu betrachten.
Bild

9423
Dirk_H hat geschrieben:Kleiner Nachtrag: So richtig realistisch finde ich das Szenario auch nicht. Aber ja, du hattest nach einem Plan gefragt und dann bekommst du ihn halt. :wink:

Aber, Wissenschaft ist wie graben: Du weißt vorher nicht was du zu Tage förderst und ob du damit etwas anfangen kannst. Manchmal stößt du auf Stein oder nur noch mehr Erde, ein anderes Mal auf Öl obwohl du Wasser suchst. Dann kannst du dir überlegen ob du auch mit Öl was anfangen kannst. Oder du gräbst nochmal wo anders nach Wasser. Wer aber nicht gräbt, der wird auch nichts finden.
Das ist auch alles völlig richtig. Die Diskussion entbrannte ja durch mein "rein akademisch". Ich bin durchaus für diese Studien, habe aber da keine direkte Auswirkung von gesehen. So hast du zumindest einen möglichen Plan aufgezeigt.
Genauso könnte man noch viel mehr Forschung fordern und fördern, die durchaus eine Auswirkung auf das Geschehen haben könnten. Wenn du aber mehrere solche Projekte anschiebst sind es halt nicht mehr ein paar Millionen, sondern größere Batzen. Und dann kommen wieder andere Leute um die Ecke und schreien, dass die Wissenschaftler zuviel Geld hinterhergeworfen bekommen.
Glaub mir, ich bin da auf der Wissenschaftsseite. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich sowohl die akademische Schiene, als auch die wirtschaftliche kennengelernt habe. Und leider hat sich dabei gezeigt, dass in der akademischen oft hehre Ziele verfolgt wurden und im Endeffekt nicht viel dabei herauskam (oder erst nach Jahren). Da arbeiten Wirtschaftsunternehmen oft effizienter (wobei es da natürlich auch genügend Negativbeispiele gibt). Für diese sind die Förderprogramme allerdings oftmals mehr Ärger als Nutzen (Eigentbeteiligung, Dokumentation, Antragsaufwand).
edit: das soll natürlich nicht die Forschung grundsätzlich in Frage stellen und es gibt mehr als genügend gute Arbeitsgruppen.
aber nur ein Beispiel: Streeck hat erst kürzlich gesagt, dass 50€ für die Sequenzierung ausreichen würden, also soviel wie für die PCR-Testung. Das sollte er mal vorrechnen, wie er darauf kommt. Sequenzierung beinhaltet in der Regel eine PCR erstmal. Für das gesamte Genom braucht es ein paar mehr. Entweder er zockt also bisher gnadenlos ab, oder er hat es nicht wirklich durchgerechnet (mit wirklich allen Nebenkosten). Man kann auf diese Zahlen kommen, keine Frage. Aber nur wenn man sammelt bzw. große Mengen im Batch abarbeiten kann.

9424
vinchris hat geschrieben:In der Gerüchteküche brodelt es gerade ... Möglicherweise wird die EMA noch in dieser Woche die Zulassung des Oxford-AstraZeneca-Impfstoffs empfehlen.
Antrag ist gestellt. Entscheidung anscheinend Ende des Monats.

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Fjodoro hat geschrieben: aber nur ein Beispiel: Streeck hat erst kürzlich gesagt, dass 50€ für die Sequenzierung ausreichen würden, also soviel wie für die PCR-Testung. Das sollte er mal vorrechnen, wie er darauf kommt. Sequenzierung beinhaltet in der Regel eine PCR erstmal. Für das gesamte Genom braucht es ein paar mehr. Entweder er zockt also bisher gnadenlos ab, oder er hat es nicht wirklich durchgerechnet (mit wirklich allen Nebenkosten). Man kann auf diese Zahlen kommen, keine Frage. Aber nur wenn man sammelt bzw. große Mengen im Batch abarbeiten kann.
Das Stichwort hier ist Next Generation Sequencing (NGS). Schnelles Goggeln wirft mir ~1,5-5 Millionen Reads pro Probe für SARS-CoV2 aus. Für 20 Millionen Reads (50bp) beim kommerziellen Anbieter zahlen wir um die 200€. Je mehr man abnimmt, desto günstiger wird es. Kommt noch ein Enrichment und die Analyse dazu. Klingt nach keiner gänzlich unrealistischen Zahl für mich.
Engpass wird aber die Analyse.

