Dachte mir eine kleiner Rennbericht wäre ganz nett.
Da ich mich ziemlich kurzfristig entschieden habe dieses Jahr doch Urlaub in Portugal zu machen, war die Entscheidung am Meia-Maratona de Portugal
http://www.maratonaclubedeportugal.com/main.html teilzunehmen noch kurzfristiger. Aber es sollte ein letzter „größerer“ Test vor dem eigentlichen Ziel des Marathons im Dez. an gleicher Stelle sein.
Mein Ziel war es meine Zeit vom HM in Stuttgart (1h33min) zu unterbieten. Angesichts der flachen Strecke machbar wie ich dachte!!
Nunja vorab es hat nicht ganz gereicht (1h40min), wurscht!!
Nun zum Rennen: Nachdem ich die Startunterlagen am Fr. geholt hatte, meine erste Überraschung, für 11€ Startgebühr 1 Adidas T-Shirt, eine Massagesalbe, eine Ausgabe von Mens Health, und bei Anfrage bereits Getränke vom Sponsor Powerrade! Nicht schlecht wenn man unsere Stargebühren bei uns betrachtet!?!
Nachdem ich dann erfahren hatte wie der Transport zum Startbereich (Ponte Vasco da Gamma) erfolgt usw. machte ich mich auf den Heimweg.
Am Wettkampftag machte ich mich dann in den Zielbereich auf, von wo aus die Transferbusse pendelten. Dort begann bereits ein emsiges wusseln der über 15000 erwarteten Starter und das bereits 2,5 Std. vor dem Start. Was aber angesichts des nötigen Transports zur Brücke auch nötig war.
Also die Busse pendelten zischen 7:30 und 9 Uhr, ich stieg dann in einen Bus um 8:30 ein, da ich mir dachte, dass der Stress gegen später noch schlimmer wird. Zudem wollte ich die Aussicht von der Brücke auf Lissabon ein wenig geniesen!!
Die fahrt dauerte ca. 35 min. aber noch fahr der Verkehr relativ gering. Ich hatte mich ständig gefragt wie die Organisation das Problem der Brückensperrung lösen würde.
Ich muss zugeben, besser hätte ich es auch nicht machen können ;-) die Brücke wurde nur während der Kurzen Zeit des Starts in Richtung Lissabon gesperrt, in Richtung Süden lief der Verkehr ständig wenigstens Einspurig.
Also wartete ich ca. 1,5 Std. auf den Startschuss was ein wenig nervig war, da ich ganz alleine war, nix zum lesen dabei hatte (wie einpaar vorbereitete!!) und es ständig wärmer wurde.
Dabei hatten wir (Halb-Marathoner) noch Glück. Denn die Mini-Marathoner waren zum Teil über 3 Std. „eingepfärcht“ in der Sonne GESTANDEN!! Da lob ich es mir das wir in einem Startblock vor denen standen, ich konnte ich sogar in deren Schatten legen, was manche glaube ich gar nicht so witzig fanden, SORRY!!
Nun zum eigentlichen Rennen, der Startschuss fiel und ich hab irgendwie gepennt und gedacht ich müsste die „verlorene“ Zeit wieder gut machen und hab mir dabei ein Extremslalom durch die Startende Menge gegeben. Dabei ist mein Puls auf knapp über 170 gestiegen. Da es am Start gleich mal ein wenig bergauf geht (zum höchsten Punkt der Brücke und des Rennens) bekam ich meinen Puls nicht auf die von mir benötigten 155/min. Nun begann das Drama, Seitenstechen. Am höchsten Punkte dachte ich mir motivier dich zusätzlich und schaue mal zurück auf die laufende Menge, sehr beeindruckend 17000 Menschen auf einer Brücke laufen zusehen!!
Nun verlief die Strecke ein wenig geschlängelt in Richtung Sacavem wo ein Wendepunkt war kurz danach war die km 10 Marke erreicht und meine Zeit mit 45min. noch im Limit. Also weiterquälen dachte ich mir. Nur das Problem war das es langsam wirklich warm wurde (knapp über 30 Grad) und mein Seitenstechen wandelte sich in ein Verkrampfen in der Magengegend um.
Bei km 12-13 sah ich meine Schwester an einem weiteren Wendepunkt, sie motivierte mich zwar nochmals aber ich sah schon das ein unterschreiten meiner Bestzeit unmöglich war. Nun ich quälte mich weiter die Strasse runter Richtung Expo-Gelände, wo mich ständig Mitstreiter aufmunterten während sie mich überholten. Bei km18 überholte mich dann einer BARFÜSSIG in Strümpfen!! OK der Tiefpunkt meiner „Läuferkarriere“ war erreicht dachte ich mir!!
Nun wie gesagt erreichte ich das Ziel in 1:40 unter den Umständen vielleicht nicht schlecht aber ich war sehr enttäuscht über meine Dämlichkeit zu beginn des Rennens!! Naja so ist das wenn die Anforderungen an einem selber steigen!!
Aber das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt umso mehr auf meinen Marathon Start im Dez. in Lissabon.
http://www.lisbon-marathon.com/
Zudem werde ich an dem noch größeren Halb-Marathon (35000) im März 2006 teilnehmen, der geht dann über die alte „San Francisco“ -Brücke!!
http://www.lisbon-half-marathon.com/por/main.html
Am Ende war ich froh, mich nicht völlig verausgabt zu haben schließlich musste ich am nächsten Morgen noch ca. 2400km nach D fahren.