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Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Hallo liebe Tretis!

Ich bin jenseits der 40, komme aus Österreich, absoluter Tretifrischling und trete seit ca. einem Monat auf meinem Yedoo Mezeq fröhlich vor mich hin. Okay, zu Beginn nicht ganz soooo fröhlich, aber dazu später.

Zuvor war bzw. bin ich Inlineskater, jedoch sind die (Rad)wege bei mir in einem immer schlechteren Zustand und somit nimmt der Spaß für mich damit zu fahren von Jahr zu Jahr ab. Deswegen war es Zeit, etwas Neues zu beginnen! Radfahren viel weg, da ich die Unbeweglichkeit vom Popo aufwärts über längere Strecken absolut nicht leiden kann. Außerdem sitze ich viel und am Rad hat man ja wieder eine gebückte Haltung. Vor ca. 20 Jahren bin ich schon mal mit einem Tretroller gefahren für einen Nachmittag (dürfte so ein 14” bis 16” Teil gewesen sein, nach meiner Erinnerung nach) und mir hat es damals Spaß gemacht. Also dachte ich, dass ich das ja wieder beginnen könnte und wollte frisch und fröhlich erstmal verschiedene Modelle testfahren. Bei mir gibts ja einige große Sportgeschäfte mit jeweils mehreren hundert m², da werde ich mich wohl gar nicht so leicht für eins der vielen Modelle entscheiden können, dachte ich in meiner grenzenlosen Naivität.
Tja, die Realität sieht so aus, dass kein einziger der Sportketten auch nur ein einziges Modell hatte. Nichtmal eins im Schaufenster oder irgendwo in der Ecke vor sich hin staubend. Nicht nur das, die haben sogar gemeint, dass sie auch keine für Kunden bestellen. Mit dem großen Glück, dass Gedankenlesen wenig verbreitet ist, verabschiedete ich mich mit einem aufgesetzten Lächeln.
Tja, Kickbike in Tirol wäre eine Option gewesen, mir einen Treti anzusehen. Sind aber 350km von mir entfernt. Also hab ich im Internet weiter gesucht und gesucht.
Zu meinem Mezeq kam ich dann über ein Spielwarengeschäft.
Ja, ein kleines Mini-Spielwarengeschäft in meiner Nähe hatte einen Mezeq zum Testfahren. Sofort telefoniert, hingefahren, getestet, verliebt, gekauft und mitgenommen! Ätsch ihr Großketten, mich seht ihr sowieso nie wieder!

Bei der ersten Ausfahrt gabs gleich mal erste Zweifel, denn nach 3km fühlte ich mich wie nach 40km Inlineskaten. Muskelkater inklusive. So hatte ich das nicht in Erinnerung! 😀 Bin aber beruhigt, dass es anderen hier auch so ging.
Das Gefühl des Tretifahrens gefiel mir trotz der ersten Ernüchterung so gut, dass ich natürlich nicht gleich aufgegeben habe. Mit sehr gutem Erfolg, denn nach nahezu jeder Fahrt gab es deutlich spürbare Verbesserungen was die Motorik, Gleichgewicht und Technik betrifft. Somit war ich gestern schon auf 25km (mit zwei Pausen) und bin schwer begeistert über die nahezu gesamte Beanspruchung des Körpers. Da ist natürlich noch sehr viel Luft nach oben, vor Allem wenn ich so lese was einige von Euch so fahren, Respekt!
Und so habe ich auch schon eine Frage. Wie handhabt ihr es denn im Winter? Eiskalt durchstehen (Doppel Wortwitz haha)? Klar, natürlich kann man ALLES auch im Winter machen, die Frage ist halt wieviel Spaß es macht. Der Mezeq dürfte prinzipiell ja geeignet sein dafür denke ich. Wie sind eure Wintererfahrungen?

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Hallo Treticat,
Willkommen im Forum. Der Yedoo Mezeq ist ein schöner Roller und eignet sich auch für den Winter. Schutzbleche sollte er haben. 25 km ist doch schon eine gute Streckenlänge und wenn es richtig kalt ist kann die Strecke ja auch viel kürzer sein.