Edit: Durchsatz ist kein Limit. Ein NovaSeq kann bis 4 Milliarden Reads in weniger als 24 Stunden ausspucken.
Wir bräuchten ~270 von den Dingern, welche dann 7 Tage die WOche laufen, um 1.5 Millionen Tests pro Woche zu sequenzieren. (~1900 Läufe @ je ~10k€; pro Woche)

Edit2: Ja, ist schon sehr scharf kalkuliert. Was aber einfach so ist: qPCR ist heutzutage unverhältnismässig teuer im Vergleich zu NGS. Ich muß das mir (und den Leuten hier) auch immer wieder eintrichtern, dass wir es uns gut überlegen müßen, ob wir eine Reihe von qPCRs auf ein Experiment setzen oder es nicht lieber gleich komplett zum RNA-Seq schicken. Und wir nutzen sogar meist die günstigere SYBR-Green Variante statt multiplex Taqman.

9426
Dirk_H hat geschrieben: Wie man sieht: 1. Entsprechend der (meiner) Erwartung steigt die Impfbereitschaft jetzt wo der/die Impfstoff/e da sind. 2. Aber die Bereitschaft zur Impfung liegt in Gesundheitsberufe zumindest nicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt.
Witzig, über die Erfurter bin ich gerade erst wieder (im durchaus positiven Sinn) gestolpert. :) Cornelia Betsch zum Beispiel ist eine der Autor(inn)en des "COVID-19 Vaccine Communication Handbook" - PDF-Datei (engl., mit Wiki-Links) hier. Was halt bedauerlich ist: Selbst unter Menschen, die keine Impfgegner "per se" sind, gibt es leider so manchen, der unter Langzeitfolgen irgend etwas versteht, das in fünf oder zehn Jahren vielleicht auftreten könnte. Also gilt es, so diese Logik, erst einmal abzuwarten. Dass "Langzeitfolgen" etwas anderes bedeutet, ist offenbar schwer zu vermitteln.

Ganz interessant ist dort wie ich finde, auch der Hinweis auf Folge- oder Nebenwirkungen, die eigentlich keine sind: Die Autoren betonen, "that 'misattributed side effects' will occur, especially when lots of elderly people are getting vaccinated first. For example, if we vaccinate 10 million people and the vaccine had no side effects whatsoever, then over the following two months we can nonetheless expect that:

4,025 of those vaccinated will have a heart attack.
3,975 will have a stroke.
9,500 will have a new diagnosis of cancer.
14,000 will, unfortunately, die."

9427
vinchris hat geschrieben:In der Gerüchteküche brodelt es gerade ... Möglicherweise wird die EMA noch in dieser Woche die Zulassung des Oxford-AstraZeneca-Impfstoffs empfehlen.
Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. :frown: AstraZeneca hat "erst" heute die Zulassung beantragt, und bis zum EMA-Verdikt wird es wohl bis Ende des Monats dauern ...

Ganz hier in der Nähe, im rheinischen Langenfeld, forscht übrigens die Firma Artes Biotechnology an Vakzinen auf der Basis von Hefezellen. Die produzieren nicht selbst, sondern überlassen den Rest (klinische Studien, Herstellung usw.) Partnern in Indien und Indonesien. Artes hofft, noch in diesem Jahr einen Covid-19-Impfstoff zu haben. Der käme zwar erst relativ spät, wäre aber für spätere Impfungen interessant - kann bei 2 bis 8 Grad gelagert werden und würde weniger als 1 Euro pro Dosis kosten.

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Dirk_H hat geschrieben:Das Stichwort hier ist Next Generation Sequencing (NGS). Schnelles Goggeln wirft mir ~1,5-5 Millionen Reads pro Probe für SARS-CoV2 aus. Für 20 Millionen Reads (50bp) beim kommerziellen Anbieter zahlen wir um die 200€. Je mehr man abnimmt, desto günstiger wird es. Kommt noch ein Enrichment und die Analyse dazu. Klingt nach keiner gänzlich unrealistischen Zahl für mich.
Engpass wird aber die Analyse.

