Der RW Community Roman

Das Kettenspiel hat mir den Initialfunken gegeben.
In einem anderen Forum haben wir über mehrere Monate so etwas gemacht. Vielleicht klappt es hier ja auch.

Wir schreiben gemeinsam einen Roman. Natürlich in diesem Falle ein Läuferroman. Ein User schreibt ein paar Sätze, bricht plötzlich ab und ein anderer User schreibt weiter, bricht wieder ab und ein weiterer User schreibt weiter. So geht es immer fort.

Ich würde vorschlagen, wir einigen uns darauf in der Ich-Form zu schreiben. Ob unser Laufheld männlich, oder weiblich ist, wird sich noch zeigen, auch weitere Details zu seiner Person müssen wir gemeinsam erarbeiten.
Ich fang also mal an:

Mein Entschluss wurde in der Silvesternacht gefasst. Ich würde 2009 meinen ersten Marathon laufen. Ich hatte mich, nachdem ich den Glimmstengeln vor einem Jahr abgeschworen hatte schon durch einige 10 Km Wettkämpfe und zwei Halbmarathons gequält. Dieses Jahr sollte es die Königsdiziplin der Marathon werden. In meinem Verein, ich war gleich nach dem Nikotinentzug einem örtlichen Laufverein begetreten, war man nur wer, wenn man sich einmal die 42 Km gegeben hatte. Aber die Meinung und der Respekt der samstäglichen Mitläufer war mit egal. Ich wollte es mir selber beweisen. Ich ging also ins RW-Forum, durchforstete die Treads nach den Erfahrungsberichten bei den diversen Marathons im letzen Jahr. Nach ca. 1 Std. intensiver Lektüre war mein Entschluss gefasst. Mein Debut sollte in ...

...Düsseldorf stattfinden, irgendwann im Mai. Weit weit hin bis dahin. Hui, jede Menge Expedden tummeln sich im Forum. Da gibts doch tatsächlich Leute die walken einen Marathon, andere wollen einem erzählen dass sie mit 25km die Woche und einem langen Lauf locker unter 3 h finishen. Am meisten macht mir ja dieser Hammermann angst, der scheint bei einigen Foris richtig eingeschlagen zu sein. Steffny, Greif, Daniels, Elton- was ist wohl die beste Wahl? War das ne Schnapsidee mit dem Marathon? Muss ich machen, was jeder andere Jeck auch macht? Sagte ich schon im Mai, heijeijeijei. Mein Schädel brummt, wir haben Neujahrnachmittag und ich hab noch einen sitzen. Am besten...

DaCube hat geschrieben:...Düsseldorf stattfinden, irgendwann im Mai. Weit weit hin bis dahin. Hui, jede Menge Expedden tummeln sich im Forum. Da gibts doch tatsächlich Leute die walken einen Marathon, andere wollen einem erzählen dass sie mit 25km die Woche und einem langen Lauf locker unter 3 h finishen. Am meisten macht mir ja dieser Hammermann angst, der scheint bei einigen Foris richtig eingeschlagen zu sein. Steffny, Greif, Daniels, Elton- was ist wohl die beste Wahl? War das ne Schnapsidee mit dem Marathon? Muss ich machen, was jeder andere Jeck auch macht? Sagte ich schon im Mai, heijeijeijei. Ich glaube....

ich mache das doch nicht in Düsseldorf, da kennen mich viel zu viele Leute und wenn ich dann abkacke, muss ich mich gar nicht mehr in der Läuferszene sehenlassen. Also verschiebe ich das Ganze zeitlich und örtlich weiter hinaus. Vielleicht mache ich ja Berlin, da fällt das gar nicht auf, wenn ich unterwegs aussteige müsste, weil der Hammermann mich schon bei km 15 quält. Deswegen werde ich jetzt noch mal einge Trainingspläne ausprobieren und warte auf Forumsratschläge, wie ich von meinem jetzigen 2o km Wochenpensum auf eine Zielzeit von 3:30 h kommen kann

ist fett wie sonst was, BMI im vierstelligen Bereich. Auch nicht mehr als ich, wieviel Rollen sind es denn bei mir?
Was philosphiere ich vor mich hin? Neujahrs Nachmittag, voll wie ne Eule und will mir allerernstens einreden 42km plus ne bißchen durchzuhalten. Da muß ich jetzt durch. Großkotzig vor den Jungs war ich Silvester, irgendwann bevor der Filmriss kam. Watt ne Scheisse. Morgen werd ich anfangen zu trainieren, heute wird das bestimmt nichts mehr. Kann froh sein wenn ich irgendwas reingewürgt bekomme. Ist das bei km 35 ähnlich?
Was werde ich den alles Für Gadgets kaufen müssen. Dieses Ding muss ich haben...

… wie heißt es noch gleich, hat so einen kryptischen Namen, GPS HSDCPTV Version 5.166, kann alles, davon habe ich schon immer geträumt. Viel besser als das Forerunner Dingens. Distanz, Geschwindigkeit, Höhe, schießt Fotos von unterwegs und Fernsehen kann ich auch noch mit. Ob es auch von alleine den Marathon läuft? Oder mich in den A… tritt, wenn der Schweinehund sich in einen unbezähmbaren Kampfhund verwandelt? Ogottogottogott – was habe ich mir da angetan? Nüchtern sieht die Welt ganz anders aus. Draußen regnets. Temperaturen um den Gefrierpunkt. JETZT laufen???

