Hallo,
seit Tagen schon schleppe ich mich mit einer Frage rum und komm zu keiner Lösung. Es geht mal wieder um das leidige Thema der Fußbekleidung.
Auf der einen Seite heißt es, ein guter Schuh ist Pflicht, der Fuß braucht eine Dämpfung, auch für Normalgewichtler. In meinen Schuhschrank findet sich daher auch alles vom EVA-Schaum über Gel bishin zu Brooks hydraulische Dämpfungssystem.
Andererseits hört man nicht zuletzt vom Orthopäden, daß es nichts gesünderes geben soll als Barfußlaufen.
Und da genau sehe ich einen Widerspruch. Hab ich nen Denkfehler und wo liegt er?
Dazu noch ein paar weitere Gedanken.
Ich war neulich in der Sportabteilung bei Reno, die haben auch Schuhe mit EVA-Zwischensohle, daß Fußbett sah aus wie in jedem Adidas auch, also was macht dieses Schuh schlecht? Was hätte Reno davon?
Bei der Bundeswehr haben sie uns mit Schuhen laufen lassen, die mich an die "Essengeldtreter" aus DDR-Zeiten erinnerten. Meine Zeiten waren dennoch diesselben, daß Abrollverhalten war klasse.
Früher(70er und noch eher) waren die Schuhe doch auch nicht so auf Dämpfung getrimmt, haben Läufer aus diesen Zeiten heute mehr orthopädische Probleme als jüngere Läufer?
Wie seht ihr das?
MfG Frank
Acelera!
barfuß oder gedämpft?
2Ich glaube, das ist wohl wieder eher so eine GLAUBENSFRAGE - meine Freundin, die von mir vielzitierte Sport-Therapeutin lacht mich immer aus, wenn ich meine supergepolsterten hochentwickelten High-Tech-Schühchen vorführe...ihrer Meinung nach reicht bei einem gesunden Läufer ohne orthopädische Probleme ein ganz normaler fester Sportschuh dicke aus - bei Fuss- oder Gelenkproblemen sollte man zum Orthopäden gehen und sich evtl. Einlagen anpassen lassen statt irgendeinen Schuhverkäufer mit Wochenend-Seminar-Qualifikationen herumexperimentieren lassen...ich weiss in diesem Fall auch nicht wirklich, was ich glauben soll - MÜSSEN wir diese High-Tech-Schuhe haben oder ist das wieder so ein Marketing-Mythos...wie probiotischer Joghurt, Antifalten-Creme oder Kalkstopp für Waschmaschinen (auch alles ohne wirklichen Nutzen)? ?(
Ich kann dazu nur sagen - seit ich diese neuen Laufschuhe trage, habe ich NIX als Probleme....kann aber auch nur die Gewöhnungsphase sein...oder ich hab` einfach die falschen High-Tech-Schuhe....??
Jetzt bin ich aber mal sowas von gespannt auf die anderen Antworten!
************
MAKE MY DAY!
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Ich kann dazu nur sagen - seit ich diese neuen Laufschuhe trage, habe ich NIX als Probleme....kann aber auch nur die Gewöhnungsphase sein...oder ich hab` einfach die falschen High-Tech-Schuhe....??
Jetzt bin ich aber mal sowas von gespannt auf die anderen Antworten!

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MAKE MY DAY!
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barfuß oder gedämpft?
3Hallo ihr Barfussaspiranten,
ich denke, das Problem ist -wie vieles im Leben- vielschichtig.
Ich selbst bin bekennender Barfußläufer; allerdings nicht bei meinen Trainingseinheiten sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit in der Freizeit (Garten etc.). Das ist m.E. sinnvoll, denn dadurch wird die Fußmuskulatur gekräftigt....für jeden Läufer vorteilhaft!
Hier sollte auch mal mit einem weit verbreiteten Irrtum aufgeräumt werden: die heute weit verbreitete Überpronation ist einerseits teilweise ein ganz natürlicher Vorgang und andererseits zurückzuführen auf muskuläre Unterentwicklung des modernen Menschen. Diese Unterentwicklung kann durch entsprechendes Training der Fußmuskulatur -barfußlaufen- teilweise wieder korrigiert werden. Es handelt sich bei Überpronation also meist nicht um ein orthopädisches sondern um ein muskuläres Problem. Aus dem Grund empfiehlt es sich auch, ein zweites paar Schuhe mit etwas geringerer Korrektur zu tragen, denn auch dadurch wird die Muskulatur der Füße gestärkt. Demgegenüber verhindert zu starke Korrektur eine natürliche Entwicklung der Fußmuskulatur, denn sie wird eben gerade nicht trainiert.
