Heme45 hat geschrieben:Seit Jahren bekommen fast alle Angestellten und Arbeiter ca.2 %
Gehaltserhöhung ,kannste mal bitte nachgucken wo meine bleibt
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, WSI-Tarifarchiv, 02.02.2006
Bilanz der Tarifrunde 2005:
Realeinkommensverluste überwiegen
Die Tarifeinkommen der Beschäftigten in Deutschland sind im Jahr 2005 im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt jahresbezogen um 1,6 Prozent gestiegen. Dies ergibt sich aus der Bilanz der Tarifpolitik des Jahres 2005, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat. Zwar konnte in einigen Bereichen ein deutlicher Reallohnzuwachs erreicht werden (Stahl, Chemie), aber insgesamt ist es der gewerkschaftlichen Tarifpolitik 2005 nicht gelungen, die Steigerung der Lebenshaltungskosten von 2,0 Prozent auszugleichen. Der kostenneutrale Verteilungsspielraum von rund 3,5 Prozent (Arbeitsproduktivität + 1,5 Prozent, Preise + 2,0 Prozent) wurde bei weitem nicht ausgeschöpft. „Wir haben tarifpolitisch unter unseren Verhältnissen gelebt", sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs Dr. Reinhard Bispinck.
Bei den effektiven Bruttoeinkommen je Arbeitnehmer sieht die Entwicklung noch schwächer aus: Sie sind im vergangenen Jahr lediglich um 0,5 Prozent gestiegen. Damit ergibt sich auch für das vergangene Jahr eine starke negative Lohndrift. Die Tariferhöhungen kommen nur teilweise in den Betrieben an. „Offensichtlich muss heutzutage jeder auf Branchenebene verein-barte tarifliche Lohnabschluss im Betrieb erst noch durchgesetzt werden", sagt Bispinck.
Insgesamt schlossen die DGB-Gewerkschaften in Deutschland im vergangenen Jahr Lohn- und Gehaltstarifverträge für rund 7,3 Mio. Beschäftigte ab, darunter etwa 6,1 Mio. in den alten und 1,2 Mio. in den neuen Bundesländern. Für rund 81 Prozent dieser Beschäftigten gab es Tarifabschlüsse mit verzögerter Anpassung der Lohn- und Gehaltserhöhungen. Als Ausgleich vereinbarten die Gewerkschaften für rund zwei Drittel der davon betroffenen Beschäftigten Pauschalzahlungen. Diese betrugen durchschnittlich 36 Euro (West: 34 Euro, Ost: 57 Euro) im Monat. Die Laufzeit der Verträge beläuft sich durchschnittlich auf 25,7 Monate (2004: 21,8). Für weitere 5,7 Mio. Beschäftigte traten im Jahr 2005 Erhöhungen in Kraft, die bereits 2004 oder früher vereinbart worden waren.
Am stärksten, nämlich um 2,0 Prozent, stiegen die Tarifeinkommen im Bereich des Grundstoff- und Produktionsgütergewerbes. Am niedrigsten fiel die Steigerung im Baugewerbe mit 0,5 Prozent aus. Ebenfalls relativ niedrig sind die Werte für den Bereich Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft mit 0,8 Prozent und für den Bereich Gebietskörperschaften und Sozialversicherung mit 0,9 Prozent. In den neuen Bundesländern hat sich das Tarifniveau im Vergleich zum Westen gegenüber dem Vorjahr um gut einen halben Prozentpunkt erhöht. Das Tarifniveau Ost/West betrug Ende 2005 bezogen auf die tariflichen Grundvergütungen 94,6 % gegenüber 94,0 % zum Ende des Vorjahres.
Für das laufende Jahr steht bereits eine Reihe von wiederum moderaten Tarifabschlüssen fest. Die vereinbarten Tarifsteigerungen bewegen sich zwischen 0,9 und 2,0 Prozent. „Nur wenn es der IG Metall gelingt, für die Metallindustrie spürbare tarifliche Reallohnsteigerungen durchzusetzen, besteht die Chance, diesen problematischen Trend zu brechen und eine wirklich beschäftigungsorientierte Tarifpolitik einzuleiten", so WSI-Tarifexperte Bispinck.