So, jetzt auch von mir noch ein Bericht zum Reutlinger Altstadtlauf.
Ich hatte mich zwar schon vor einigen Wochen angemeldet, aber am Samstag war ich mir dann gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich mitlaufen wollte. Ich kam naemlich gerade etwa eine Dreiviertelstunde vorm Start mit einem vollgepackten Fahrradanhaenger vom Einkaufen, und ich dachte, es wird dann doch alles etwas knapp.
Aber ich konnte mich durchringen, bin also mit Frau und Tochter den Berg runter in die Stadt gegangen und hab' mir meine Startnummer abgeholt. Zum richtigen Einlaufen war keine Zeit mehr, aber ich war noch gut warm vom Einkaufen
Dalton hatte ja schon von dem etwas engen Start geschrieben. Ich hatte aber das Glueck, im vorderen, etwas breiteren Teil zu stehen. Gleich hinter mir die Baustelle, die dazu fuehrte, dass der Start schmaler war als wahrscheinlich urspruenglich geplant.
Vor 15 Jahren lief ich haeufiger mal 10km-Laeufe. Aber so einen hatte ich da noch nicht erlebt: in vier Runden mit je 2,5km. Das fuehrte naemlich dazu, dass mich schon auf meiner zweiten Runde der erste ueberholte. Zum Glueck wurde der noch von einem Motorrad angekuendigt. Den zweiten dann hab' ich auch noch gesehen, der dritte haette mich fast ueber den Haufen gerannt. Die waren verdammt schnell, aber ist ja auch klar, wenn man nur etwa eine halbe Stunde fuer 10km Zeit hat
Es gibt schwaebische Spezialitaeten, denen ich auch als Nordlich nicht abgeneigt bin. Linsen mit Spaetzle und Saitenwuersten (Wiener) zum Beispiel. Aber das ist nicht gerade das, woran man bein Laufen denkt; aber eine andere schwaebische Spezialitaet hat mich doch sehr begeistert: die drei 'Lumpenkapellen' auf der Strecke. Wer's nicht kennt: das sind Kapellen aus Blechblaesern und Schlagzeugern, wobei jegliche Melodie der Musik im Getrommel untergeht - total klasse! Und hat mich ziemlich schnell gemacht in den Kurven, in denen die standen. So musste ich immer nach den Lumpenkapellen etwas abbremsen
Die Strecke war schoen, mit einem langen flachen Anstieg, aber der hat mich nicht gross stoeren koennen. Und es war nett zu sehen, wieviel schoener Reutlingen aus der Laeuferperspektive sein kann: zumindest hat man Platz - sonst kommt man ja am Samstag Nachmittag in der Fussgaengerzone nicht so gut voran

Und da Reutlingen ja eigentlich eine Kleinstadt ist, konnte ich auf der Strecke und als Zuschauer einige bekannte Gesichter sehen.
Da ich erst seit einem Monat wieder laufe (eben nach 15 Jahren und 15 Kilo schwerer), hoffte ich nur vage auf eine Zeit unter einer Stunde. Ich bin ohne Uhr gelaufen. Ich hab' hier schon oefter gelesen: "Lass mal Deine Uhr zuhause und lauf einfach gemuetlich ..." - und das hab' ich gemacht.
Heute morgen in der Zeitung konnte ich dann meine Zielzeit lesen: 00:51:44, und damit Platz 25 in M30

- ich glaub', jetzt hat's mich gepackt! Ich muss mal gleich nach weitern Wettkaempfen gucken; und im Herbst ist dann Halbmarathon in Karlsruhe dran
-Christoph.