Einen passenden Laufschuh zu finden ist nicht gerade einfach. Ein Fehlkauf ist bei den relativ hohen Anschaffungskosten sehr ärgerlich.
Du kannst jedoch einige Fehler vermeiden, indem Du diese Tips beherzigst. Dein Portemonnaie, Dein Laufstil und Deine Füße werden es Dir danken.
Vorbereitungen
1. Dein gebrauchter Laufschuh gibt einem geschulten Verkäufer Hinweise auf Deinen individuellen Laufstil. Nimm deswegen Dein gebrauchtes Paar mit zum Geschäft.
2. Falls Du mit Laufsocken läufst, nimm diese für den Laufschuh-Kauf mit.
3. Am besten Du kaufst Deine neuen Schuhe am Nachmittag, denn Deine Füße schwellen über den Tag an.
4. Meide „Stoßzeiten“ in den Laufsportshops. An einem Samstag wird die Beratungsqualität sicherlich schlechter sein als an einem Werktag.
Im Geschäft
5. Wenn Dir ein Schuh von Beginn an unbequem erscheint, lass ihn sofort außer Acht.
6. Lass Dir beim Laufschuh-Kauf viel Zeit! Dabei musst der Kauf nicht gleich am ersten Tag klappen.
7. Ein sehr guter Indikator ist ein Testlauf auf dem Laufband. Viele Geschäfte unterstützen Deine Kaufentscheidung mit Video-Aufzeichnung. Wenn Du allerdings absoluter Neuling auf dem Laufband bist, neigst Du wahrscheinlich, unabhängig von Deinem Laufstil, eher zum Vorfußlauf. Oft beeinträchtigt diese Tatsache die Aussagekraft des Testlaufs.
8. Schuhe können je nach Marke und Typ bezüglich der Größe unterschiedlich ausfallen. Am besten Du richtest Dein Augenmerk auf Sitz, Bequemlichkeit und Passform.
9. Beim Kauf gilt: Lieber zu groß als zu klein! Notfalls kann man immer noch mit dicken Socken aushelfen.
10. Oft gilt die Aussage, dass man „immer eine Nummer größer“ kaufen sollte. Tatsache ist, dass die Füße beim Laufen ziemlich anschwellen. Als Faustregel gilt daher: Zwischen der großen Zehe und der Schuhspitze sollte eine Fingerbreite Platz sein.
11. Ein guter Verkäufer scheidet die für Dich unpassenden Modelle von vornherein aus!
12. Damenmodelle bei Laufschuhen sind kein Werbegag! Bei Damenschuhen wird auf die besondere Orthopädie der Läuferinnen eingegangen. Wiederum kann für eine Läuferin ein Herrenschuh besser geeignet sein. Aber auch männliche „Leichtgewichte“ sollten Damenmodelle in Betracht ziehen, anstatt sich mit den klobigen Herrenschuhen herumzuplagen. Ausschlaggebend sind Statur und Laufstil der Person.
13. Meist hat man zwei unterschiedlich große Füße! In diesem Fall sollte Dein größerer Fuß maßgebend sein.
14. Falls Du Laufschuh-Einlagen benutzt, achte auf herausnehmbare Einlegesohlen. Wenn Du auf die Einlegesohle zusätzlich Deine Einlage drauflegst, wirst Du wahrscheinlich viel zu hoch im Schuh stehen. Es besteht dann akute Gefahr des Umknickens!
Nach dem Kauf
15. Wo wirst Du bevorzugt laufen? Auf der Straße gilt: Zu weiche Sohlen reiben sich zu schnell ab. In nassem Gelände gilt: Je weicher, desto griffiger.
16. Du solltest immer mindestens ein Paar zum Wechseln haben! So werden Verletzungen vorgebeugt, Deine Füße gewöhnen sich nicht an ein bestimmtes Paar. Und das ist langfristig definitiv besser.
17. Wenn du merkst, dass Du Dich beim Kauf vergriffen hast, benutze die Schuhe nicht weiter. Deine Gesundheit und Dein Laufstil wird es Dir danken. Übrigens: Auch Läufer mit jahrelanger Erfahrung kaufen ab und zu schlicht den falschen Schuh.
