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Schwitzen für ein besseres Leben

Schwitzen für ein besseres Leben

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Hallo Lauflustvolk, mal wieder ein Bericht vom Bueffelchen,

in der Nacht zum Sonntag wurde vom örtlichen Rotary-Club eine sog. running night for life (http://www.running-night.de/) zugunsten der Aids-Hilfe veranstaltet. Auf einem gut 4 km langen Rundkurs (schee flach) sollte von 22.00 bis 10 Uhr gelaufen werden und für jeden gelaufenen Kilometer wollten Sponsoren einen Euro rausrücken.

Da ich das WE sowieso länger laufen wollte und bei diesem Wetter die Nacht des Läufers Freund ist, bin ich um 22.00 Uhr im Stadion gewesen. Nach der hier unvermeidlichen ökumenischen Andacht ging es um 22.15 Uhr los. Mit ca. 200 Läuferinnen und Läufern sowie vereinzelten Gruppen an NWs trappelte ich gemütlich auf die Strecke. Nach einer Runde hatten die meisten ihr Tempo gefunden und in der herrlichen Sommernacht war fröhliches Laufen angesagt. Nach jeder Runde ging es einmal durchs Stadion, wo verschiedene Musikgruppen für Stimmung sorgten und ich jeweils ein Tässchen Wasser schlürfen konnte.

2,5 h später hatte ich 6 Runden hinter mir und die Vergnügungssucht war befriedigt. Für mich ein sehr angenehmer Trainigslauf unter optimalen Bedingungen. Soweit so gut und nicht weiter berichtenswert.

Bis zum nächsten morgen sind offenbar rund 7000 km zusammengekommen. Ein Läufer konnte sich nicht vor der 22. Runde bremsen. Wow.

Mich interessiert jedoch Eure Meinung zu solchen Veranstaltungen. Grundsätzlich denke ich, könnten die Firmen natürlich die paar Euro auch so an die Aidshilfe spenden und ich fände das auch besser. Aber in unserer Event-Gesellschaft brauch es offenbar erst etwas öffentliches Getöse bevor wir in Bewegung geraten. Schlimm ist das jetzt nicht. Dennoch interessieren mich dazu mal ein paar andere Stimmen.

Grüße Uwe

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Ei, was ist dann mit Euch los. Gibt doch sonst zu jedem, ok fast jedem, Thema ne Meinung. :teufel:

Trotzdem nochmal. Wie haltet ihr das mit "Laufen für Spendengeld"

Mitmachen, Unsinn oder was?

Ich bin fürs Mitmachen,

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bringt sicher mehr Leute auf die Beine als ein "normaler" Stundenlauf und nimmt dem ganzen etwas das "spleenige" im positiven Sinne.
Von allein gibt je auch keiner mehr was her, ich fnde die Idee jedenfalls gut. :daumen:

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Bueffelchen hat geschrieben:...für jeden gelaufenen Kilometer wollten Sponsoren einen Euro rausrücken.

...
Mich interessiert jedoch Eure Meinung zu solchen Veranstaltungen. Grundsätzlich denke ich, könnten die Firmen natürlich die paar Euro auch so an die Aidshilfe spenden und ich fände das auch besser. Aber in unserer Event-Gesellschaft brauch es offenbar erst etwas öffentliches Getöse bevor wir in Bewegung geraten. Schlimm ist das jetzt nicht. Dennoch interessieren mich dazu mal ein paar andere Stimmen.

Grüße Uwe
...na, da ich am WE etwas ähnliches mitmache, möchte ich mich auch dazu äußern:
Ich finde es eine gute Sache:
  • es wird keiner gezwungen das zu tun
  • es kommt etwas für den guten Zweck dabei rum
  • die Sponsoren haben "Ihre Bühne", machen ein wenig Werbung
  • die Teilnehmer müssen sich nicht finanziell aus dem Fenster lehnen und können dennoch mit dem tollen Gefühl nach Hause gehen, zu etwas Gutem beigetragen zu haben
Das ist doch was: Alle zufrieden, keinem tut es weh und jeder tut, was er kann!
Mein Plädoyer: Mitmachen!
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

5
Pardon, bei dem Titel dachte ich, du hättest ein Laufband in die Sauna gerückt. :P

Fürs Laufen Spenden find ich gut, wenn ich den guten Zweck nachvollziehen kann und wenig für einen Verwaltungs-Wasserkopf draufgeht. Z.B. http://runforhelp.de, man kann soviel laufen wie man innert 24h mag, am Ende erfolgt die Abrechnung, z.B. kostet ein Marathon <14 €.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Ich würde auch bei so einem Lauf gerne mitmachen.
Für einen guten Zweck wo nicht viel Geld für Verwaltungskram
draufgeht wäre ich gerne bereit ein paar Ründchen zu drehen.