Beim Training selbst käme ich aber nie auf die Idee, barfuß zu laufen. Einerseits weil die Laufuntergründe bis hin zu Teerstassen einfach viel zu hart und nicht mit natürlichem, gefedertem Waldboden zu vergleichen sind. Andererseits ist historisch betrachtet der Mensch kein Ausdauerläufer; der „Urmensch“ jagte sein Wild durch Hetzjagden -also hohes Tempo über kurze Distanzen- und nicht durch Longjogs. Das Skelett ist nicht unbedingt für rennende 50 bis 100 Wochenkilometer gemacht. Hier kann ein vernünftiger Laufschuh viele Langzeitschäden verhindern.
Ähnliches ist zum Thema Dämpfung zu sagen: zu starke Dämpfung verhindert ein bewusstes und kontrolliertes Auftreten teilweise, was einerseits orthopädische Probleme erst hervorruft, andererseits den Aufbau der notwendigen Muskulatur verhindert. Von den bekannten Problemen mit Achillesferse wg. Überdämpfung mal völlig abgesehen.
Ein anderes Problem sind natürlich die wirtschaftlichen Interessen der Industrie:
als ich vor ca. 20 Jahren meine ersten Nikes kaufte, kosteten diese die immense Summe von DM 100.-...und von einem zweiten oder gar dritten paar war nicht die Rede. Turnhose und T-Shirt, fertig war der Läufer. Es ging also auch anders!
Andererseits liefen wir damals auch höchstens mal zwischen vier und acht Kilometern, meistens auf Waldboden und das auch nicht alle zwei Tage.
Fazit: es gab zwei extrem gegenläufige Entwicklungen!
1.) höhere Laufumfänge bis hin zum Marathon werden heute von einer breiten Masse bewältigt.
2.) Der moderne Mensch leidet immer mehr unter einer zivilisatorisch bedingten muskulären Unterentwicklung.
In diesem Sinne: nicht alles, was die Industrie uns als sinnvoll zu verkaufen versucht ist auch tatsächlich sinnvoll (die Reno-Schuhe wären vor 20 Jahren sicherlich okay gewesen). Aber wer Extreme austestet (Marathon o.ä.), muss sich auch etwas extremer ausstatten.
Nicht zu vergessen ist natürlich, dass viele Probleme sich erst nach Jahren herauskristallisieren und nicht sofort erkennbar sind.
So, das ist jetzt allerdings ziemlich lang geworden. Bin gespannt auf die Reaktionen der anderen!!!
Grüße von
Manzoni
....für den am 23.6.03 die Vorbereitung zum ersten Marathon beginnt
# 102 beim ebm-marathon Niedernhall
ich denke, das Problem ist -wie vieles im Leben- vielschichtig.
Ich selbst bin bekennender Barfußläufer; allerdings nicht bei meinen Trainingseinheiten sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit in der Freizeit (Garten etc.). Das ist m.E. sinnvoll, denn dadurch wird die Fußmuskulatur gekräftigt....für jeden Läufer vorteilhaft!
Hier sollte auch mal mit einem weit verbreiteten Irrtum aufgeräumt werden: die heute weit verbreitete Überpronation ist einerseits teilweise ein ganz natürlicher Vorgang und andererseits zurückzuführen auf muskuläre Unterentwicklung des modernen Menschen. Diese Unterentwicklung kann durch entsprechendes Training der Fußmuskulatur -barfußlaufen- teilweise wieder korrigiert werden. Es handelt sich bei Überpronation also meist nicht um ein orthopädisches sondern um ein muskuläres Problem. Aus dem Grund empfiehlt es sich auch, ein zweites paar Schuhe mit etwas geringerer Korrektur zu tragen, denn auch dadurch wird die Muskulatur der Füße gestärkt. Demgegenüber verhindert zu starke Korrektur eine natürliche Entwicklung der Fußmuskulatur, denn sie wird eben gerade nicht trainiert.