18. Jeder Schuh muss einige Zeit eingelaufen werden, der Fuß muss sich an die neue Umgebung gewöhnen. Vermeide deswegen zu lange und harte Läufe mit einem neuem Modell.
19. Nach spätestens 2000 km Laufleistung mit einem Paar solltest Du Dir neue Laufschuhe zulegen. Übrigens: „Ausgelaufene“ Schuhe eigenen sich immer noch zum Wandern oder für die Gartenarbeit!
Laufschuhkauf
2So weit so gut,
vielleicht sollte zum einen noch erwähnt werden, dass einige Laufschuhläden die Möglichkeit des Umtausches einräumen, falls man sich verkauft hat und der Schuh überhaupt nicht passen will bzw. sich partout kein vernünftiges Laufgefühl einstellen will.
Zum anderen halte ich 2000 km als Laufleistung für eine ziemlich gewagte Angabe. Ich glaube kaum dass es einen Laufschuh gibt, der die Dämpfung über einen so langen Zeitraum gewährleistet.
Man kann natürlich die Angabe der Hersteller, den Schuh nach 800 bis 1000 km auszusortieren als Verkaufshilfe werten, aber meine Erfahrung und damit bin ich glaube ich nicht alleine zeigt, dass diese Angabe in den meisten Fällen doch zutrifft, je nach Gewicht des Läufers und Art des Untergrundes auf dem gelaufen wird.
Natürlich spielt auch immer eine Rolle wie häufig man läuft. Derjenige, der 20 km in der Woche läuft wird wahrscheinlich von einem d urchgelaufenen Schuh nichts merken, genauswenig wie bei greingen Kilometerleistungen auffällt, dass man mit dem falschen Schuh unterwegs ist. Wer aber 40 und mehr Kilometer in der Woche unterwegs ist tut sich keinen Gefallen seine Schuhe bis zu 2000 km zu quälen.
Gruß
Rodigan
www.guthnet.de

vielleicht sollte zum einen noch erwähnt werden, dass einige Laufschuhläden die Möglichkeit des Umtausches einräumen, falls man sich verkauft hat und der Schuh überhaupt nicht passen will bzw. sich partout kein vernünftiges Laufgefühl einstellen will.

Zum anderen halte ich 2000 km als Laufleistung für eine ziemlich gewagte Angabe. Ich glaube kaum dass es einen Laufschuh gibt, der die Dämpfung über einen so langen Zeitraum gewährleistet.

Man kann natürlich die Angabe der Hersteller, den Schuh nach 800 bis 1000 km auszusortieren als Verkaufshilfe werten, aber meine Erfahrung und damit bin ich glaube ich nicht alleine zeigt, dass diese Angabe in den meisten Fällen doch zutrifft, je nach Gewicht des Läufers und Art des Untergrundes auf dem gelaufen wird.
Natürlich spielt auch immer eine Rolle wie häufig man läuft. Derjenige, der 20 km in der Woche läuft wird wahrscheinlich von einem d urchgelaufenen Schuh nichts merken, genauswenig wie bei greingen Kilometerleistungen auffällt, dass man mit dem falschen Schuh unterwegs ist. Wer aber 40 und mehr Kilometer in der Woche unterwegs ist tut sich keinen Gefallen seine Schuhe bis zu 2000 km zu quälen.
Gruß
Rodigan
www.guthnet.de

3
Hallo Tim,
das sind schon sehr gute Tips. Hier noch ein paar Tips von der "Front":
Punkt 2a : Wenn Du Einlagen hast, bringe sie zum Laufschuhkauf mit und teile es dem Verkäufer mit ( auch wofür sie sind, bzw welches Problem damit behoben wird ).
Ergänzung zu Punkt : ***4. Meide „Stoßzeiten“ in den Laufsportshops. An einem Samstag wird die Beratungsqualität sicherlich schlechter sein als an einem Werktag.***
Wenn Du den Eindruck hast auf einem Fliessband zu sitzen und der Berater gestresst und abgelenkt erscheint, komme besser an einem anderen Tag wieder und lass Dir Zeit bei der Laufschuhauswahl.
