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Knochenhautentzündung, Vorfußlaufen

Knochenhautentzündung, Vorfußlaufen

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Hallo,
ich habe Anfang September mit dem Laufen angefangen und ziemlich sofort Schmerzen am Schienbein bekommen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Schmerzen schon weggehen werden, wenn ich mein Laufpensum nicht weitersteige, nicht schneller werde und mich besser dehne. Hatte von Anfang an gute Schuhe (ich hoff, die bei RP haben mich genau angeschaut).
Nachdem sich an den Schmerzen nichts geändert hat, bin ich doch mal zum Arzt.
Von seinen Ratschlägen habe ich beherzigen können: weniger und langsamer laufen, also gaaanz kleine Schritte, ein zweites Paar Schuhe zum Wechseln, dehnen, Schmieren und irgendwelche Ananas-Enzyme schlucken.
Nachdem der Besuch jetzt schon 5 Wocher her ist und meine Schienbeine immernoch weh tun, frage ich mich, was ich falsch mache, weil es nicht einmal besser geworden ist. Der Arzt meinte, ich solle auf dem Vorfuß laufen. Doch das bekomme ich absolut nicht hin! Zumindest nicht über längere Zeit.
Jetzt meine Frage: lieber größere Schritte (denn da bekomm ich nen Vorfußlauf hin) oder weiter trippeln?
Vielleicht bin ich ja auch nur zu ungeduldig, habe hier im Forum gelesen, dass es anscheinend sogar Monate dauern kann, bis die Schmerzen weg sind. Langsam nervts, ich würd mich gern mal steigern....

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längere schritte, nicht tippeln!!!!

schneller laufen, aber kürzere strecken.

ich laufe seit ca 2 jahren auf dem vorfuss und hab dadurch keine probleme mehr!!!
liebe grüsse von eva

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Hallo Eliza,
ich glaube, so einfach ist die Sache nicht. Mit kleineren oder größeren Schritten wirst Du das Problem nicht lösen.
Ich weiss nicht, wie groß Deine Schritte sind, deshalb kann ich auch nicht sagen, ob sie größer oder kleiner sein sollten. Ein Anhaltspunkt ist die Schrittfrequenz: Sie sollte so bei 170-180 Schritten pro Minute liegen. Wie kannst Du sie bestimmen? Zähl' einfach, wie oft Dein rechter Arm nach vorne schnellt. Zähle eine Minute lang. Dann verdoppelst Du die Zahl. Liegst Du eher bei 140 Schritten, dann solltest Du schnellere, kleinere Schritte machen. Liegst Du bei 200 Schritten, kannst Du ruhig größere machen.

Aber nun zum eigentlichen Problem: An Deiner Stelle würde ich mehrere Tage Laufpause machen. Vielleicht nur 2x pro Woche, und das auch nur maximal 40min. Gib' Deinem Bewegungsapparat genug Zeit, sich von der Laufbelastung zu erholen. Und steigere erst dann wieder das Trainingspensum, wenn die Beschwerden verschwunden sind.

Wenn Dir das zu langweilig ist, dann such Dir als Abwechlung noch eine Alternativ-Sportart. Z.B. Schwimmen oder Radeln, Aerobic, Aqua-Jogging, Spinning, Kräftigungsübungen, Rückengymnastik ...

Ich wünsch' Dir gute Besserung

Grüße
Andreas

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Hallo eliza,

auch wenn dich das erstmal nicht weiterbringt: Dieses Forum ist kein "Ort" und wird es auch nie werden, wo man orthopädische Probleme gelöst bekommt. Nicht einmal ein Arzt - säße er jetzt hier an meiner Tastatur - könnte dich aus dieser Distanz weiter bringen.

Jeder Schmerz, der durch das Laufen verursacht wird, kann vielfältige Ursachen haben und mit vielerlei Maßnahmen bekämpft werden. Es ist auch vielverbreiteter Irrglaube, dass ein Arzt beim ersten Termin diagnostizieren wird und muss, woher ein Problem kommt. Menschen sind keine Maschinen aber sie sind hochkomplexe biologische Systeme. Insofern gibt es Gemeinsamkeiten. Jedem Techniker sieht man nach, wenn er mehrere Anläufe braucht, um den eigentlichen Defekt zu finden. Von einem Arzt, der vor dem kompliziertesten aller Systeme steht, erwarten alle, dass er auf Anhieb den Fehler oder Defekt lokalisiert und dann auch noch zielsicher die Methode zur Behebung deselben findet.

Über mehrere orthopädische Probleme an meinem Körper (da hat sich über die Jahre einiges ereignet: Schulter, Halswirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kapsel im Knie, Sprunggelenk, Achillessehne, Plantarsehne[Liste unvollständig]) und daraus resultierenden x Besuchen bei Sportärzten und Orthopäden habe ich gelernt, dass oft nur langer Atem hilft. Beim ersten Mal wird der Arzt, von der Schmerz- und sonstigen Symptomatik ausgehend, das diganostizieren, was es eben meistens ist. Und er wird dir die entsprechenden Ratschläge und Verordnungen geben. Hilft das, ist es gut. Hilft das nicht, dann bringt es nichts hier im Forum zu posten (siehe meine Begründung oben).

Du musst da wieder hin. Konfrontiere ihn mit dem Misserfolg seiner Therapie. Dann muss er sich was anderes einfallen lassen (gfs. diagnostisch, zumindest aber therapeutisch). Kann er das nicht - du merkst ja, wenn er dich irgendwie "abspeist" - dann geh woanders hin.

