Trotzdem machte ich all das, was man so macht, wenn man um 10.20 auf einer olympischen Distanz starten möchte.
Nachdem ich meine Sachen ins Auto gepackt hatte und den Motor anließ, zeigte das Termometer 10,5 Grad.

Am Hamburger Dammtorbahnhof parkte ich auf dem gleichen Parkplatz wie im letzten Jahr und bewegte mich übellaunig Richtung Ballindamm. Ich war so langsam an dem Punkt angelangt, das Schwimmen noch mitzunehmen und dann die Olympische Distanz eine Olympische Distanz sein zu lassen, die ohne mich zu Ende geht. Als ich dann aber an der Alster ankam, und die Stimmung von weitem mitbekam, signalisierte mir mein Körper in Form von Gänsehaut, dass ich plötzlich doch Lust auf Wettkampf hatte. Und der Regen ließ nach und fand fast nur noch in Form von gelegentlichem Nieselregen statt.
Beim Einchecken teilte man mir dann mit, dass die Schwimmstrecke aufgrund von 18 Grad auf 900m verkürzt wurde. Das fand ich nicht schön. Ich wollte 1,5km Schwimmen und nicht 900m, auch wenn ich kein guter Schwimmer bin.

Als ich meinen in einen Neoprenanzug gehüllten Körper ins Wasser bewegte, war ich allerdings froh, dass die Schwimmstrecke verkürzt wurde. Da zog sich ja alles zusammen.

Das Schwimmen verlief dann platzmäßig sehr gut. Ich musste mich mit niemanden prügeln und im Laufe der Zeit wusste ich auch warum. Ich schwamm viel zu weit rechts. Und das nicht alleine. Aber rechts von mir war deutlich mehr los und so wusste ich, dass ich gerade dabei war, Zeit zu verschenken. Also orientierte ich mich weiter nach rechts, aber dieses Mehr an Strecke war halt Mehr an Strecke. Nach 17:18 kam ich aus dem Wasser und flitzte Richtung Wechselplatz. Meine Wechselzeit lag bei 4 Minuten, was für Hamburger Verhältnisse eine schnellere Wechselzeit war. Der Ballindamm ist nämlich ewig lang und vom Wasserausgang bis zum Rad läuft man ein Weilchen. Aber für mich Gelegenheit, ein paar Plätze gut zu machen.

Mit kalten Füßen stieg ich in meine Radschuhe und mit kalten Füßen stieg ich auch wieder ab. Das Spritzwasser füllte meine Schuhe, der Wind wollte einen nicht warm werden lassen und die Strecke war unangenehm. Die ersten Kilometer sehr kurvig, später eher wellig. Keine Gelegenheit, den überwiegenden Teil der Strecke einfach nur zu Rollen und zu Kurbeln. Es machte bei den Bedingungen nicht wirklich Spaß.
Mein Radsplit betrug dann 1:13:01. Gut eine Minute schneller als im letzten Jahr und wahrscheinlich für diese Bedingungen auch in Ordnung. Die zweite Wechselzeit betrug 2:37, was wohl auch daran lag, dass ich gleich das Lauftempo in der Wechselzone anzog. Die überwiegenden Wechselzeiten lagen eher bei 3 Minuten und mehr, sieht man mal von den ganz schnellen Jungs ab.
Der Lauf lief dann sehr gut. Keine Probleme, hohes Tempo, die Sonne schien endlich, es war trocken und immer linke Spur. Etwa bei Kilometer 7 näherte ich mich einer weiblichen Läuferin, die auch fleißig dabei war, ihre männlichen Konkurenten zu überholen. Ich überholte sie zwar, aber die hatte echt ein sehr flottes Tempo drauf.


Meine Laufzeit betrug dann 34:49, wobei ich sagen muss, dass es wohl eher 9,5km als 10km sind. Aber gegenüber dem Vorjahr war es eine echte Verbesserung, denn da lief ich 37:16 auf der gleichen Strecke.
Alles in allem war ich froh, doch gestartet zu sein, denn es hat wieder sehr viel Spaß gebracht. Das Publikum ist eine Wucht und da gibt man am Ende noch mal richtig Gas, wenn man auf dem Rathausmarkt einläuft, vorbei an unzähligen Zuschauern und einer großen Tribüne an der Ziellinie.