Edit: Durchsatz ist kein Limit. Ein NovaSeq kann bis 4 Milliarden Reads in weniger als 24 Stunden ausspucken.
Wir bräuchten ~270 von den Dingern, welche dann 7 Tage die WOche laufen, um 1.5 Millionen Tests pro Woche zu sequenzieren. (~1900 Läufe @ je ~10k€; pro Woche)

Edit2: Ja, ist schon sehr scharf kalkuliert. Was aber einfach so ist: qPCR ist heutzutage unverhältnismässig teuer im Vergleich zu NGS. Ich muß das mir (und den Leuten hier) auch immer wieder eintrichtern, dass wir es uns gut überlegen müßen, ob wir eine Reihe von qPCRs auf ein Experiment setzen oder es nicht lieber gleich komplett zum RNA-Seq schicken. Und wir nutzen sogar meist die günstigere SYBR-Green Variante statt multiplex Taqman.
Und genau so hat der Herr auch gerechnet. Die Präparation ist hier der teure Part. Analyse ist hingegen trivial bei SARS-COV-2.

edit: die Vergütung soll übrigens bei 200€ liegen

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dicke_Wade hat geschrieben:Was ich interessant finde, und mich auch besorgt, ist die straffe Organisation des Ganzen.
Was bleibt Dir anderes übrig, als zu sagen, dass Du Dich impfen läßt, wenn bsw. im Kreis Deiner KolegInnen darüber gesprochen wird. Umfangreiche Erläuterungen, warum, sind nicht mal nötig. Peng - aus die Maus.

Eine Gehässigkeit würde ich mir doch noch leisten, sorry: Sage mal, Kalle, was sage ich Deiner Frau, wenn die kommt, Deine Sachen aus dem Spind abzuholen? Man darf ja hin und wieder etwas Dampf ablassen wollen. :teufel: Oder: immer korrekt ist auch nicht gut.

Knippi

9430
klnonni hat geschrieben: Blöd nur, dass der Lehrer bei der Ausarbeitung seiner Aufgabenstellung ebenfalls oft, diese häufig benutzten Informationsquellen des Internets nutzt und absichtlich die Schüler auf die manchmal falschen Informationen von Wikipedia und Co. leitet.
Sprich alle Schüler die zum Beispiel Wikipedia genutzt hatten um die Aufgabe zu lösen, hatten ihre Arbeiten falsch :D
Wikipedia ist übrigens keine Einbahnstraße. Wenn man dort einen Fehler findet, darf man ihn auch gerne korrigieren.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

9431
Fjodoro hat geschrieben:Und genau so hat der Herr auch gerechnet. Die Präparation ist hier der teure Part. Analyse ist hingegen trivial bei SARS-COV-2.

edit: die Vergütung soll übrigens bei 200€ liegen
Na wer wird sich denn da akademisch an einer "Dunkelziffer" von 2-5x kratzen? Stört doch sonst auch nicht. :zwinker2:

Aber Spaß beiseite: Ich finde den UK Ansatz nicht schlecht. Da werden 10% der Proben sequenziert.
https://www.cogconsortium.uk/

9432
Ich auch, finde die Sequenzierung und geplante Vergütung auch gut. Die 50€ wären wohl theoretisch auch erreichbar, aber kaum im Routinebetrieb (edit: mich stört nur, wenn einer so eine Zahl einfach in den Raum wirft ohne genauere Zahlen zu haben)
ich sehe das so: kleines/mittelgroßes Labor hat ein paar positive => kann die 50€ nicht erreichen, hat also erstmal gar kein Interesse. Evtl. verschickt es an ein großes Labor (auch Aufwand). Die müssen aber auch erstmal ordentlich sammeln, bevor sie loslegen => unnötiger Zeitverlust. Und dann gehen die Infos erstmal wieder zurück ans erste Labor...
Von daher gehen auch die 50€ für PCR und 200€ für Sequenzierung in Ordnung. Hätte Spahn auf Streeck gehört, würde das die meisten Labore nicht interessieren.

zu den Engländern: die haben schon früher im Monitoring gute und schnelle Arbeit geleistet (Zika, Ehec, MRSA) und letzte Jahr direkt darauf aufgebaut. Da scheint die Rückendeckung vom Staat an der Stelle größer zu sein

9433
ruca hat geschrieben:Wikipedia ist übrigens keine Einbahnstraße. Wenn man dort einen Fehler findet, darf man ihn auch gerne korrigieren.
Ja, entweder selbst korregieren oder aber als fehlerhaft melden.