Ich habe angefangen 2014 Fotos zu machen und wie ich gesehen habe, bin ich ab da jeden Winter gefahren. Wahrscheinlich bin ich auch schon vorher jeden Winter gefahren. Es muß ja schon Spaß gemacht haben, sonst hätte ich es nicht gemacht. Nicht jede Fahrt hat Spaß gemacht, es gab auch schon nasse Füße im nassen Schnee wo auch ein Vorankommen sehr schwer war und ich recht weit den Roller nur schieben konnte. Wenn es unter Null war bin ich auch kaum gefahren. Und nach dem Fahren jedes Mal heiß duschen war mir auch wichtig. Bei uns im Saarland wird es aber auch nicht besonders kalt und Schnee gibt es kaum. Mehr als einmal die Woche bin ich im Winter meist nicht gefahren, dann lieber doch gelaufen. Als Winter rechne ich November bis Februar.

Wasserdichte Schuhe wären gut und Skihandschuhe. Oft lag es an der Kleidung ob es Spaß gemacht hat oder nicht. Probier es einfach aus und teste unterschiedliche Kleidung. Dieser Winter wird wohl der erste Winter sein wo ich aus gesundheitlichen Gründen nicht fahre.

LG
Karin

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Ich fahre auch im Winter, habe auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schon Tagestouren von 150 km gemacht.
Man muss sich klug anziehen, so dass man nicht zu viel schwitzt, bei langen Bergabfahrten aber nicht auskühlt. Die Möglichkeiten, Wechselkleidung mitzuführen, sind auf dem Tretroller naturgemäß beschränkt. Neben Verpflegung, Luftpumpe, Flickzeug und Multitool findet eine leichte Wind- oder Regenjacke aber meist noch Platz in der Lenkertasche.
Der Vorteil des Tretrollerfahrens gegenüber dem Radfahren ist ja, dass - so lange man sich bewegt - Hände und vor allem Füße warm bleiben. Auf stundenlangen Touren sind warme, winddichte Handschuhe freilich ein Muss. Eine Helmmütze ist auch unverzichtbar (dünn, ohne drückende Nähte, zum Tragen unter dem Helm).
In beiden Flaschenhaltern, die jeder größere Tretroller (in der Regel ab 26" Vorderrad) bietet, sollte man je eine Thermostrinkflasche mit heißem Getränk mitführen.
Auch sollte man in der dunklen Jahreshälfte immer Front- und Rückbeleuchtung mitführen, falls man wider Erwarten später nachhause kommt. Bei der Bereifung gibt es, solange kein Schnee liegt, nichts in Bezug auf die Witterung zu beachten; schließlich hat der Tretroller keine angetriebenen Räder. Bei Glätte sollte man den Tretroller (wie das Fahrrad) allerding stehen lassen.
Tretrollerfreundliche Grüße
Wolfram

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Vielen Dank für die Antworten!
Sehr gut, dann ist es wohl so wie ich es mir erhofft hatte.
Mir wäre wichtig, dass ich übern Winter da nicht komplette Pause mache und im Frühjahr dann wieder bei 0 anfange.
Dafür sollten auch kürzere Einheiten 1-2 Mal die Woche dann okay sein um nicht komplett abzustürzen.

Stimmt, die Schutzbleche die fehlen mir noch! Licht habe ich bereits. Der Tip mit der Thermoskanne ist auch gut, sonst hat man womöglich eher was zum Lutschen wenns etwas kälter ist 😛
An Handschuhe denke ich tatsächlich automatisch, da ich es vom Motorradfahren gewohnt bin.
Habt ihr anderes Schuhwerk anals im Sommer? Von der Temperatur dürfte es eigentlich gar kein Problem sein, selbst wenn man nass ist solange man nicht stehen bleibt.
Ich habe mal das Experiment gemacht und bin einen ganzen Winter ausschliesslich mit Zehenschuhen gegangen in denen man nach 10 Sekunden bei Schneematsch völlig durchnässt ist. Es ist erstaunlich problemlos, aber wie gesagt nur solange man konsequent in Bewegung bleibt und sich dann auch aufwärmt.

Von 150km bin ich schon noch weit entfernt und ich bin nicht sicher ob das etwas wird bei mir.
Das macht auch nichts, ich versuche lieber öfters dafür kürzer zu fahren. Die 20-25km passen mir ganz gut aktuell und ist weit mehr als ich nach den ersten Runden erhofft habe. Ich versuche da jetzt den Puls runter zu bekommen bei annähernd gleichbleibender Geschwindigkeit/Zeit. Dh weiter an der Technik und der Kondition arbeiten und dem Körper auch Zeit geben sich einzustellen. 40km sind mein Ziel für nächstes Frühjahr/Sommer, denn das ist genau die Strecke um den See der bei mir in der Nähe ist.
So, mal sehen ob mein großes Maul dann auch zu meinen Taten passt und ich es übern Winter schaffe! :D