Da kommt meine bessere Hälfte und sagt:

das Unfassbare, ich traf meine alte Schulfreundin Sabine. Wir waren vor 20 Jahren die besten Freundinnen gewesen bis....

... das Schicksal in Form des schmierigen Marco aus der Oberstufe uns auseinandergerissen hatte. Sabbi war fortan nur noch für ihn da gewesen. Ich hatte mehrmals versucht, unsere enge Freundschaft wieder zu beleben, indem ich fiese kleine Geschichten über Marco streute, aber weil ich da wohl nicht geschickt genug vorgegangen war, hatte das den Graben zwischen Sabbi und mir nur noch vertieft.

Nun stand sie also vor mir, in jeder Hand eine Hundeleine, an jeder Hundeleine einen Rottweiler, und an ihrem Blick konnte ich sehen, dass sie mich auch erkannt hatte. Wir wussten beide nicht, wie wir reagieren sollten; nach endlosen Sekunden schließlich hörte ich mich sagen: ...

Hallo Daniela, Du hast Dich ja gar nicht verändert und zwei niedliche liebe Hündchen hast Du da. Oh Gott, erst das verunglückte treffen mit Sabine und nun Daniela, ausgerechnet Daniela, mit der ich mich früher immer gefetzt hatte.
" Tschüß, frau sieht sich" will heute noch ein paar Kilometer laufen. Ich suchte das weite, die Rottweiler leckten sich so verdächtig ständig über die Zunge und ich wollte meine Marathonvorbereitung nicht schon gleich am ersten Tag aufs Spiel setzen. Eiskalt aber die frische Luft tut gut, meine Birne wird langsam frei und mir wird zunehmends klarer, was ich mir da vorgenommen habe. Marathon.
Nach 10 km ist Schluß für heute. Bin stolz am Neujahrstag gleich schon so eine Entfernung geschaffte zu haben. für heute reicht es.
Zu Hause angekommen erwartet mich..............

... die verschlossene Haustür. Meine bessere Hälfte war zum Fußball gefahren. Ich hatte keinen Schlüssel mit und es gab auch kein Versteck und keine Nachbarn, die mir helfen konnten. Da stand ich nun durchschwitzt und langsam föstelnd vor der Tür. Die Tränen kamen vor Wut. Was tun?...

Ich guckte die Straße hoch und runter, kein Mensch unterwegs. Ich schaute die Fassade hoch, war da nicht das kleine Toilettenfenster auf Kipp gestellt? Das war meine Chance. Entschlossen fasste ich mit beiden Händen das Fallrohr der Regenrinne, stellte die Füße gegen die Hauswand und begann den Aufstieg, Das Fallrohr begann zu schwanken und es quietschte dabei. Langsam kam ich dem Fenster näher, meine Hände drohten abzusterben, eiskaltes Blech an meinen frierenden Händen. Doch ich kam dem Ziel näher, nur noch ein halber Meter fehlte.
Da näherste sich auf der Straße ein Pärchen, ...

caterpillar hat geschrieben:... und entdeckte mich sofort. Der Typ in blauer Uniform rief: "Halt stehen bleiben Polizei! Kommen Sie sofort da runter." Seine ebenfalls blau uniformierte weibliche Begleitung hatte inzwischen ihre Waffe gezogen und auf mich gerichtet. Ich kletterte also vorsichtig das Fallrohr runter. Kaum war ich unten angekommen, stürtze sich die Polzistin auf mich und verdrehte mir die Arme auf den Rücken. Nur Sekunden später hörte ich zum ersten Mal außerhalb der sonnäglichen Tatortreihe im Fernsehen das berühmte Klack, Klack wenn Handschellen geschlossen werden. Kurz darauf fuhr ein Polzeiwagen vor und ich wurde unsaft auf den Rücksitz geschoben. Als wir nach nur wenigen Minuten im Polizeirevier ankamen ...

, wurde ich der leitenden Kommissarin der Ermittlungsgruppe "Einbruch" vorgeführt (hoffentlich heißt das auch so), es war.... Sabrina, meine Jugendliebe.
Das war ja nun megapeinlich, gerade erst getroffen, nun schon wieder mit Silberschmuck um die Handgelenke und dazu noch läuferisch stinkend.
Ich flehte sie an: "Sabrina, das ist doch.....

....nur ein ganz blödes Mißverständnis, ich wollte dort nicht einbrechen um mich an fremden Eigentum zu bereichern, sondern weil ich vollkommen durchgefroren war und einfach nur ins Warme wollte. Es war die pure Verzweiflungstat, ich wusste nicht mehr weiter, ich bin total verschwitzt, mir ist saukalt." Sabrina schaute mich völlig entgeistert an, schüttelte den Kopf und sagte dann mit einem breiten Grinsen:"Du wolltest ins Warme und kletterst ein Fallrohr rauf....zwei Meter weiter ist eine Eingangstür, die für solche Zwecke normalerweise genutzt wird." Ein lautes Gelächter der versammelten Kollegen ging durch den Raum.....