Sollte auch keine Kritik an Wiki sein sondern bloß ein Beispiel wie gefährlich es ist Informationen aus dem Internet unkritisch zu übernehmen.


Manche Fehler sind ja auch nur der Zeit geschuldet, was gestern noch in der Wissenschaft als richtig galt ist manchmal heute schon widerlegt oder wird angezweifelt.

Beispiel:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/cor ... 4ba14db2ba

Bisher dachte man Ende Januar hätte es den 1. Corona-Fall in Italien gegeben, wenn sich die Studie Bewahrheiten sollte gab es schon Monate früher eine zunächst als solche unerkannte infizierte Frau in Italien.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epd ... /bjd.19804

Würde mit den Aussagen einiger Pneumologen zusammenpassen, die übereinstimmend von einer auffäligen Häufung von Lungenerkrankungen im Monat November 2019 in Italien berichtet haben.

Auch die Presse berichtete bereits im März 2020 von dem Verdacht eines früheren Pandemiebeginns.
https://www.n-tv.de/panorama/Grassiert- ... 72455.html
Bild

9434
Es gibt was Neues aus Bayern. Der Söder will den Querdenkern recht geben und fordert für einige Berufsgruppen nun doch die Zwangsimpfungen. Mehr Impfstoff gibt es deshalb wohl trotzdem nicht. Der Prozess der Immunisierung bei den zu erwartenden Protesten könnte sich ja trotzdem beschleunigen. Ob das man gut geht?
Keep smiling, be optimistic, do something good...

9435
Fjodoro hat geschrieben:aber kaum im Routinebetrieb (edit: mich stört nur, wenn einer so eine Zahl einfach in den Raum wirft ohne genauere Zahlen zu haben)
ich sehe das so: kleines/mittelgroßes Labor hat ein paar positive => kann die 50€ nicht erreichen, hat also erstmal gar kein Interesse. Evtl. verschickt es an ein großes Labor (auch Aufwand). Die müssen aber auch erstmal ordentlich sammeln, bevor sie loslegen => unnötiger Zeitverlust. Und dann gehen die Infos erstmal wieder zurück ans erste Labor...
Ich würde das eh als "add on" sehen und nicht als qPCR-Ersatz. Es macht ja keinen Sinn negative Proben über den Sequencer zu schieben. Ich denke auch, dass ein Monitoring der kursierenden Stämme nicht "real-time" laufen muß, sondern ein paar Tage Verzug da keinen Schaden anrichten.
Damit könnte man das problemfreier auf einige größere Labore zentralisieren und da wir bei aktueller Lage, und 10% zu sequenzierender Proben, schon im Bereich 2000-3000/Tag wären, würde ich mir da keine Sorge um langes Sammeln machen.
Aber gut, ist halt nicht so.

Was ich aber, in Bezug auf den englischen 69/70-del Stamm nicht verstanden habe, warum man hier nicht den qPCR-Surrogatmarker verwendet hat um diese zu finden!?

9436
ne, als Ersatz war das nicht gemeint.

Bei der Deletion haben die Engländer es übrigens als Surrogate Marker genommen - allerdings nicht gewollt zunächst, sonder weil eine PCR immer ausfiel bei den Proben, kann ich gleich noch heraussuchen
ansonsten müsstest du erst deine PCR anpassen inklusive SOPs und allem, ist also nicht ganz trivial


was anderes: "Gut microbiota composition reflects disease severity and dysfunctional immune responses in patients with COVID-19"
https://gut.bmj.com/content/early/2021/ ... 23020.full
könnte man nun genauso eine Studie wie bei AK auflegen in D :zwinker2:


edit: hier der Link: https://www.medrxiv.org/content/10.1101 ... 20249034v2

9437
DerC hat geschrieben:Wir haben Stand heute mit 5289 den niedrigsten Stand seit dem 23. 12. 2020. Der Höchststand war 5762 (laut DIVI-Tagesreporten, in den Zeitreihen sind die Zahlen leicht aweichend, spielt aber keine große Rolle). Wenn man die 7-Tagessummen der Covid-19-Zugänge nimmt, ist der Trend noch viel deutlicher, da waren wir mal bei über 5400 und sind heute bei knapp über 4000.
Im letzten Satz habe ich mich vertan, ich meinte knapp unter 4000. Stand heute (12.11.) ist die Gesamtzahl weiter auf 5230 gesunken, die Zugänge per 7 Tage auf 3966.
In solchen Beiträgen https://www.tagesschau.de/inland/infektionszahlen-weiter-hoch-101.html
müsste darüber berichtet werden. Alles andere ist unseriös, und das ist noch milde formuliert. Schlamperei alleine wird es vermutlich nicht sein, denn seit Tagen habe ich in keinem Tagesschau Netzbeitrag zu den aktuellen Zahlen einen Hinweis auf die sinkenden DIVI-Zahlen entdeckt. Auch hier leider nix.

Beim ZDF wird man fündig, wenn man hiernach unten scrollt - immerhin, aber nicht prominent genug plaziert und nicht ins Verhältnis zu den anderen Zahlen gesetzt.

Das RKI erwähnt die sinkenden DIVI-Zahlen immerhin, verzichtet aber bis jetzt aufs Errechnen eines Abnahmefaktors. Als der Anstieg groß war, war das erwähnen des Wachstumsfaktors noch ganz wichtig.

Nebenbei: Was sind "hohe" Zahlen? Sind unsere Infektionszahlen "hoch" für einen deutschen Winter? Oder nur "hoch" für Menschen mit Kontrollhybris? Nebenbei, in Italien öffnen viele Cafes und Restaurants wieder, obwohl "die Zahlen" dort "hoch" sind.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

9438
Fjodoro hat geschrieben: Bei der Deletion haben die Engländer es übrigens als Surrogate Marker genommen - allerdings nicht gewollt zunächst, sonder weil eine PCR immer ausfiel bei den Proben, kann ich gleich noch heraussuchen
ansonsten müsstest du erst deine PCR anpassen inklusive SOPs und allem, ist also nicht ganz trivial
Ich glaub wir meinen da das gleiche: Ausfall des einen Gens in der multiplex PCR. Mich hat nur gewundert, dass ich nichts gesehen habe, dass man hier retrospektiv die vorhandenen Daten darauf ausgewertet hat.

9440
DerC hat geschrieben: Nebenbei: Was sind "hohe" Zahlen? Sind unsere Infektionszahlen "hoch" für einen deutschen Winter? Oder nur "hoch" für Menschen mit Kontrollhybris? Nebenbei, in Italien öffnen viele Cafes und Restaurants wieder, obwohl "die Zahlen" dort "hoch" sind.
klar, alles relativ...

aus deinem Artikel: "Italien fuhr in der vergangenen Woche einen regelrechten Zick-Zack-Kurs" - wäre das D. würdest du es hier groß anprangern

sind zwar nicht unsere Zahlen, sondern nur die der Engländer. Trotzdem ein netter Vergleich:
https://twitter.com/jburnmurdoch/status ... 1303055364

das sollte sich so mancher auch mal durchlesen: https://www.jetzt.de/gesundheit/eine-kr ... enhaeusern

9441
Jetzt muß man sich wohl doch noch FFP2 Masken besorgen. Wenn einer erst anfängt.....

https://www.br.de/nachrichten/bayern/ei ... ht,SLsWQ18
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

9442
Dirk_H hat geschrieben:Ich glaub wir meinen da das gleiche: Ausfall des einen Gens in der multiplex PCR. Mich hat nur gewundert, dass ich nichts gesehen habe, dass man hier retrospektiv die vorhandenen Daten darauf ausgewertet hat.
Jetzt versteh ich dich. "Problem" ist aber, dass nicht das Gen ausfällt, sondern die PCR, wenn die Primer da liegen. Das ist aber scheinbar nur bei dem kommerziellen TaqPath Assay.

edit: diejenigen, die das hierzulande benutzen, könnten/sollten das natürlich auch tun.

9443
DerC hat geschrieben:Nebenbei: Was sind "hohe" Zahlen? Sind unsere Infektionszahlen "hoch" für einen deutschen Winter? Oder nur "hoch" für Menschen mit Kontrollhybris? Nebenbei, in Italien öffnen viele Cafes und Restaurants wieder, obwohl "die Zahlen" dort "hoch" sind.
Ich bin mir nicht sicher, was Du uns damit sagen möchtest! Die Infektionszahlen in Sachsen und Thüringen sind mit Sicherheit extrem hoch, besonders vor dem Hintergrund der Auslastung der Kliniken und der Überlastung des Klinikpersonals. Ist das nicht Grund genug, alles dafür zu tun, dass sich die Infektionszahlen wieder nach unten bewegen?