Beim Training selbst käme ich aber nie auf die Idee, barfuß zu laufen. Einerseits weil die Laufuntergründe bis hin zu Teerstassen einfach viel zu hart und nicht mit natürlichem, gefedertem Waldboden zu vergleichen sind. Andererseits ist historisch betrachtet der Mensch kein Ausdauerläufer; der „Urmensch“ jagte sein Wild durch Hetzjagden -also hohes Tempo über kurze Distanzen- und nicht durch Longjogs. Das Skelett ist nicht unbedingt für rennende 50 bis 100 Wochenkilometer gemacht. Hier kann ein vernünftiger Laufschuh viele Langzeitschäden verhindern.
Ähnliches ist zum Thema Dämpfung zu sagen: zu starke Dämpfung verhindert ein bewusstes und kontrolliertes Auftreten teilweise, was einerseits orthopädische Probleme erst hervorruft, andererseits den Aufbau der notwendigen Muskulatur verhindert. Von den bekannten Problemen mit Achillesferse wg. Überdämpfung mal völlig abgesehen.
Ein anderes Problem sind natürlich die wirtschaftlichen Interessen der Industrie:
als ich vor ca. 20 Jahren meine ersten Nikes kaufte, kosteten diese die immense Summe von DM 100.-...und von einem zweiten oder gar dritten paar war nicht die Rede. Turnhose und T-Shirt, fertig war der Läufer. Es ging also auch anders!
Andererseits liefen wir damals auch höchstens mal zwischen vier und acht Kilometern, meistens auf Waldboden und das auch nicht alle zwei Tage.
Fazit: es gab zwei extrem gegenläufige Entwicklungen!
1.) höhere Laufumfänge bis hin zum Marathon werden heute von einer breiten Masse bewältigt.
2.) Der moderne Mensch leidet immer mehr unter einer zivilisatorisch bedingten muskulären Unterentwicklung.
In diesem Sinne: nicht alles, was die Industrie uns als sinnvoll zu verkaufen versucht ist auch tatsächlich sinnvoll (die Reno-Schuhe wären vor 20 Jahren sicherlich okay gewesen). Aber wer Extreme austestet (Marathon o.ä.), muss sich auch etwas extremer ausstatten.
Nicht zu vergessen ist natürlich, dass viele Probleme sich erst nach Jahren herauskristallisieren und nicht sofort erkennbar sind.
So, das ist jetzt allerdings ziemlich lang geworden. Bin gespannt auf die Reaktionen der anderen!!!
Grüße von
Manzoni
....für den am 23.6.03 die Vorbereitung zum ersten Marathon beginnt
# 102 beim ebm-marathon Niedernhall
barfuß oder gedämpft?
4Original von Manzoni:
...Andererseits ist historisch betrachtet der Mensch kein Ausdauerläufer; der „Urmensch“ jagte sein Wild durch Hetzjagden -also hohes Tempo über kurze Distanzen- und nicht durch Longjogs. Das Skelett ist nicht unbedingt für rennende 50 bis 100 Wochenkilometer gemacht....
Hallo Manzoni,
deinen Ausführungen zum Barfußlauf kann ich weitgehend zustimmen.
Es gibt kein besseres Training für die Muskulatur.
Aber deine obige Aussage "kommt mir spanisch vor" ;-)
Woher hast du diese Annahme?
In jeder mir bekannten Abhandlung über Jagdmethoden der Urmenschen wird von langem Hinterherlaufen berichtet, und zwar so lange, bis das Wild müde war. Vom Tempo her hatte auch der Urmensch keine Chance ein Reh zu erwischen, aber er konnte es stundenlang verfolgen.
Angeblich hat der Urmensch täglich problemlos 30 - 50 km zurückgelegt.
Auch heutige Ureinwohner Afrikas(Buschmänner) oder Australiens jagen nach der Ausdauer-Methode!
Der Urmensch, als er sich zum Zweibeiner entwickelte, hatte als Vorteil gegenüber Tieren die große Ausdauer. Eine Hetzjagd kann ich mir nicht vorstellen, hast du eine Quellenangabe zu der Behauptung? Würde mich echt interessieren, wer sowas behauptet.
Zum Thema Laufschuhe: nutzt doch mal die Suchfunktion mit dem Begriff "barfuß", da gab es hier schon interessante Beiträge, die einige Fragen beantworten.