Gadelandrunner hat geschrieben:, wurde ich der leitenden Kommissarin der Ermittlungsgruppe "Einbruch" vorgeführt (hoffentlich heißt das auch so), es war.... Sabrina, meine Jugendliebe.
Das war ja nun megapeinlich, gerade erst getroffen, nun schon wieder mit Silberschmuck um die Handgelenke und dazu noch läuferisch stinkend.
Ich flehte sie an: "Sabrina, das ist doch.....

(Nun, muss ich selber weiterschreiben)

alles ein Missverständnis, ich wollte doch nur in trockene Tücher kommen und nun komme ich hinter schwedische Gardinen, weil meine Frau einfach fortgefahren ist! Welcher Läufer nimmt denn einen Haustürschlüssel zum Laufen mit? Habe alles dabei, was Läufer braucht: GPS, Pulsuhr, Stirnband, aber doch keinen klappernden Haustürschlüssel!"

Sabrina lächelte nur kurz und antwortete: " Du hättest dir schon vor Jahren überlegen sollen, was du mir bei einem Rendevous sagen würdest, jett ist es...

Schwierige Situation. Beide fast gleichzeitig gepostet. Sorry, Gadelandrunner aber Kundalini war einen Tick schneller, also werde ich diesen Beitrag aufgreifen. Seit Ruby´s Beitrag steht fest, dass unser Romanheld eine Heldin ist. Wir können jetzt nicht ständig das Geschlecht ändern.

Kundalini hat geschrieben:....nur ein ganz blödes Mißverständnis, ich wollte dort nicht einbrechen um mich an fremden Eigentum zu bereichern, sondern weil ich vollkommen durchgefroren war und einfach nur ins Warme wollte. Es war die pure Verzweiflungstat, ich wusste nicht mehr weiter, ich bin total verschwitzt, mir ist saukalt." Sabrina schaute mich völlig entgeistert an, schüttelte den Kopf und sagte dann mit einem breiten Grinsen:"Du wolltest ins Warme und kletterst ein Fallrohr rauf....zwei Meter weiter ist eine Eingangstür, die für solche Zwecke normalerweise genutzt wird." Ein lautes Gelächter der versammelten Kollegen ging durch den Raum.....

als ich mit Tränen in den Augen sagte: "Ja, ich habe aber keinen Wohnungsschlüssel dabei. Mein Mann ist einfach zum Fussballspiel gegangen und hat nicht daran gedacht mir irgendwo einen Schlüssel zu hinterlassen!" Darauf antwortete Sabrina: "Tja, da hast du den falschen Kerl erwischt. Meine Marco, du erinnerst dich doch noch an ihn, würde so etwas niemals machen. Der wäre mit mir mitgelaufen"
Plötzlich ging die Tür auf und ein Polizist steckte seinen Kopf ins Verhörzimmer und sagte: "Da steht ein Mann mit Fussballfanoutfit in der Wache und sucht seine Frau soll ich ihn reinlassen?" In diesem Augenblick schlug die Tür vollständig auf und ...

mein Mann, Paul, stand mit breitem Grinsen im Türrahmen und der Irrtum klärte sich auf. Wobei mir gar nicht gut gefiel, wie Sabrina meinen Paul anschaute. Ich zog ihn zur Tür hinaus, sagte Sabrina, das Marco ein toller Typ ist und war nun froh nach Hause zu kommen.

Das Resultat dieses Ereignis, ich hatte mich erkältet und konnte nun 6 Tage nicht mehr laufen. Das darf mir nicht mehr passieren.
Eine Woche später also, wieder einigermaßen hergestellt machte ich mich zum lauftreff auf, Haustürschlüssel diesmal mit dabei. Heute waren 10 km im langsamen Dauerlauf geplant. Unser Teamchef Hajo begrüßte mich mit dem Satz: Hallo Tina.....................

...wir haben Dich beim Mittwochslauf schon vermisst, wo hast Du denn gesteckt". Ich erzählte ihm, während ich ein paar Pseudodehnungen machte, von meiner Erkältung. Welchen Hintergrund meine Erkältung hatte, verschwieg ich natürlich, Männer müssen nicht alles wissen, war mir ausserdem auch etwas zu peinlich, das Alles.

Langsam trudelten auch die anderen ein und wir konnten unseren Lauf starten. Als wir gerade zu einem schönen gemütlichen Trott gefunden hatten kamen uns zwei Läuferinnen in entgegen, in einem ordentlichen Tempo, bestimmt 4 oder 4.30 /km. Als wir auf einer Höhe waren konnten die Herren in unserer Runde es sich nicht verkneifen und .....

Kundalini hat geschrieben:...wir haben Dich beim Mittwochslauf schon vermisst, wo hast Du denn gesteckt". Ich erzählte ihm, während ich ein paar Pseudodehnungen machte, von meiner Erkältung. Welchen Hintergrund meine Erkältung hatte, verschwieg ich natürlich, Männer müssen nicht alles wissen, war mir ausserdem auch etwas zu peinlich, das Alles.

