Eisbergsalat hat geschrieben:Bei dieser ganzen Diskussion muss man sich ja echt fragen, wie ich es schaffen konnte, tatsächlich 40 Jahre alt z werden. Meine Eltern haben beide geraucht, genau wie Onkels, Tanten Omas usw. usw.. Genauso war es in Kinos, Restaurants, Kegelbahnen, Diskotheken, Schultoiletten, Zügen, Busse usw. usw.
"Bis jetzt ging alles gut, sagte der Mann der vom Hochhaus gesprungen ist und gerade an der 20. Etage vorbeigekommen ist." Meine Mutter hat auch ihr Leben lang geraucht. Die letzten 10 Jahre ist sie kaum noch aus dem Haus gekommen, weil sie es nicht mehr schaffte, 100m zu gehen ohne nach Luft zu schnappen. Sie hustete ständig und man dachte jedesmal, dass sie dabei ihre Lunge nach aussen befördert. Sie lebt noch, hat es mittlerweile geschafft, aufzuhören. Aber nur, weil sie keine 10 Meter mehr laufen konnte und der Arzt ihr was von COPD erzählt hat. Sie lebt noch, aber was ist die Lebensqualität? Und ja, mit 40 ging es ihr auch noch gut.
Von unseren Tanten, Onkels und Verwandten sind die, die noch übriggeblieben sind ebenfalls in der Lebensqualität sehr eingeschränkt. Alle beneiden meine Mutter zu dieser Stärke. Wahrscheinlich braucht es wirklich Verzweifelung, um den Schritt zu tun, den man schon lange für nötig gesehen hat.
Schau mal in Nichtraucherforen. Da gibt es viele Leute, die durch die Zigaretten krank geworden sind. Alle fühlten sich lange, lange gut, bis der körperliche Abbau langsam und damit kaum merklich einsetzte. Alle meinten im Nachhinein, dass sie die Gefahr für sich nicht gesehen haben. Krank werden nur die anderen. Einige in den Foren waren schon eine lange Zeit nikotinfrei, als sie noch ihren Lungenkrebs oder platzende Lungenbläschen bekommen haben. Dennoch bereuten sie den Schritt nicht.
Das Argument "Bis jetzt geht es mir gut" kann ich also mit dieser persönlichen Erfahrung nicht mehr hören. Das habe ich jahrzehntelang gehört und es hat mir jedesmal ein Stich ins Herz gegeben. Ich bin daher froh, dass mittlerweile das Rauchen nicht mehr so naiv gesehen wird, wie der Satz, den Du da gebracht hast, es ausdrückt. Ich bin daher froh, dass man als Nichtraucher erstmals die Chance hat, diesem nervenden, stinkenden, krankmachenden Gift zu entgehen.
Verstehe es nicht falsch. Damit will ich Dich nicht missionieren, das liegt mir fern. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Ich möchte einfach nur diesem "Argument" von Dir die andere Seite entgegen halten, damit junge Leute, die sich für das Rauchen entscheiden und hier mitlesen, die Sache nicht ganz so rosarot sehen.
Andre