Oder sollte man diese Zahlen als normal ansehen, weil wir Winter haben und die Situation sich im Sommer wieder beruhigt, ähnlich, wie in einer Grippesaison? In Tschechien liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 846. Ist das eine hohe Zahl? Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag in London zuletzt bei 1.000! Ist das hoch, oder normal im Winter? Mir kommt es hoch vor!

Dass das Corona-Virus im Sommer pausiert, ähnlich wie das Influenza-Virus, ist auch nicht sicher, wie man an der Entwicklung der Infektionszahlen in den USA im Sommer 2020 erkennen kann.

Du machst mich ratlos!

https://www.tagesspiegel.de/politik/inz ... 88130.html

9444
bones hat geschrieben:Jetzt muß man sich wohl doch noch FFP2 Masken besorgen. Wenn einer erst anfängt.....
Pflicht - na gut. Der kennt "seine" Pappenheimer.

Ich, trotzt ausgeprägter Laubenpiepermentalität, habe alle anderen entsorgt. Zwei davon via via bekommen. Miniaturprojekt eines Mannes, der oft als "Arschloch" betitelt wird: hat den Stoff und Bänder gekauft und jemand gefunden, der die näht.

Knippi

9445
Maddin85 hat geschrieben: Oder sollte man diese Zahlen als normal ansehen, weil wir Winter haben und die Situation sich im Sommer wieder beruhigt, ähnlich, wie in einer Grippesaison? In Tschechien liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 846. Ist das eine hohe Zahl? Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag in London zuletzt bei 1.000! Ist das hoch, oder normal im Winter? Mir kommt es hoch vor!
Wir sind hier einfach zu lasch ;)

Unsere Kollegen in Langfang bzw. die ganze Stadt wird nun wegen knapp 50 bekannten Fällen seit 3 Uhr MEZ für 7 Tage weggesperrt.
Dadurch drohen unserem Unternehmen von einigen OEM´s Klagen in Millionenhöhe wegen bevorstehenden Bandstillständen, weil dort vertraglich nur ein Stock von max. 3-5 Tagen vorgehalten wird. Juckt die aber nicht, weil in anderen Provinzen.

Jetzt hausen die nächsten 7 Tage, vom Werksleiter bis Reinigungskraft 57 MA (auf freiwilliger Basis) im Werk, normal 400MA
Die dort arbeiten, wohnen, essen und auf Feldbetten schlafen, um ein Minimum an Lieferfähigkeit zu gewährleisten.
Und keiner darf da raus.
https://www.cnbctv18.com/healthcare/ano ... 974071.htm

9448
Fjodoro hat geschrieben:Jetzt versteh ich dich. "Problem" ist aber, dass nicht das Gen ausfällt, sondern die PCR, wenn die Primer da liegen. Das ist aber scheinbar nur bei dem kommerziellen TaqPath Assay.

edit: diejenigen, die das hierzulande benutzen, könnten/sollten das natürlich auch tun.
Jetzt häng dich nicht zu sehr an Formulierungen auf. Mir ist schon klar, dass nicht das Gen ausfällt, sondern die Bíndung für einen der Primer oder die dazugehörige Taqman Sonde. Ist halt -zumindest hier- Laborumgangssprache.
Gerade keine Lust zu suchen, aber in einem Papier der Engländer war gelistet mit welchen Assays es geht.

Mich hat nur gewundert warum 3-4 Tage in Deutschland gerätzelt wurde ob die Variante wohl hier ist. Wenn auch nur ein Labor einen der Assays verwendet, dann hätte man zumindest das binnen weniger Stunden feststellen können. Und ja, Beweis durch Abwesenheit ist immer eine etwas kritische Sache.

9450
Fjodoro hat geschrieben:Volle Zustimmung. Ich glaube das wird nur nicht kommuniziert bzw. die "Negativergebnisse" nicht ans RKI gemeldet
Als "Experte" der sich zu dem Thema äußert, hätte ich das aber wohl vermutlich versucht zu checken anstatt (mehrfach) zu raten. Ich rede hier also nicht vom RKI.

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