Langsam trudelten auch die anderen ein und wir konnten unseren Lauf starten. Als wir gerade zu einem schönen gemütlichen Trott gefunden hatten kamen uns zwei Läuferinnen in entgegen, in einem ordentlichen Tempo, bestimmt 4 oder 4.30 /km. Als wir auf einer Höhe waren konnten die Herren in unserer Runde es sich nicht verkneifen und .....

ließen Sprüche los, wie: "Das sind aber Raketen!", und: "Warum haben wir eigentlich keine schnellen Rehe in unserer Gruppe?", "dieses Dahingebummerl geht mir ganz schön auf den Sack!".
Ich schnauzte los: "Dann lauft doch hinter denen her, wenn ihr denn überhaupt da mitkommt!" Das hätte ich nicht sagen sollen, auch wenn ich natürlich zurecht über diese arroganten Typen in unserer Gruppe sauer war. Denn gleich darauf ....

....rutschte ich weg, weil ich nicht auf den Weg achtete, der aufgrund des Dauerregens Tage zuvor extrem matschig, sondern zu sehr mit den Sprüchen beschäftigt war. Ich strauchelte und drohte umzuknicken, also hielt ich mich reflexartig am Arm meines Nebenläufers fest, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und mich zur Seite kickte. Weil ich ihn immer noch festhielt, flog ich nicht nur ich der Länge nach hin, sondern er noch auf mich drauf. Da lagen wir nun beide im Dreck.....

...Ach, so schön weich bin ich noch nie gelandet, sagte mein Begleiter. Mit Deinen 90 Kilo hast Du mir aber die Stoßdämpfer ruiniert erwiderte ich und mit einem "typisch Männer" ging ich zu den 3 Frauen von uns, die am Wegrand warteten. Erst jetzt erkannte ich, das eine neue Läuferin bei uns war. "Sabrina" Ja Sabrina, Jahrelang sehen wir uns nicht und jetzt in 1 Woche 3 mal. Dein "Besuch" auf der Polizeiwache hat mich auf die Idee gebracht, auch wieder mal ein bißchen zu joggen und die Polizeisporttruppe ist doch sehr öde. Mein Marco will nächste Woche auch mitkommen sagte Sabrina in Freundschaftlichen Ton. Das gefiel mir. Vielleicht konnte ich sie ja dazu bringen mit mir den Marathon in Düsseldorf zu laufen, schließlich sind wir früher durch dick und dünn gegangen. Tja und der fesche Marco..............na ja mein Paul hat auch Qualitäten auch wenn er nicht läuft, dafür wird er mich beim Marathon gut betreuen. Auf Ihn ist verlaß, wenn nicht gerade Fußballspiele anstehen.
Ja Sabrina, sag mal, hättest Du nicht Lust mit mir gemeinsam..............

....für einen Marathon zu trainieren. Zuerst hatte ich an den Düsseldorf Marathon gedacht, aber der ist schon Mai, das wird vielleicht was knapp mit der Vorbereitung. Aber wir können uns ja einen Marathon gemeinsam aussuchen, im Herbst, vielleicht Berlin oder Köln? Was meinst Du?"
Sabrina schaute mich an, als käme ich von einem anderen Stern. Sie sagte:
"Einen Marathon laufen....wieviel Kilometer sind das denn?".
Ich klärte sie kurz auf.
"Hm, ich weiß nicht, hört sich nach viel Training an, ich lauf zwar gern, aber so viel Zeit habe ich eigentlich nicht, mein Job erfordert schon viele Überstunden und dann ist da ja noch Marco, mit ihm verbringe ich auch gerne meine wenige Freizeit. Nichts für ungut, aber ich denke, das ist eher nichts für mich."
Schade, dachte ich, was solls, vielleicht findet sich ja noch jemand anders fürs gemeinsame Marathontraining......

... aber bei meinem Trainingszustand würde es schwer werden innerhalb der Vereins eine Mitläuferin, oder einen Mitläufer für die langen Einheiten zu finden.
Deswegen wollte ich auch morgen meinen ersten langen Lauf für mich alleine laufen. Der Verein machte zwar auch Sonntags lange Läufe, aber die liefen mir zu schnell.

Morgens um 9:00 verließ ich unsere Wohnung. Nach nur wenigen Minuten war ich mitten im Wald. Es war zwar kalt, aber wunderschön. Ich lief ganz bewußt langsam vor mich hin. Auf der Karte hatte ich mir eine Strecke ausgesucht, die nicht von unserem Verein belaufen wird. Ich wollte, nach den gestrigen Ereignissen meine Ruhe haben. Für alle Fälle, hatte ich aber mein Handy mitgenommen.
Ich war schon ca. 12 Km gelaufen, als ich links neben dem Weg einen gelben Haufen sah. Das machte mich stutzig und wütend. Werfen jetzt schon die Leute ihren gelben Säcke in den Wald. So eine Sauerei. Der nächste Grillplatz war nur wenige Kilometer entfernt. Ich entschloss mich, wenigstens den gelben Sack an den Wegrand zu stellen, damit ihn ein Waldarbeiter mitnehmen würde.
Beim Näherkommen stieg mir ein wiederlicher, süßlicher Geruch in die Nase. War der gelbe Sack etwas rissig und hatten die Leute dort Biomüll entsorgt?
Als ich direkt davor stand wurde mir schlagartig klar, was da so penetrant stank. Ich mußte mich sofort übergeben. In dem gelben Sack war ...

ein Baby, noch mit Nabelschnur, tot!
Entsetzt wich ich zurück. Bin ich denn in Belgien oder was?