Brigitte
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Bei uns in der Gemeinde wurde vor ein paar Wochen für die Kindergärten gerannt. Mit dem Erlös wurden neue Einrichtungen finanziert.
Leider war ich zu der Zeit im Urlaub und hab es verpasst. Aber alles in allem fand und finde ich es eine gute Sache.
Klar die Sponsoren könnten das Geld auch so locker machen, aber bei so einem Event geht es wahrscheinlich auch ums sehen und gesehen werden.
Und wenn man anstatt einem 20er Waldlauf, ein paar Runden bei so einer Veranstaltung läuft ist doch grad egal, find ich! Zumal man hier die Kilometerzahl variieren kann, da man ja nicht gezwungen wird wie bei einem anderen Wettkampf (HM oder M) eine bestimmte Streckenlänge zu rennen.

Gruss
Bebe

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Pollux hat geschrieben:Das ist der Zahn der Zeit, du hast Recht.

Das Zauberwort heißt Event. Einzeln betrachtet nicht schlimm, in der Summe nervt es manchmal.


Das sehe ich genauso. Ich habe auch nichts gegen events, nur manchmal merkwürdig, das viele Leute genau das Nachmachen was Ihnen in den Medien vorgemacht wird.

Pollux hat geschrieben: Das geht doch schon in der Kindererziehung los. Der erste gefundene Nasenpopel ist ein Event, der ins Album geklebt wird. Kinder werden heut von einem Event zum anderen gebracht, früher hat man sich aus eigenem Antrieb beschäftigt. Das ist heute nicht mehr möglich, weil es (in welcher Form auch immer) zu viele Einschränkungen gibt.

Ok, das ist jetzt etwas digital betrachet, aber die Tendenz geht schon dahin.
Uns (meiner Frau und mir) geht das völlig ab, jeden pups unsere Tochter zu vergolden und an die Wand zu hängen. Das versteht auch nicht jeder. Frag aber nicht wievile Bilder auf der Festplatte rumliegen. :P

Warum kann man sich heute nicht aus eigenem Antrieb beschäftigen? Das habe ich nicht verstanden. Wir reden uns ein, wir machen was wir wollen. Mmmh, das ist aber wieder eine andere Diskussion. :zwinker2:

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kk66 hat geschrieben:Hier in Canada ist jedes Rennen mit Spenden verbunden. Daher ist das Startgeld recht hoch, vgl. mit Deutschland, z.B. $30 fuer ein gewoehnliches 10 km-Rennen, oder $50 fuer einen Halbmarathon. Zudem ist man aufgefordert, pledges einzusammeln. Also laufe ich stets fuer gute Zwecke, und nicht fuer meine persoenliche Eitelkeit. :wink:
...
Das ist schön, dass Ihr in Canada so gute Menschen seid. Schick doch mal ein paar rüber. Ich wüßte ein paar zum Austauschen. :teufel:

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kk66 hat geschrieben:Diese Andacht in deinem 12h-Rennen haette mich aber ganz schon genervt, nimmt sie doch Geld vom guten Zweck weg, denn in den 15 Minuten haetten die 200 Teilnehmer wohl etwa 500 km geschafft - Verlust von 500 Euro!! :tocktock:
Die Veranstaltung hat einfach 1/4 Std. später begonnen. Es ist nicht anzunehmen, dass alle die 200 Teilnehmer die Zeit bis 10 Uhr voll ausgenutzt haben. Also, nicht einfach nur 3-Satz rechnen, sondern auch den Hintergrund bedenken. Eine Aufgabe mit Falle also :zwinker5:
Und über den Inhalt der Andacht ist nichts bekannt. Wir wissen also auch nicht, wie viele LäuferInnen durch die Andacht zu einer oder 2 Runden mehr motiviert wurden, als sie eigentlich vorhatten. Es ist ja nicht alles nur Mist, was aus christlicher Quelle kommt.
Schließlich hat ja auch das Sponsoren-/Spender-Verhalten einen religiös-sozialen Hintergrund.