Ergänzung zu Punkt 7. ***Ein sehr guter Indikator ist ein Testlauf auf dem Laufband. Viele Geschäfte unterstützen Deine Kaufentscheidung mit Video-Aufzeichnung. Wenn Du allerdings absoluter Neuling auf dem Laufband bist, neigst Du wahrscheinlich, unabhängig von Deinem Laufstil, eher zum Vorfußlauf. Oft beeinträchtigt diese Tatsache die Aussagekraft des Testlaufs ***
Eine Videoanalyse ist unumgänglich. Jedes gute Laufsportgeschäft hat ein Laufband und eine Kamera, hat es keine ist es nicht wirklich ein Laufladen.
Ein Tip für das ungewohnte laufen auf dem Laufband : ich lasse die Kunden immer langsam starten, Blick geradaus gerichtet, Körper aufrecht, erst stramm marschieren bis es nicht mehr geht ( von der Geschwindigkeit ) und dann anfangen locker und entspannt zu laufen. Dann kommt wirklich jeder Läufer mit der Ferse zuerst auf. Hier sieht man dann auf dem Video auch deutlich warum Laufschuhe größtenteils zuerst an den hinteren Aussenseiten abgelaufen sind.
Ergänzung zu Punkt 16. ***Du solltest immer mindestens ein Paar zum Wechseln haben! So werden Verletzungen vorgebeugt, Deine Füße gewöhnen sich nicht an ein bestimmtes Paar. Und das ist langfristig definitiv besser.*** Optimal wäre ein zweites Paar einer anderen Marke, so bekommt der Fuss andere Anreize, Muskeln uns Sehnen werden weiter entwickelt.
Neue Laufschuhe am besten 1-2 Tage bei normalen Tätigkeiten ( in der Wohnung, beim einkaufen ... ) tragen damit sich der Schuh dem Fuss ein wenig anpasst.
Edit : Laufschuhhersteller geben die Haltbarkeit der Dämpfungselemente mit ca.1000 - 1200km an.
das sind schon sehr gute Tips. Hier noch ein paar Tips von der "Front":
Punkt 2a : Wenn Du Einlagen hast, bringe sie zum Laufschuhkauf mit und teile es dem Verkäufer mit ( auch wofür sie sind, bzw welches Problem damit behoben wird ).
Ergänzung zu Punkt : ***4. Meide „Stoßzeiten“ in den Laufsportshops. An einem Samstag wird die Beratungsqualität sicherlich schlechter sein als an einem Werktag.***
Wenn Du den Eindruck hast auf einem Fliessband zu sitzen und der Berater gestresst und abgelenkt erscheint, komme besser an einem anderen Tag wieder und lass Dir Zeit bei der Laufschuhauswahl.
Ergänzung zu Punkt 7. ***Ein sehr guter Indikator ist ein Testlauf auf dem Laufband. Viele Geschäfte unterstützen Deine Kaufentscheidung mit Video-Aufzeichnung. Wenn Du allerdings absoluter Neuling auf dem Laufband bist, neigst Du wahrscheinlich, unabhängig von Deinem Laufstil, eher zum Vorfußlauf. Oft beeinträchtigt diese Tatsache die Aussagekraft des Testlaufs ***
Eine Videoanalyse ist unumgänglich. Jedes gute Laufsportgeschäft hat ein Laufband und eine Kamera, hat es keine ist es nicht wirklich ein Laufladen.
Ein Tip für das ungewohnte laufen auf dem Laufband : ich lasse die Kunden immer langsam starten, Blick geradaus gerichtet, Körper aufrecht, erst stramm marschieren bis es nicht mehr geht ( von der Geschwindigkeit ) und dann anfangen locker und entspannt zu laufen. Dann kommt wirklich jeder Läufer mit der Ferse zuerst auf. Hier sieht man dann auf dem Video auch deutlich warum Laufschuhe größtenteils zuerst an den hinteren Aussenseiten abgelaufen sind.
Ergänzung zu Punkt 16. ***Du solltest immer mindestens ein Paar zum Wechseln haben! So werden Verletzungen vorgebeugt, Deine Füße gewöhnen sich nicht an ein bestimmtes Paar. Und das ist langfristig definitiv besser.*** Optimal wäre ein zweites Paar einer anderen Marke, so bekommt der Fuss andere Anreize, Muskeln uns Sehnen werden weiter entwickelt.