(Kannst du auch löschen, weil zu makaber, dann sind da halt Steckrüben drin)

gadelandrunner

..... ich konnte es kaum glauben! Es war ein abgetrenntes Bein! Der Fuss steckte noch in einem Brooks Beast Schuh. Mir wurde ganz schwummerig, denn das Gecko-Tattoo auf dem Unterschenkel kannte ich noch gut aus meiner Schulzeit.

Ich durfte es allzu haeufig bestaunen, wenn der obercoole Marco mal wieder entspannt im muffigen Sportdress auf seinem Stuhl wippte.... die Fuesse auf dem Tisch, Cola in der einen, Pizzaschnitte in der anderen Hand.

Keine Ahnung mehr wie lange ich mit zitternden Knien dastand, als ploetzlich...

- Einschub -

*Huch* Sorry da hab ich doch glatt den letzten Eintrag ueberlesen, aber nach nem toten Baby faellt mir sowieso nix ordentliches mehr ein.

elmo10 hat geschrieben:- Einschub -

*Huch* Sorry da hab ich doch glatt den letzten Eintrag ueberlesen, aber nach nem toten Baby faellt mir sowieso nix ordentliches mehr ein.

Hab doch gesagt, könnt ihr ignorieren, totes Baby in der Tiefkühltruhe oder In Belgien ist vllt etwas heftig, aber Realität!

gadelandrunner

Gadelandrunner hat geschrieben:ein Baby, noch mit Nabelschnur, tot!
Entsetzt wich ich zurück. Bin ich denn in Belgien oder was?

(Kannst du auch löschen, weil zu makaber, dann sind da halt Steckrüben drin)

gadelandrunner

Das ist wirklich makaber, aber leider auch Realität. Nicht nur in Belgien. Nehmen wir also das tote Baby. Machen aber nur eine kurze Sache draus.

Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, griff ich zum Handy und rief die Polizei. Eine freundliche Beamtin versuchte mich zu beruhigen und bat mich bis zum Eintreffen ihrer Kollegen am fundort zu bleiben. Nach ein paar Minuten fuhren mehere Polizeiwagen vor. Aus dem ersten Fahrzeug sprang Sabrina aus und sagte: "...

"Du hast doch hoffentlich nichts verändert!" Ich versicherte ihr, alles so gelassen zu haben, wie ich es vorgefunden hatte.
Mit ihren behandschuhten Händen griff sie vorsichtig in Richtung der Tüte, die Polizeifotografin machte unzählige Digitalfotos vom Fundort.

Sabrina öffnete die Tüte mit schreckgeweiteten Augen und zog eine absolut echt aussehende Strampelpuppe heraus....

(So, nun ist die Kuh wieder vom Eis)

..... ogottogottogott... am liebsten waere ich im Boden versunken! Das erleichterte Gelaechter der Polizisten verfolgte mich noch lange, als ich mit hochrotem Kopf meiner Wege zog.

Das Wechselbad der Gefuehle aus Entsetzen, Scham und Erleichterung liess mich weiter laufen, als ich eigentlich geplant hatte. Mein linkes Knie meldete sich etwa bei km 28 schmerzhaft zu Wort. Die letzten 2 km zum Ausgangspunkt meines Laufes konnte ich nur noch humpeln.

Es war doch wirklich zum Maeusemelken. So viele Fettnaepfchen auf dem Weg zum Marathondebuet, das konnte ja noch heiter werden.

[quote="Gadelandrunner"]
Geschickt gemacht!

.Es war doch wirklich zum Maeusemelken. So viele Fettnaepfchen auf dem Weg zum Marathondebuet, das konnte ja noch heiter werden. ..

...OK, bei den Bullen hatte ich mich nach dem vergeblichen Einbruchsversuch in die eigene Wohnung und nach der Babygeschichte vollständig blamiert. Ich hatte auch keine Lust mehr alleine mein Marathontraining zu machen.

Auf eine Mitläuferin hatte ich keine Lust. Ich brauchte einen netten, verständlichen Mitläufer. Auf die Ehrgeizlinge in meinem Verein hatte ich aber auch keine besondere Lust. Die liefen mir alle zu schnell.

Ich postete einfach in mein Läuferforum folgenden Thread: ...

"Wer trainiert mit mir auf den Marathon?" Im erklärenden Text schilderte ich kurz, dass ich vor allem die längeren Trainingsläufe ungerne ohne männliche Begleitung absolvieren wolle. Gleichzeitig tauschte ich mein bisheriges Benutzerbild – eine aufgeregt rennende Daisy Duck – gegen ein Realbild aus, das einen Ausschnitt aus einem Foto zeigte, das Paul vor längerer Zeit von mir aufgenommen hatte. Der Ausschnitt zeigte meinen unbekleideten Bauch, nicht mehr und nicht weniger, und zwar in dem Zustand zu Raucherzeiten, als ich noch viereinhalb Kilos weniger als jetzt gewogen hatte.