Mit freundlichen Füßen
Roland(immer noch Gast)
barfuß oder gedämpft?
5Hallo Roland
(weshalb eigentlich immer noch Gast?)
leider weiss ich die Quelle nicht mehr, sorry muss ich passen.
Lasse mich aber diesbezüglich gerne eines besseren belehren.
Neugierig grüsst
Manzoni
....für den am 23.6.03 die Vorbereitung zum ersten Marathon beginnt
# 102 beim ebm-marathon Niedernhall
(weshalb eigentlich immer noch Gast?)
leider weiss ich die Quelle nicht mehr, sorry muss ich passen.
Lasse mich aber diesbezüglich gerne eines besseren belehren.
Neugierig grüsst
Manzoni
....für den am 23.6.03 die Vorbereitung zum ersten Marathon beginnt
# 102 beim ebm-marathon Niedernhall
barfuß oder gedämpft?
6Hallo,
ich denke der Mittelweg macht es. Für ein langes Ausdauertraining würde ich immer einen guten Schuh mit Dämpfungssytem empfehlen (über Stock und Stein, Strassenbelag) - vor allem wenn man zu viel Gewicht hat. Aber vielleicht gibt es auch eine Strecke wo es möglich ist Barfuss zu laufen (z.B. Strand). Dieses ist sehr gut für die Fussmuskulatur bzw. auch besser für die Waden, da sie beim Barfusslauf mehr beansprucht werden. Der gute Nebenefekt ist auch ein verbessertes Koordinierungsverhalten dass durch den Barfusslauf erreicht wird.
mfg
ballverschluckt
ich denke der Mittelweg macht es. Für ein langes Ausdauertraining würde ich immer einen guten Schuh mit Dämpfungssytem empfehlen (über Stock und Stein, Strassenbelag) - vor allem wenn man zu viel Gewicht hat. Aber vielleicht gibt es auch eine Strecke wo es möglich ist Barfuss zu laufen (z.B. Strand). Dieses ist sehr gut für die Fussmuskulatur bzw. auch besser für die Waden, da sie beim Barfusslauf mehr beansprucht werden. Der gute Nebenefekt ist auch ein verbessertes Koordinierungsverhalten dass durch den Barfusslauf erreicht wird.
mfg
ballverschluckt
barfuß oder gedämpft?
7Hallo Manzoni,Original von Manzoni:
Hallo Roland
(weshalb eigentlich immer noch Gast?)
leider weiss ich die Quelle nicht mehr, sorry muss ich passen.
Lasse mich aber diesbezüglich gerne eines besseren belehren.
Gast deswegen, weil ich hier nur gelegentlich was beitrage(bin mehr in meinem Heimat-Lauf-Forum aktiv)
und um keine Verwechslung mit einem anderen Roland in diesem Forum hier aufkommen zu lassen.
Echt schade, dass du keine Quelle für die von dir angeführte Jagdmethode mehr hast.
Zur Annahme, daß der Urmensch ein Ausdauerjäger war, gibt es viele Belege, z.B. werden in dem Buch "Sportliches Langlaufen" von Prof.Dr.med.K.Jung im ersten Kapitel mind. fünf Forscher genannt, die von der "Ermüdungstaktik" beim Jagen durch stundenlanges Nachlaufen berichten(Ausdauer, kein Tempo!).
Im Web finden sich darüber nur wenig Quellen, aber bei einem der kompetentesten Läufer mit eigener Homepage kann man es auch nachlesen:
Thema Laufstil; Jagdmethode der Buschmänner
Und wenn ich mich an die 2 Läufer beim Swiss-Alpine-Marathon erinnere, Tarahumaras aus dem Mexikanischen Hochland, nur mit leichten Sandalen vor dem groben Untergrund geschützt: denen war die Strecke zu kurz ;-)
Seit Jahrtausenden gehört Laufen zu ihrem Leben, bis zu 200 km am Tag, und beim o.g. Lauf waren sie ohne besondere Vorbereitung etwa 2 Stunden vor mir im Ziel.
MfF
Roland(der Gast)
barfuß oder gedämpft?
8Hallo,
ist sicher richtig mit den Leuten, die seit Kindheit zig Kilometer in Kenia oder Mexico laufen, die sind aber daran muskulär gewöhnt, laufen nicht auf Asphalt.