Neue Laufschuhe am besten 1-2 Tage bei normalen Tätigkeiten ( in der Wohnung, beim einkaufen ... ) tragen damit sich der Schuh dem Fuss ein wenig anpasst.
Edit : Laufschuhhersteller geben die Haltbarkeit der Dämpfungselemente mit ca.1000 - 1200km an.
4
Hallo,
auch von mir noch 2 spontane Anmerkungen zu dem Thema:
-Auswahl des richtigen Schuhtyps und die Passform sind wichtiger als die Optik
oder das Image eines Markennamens.
-Ein Hinweis auf evtl. einsetzende Alterungsprozesse der Dämpfung bei "betriebstreuen Artikeln".
Grüße
wirdschon
auch von mir noch 2 spontane Anmerkungen zu dem Thema:
-Auswahl des richtigen Schuhtyps und die Passform sind wichtiger als die Optik
oder das Image eines Markennamens.
-Ein Hinweis auf evtl. einsetzende Alterungsprozesse der Dämpfung bei "betriebstreuen Artikeln".
Grüße
wirdschon
5
wirdschon hat geschrieben:
-Ein Hinweis auf evtl. einsetzende Alterungsprozesse der Dämpfung bei "betriebstreuen Artikeln".
Das wäre eine Sache die ich auch als nächste Innovation der Industrie für sinnvoll halten würde.

Nach dem Motto:
- Indikator: grün = alles ok
- Indikator: gelb = leichte Abnutzung
- Indikator: orange = starke Abnutzung
- Indikator: rot = Dämpfung verbraucht
Ich fürchte nur, dass es bei vielen Schuhen bei der großen Anzahl von verschiedenen Gels schwierig sein wird jedes davon sozusagen zu "überwachen".
Gruß
Rodigan
www.guthnet.de
6
marcmarl78 hat geschrieben:Ein sehr guter Indikator ist ein Testlauf auf dem Laufband [...] Jedes gute Laufsportgeschäft hat ein Laufband und eine Kamera, hat es keine ist es nicht wirklich ein Laufladen.

Daher gibt es auch Laufläden, die kein Laufband haben, sondern ihre Kunden auf der Straßen Probelaufen lassen und dort eine Analyse vornehmen. Ob also ein Laufband nun ein Indikator für ein gutes Laufgeschäft ist, möchte ich hier mal in Frage stellen.
8
marcmarl78 hat geschrieben:Eine Videoanalyse ist unumgänglich. Jedes gute Laufsportgeschäft hat ein Laufband und eine Kamera, hat es keine ist es nicht wirklich ein Laufladen.
Dem muß ich widersprechen. Ich kenne alleine in Hamburg 2 ausgesprochen gute Laufläden, die weder Laufband noch Kamera haben. Das eine Geschäft läßt seine Kunden über einen roten Teppich im Laden laufen, das andere auf der Straße (was ich persönlich nicht so machen würde, wäre ich Ladenbesitzer. Aber das müssen die wissen).
Ich persönlich finde eine Kamera nicht schlecht, weil man dem Kunden dann bildlich zeigen kann, was für ihn geeignet ist. Einige glauben es ja erst, wenn sie es sehen.
9
Toronto21 hat geschrieben:Dem muß ich widersprechen. Ich kenne alleine in Hamburg 2 ausgesprochen gute Laufläden, die weder Laufband noch Kamera haben. Das eine Geschäft läßt seine Kunden über einen roten Teppich im Laden laufen, das andere auf der Straße (was ich persönlich nicht so machen würde, wäre ich Ladenbesitzer. Aber das müssen die wissen).
Ich persönlich finde eine Kamera nicht schlecht, weil man dem Kunden dann bildlich zeigen kann, was für ihn geeignet ist. Einige glauben es ja erst, wenn sie es sehen.
Moin
ja es gibt tatsächlich einige Läufer die das mit bloßem Auge ersehen können. Ich traue mir das ehrlich gesagt nicht zu. Gestern ( beim Egmond HM ) hatte ich ja ausreichend Zeit mir die Füße anderer Läufer anzusehen. Allerdings kam es mir vor als würden alle überpronieren.
Zum anderen ist es eine tolle Sache dem Läufer seine Abrollbewegung anhand eines Videos zu zeigen.