Nach getaner Arbeit schaltete ich den Rechner aus, las noch eine halbe Stunde im Steffny-Buch und ging dann ins Bett.

Als ich am folgenden Abend wieder ins Laufforum surfte, traf mich fast der Schlag: ...

....denn in meinem Postfach befanden sich einige plumpe Anmachversuche, die ich eindeutig als Spam frustrierter Zeitgenossen in den Mülleimer beförderte. Vermutlich fühlte sich der ein oder andere durch mein Bauchbild dazu animiert mich was anzubaggern.

Egal, immerhin waren in dem Faden brauchbare Beiträge und sogar einer, der in meinem PLZ Bereich wohnte und auch dieses Jahr ein Marathondebut unternehmen wollte. Das war richtig klasse, vor allem schienen wir ungefähr die gleiche Endzeit von 4 h anzustreben. Also fragte ich nach seinen Trainingsgewohnheiten und ob man sich am Wochenende an einer im Stadtgebiet bekannten und vielbelaufenen Strecke mal treffen sollte.....

...So kam es dann auch. Wir verabredeten uns in den Rheinauen in der Nähe des Denmals von Konrad Adenauer (Keine Ahnung, ob es am Rhein so ein Denkmal gibt). Ich war schon 10 Minuten vor der verabredeten Zeit da, hatte mich nicht für LIDL-Funktionswäsche entschieden, sondern für die teureren Klamotten von RP! Will ja nicht aussehen wie der Feierabendläufer, der nur bei Sonnenschein und 20° C läuft.
Da kamen sie vorbei, ein Läufer nach dem anderen, schnelle Hirsche, dicke Keucher, untersetzte fast Kollabierende, alle guckten mich an nach dem Motto: " Was ist das denn für eine Tussi, steht in Laufklamotten hier rum statt einfach zu laufen!"

Mir war das peinlich, also begann ich auf den Spazierwegen rund um das Adenauer-Denkmal (das gibt es ab jetzt!) meine kleinen Runden zu drehen. Jede Runde war lockere geschätzte 250 m lang. Mir wurde allmählich schwindelig vom Rundenlaufen. Die größte Schwierifkeit lag aber darin, dass ich ja alle anderen Läufer beobachten musste, mein Hals tat schon weh vom vielen Verdrehen Richtung Uferpromenade.

Dann kam er doch noch: Er hatte gesagt, er trüge eine orangene Windstopperjacke und ein Stirnband. Das musste er sein. Mein Herz klopfte, ich wieselte auf ihn zu, sprach ihn an und er...

(Kinners Scheiße, mit Rippenprellung und Laufverbot ist das hier grad mein einziges Highlight und nach den Leichen kommt jetzt endlich die einzig wahre Laufmotivation. Verschwitzte Frauenkörper in engen Klamotten! Wir haben über literairsche Umwege endlich unser Niveau erreicht!)

... sagte mit einer total tollen Stimme:" Bist du meine neue Laufpartnerin? Ich bin der Martin ne!" OK er sah mit seinen selbstgehäkelten Leggings und seinem langen Haaren eher aus wie die Catwiesel, aber ich wollte einen Mitläufer fürs Marathontrainauf und keinen Hengst fürs Bett. Und peinlich war ich selber. Ja wir waren wohl das Dreamteam des Waldes. Ich müßte damit klar kommen. 4 Minuten Sex, oder Marathon Sup 4. Beides ging wohl nicht!

Martin würde mein Begleiter für die nächsten Wochen werden. Ich fragte ihn nachdem wir losgelaufen waren, warum er mir eigentlich eine Mail geschickt hatte? Keuchend sagte er: " Du dein Bauchbild...

.....war entscheidend, oder sagen wir mal der Umstand, das Du eine Frau bist. Keine Angst, will Dich nicht anbaggern. Habe selbst 3 Frauen zu Hause, die mir das übel nehmen würden. Mit diesen gestylten Typen, die hier durch die Rheinauen sprinten kommt man nicht ins Gespräch. Seit 20 Jahren Jogge ich ein wenig und nun hats mich erwischt und ich will mir mal einen Marathon geben.
Nachdem ich das Tempo ein wenig drosselte keuchte Martin nicht mehr so. Ohje, dachte ich, das wird ein hartes Stück Arbeit.
Nach 5 lockeren Km wußte ich, das Martin 2 Töchter hatte, vom Gemüseanbau lebte und in einer Band die E-Gitarre spielt. Und, was machst denn Du so, Tina, wenn Du mal gerade nicht läufst fragte er nun voll in die Offensive gehend..............................

.... da war sie, DIE Chance meinen peinlichen Paradiesvogel wieder loszuwerden. Kurz tauchten in meinem Kopf Satzfragmente wie "Bezirksleiterin bei Mc Doof" "Hansi Hinterseer" und "Turbokarriere" auf.

Aber was soll ich sagen? Auf eine verdrehte Art und Weise war mir der kunterbunte Martin doch sympathisch. Also erzaehlte ich ihm erst einmal von meinen letzten Begegnungen mit der Polizei. Unserem km-Schnitt tat das nicht wirklich gut, denn wir wieherte vor lachen. Martin japste wie nach einer harten Intervalleinheit nach Luft.

