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Viola Bor wird HM-Titel aberkannt

Viola Bor wird HM-Titel aberkannt

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Hallo, bisher wusste ich gar nicht, dass ausländische Athleten bei Deutschen Meisterschaften starten dürfen. Aber diese gute Idee scheint in der Praxis doch zu einigen Problemen bzw. Unstimmigkeiten zu führen. Hier mal ein Artikel aus der Braunschweiger Zeitung:


Herten/Darmstadt (dpa) - Langstrecken-Läuferin Viola Bor vom USC Heidelberg wird der in Herten gewonnene Titel einer deutschen Halbmarathon-Meisterin aberkannt. Das gab der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Tag nach der Meisterschafts-Entscheidung in Darmstadt bekannt.

Die Kenianerin Bor hatte demnach keine gültige Teilnahme-Berechtigung. Die zweitplatzierte Luminita Zaituc aus Braunschweig wurde nachträglich zur Gewinnerin erklärt. Als Begründung sagte Volker Wollschläger, im DLV Vorsitzender des Bundesausschusses Wettkampfordnung, Bor habe in diesem Jahr schon an den Crossmeisterschaften ihres Heimatlandes Kenia teilgenommen. Dies zieht laut DLV-Statuten ein Teilnahme-Verbot für deutsche Titelkämpfe nach sich. «Es wird festgestellt, dass die Athletin Viola Bor kein gültiges Teilnahmerecht hatte», hieß es in der DLV-Stellungnahme.

Der TV Wattenscheid rief den DLV in einem ähnlichen Fall zu einer Überprüfung auf. Bei den Männern gebe es demnach Unstimmigkeiten zum Startrecht des in Herten zweitplatzierten Kenianers Abraham Tandoi, der vor Titelverteidiger Stefan Koch (Wattenscheid) angekommen war. Wattenscheids Trainer Tono Kirschbaum meinte, die Teilnahme Tandois, der wie Bor für Heidelberg startet, sei «ein klarer Regelverstoß».

Hintergrund: Ausländische Athleten haben die Möglichkeit, an deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik teilzunehmen - wenn sie ihren Lebensmittelpunkt seit zwei Jahren in Deutschland haben, einem deutschen Verein angehören und im laufenden und zurückliegenden Jahr nicht für ihr Heimatland bei nationalen oder internationalen Titelkämpfen angetreten sind.
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.
K.Tucholsky

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Beim Fussball gibt es 'die Idee' schon länger. Bei Bayern München als deutschem Meister ist ja auch kaum ein Deutscher in der Mannschaft :D .

Gruß Rono

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Naja, ist ja auch eine Mannschaftssportart. Beim Basketball und beim Eishockey ist es noch viel schlimmer...

Gruß
Dogi

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XTremeUphillSprinter hat geschrieben:Hat man bei den Kenianischen Meisterschaften eigentlich auch Startrecht?
Ich brenne schon auf meinen Start :D !

Klar, aber die Qualizeit für Halbmarathon liegt bei 1:05 Stunden. :zwinker2:

Liebe Grüße!

Thorsten.
Meine Homepage (www.meinewebseite.net/runningmanthorsten) freut sich immer über Gästebucheinträge! :)

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XTremeUphillSprinter hat geschrieben:Hat man bei den Kenianischen Meisterschaften eigentlich auch Startrecht?
Ich brenne schon auf meinen Start :D !
Dieter Baumann ist vor ein paar Jahren mal außer Konkurenz bei den kenianischen Crossmeisterschaften gestartet als er gerade im Trainingslager dort war. Er ist dann 85-igster geworden. Aber du kannst ja mal dein Glück da versuchen :D :D :D .

Gruss
Tobias

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runningmanthorsten hat geschrieben:Klar, aber die Qualizeit für Halbmarathon liegt bei 1:05 Stunden. :zwinker2:

Liebe Grüße!

Thorsten.
Kein Thema! :wink:
Dann sollten wir den nächsten Thread aufmachen: "Wer kommt mit zu den Kenianischen Meisterschaften?"
Werde mich mal drum kümmern... :zwinker2: Ich brauche sowieso noch einen "Aufbauwettkampf"! :hihi:
:hallo: http://www.klingenpfadlauf-solingen.de :daumen:

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stardust hat geschrieben:Hallo, bisher wusste ich gar nicht, dass ausländische Athleten bei Deutschen Meisterschaften starten dürfen. Aber diese gute Idee scheint in der Praxis doch zu einigen Problemen bzw. Unstimmigkeiten zu führen. Hier mal ein Artikel aus der Braunschweiger Zeitung:

...sorry aber der Idee kann ich nichts positives abgewinnen. Starten klar, aber nur außer Konkurrenz. Irgendwann stehen sonst 3 Kenianer bei Deutschen Meisterschaften auf dem Podest.
Also unersem Leistungssport bringt das nun wirklich rein gar nichts, zumal diese Ausländer ja auch international nur für ihr Heimatland starten dürfen. Kann den Ärger von Zaituc, Eich und anderen Topläufern absolut verstehen.