Wir tragen seit Kindheit Schuhe, laufen eher wenig und bilden dabei weniger Muskulatur aus und der Boden ist hart. Wenn ich vor 17Monaten barfuss mit laufen angefangen hätte, hätte ich wohl gleich wieder aufgehört. Ich möchte den sehen, der bei uns nach langer Sportabstinenz Spass dran hat, ohne Schuhe über heissen Asphalt oder auch unebenen Schotter- oder Waldboden zu laufen
Wenn man das trainiert und dann eine Hornhaut wie ein Huf hat und weiter aufbaut, geht das sicher irgendwann auch:rotate: :rotate:
In der Wohnung oder sonst lauf ich auch gerne Barfuss, auch um die Fussmuskeln zu trainieren. Beim Laufen nehme ich Laufschuhe, wobei ich inzwischen aber auch straffere als die Nike Air, mit denen ich angefangen habe, bevorzuge. Wenn man leichter ist als ich und je nach Trainingskilometern gehen sicher auch sehr wenig gedämpfte gut, man sollte halt nehmen, was einem am besten am Fuss gefällt (nicht aussehen, sondern Laufgefühl)
ist sicher richtig mit den Leuten, die seit Kindheit zig Kilometer in Kenia oder Mexico laufen, die sind aber daran muskulär gewöhnt, laufen nicht auf Asphalt.
Wir tragen seit Kindheit Schuhe, laufen eher wenig und bilden dabei weniger Muskulatur aus und der Boden ist hart. Wenn ich vor 17Monaten barfuss mit laufen angefangen hätte, hätte ich wohl gleich wieder aufgehört. Ich möchte den sehen, der bei uns nach langer Sportabstinenz Spass dran hat, ohne Schuhe über heissen Asphalt oder auch unebenen Schotter- oder Waldboden zu laufen


Wenn man das trainiert und dann eine Hornhaut wie ein Huf hat und weiter aufbaut, geht das sicher irgendwann auch:rotate: :rotate:
In der Wohnung oder sonst lauf ich auch gerne Barfuss, auch um die Fussmuskeln zu trainieren. Beim Laufen nehme ich Laufschuhe, wobei ich inzwischen aber auch straffere als die Nike Air, mit denen ich angefangen habe, bevorzuge. Wenn man leichter ist als ich und je nach Trainingskilometern gehen sicher auch sehr wenig gedämpfte gut, man sollte halt nehmen, was einem am besten am Fuss gefällt (nicht aussehen, sondern Laufgefühl)

Altes Thema, "neue" Erkenntnisse
9Auf der Suche nach alten Barfußthreads bin ich auf diesen Thread gestoßen und habe heute folgende Erfahrung gemacht.
Der Fuß scheint ein natürliches Dämpfungswunder zu sein. Zum Sportplatz (ca. 2km) bin ich mit meinen ausgelatschten Tretern gelaufen und hatte das Gefühl, jeder Schritt auf Asphalt geht unmittelbar auf die Kniegelenke.
Barfuß bin ich dann 30 Minuten gelaufen und hatte das Gefühl, federnd unterwegs zu sein. Nach 30 Minuten bin ich dann noch mal 2 Runden mit Schuhen um den Sportplatz gelaufen und hatte wieder das Gefühl, jeder Schritt geht direkt auf die Gelenke. Die Schuhe sind augelatscht und haben kaum noch Dämpfung.
Offensichtlich läuft man barfuß automatisch so, wie es für den Körper am besten ist. In Schuhen ist man dann mehr oder weniger seiner natürlichen Schutzfunktionen beraubt und auf den Schuh angewiesen. Und wenn die Schuhe dann nichts mehr taugen, dann geht das auf die Gelenke.
Der Fuß scheint ein natürliches Dämpfungswunder zu sein. Zum Sportplatz (ca. 2km) bin ich mit meinen ausgelatschten Tretern gelaufen und hatte das Gefühl, jeder Schritt auf Asphalt geht unmittelbar auf die Kniegelenke.
Barfuß bin ich dann 30 Minuten gelaufen und hatte das Gefühl, federnd unterwegs zu sein. Nach 30 Minuten bin ich dann noch mal 2 Runden mit Schuhen um den Sportplatz gelaufen und hatte wieder das Gefühl, jeder Schritt geht direkt auf die Gelenke. Die Schuhe sind augelatscht und haben kaum noch Dämpfung.