Am Ende unserer Runde verabredeten wir uns fuer das naechste Wochenende zu einem neuen und dieses Mal trainingstechnisch anspruchsvollen Lauf.

Immernoch kichernd stieg ich ins Auto und machte mich auf den Heimweg.....

.....dachte an den freakigen Martin in seinen kunterbunten Outfit und daran, was ich mir vorher kleidungstechnisch für einen Kopf gemacht habe. Grinsend fuhr ich durch die Dämmerung und sinnierte über diesen lustigen Lauf, als irgendwas gegen meinen Wagen prallte, ich guckte in den Rückspiegel, konnte nichts erkennen, fuhr weiter, immer die Rheinauenstraße runter, ist ja kinderleicht.....

Am nächsten Morgen beim Frühstück mit meinem süßen Paul lesen wir wie immer die Morgenzeitung, als Paul lauf vorlies:" Fahrerflucht! Am gestrigen frühen Abend auf der Rheinauenstr ereignete sich .....

... ein Unfall mit Fahrerflucht. Gegen 18:00 überquerte eine Schafherde die Rheinauenstraße. Ein Schaf wurde dabei von einem Fahrzeug erfasst und in den Graben geschleudert. Ein Spaziergänger informierte die Polizei. Als die Streife an den Unfallort kam, war jede Hilfe zu spät. Das Schaf vestarb noch am Unfallort. Dem Schäfer entstand dabei ein Schaden von ca. 1.000 Euro. Hinweise auf den Fahrer des Unfallwagens nimmt jede Polizeistation entgegen.

Mir blieb vor Schreckt mein Frühstücksbrötchen im Halse stecken. Paul sagte: "so eine Sauerei! Welches Schwein überfährt einfach ein Schaf und lässt es im Graben verrecken?" Dann sagte mein süßer Paul und blickte dabei auf die Uhr: "Oh, schon so spät Schatz. Ich muss ins Büro. Wo hast du denn gestern den Wagenschlüssel hingelegt?" Voller Panik, dass er die Reste des Schafes am Kotflügel entdecken würde stammelte ich: "...

"Nimm doch mal das Fahrrad, ich brauche das Auto heute, treffe mich mit einer Lauffreundin am Adenauer-Denkmal in den Rheinwiesen zum Laufen. Wenn ich von hier loskaufe, bin ich ja schon kaputt, wenn ich ankomme!"

"Mein Fahrrad hat einen Platten", antwortete er, ich entgegnete: " Dann nimm meines!"
Halb beleidigt zog er von dannen.

Ich machte mich spontan auf den Weg zur Waschstraße...

...und mir ging die ganze Zeit nicht aus dem Kopf, dass ich Paul tatsächlich angelogen habe, denn ich war doch gar nicht zum Laufen verabredet. Ich hatte meinen Paul noch nie angelogen, also ich meine so bewußt, natürlich habe ich das ein oder andere mal nicht immer alles erzählt, warum auch, Männer müssen nicht alles wissen, aber nun hatte ich bewußt gelogen. Verfluchter Mist.

In der Waschstraße angekommen stieg ich aus, ging langsam um den Wagen herum und hielt nach Spuren eines Zusammenstosses Ausschau. Ich konnte nichts sehen, da war nur der übliche Dreck aber sonst nichts, auch keine Kratzer. Puh, nochmal Glück gehabt, ich machte den Wagen dennoch fertig für die Waschstraße, schraubte die Antenne raus, kurbelte die Fenster hoch und ab dafür.....

Als das Programm fertig war dachte ich "wenn schon denn schon" und fuhr ich den Wagen zu den Saugern. Ich war gerade gut in meinem Element und saugte fröhlich vor mich hin, als neben mir ein roter Sportwagen hielt. Laute Musik dröhnte aus dem Innenraum, "Wild thing" erkannte ich und dachte intensiv darüber nach, wer das noch aufgenommen hat, Rolling Stones vielleicht? ne, ich kam nicht drauf, was haben wir früher dazu gerockt und nun fällt mir die Band nicht mehr ein.... Plötzlich ging die Fahrertür auf und ich lugte aus meinem Wagen um mal zu gucken, wer da aussteigt. Mich traf bald der Schlag, der Typ sah aus wie Marco.....

................es war Marco, er hatte wieder sein jungenhaftes Lächeln aufgesetzt, das konnte er ja. Auf der einen Seite war ich Sauer auf Ihn, hatte er mir doch meine beste Freundin weg genommen aber ehrlich gesagt, er hat schon was....dieser schmierige Bastard!
Hallo Tina, hast Du Zeit auf einen Kaffee? na ja, Ein halbes Stündchen hätte ich, hörte ich mich sagen.....Oh Oh und mir fiel ein anderer Song ein "I can't control myself" das mußte die gleiche Band sein.........ja die Troggs waren es. Martin sagte mir, das sie auch diese Songs in seiner Band spielen.
Warte ein Momentchen, will noch schnell meinen kleinen durch die Waschstraße fahren sagte der fesche, schmierige, verdammte, hübsche Marco. Gab ein wenig Gas und nun sah ich am rechten Kotflügel seines Sportys...................