Deutsche Meisterschaften sollten meiner Meinung nach auch deutsche Meisterschaften bleiben. Nur durch eine Konkurrenz untereinander können die Leistungen besser werden. Kenianer die allen Deutschen weglaufen bringen da keinem was.

Roadie

Falsch

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rono hat geschrieben:Beim Fussball gibt es 'die Idee' schon länger. Bei Bayern München als deutschem Meister ist ja auch kaum ein Deutscher in der Mannschaft :D .

Gruß Rono

Kann ich so nicht stehen lassen. Gerade bei Bayern München haben mit Ballack und Kahn (manchmal auch Schweinsteiger) deutsche Spieler einen Stammplatz. Weil die Bayern es sich leisten können, diese zu kaufen oder zu halten. Letztens (nein, schon länger her) ergab sich mal ein Kommentar bei S04: endlich ein deutscher Spieler in der Schalker Mannschaft: Asamoah!!

Ähnlich beim Spiel Bayern gegen Manchester: der erste Engländer betritt den Platz -Owen Hargraves (natürlich für München!!)

Also ich denke, der Fussball ist nicht der geeignete Vergleich.
Gruß
Klaus
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klaengel hat geschrieben:Kann ich so nicht stehen lassen. Gerade bei Bayern München haben mit Ballack und Kahn (manchmal auch Schweinsteiger) deutsche Spieler einen Stammplatz.

Ja, toll. Die haben noch ein paar deutsche Spieler - und sowas muß man dann noch herausstellen. Ich freue mich schon auf die WM, wenn die deutsche Mannschaft die Vorrunde nicht überlebt. Vielleicht wird dem einen oder anderen Manager dann klar, daß der deutsche Fußball an deren Einkaufspolitik zu Grunde gegangen ist. In der Bundesliga gibt es kaum noch deutsche Spieler - und es werden immer weniger. Auch in der zweiten Liga ist das schon ähnlich. Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn es entsprechend viele deutsche Spieler in den ausländischen Ligen mit vergleichbarem Niveau geben würde. Aber mal ehrlich: bekommt hier irgendwer auch nur 10 deutsche Spieler zusammen, die im Ausland spielen und einen Stammplatz haben? Wahrscheinlich keiner. Da ist es schon einfacher 10 Dänen, 10 Holländer, 10 Tschechen oder 10 Brasilianer in der Bundesliga zu nennen.
Die einzige Mannschaft, die noch überwiegend mit deutschen Spielern spielt, ist Werder Bremen. Wenn man dann noch die Spieler abzieht, die einen deutschen Pass haben, aber eigentlich Ausländer sind, dann sieht das noch übler aus. In ein paar Jahren wird die deutsche Nationalmannschaft aus Zweitligaspielern bestehen, weil in der Bundesliga nur noch Ausländer spielen ...

Ach so, zurück zum Thema Kenianer beim Laufen: finde ich auch nicht gut. Außer Konkurrenz mitlaufen wäre ja noch OK, aber Deutscher Meister finde ich nicht gut. Das würde dann ähnlich wie im Fußball werden.

Andreas

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brickmaster hat geschrieben:... Wenn man dann noch die Spieler abzieht, die einen deutschen Pass haben, aber eigentlich Ausländer sind, dann sieht das noch übler aus...
Hoffentlich darf ich beim nächten Vokslauf starten, da ich erst seit 17 Jahren in Deutschland lebe :D :zwinker2: :D

Diese Tendenz ist überall zu beobachten. Wenn ich nur bedenke, für welche Nationalitäten die kenianiesche Langläufer bei den Weltmeisterschaften letztes Jahr gestartet sind: Bahrain, Dubai, Arabische Emiraten... Kann man so was überhaupt noch aufhalten?

Roland

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Genau, Ahnenpass für alle Spieler!!
Wunder geschehen nur den gut vorbereiteten

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klaengel hat geschrieben:
Ähnlich beim Spiel Bayern gegen Manchester: der erste Engländer betritt den Platz -Owen Hargraves (natürlich für München!!)

schau Dir Arsenal gestern an. da war auch kein Engländer in der Elf.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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Kein Engländer? Noch wahnwitziger: kein einziger Brite.

Aber: geiles Spiel. Und solange das so ist, wird es so weitergehen.

War der Lauf, wo Baumann der 85. wurde, vor oder nach dem ominösen HH-Marathon? Vielleicht wollte er sich ja ans "überholt-werden-von -unbekannten" gewöhnen...
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Rolli hat geschrieben: (...) Kann man so was überhaupt noch aufhalten?