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Hallo Treticat,
ich fahre gerne im Winter, weil man (im Gegensatz zum Sommer) die Temperatur sehr gut durch die Kleidung regeln kann. Ich fahre im Zwiebellook und passe das unterwegs ständig an. Auf dem Fahrrad habe ich bei niedrigen Temperaturen ständig taube (weil eingefroren) Finger und Zehen. Auf dem Tretroller ist mir das noch nie passiert!
Das einzige Problem sind bei größeren Touren die Pausen. Im Freien kühlt man aus und die Wirtschaften haben üblicherweise geschlossen.
Bei Schnee und Glätte tausche ich einfach das Vorderrad gegen ein Laufrad mit Spikereifen. Für die Schuhe habe ich Spikesohlen zum unterschnallen und auf das Trittbrett kommt zum Schutz eine Gummimatte. Das geht sehr gut so, ist aber deutlich anstrengender als auf trockenen Wegen. Allerdings hatte es bei uns die letzten drei Jahre keinen richtigen Schnee mehr...

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Hi Treticat,

seit dem Frühjahr 2017( zu meinem Anfang ) gehört der Tretroller zu meiner bevorzugen Fortbewegung. Je nach geplanter Tour nutze ich ein Kickbike Clix oder den Cross-Max und bin ganzjährig damit unterwegs.

In den letzten Monaten wurde der Clix überwiegend eingesetzt. Dieser kleine Faltroller wird von vielen unterschätzt:
der Clix ist geländetauglich - auch auf Schotterpisten und Grasnarben, kann hervorragend auf Wanderwegen genutzt werden, lässt sich gut schieben, wird bei Treppen o.ä. einfach zusammen gefaltet und getragen, eine Klick-Fix-Halterung ist montiert, demzufolge können verschiedene Taschen bis zum Lenkerkorb verwendet werden - demzufolge viel Platz für Zuladung ( Einkäufe, Picknick-Utensilien, Klamotten… ) und das Allerbeste er kann hervorragend in öffentlichen Verkehrsmitteln und in eigenen PKW transportiert werden.

Anfangs habe ich leichte Wanderschuhe zum Rollern genutzt, mittlerweile bevorzuge ich Laufschuhe ( gibt’s in Sommer und Winterausführung ), da die Sohlen flexibler sind.
Während der kühlen oder kalten Jahreszeit hat sich die Kombination mehrerer Lagen bei der Kleidung bewährt. Im Dezember 2017 waren wir mal in Amsterdam als Bahnreisende mit Roller unterwegs, d.h. nicht viel Platz für Klamotten. Aus dem Nähkästchen geplaudert… mein Monsieur war äußerst erstaunt, welche Wärmeleistung eine dünne Damen-Leggings unter eine langen Outdoorhose erzeugen kann. Vorsorglich hatte ich auch für ihn eine dezente Farbe eingepackt. …die prompt nach der ersten Nutzung annektiert wurde. :hihi:

Ach ja, dünne Stinbänder oder Mützen haben sich unter dem Helm bewährt, wenn’s kühl oder windig ist.
Erfahrungsgemäß fallen die Strecken in der dunklen Jahreszeit kürzer aus, aber letztlich egal - macht trotzdem Spaß. Wichtig ist es, im Winter mal raus zum Auslüften zu kommen.

Beste Grüße vom Niederrhein
Uli :hallo:

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Hallo Uli ,
wo wurde eigentlich das 1. Bild gemacht ? Wohl nicht am Niederrhein , wegen den Hügel frage ich . P. S. , Für den 04.04. 2024 habe ich schon Tickets für Dave Matthews Band , im Palladium Köln . Da du und dein Monsieur ja auch der gepflegten handgemachten Musik zugeneigt seid , wäre das ein Tipp für euch . In diesem Sinne , KEEP ON ROLLIN and ROCKIN :headbang:

Grüße aus Salmtal , Peter

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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@ Treticat , erstmal willkommen im Forum . Wie weit wohnst du von Wien entfernt ? Dort lebt Guido Pfeiffermann , ein passionierter Tretrollerfahrer , der dir bestimmt mit Rat und Tat weiter hilft . Ausser G. P. gibt` s noch einige Rolleristi in Österreich .
Ratschläge zum Thema Roller fahren im Winter sind hier auch schon gemacht worden . Und es ist tatsächlich so das ich keinen einzigen Rolleristi kenne , der nicht im Winter fährt , mal ganz davon abgesehen das der Klimawandel eh nicht mehr soviel Winter her gibt. Aber wie Wolfram schreibt , bei Minusgraden (mit Glatteis) und Tiefschnee , nach plötzlichen Wintereinbruch und nicht geräumte Wege , macht`s eh kein Spaß.
P. S. , ich fahre jetzt seit 13 Jahren Tretroller auch im Winter :nick:

LG aus Salmtal , Peter
Dateianhänge

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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MollePeLa58 hat geschrieben: 04.10.2023, 08:59 wo wurde eigentlich das 1. Bild gemacht ? Wohl nicht am Niederrhein , wegen den Hügel frage ich . P. S. , Für den 04.04. 2024 habe ich schon Tickets für Dave Matthews Band , im Palladium Köln . Da du und dein Monsieur ja auch der gepflegten handgemachten Musik zugeneigt seid , wäre das ein Tipp für euch . In diesem Sinne , KEEP ON ROLLIN and ROCKIN :headbang:

@ Treticat
Sorry fürs OT, bestenfalls inspiriert es andere Rollerfahrer. :wink:


Hi Peter,

das Foto entstand in der Eifel und zwar hier.
Durch das Hochwasser 2021 wurde die Strecke modifiziert, wir waren zuvor auf dem Wanderweg unterwegs.
https://www.rureifel-tourismus.de/wande ... lltalweg-1
…der damalige Tourbericht
Die Rollertour war der HAMMER. Die Strecke führte durch eine abwechslungsreiche Landschaft - ein grandioses Naturschutzgebiet. So viele Grillen wie dort in den Wiesen der Talbereichen habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Die meisten Strecken waren recht gut rollertauglich, die Passagen zum Schieben funktionierten mit den kleinen Rollern auch gut und belohnten uns mit traumhaften Abfahrten.
Erstaunlich was für ein Potential die kleinen Röllerkens haben....max. Speed. 44,3 Std/km - wir waren ganz überrascht. Unterwegs hatten wir gar nicht bemerkt, dass wir so flott unterwegs waren. Mit den Clix gab es zu keiner Sekunde ein unsicheres Gefühl, denn die Felgenbremsen greifen prompt.
Danke für den Musik-Tipp, im Palladium hatte ich vor Corona Nile Rogers erlebt - ein grandioser Abend.
Es lohnt dort frühzeitig vor Ort zu sein, um einen guten Platz zu erhalten.

Greets
Uli :hallo:

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Zu den Schuhen: Im Sommer benutze ich Lauf- oder Wanderschuhe, im Winter hohe Wanderschuhe oder alte Winterschuhe, die man so nicht mehr anziehen kann. Um das Trittbrett habe ich tatsächlich mal einen Putzlappen gewickelt und festgebunden damit es nicht so glatt war und das hat funktioniert. Aber generell ist es bei Schnee nicht so toll weil zu glatt und weil sich auch Schnee unters Schutzblech setzen kann wenn zwischen Reifen und Blech nicht viel Platz ist und der Reifen dann blockiert. Gut sind auch dünne Laufhandschuhe um sie unter die dicken Handschuhe zu ziehen. Dann ist es einfacher die dicken Handschuhe aus- und wieder anzuziehen z.B. um Fotos zu machen oder etwas zu essen.

Re: Neuvorstellung und Frage zum Winterfahren! (Achtung viel Text😛)

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Sooo, jetzt habe ich es doch schon geschafft nach bravem Trainieren auf 38km zu kommen und freue mich darüber sehr. Damit habe ich wohl vorerst den letzten warmen Tag bei uns ausklingen lassen. Somit habe ich, zumindest was die Distanz betrifft mein erstes Ziel schon erreicht. Jetzt konzentriere ich mich weiter auf Technik und dass ich mit dem Durchschnittspuls runter komme. Im Winter werden die Distanzen ohnehin kürzer werden.
Steigungen sind aber weiterhin mein Killer. Bei mir gibts an sich recht viele Hügelchen und das können schon mal 12-16% sein. Da muss ich zum Teil auch schieben.
Seit gestern habe ich auch Schutzbleche montiert (meine Güte, dachte das geht in 5 Minuten aber ich hab da wohl zwei linke Hände) und bin nun bereit für die etwas weniger schöne Zeit. Danke für die vielen tollen Tips!
Habe eine Menge Alpakaunterwäsche, die ist Gold wert! :D

Von Wien bin ich leider recht weit weg, ca 300 km, aber vielleicht gibts ja 2024 einen WBNR in Wien, da hätte ich dann in jedem Fall Bock mit zu fahren!
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