Offensichtlich läuft man barfuß automatisch so, wie es für den Körper am besten ist. In Schuhen ist man dann mehr oder weniger seiner natürlichen Schutzfunktionen beraubt und auf den Schuh angewiesen. Und wenn die Schuhe dann nichts mehr taugen, dann geht das auf die Gelenke.
11
Hi liebesknabe,
da ich meinte, schon einmal den Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Vorfußlaufen (= automatische Dämpfung) gehört zu haben, habe ich mal schnell gegoogelt
:
Guck hier: http://www.thoreau.de/barfuss/laufstil.html
"... Folglich berührt beim Barfußlaufen ganz unwillkürlich zuerst der Vorfuß den Boden - ähnlich wie beim Laufen auf der Stelle. Die Beweglichkeit der Gelenke und die Dehnfähigkeit der Muskulatur sorgen dabei für einen effektiven Schutz des Bewegungsapparates. Sie dienen zum Einfedern und damit zur Dämpfung der Belastung beim Laufen..."
da ich meinte, schon einmal den Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Vorfußlaufen (= automatische Dämpfung) gehört zu haben, habe ich mal schnell gegoogelt

Guck hier: http://www.thoreau.de/barfuss/laufstil.html
"... Folglich berührt beim Barfußlaufen ganz unwillkürlich zuerst der Vorfuß den Boden - ähnlich wie beim Laufen auf der Stelle. Die Beweglichkeit der Gelenke und die Dehnfähigkeit der Muskulatur sorgen dabei für einen effektiven Schutz des Bewegungsapparates. Sie dienen zum Einfedern und damit zur Dämpfung der Belastung beim Laufen..."
Liebe Grüße aus der Eifel____________Nele 
Lesen gefährdet die Dummheit
26.8. Maare-Mosel-Lauf 9,693 km in 49:08; 2. Platz AK; 9. Platz in der Frauenwertung
24.9. Berlin-Marathon vorne steht jetzt eine 3; 66. Platz AK

Lesen gefährdet die Dummheit
26.8. Maare-Mosel-Lauf 9,693 km in 49:08; 2. Platz AK; 9. Platz in der Frauenwertung
24.9. Berlin-Marathon vorne steht jetzt eine 3; 66. Platz AK
12
Derzeit wechsele ich zum Training öfter meine Schuhe. Mal relativ neue mit guter Dämpfung, mal uralte ohne Dämpfung. Dabei habe ich das Gefühl, daß mit gedämpften Schuhen mehr Kraft beim Laufen in der gleichen Geschwindigkeit aufgebracht werden muß. Den Unterschied empfinde ich wie Strandlauf im lockeren Sand zu Waldboden.
Wenn es so ist, daß Dämpfung mehr Kraft erfordert, ist es dann nicht sinnvoll, im Wettkampf auf Dämpfung weitgehend zu verzichten und nur feste, gut stützende Schuhe zu tragen, um Energieverluste und bei langen Läufen vorzeitige Ermüdung zu vermeiden? (Abhängig natürlich vom Zustand der Gelenke, Bänder und Sehnen)
Tempoläufe absolviere ich derzeit fast ungedämpft.
Gruß
Fori
Wenn es so ist, daß Dämpfung mehr Kraft erfordert, ist es dann nicht sinnvoll, im Wettkampf auf Dämpfung weitgehend zu verzichten und nur feste, gut stützende Schuhe zu tragen, um Energieverluste und bei langen Läufen vorzeitige Ermüdung zu vermeiden? (Abhängig natürlich vom Zustand der Gelenke, Bänder und Sehnen)
Tempoläufe absolviere ich derzeit fast ungedämpft.
Gruß
Fori
13
Oh ja, da fallen mir gleich mehrere Dinge ein:
Wegen der Dämpfung: Sie schluckt Energie, klar! Feste, stützende Schuhe sind meiner Meinung nach eh sinnvoller als Weiche. Ich habe das im Training auch oft beobachtet, dass der Puls mit weicheren Schuhen bei gleichem Tempo höher ist.