Roland

Hallo Roland!

Man versucht es zumindest :)
Meinem Wissensstand nach müssen Athleten, die ihre Nationalität wechseln ohne eine Freigabe vom Verband zu bekommen, mit einer 3 jährigen Sperre rechnen!

Roadie

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Roadrunner79 hat geschrieben: Also unersem Leistungssport bringt das nun wirklich rein gar nichts, zumal diese Ausländer ja auch international nur für ihr Heimatland starten dürfen. Kann den Ärger von Zaituc, Eich und anderen Topläufern absolut verstehen.
Nun ja, der Start der ausländischen Athleten ist ja an einige Bedingungen geknüpft! Zum Beispiel müssen sie ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben und dürfen in den letzten zwei Jahren soweit ich weiß an keinen Titelkämpfen in der Heimat teilgenommen haben.

Also kein blindes Zulassen aller Läufer! Und wenn jemand in Deutschland seinen Lebensmittelpunkt hat, warum sollte er dann nicht hier starten dürfen?
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.
K.Tucholsky

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Besteht da nicht die Gefahr, das einige ihren "Lebensmittelpunkt" alle 2-3 Jahre, hinter dem Geld her, wecheln?

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stardust hat geschrieben: Also kein blindes Zulassen aller Läufer! Und wenn jemand in Deutschland seinen Lebensmittelpunkt hat, warum sollte er dann nicht hier starten dürfen?

So gesehen hört sich das ja gut an. Aber die Bezeichnung Lebensmittelpunkt ist schon mal ziemlich vage. Es gibt viele (vor allem afrikanische) Läufer die in Deutschland, sicherlich auch in anderen europäischen Ländern, unterwegs sind und an Läufen teilnehmen, bei denen es Preisgelder zu verdienen gibt.
Das sind nach unseren Maßstäben super Läufer, für die kenianische, äthiopische, etc. Spitze würde es aber nie genügen. So versuchen diese Läufer mit diesen Läufen Ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ist ja auch ihr gutes Recht und Volksläufe mit solchen Spitzenläufern haben ja auch ihren Reiz. Beim Jever Fun Lauf sind zum Beispiel viele Kenianer am Start und es ist schon faszinierend denen beim Laufen zuzuschauen. Als Läufer bekommt da allerdings weniger mit :wink: .

Allerdings sind das meiner Meinung nach immer noch Kenianer. Und ich finde es etwas merkwürdig, wenn ein Kenianer Deutscher Meister wird. Ich glaube nicht, daß es unserer Deutschen Leichathletik irgendeinen positiven Nutzen bringt, sondern eher das Gegenteil bewirkt/bewirken kann. Ein Vergleich mit internationalen Maßstäben ist sichlich auch für unsere Topläufer von Vorteil, aber das hat dann nichts mehr mit Meisterschaften zu tun, in denen der beste Deutsche gesucht wird. Und mit welcher Motivation soll denn beispielsweise ein Carsten Eich in eine HM-Meisterschaft gehen, wenn er dort von mehrern Kenianern vorgeführt wird. Der bleibt dann lieber zu Hause - eine schlimmere Motivationsbremse kann ich mir nicht vorstellen. Wo soll der denn zukünftig seine Erfolgserlebnisse hernehmen? Bestimmt nicht von einem 4. Platz bei Deutschen Meisterschaften hinter 3 Kenianern.

Ich bin der Meinung, daß diese Regelung schnellstens in den Mülleimer gehört...

Roadie

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Warum sollte ein Kenianer oder sonstiger ausländischer Läufer überhaupt deutscher Meister werden wollen? Geld gibt es doch keines für den Titel, oder? Höchstens vom Verein, für den er /sie startet. Der steht damit in der Öffentlichkeit, erntet Prestige und findet neue Sponsoren bzw. umgekehrt, beweist damit, das die Sponsorengelder gut angelegt sind. Nur wäre das schade. Dann geht das Geld, wie in anderen Sportarten auch, nicht in die Nachwuchsarbeit, sondern an Legionäre.
Leider fehlen der deutschen Laufszene Typen, die die Sportart in der Öffentlichkeit populär machen, mit denen sich auch junge Leute identifizieren können ( wie z.B. Nowitzki/Basketball, Ullrich/Rad oder Kretschmar/Handball). Baumann, aller Kritik zum Trotz, war so einer.

Als deutscher Meister ein x-beliebiger Ausländer wäre da nur kontraproduktiv. Aber wie einige meiner Vorredner bin ich durchaus dafür, dass sie an Meisterschaften a.K. teilnehmen.

Gruß Rono
Gesperrt

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