Ich war heute mal wieder beim Orthopäden. Mich plagt ein Problemchen und die letzte Diagnose + Therapie hat nichts gebracht. Also bin ich der Fakultät heute wieder auf die Pelle gerückt: Diagnose wurde ergänzt, Therapie teilweise abgewandelt und auch ergänzt. In ca. 5 Wochen muss ich mich wieder vorstellen. Er will das so. Warum? Um zu sehen, ob's was gebracht hat. Und wenn nicht? O-Ton von heute: "Dann müssen wir sehen, uns ev. was anderes einfallen lassen".

Das bringt mich zu einem weiteren Punkt. Bei welcher Art Arzt warst du? War's ein Orthopäde? Und hat der Erfahrung mit Läuferproblemen? Es gibt Möglichkeiten, entsprechend erfahrene Ärzte zu finden. Man kann z.B. Kontakt mit einem Laufsportclub aufnehmen und sich nach deren Vereinsarzt oder dem von ihnen empfohlenen Arzt fragen. So haben wir es in einem Fall gemacht und zu einem Orthopäden gefunden, der selbst früher Marathon im Spitzenbereich gelaufen ist.

Lass dich von einem ärztlichen "Noch-nicht-Heilungserfolg" nicht entmutigen. Und - falls du es getan haben solltest - geh auch nicht gleich davon aus, dass dein Arzt ein Stümper ist. Bleib dran!
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Suche im Netz nach "Schienbeinkantensyndrom" oder nach "Shin splint" oder nach "Shinsplint" - da wirst du eine Menge Infos finden.

Wenn bei mir persönlich so etwas auftritt/aufgetreten ist, dann ist/war es i. d. R. eine Reaktion auf Überlastung (zuviel, zu schnell, zu kalt) oder äußerliche Veränderungen (andere Schuhe).

Heute zwickt das schonmal, wenn ich etwas zu schnell loslaufe - ich laufe bei normalen Dauerläufen eigentlich in dem Tempo los, dass ich ich dann auch beibehalte und das findet eines meiner Beine manchmal zu schnell. Laufe ich die ersten 10-15 Minuten dann etwas verhaltener, habe ich das Problem nicht. Habe ich das Problem aber erst, hilft während des Laufes ein wenig Bremsen und wenn die Beine dann nach 15 Minuten durchgewärmt sind, ist der Schienbeinschmerz auch völlig weg.

Aber wie Udo schon gesagt hat, es gibt 1000 Ursachen und 1000 Lösungen.

Hui, ne Menge Antworten!

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Danke für die Antworten!

Ich habe natürlich hier im Forum die Suchfunktion benutzt und bin in den diversen Threads auf andere Links gestoßen. Und habe dabei unterschiedliche Ausagen gefunden, wie man zu laufen hat bzw. ob man überhaupt noch laufen darf. Nachdem ich in einem Artikel gelesen habe, dass Vorfußlaufen nicht unbedingt zielführend ist, habe ich hier gepostet. Denn hier sprechen die Erfahrungen :) .

@Andi-Fant: Wenn ich das nächste Mal laufe, werde ich Deinen Tipp mit der Schrittfrequenz beherzigen, bin gespannt, was dabei rauskommt! Deinem Vorschlag, 2mal die Woche über maximal 40 Minuten zu laufen, entspricht mein Laufpensum seit mehreren Wochen (bin noch nie länger als 40 Minuten gelaufen, aber dafür aber 4-5mal die Woche). Alternativsportlich bin ich eigentlich nur am Dehnen ;).

@U_d_o: ich fang mal am Ende Deines Postings an. Ich hab mir (mittels Internetrecherche) einen Orthopäden gesucht, der Läufer ist. Weil ich davon ausgehe, dass die eigenen Erfahrungen einen Arzt noch besser machen.
Auf meine Frage, wie lang mein Problem andauern würde, hat er keine zeitliche Angabe gemacht, da das individuell verschieden sei.
Bevor ich zum Arzt gehe, um ihm zu sagen, dass ich immernoch Probleme habe, versuche ich herauszufinden, ob ich etwas falsch mache bzw. besser machen könnte. Und dazu poste ich hier. Natürlich kann kein Forum der Welt eine ärztliche Diagnose ersetzen (der Arzt hat meinen kompletten Bewegungsapparat bewegt; neurologische Ursachen für mein Problem ausgeschlossen; Ultraschall der Muskulatur und des Schienbeins gemacht - ich hab ein Bild meiner Entzündung daheim - , dabei noch nen Knorpelschaden an der Kniescheibe festgestellt (der war mir von anderer Seite her bekannt, interessant, dass dieser Arzt das so "billig" mit Ultraschall feststellen konnte, der andere Arzt hatte mich zum MRT schicken müssen...); mit mir zusammen Dehnungsübungen gemacht; weitere Therapieoptionen aufgezeigt (die hab aber vergessen, weil es mich nicht interessiert hat); mir erklärt, was ich an meinem Verhalten ändern muss) - aber in einem Forum finde ich Einzelerfahrungen, bei einem Arzt bekomme ich nur eine Synthese aus allem (wenn er seinen Patienten zuhört).

Ich werd jetzt erstmal die Schrittfrequenz ermitteln, wie es Andi_Fant vorgeschlagen hat. Und hoffen, dass längere Schritte dabei rauskommen... Dann werd ich auch auf dem Vorfuß laufen können.
Und wenns in 4 Wochen nicht zumindest deutlich besser geworden ist, werd ich nochmal den Arzt aufsuchen.

Ich werde berichten :) .

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Hallo Eliza,

bei mir hingen solche Schienbeinbeschwerden fast immer mit unpassenden Schuhen zusammen, sprich als Normalfüßler mit stark gestützten Schuhen laufen.

Gruß
Claudia
Gesperrt

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