Was das Barfußlaufen betrifft: Ich will es unbedingt machen! Denke aber, dass Asphalt für uns ein unnatürlich harter Untergrund dafür ist. Am Strand kann ich mir das sehr gut vorstellen. Der Urmensch hatte keine Laufschuhe. Es gab aber auch kein Asphalt. Und die sind damals viel früher gestorben. Somit war es eh egal, ob der mit 60 Knieprobleme bekommt oder nicht.
Und zu den aktuellen High-Tech Laufschuhen: Die brauchen wir doch nur, weil wir unbedingt einen Marathon von 0 auf 42 innerhalb von 12 Monaten laufen wollen. In unserer Hochleistungsgesellschaft werden wir immer unvernünftiger. Unsere Stützmuskulatur braucht sehr viel Zeit sich den langen Strecken anzupassen. Auf Bestzeitjagdt wird aber lieber geknüppelt bis zum Abwinken. Der Kreislauf machts ja mit. Man will ja was erreichen.
Aaaah, ich könnt jetzt so weit ausholen. Lass ich lieber
. Ich bin ja selber ein Mitglied der Armee der lebenden Toten.
Viele Grüße, Lars
Wegen der Dämpfung: Sie schluckt Energie, klar! Feste, stützende Schuhe sind meiner Meinung nach eh sinnvoller als Weiche. Ich habe das im Training auch oft beobachtet, dass der Puls mit weicheren Schuhen bei gleichem Tempo höher ist.
Was das Barfußlaufen betrifft: Ich will es unbedingt machen! Denke aber, dass Asphalt für uns ein unnatürlich harter Untergrund dafür ist. Am Strand kann ich mir das sehr gut vorstellen. Der Urmensch hatte keine Laufschuhe. Es gab aber auch kein Asphalt. Und die sind damals viel früher gestorben. Somit war es eh egal, ob der mit 60 Knieprobleme bekommt oder nicht.
Und zu den aktuellen High-Tech Laufschuhen: Die brauchen wir doch nur, weil wir unbedingt einen Marathon von 0 auf 42 innerhalb von 12 Monaten laufen wollen. In unserer Hochleistungsgesellschaft werden wir immer unvernünftiger. Unsere Stützmuskulatur braucht sehr viel Zeit sich den langen Strecken anzupassen. Auf Bestzeitjagdt wird aber lieber geknüppelt bis zum Abwinken. Der Kreislauf machts ja mit. Man will ja was erreichen.
Aaaah, ich könnt jetzt so weit ausholen. Lass ich lieber

Viele Grüße, Lars
14
Hi allerseits,
also ich persönlich trage Schuhe beim Laufsport unter freiem Himmel nur deshalb, weil bei mir beim Barfußlaufen (ich hab´s auf Asphalt und Waldboden ausprobiert) jede kleine Bodenunebenheit Schmerzen und nach kurzer Zeit Hautverletzungen verursacht. Auf dem Laufband, das eine wesentlich homogenere Oberfläche hat, laufe ich fast immer nur mit Socken - ein ausgezeichnetes Training für die Wadenmuskulatur.
Zum Thema "harter Asphalt": Ich denke, daß der Mensch für´s Laufen auf harten Untergründen durchaus ganz gut geeignet ist. Auch in der Urzeit des Menschen gab es ja Felsböden und ausgetrocknete Erdböden, die höchstens um wenige Mikrometer nachgaben, was im Vergleich zu den körpereigenen Federwegen vernachlässigbar wenig ist.
Gruß,
Martin
also ich persönlich trage Schuhe beim Laufsport unter freiem Himmel nur deshalb, weil bei mir beim Barfußlaufen (ich hab´s auf Asphalt und Waldboden ausprobiert) jede kleine Bodenunebenheit Schmerzen und nach kurzer Zeit Hautverletzungen verursacht. Auf dem Laufband, das eine wesentlich homogenere Oberfläche hat, laufe ich fast immer nur mit Socken - ein ausgezeichnetes Training für die Wadenmuskulatur.
Zum Thema "harter Asphalt": Ich denke, daß der Mensch für´s Laufen auf harten Untergründen durchaus ganz gut geeignet ist. Auch in der Urzeit des Menschen gab es ja Felsböden und ausgetrocknete Erdböden, die höchstens um wenige Mikrometer nachgaben, was im Vergleich zu den körpereigenen Federwegen vernachlässigbar wenig ist.
Gruß,
Martin