Und wenn irgendwelche Firmen einen Anlass brauchen, Ihr Geld endlich sinnvoll auszugeben, ist das doch nicht schlecht. Würde auch laufen, wenn's so was hier gäbe (aber nicht bis 10 Uhr morgens, von daher würde mir die 1/4 Stunde gar nicht fehlen)
Gruß Hans
Jeder Lauf ist ein Geschenk! - Danke

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Bueffelchen hat geschrieben: Mich interessiert jedoch Eure Meinung zu solchen Veranstaltungen. Grundsätzlich denke ich, könnten die Firmen natürlich die paar Euro auch so an die Aidshilfe spenden und ich fände das auch besser. Aber in unserer Event-Gesellschaft brauch es offenbar erst etwas öffentliches Getöse bevor wir in Bewegung geraten. Schlimm ist das jetzt nicht. Dennoch interessieren mich dazu mal ein paar andere Stimmen.
Hier gilt wohl der alte Spruch: Tue Gutes und rede darüber! Bei uns in Wunstrof verkaufen die Rotarier immer Matjes und Bratkartoffeln. Im Grunde halte ich das für ein übersteigertes Zurschaustellen eines "Ich besser, da sozialer als DU!" Komplexes.

Was die "Event- Kultur" haben wir ja gerade das denkbar größtmögliche Event hier, nämlich diese unsägliche WM! Dieses ding wurde offensichtlich jahrelang und generalstabsmäßig vorbereitet. Bestes Beispiel sind z.B. die Flaggen und Trikots. Aus meiner Erfahrung in der Textilindustrie weiß ich, dass man nicht mal eben so 100.000 Flaggen in China ordern kann, das benötigt Vorlauf und Logistik! Wer mir also erzählt, dass die Deutschen nun fröhlich und unverkrampft ihre Nationalfarben schwenken und ein komplett neues Nationalgefühl haben, dem entgegene ich: Das war so geplant, jeder Werber oder PR Agent wieß wie das geht.
Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist.

(Henry L. Mencken)

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Pollux hat geschrieben:...
Alles verplant, und dann ein freier Nachmittag und die Langeweile kommt. Klar, die Kumpels haben ja ihre Termine.
Spielplätze werden eher weniger genutzt, da wenig Zeit oder wenig Gesellschaft. Höchstens zum heimlich Rauchen.
Zudem haben die Eltern mehr Angst, loszulassen, Termine werden vorab telefonisch gemacht. Das war vor 30 Jahren anders. Schau doch auf die Straßen am Nachmittag, kaum Kids unterwegs, nur da wo was los ist, also Events.
...
Ok, ich kenne natürlich das Klischee. Ob das wirklich immer so ist, habe ich meine Zweifel. In meinem Bekanntenkreis ist das eher vermischt, Termine und Action mit den Kids aus der Nachbarschaft.
Mit dem Loslassen hast Du sicher Recht. Wenn ich überlege wo wir uns damals rumgetrieben haben (Wald, Fluß usw). Da würde vielen der Muttis heute der Schweiß ausbrechen. :zwinker4:

Mal sehen wenn meine Kleine was Größer ist. Wie locker ich dann bin. :zwinker2:
Alexander hat geschrieben: Hier gilt wohl der alte Spruch: Tue Gutes und rede darüber! Bei uns in Wunstrof verkaufen die Rotarier immer Matjes und Bratkartoffeln. Im Grunde halte ich das für ein übersteigertes Zurschaustellen eines "Ich besser, da sozialer als DU!" Komplexes.
Aus dem Bauch empfinde ich das genauso. Andererseits sind solche Ereignisse auch ein Anlaß dass über den guten Zweck (in dem Fall war es die Aids-Hilfe) in den Medien berichtet wird, was für sich heute ja schon wieder wichtig ist.

Also istd as so mit diesen Läufen und einfach mitmachen. ich hab es jedenfalls genossen.

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