..... den Aufkleber, der mich unsanft wieder auf den Boden der Tatsachen brachte. Marco war schon immer so dermassen spiessig. Um eine Delle zu kaschieren hatte er sich doch tatsaechlich dieses unsaegliche Bildzeitungsherz zum Thema 'Kinder' auf das Hinterteil seines Autos gepappt.

Als er sein Auto aus der Waschstrasse fuhr liess er ganz keck den Motor aufheulen. Das konnte doch nicht wahr sein, ich fuehlte mich, wie in einem schlechten Film! Jetzt beschallte er die gesamte Tankstelle sogar noch mit einer uralten Modern talking Nummer! Federnden Schrittes kam Marco auf mich zu und saeuselte: "Ich kenne ein supi-tolles Lokal, da gibt es mega geilen Cappu, nicht dieses doofe Zeugs mit Milchschaum sondern noch so richtig supi, mit Spruehsahne drauf... hmmmmmm.... lecker".

Ja toll, in was fuer eine brilliante Situation hatte ich mich schon wieder gebracht? Aber halt... wer keuchte denn da auf einem klapprigen Drahtesel um die Ecke? Es war mein liebgewonnener schrullige Laufkollege Martin. Ein bischen sonderbar sah es schon aus, als er da in einer uralten kunterbunten Lauftight auf seinem lila Bike hergestrampelt kam. Egal - nur er konnte mich jetzt vor einem unsaeglichen Nachmittag mit Marco retten.

Winkend lief ich auf Martin zu ....

... blieb mir vor Staunen die Spucke weg. Dieser Biotempel hatte ja so gar nix mehr vom sauertoepfischen Gutmenschentum der 80-er Jahre Oekofundamentalisten an sich! Vergnuegt beaeugte ich zusammen mit meinem Lieblingsfreak Martin das Warenangebot. Was es hier nicht alles zu entdecken gab! Ruckzuck war mein Einkaufswagen gut gefuellt. Die Rechnung trieb mir dann zwar fast die Traenen in die Augen, aber was solls?

Nach unserem Einkauf goennten wir uns einen biologisch dynamischen Latte Macciato mit MILCHschaum, jawoll! Nachdem wir uns kichernd ueber dies und das lustig gemacht hatten wendeten wir uns schliesslich einem ernsteren Thema zu: unseren Marathon. Wir fachsimpelten, diskutierten und einigten uns letztendlich auf eine erfolgversprechende Strategie, die wir 'Hoffentlich-Sub-4'-Fahrplan nannten. Neben exzessiven Bio Latte Macciato Trinken sollten uns vor allem die folgenden Verhaltensweisen weiterbringen:

(Schade, elmo, du hast mich überholt, ich wollte gerade Bio-Runner in den Ökoladen einbauen!)

gadelandrunner

Gadelandrunner hat geschrieben:(Schade, elmo, du hast mich überholt, ich wollte gerade Bio-Runner in den Ökoladen einbauen!)

gadelandrunner

(das laesst sich doch bewerkstelligen da ich absolut keine Ahnung von ordentlicher Marathonvorbereitung habe, muss der folgende Kniff zum Einsatz kommen)

Der geneigte Leser mag jetzt auf eine detaillierte Beschreibung unserer Geistesblitze warten, aber Martin und ich hueten unsere Geheimnisse genauso vehement, wie die Freimaurer.

Unser Kaffe war schon lange leer. Wir waren schon auf Wasser und Bioweissbier umgestiegen. Als Martin anfing, mir aus seinem abwechslungsreichen Leben zu erzaehlen vergass ich ganz die Zeit. So nach und nach kam heraus, dass er sein Abitur als Jahrgangsbester abgeschlossen hat. Danach konnte er sich erst einmal fuer keinen Studiengang entscheiden und absolvierte eine Lehre zum Schreiner. Nachdem er die Ausbildung abgeschlossen hatte gab er seinem Fernweh endlich nach und reiste, nur mit einem Rucksack bewaffnet, quer durch die ganze Welt. Bei seiner Rueckkehr stand sein Berufswunsch fest: Er wollte Ingenieur werden um in Umweltprojekten in der dritten Welt mitzuhelfen. Derzeit lebte er mit Freundin und den beiden gemeinsamen Toechtern in einer WG auf dem Bauernhof.

Mir fiel mal wieder die Kinnlade runter. Das haette ich von meinem superstylishen Laufkameraden nicht erwartet. Waehrend ich noch still vor mich hingruebelte und mich fragte, warum ich mich immer wieder von Aeusserlichkeiten so taeuschen lasse knuffte mich Martin in die Rippen. "Schau mal, dort drueben... ist das nicht Biorunner?" Und tatsaechlich, der rote Bart kam mir irgendwie bekannt vor.

Enthusiastisch wedelte Martin mit den Armen: "Huuuuuuuhuuuuuu... Biorunner" schrie er quer ueber die Veranda des Biocafes "wir kennen uns aus dem Forum. Schau mal, links von mir sitzt der nackige Bauchnabel und mich solltest Du eigentlich vom Bildchen her kennen".

Verdutzt sah Biorunner in unsere Richtung.....

(So, hier klinke ich mich aus, denn morgen fahren wir in den Urlaub viel Spass noch! Bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht)