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2 Silvesterläufe und ein Neujahrskater

2 Silvesterläufe und ein Neujahrskater

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Hi Leute,
nach einem wohlverdienten Weihnachtsurlaub und weitgehender Internet-Abstinenz wollte ich euch mal mit einem Laufbericht belästigen.

Am 30.12.05 fing ich damit an, das alte Jahr bewegungstechnisch auslaufen zu lassen. Dafür hatte ich mir den Silvesterlauf in Würzburg ausgesucht. Es handelt sich dabei um eine reine Lauf-Veranstaltung. Es gab verschiedene Läufe – von den Bambinis bis hin zu den Assen war auf unterschiedlich langen Strecken alles vertreten. Es war bitterkalt und ich musste mich schon sehr motivieren, den dicken Anorak gegen Laufhose und Pullover zu tauschen. Ich startete mit etwa 50 anderen Läufern beim zweiten Hauptlauf über ca. 6 km. Es galt mehrmals eine Runde um einen Sportplatz sowie einen Häuserblock zu laufen. Wie oft ich da nun genau rum bin weiß ich nicht – ich lief halt den Leuten hinterher. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, dass ich genügend Runden gelaufen bin, aber der Veranstalter winkte mich nach der ich-hab-keine-Ahnung-wievielten-Runde :confused: mit großer Vehemenz Richtung Ziel. Vielleicht war ihm auch nur einfach zu kalt noch eine Runde länger auf mich zu warten.... Viel Zuschauer gab es nicht – es war wohl den meisten zu kalt, was ich auch sehr gut verstehen kann. So nach 29:45 min kam ich am Ziel an, wo ich heißen Tee und jede Menge Kuchen, Plätzchen und Lebkuchen verdrückte. Wie gut, dass meine Neujahrsvorsätze erst 2 Tage später Gültigkeit hatten! Sollte ich tatsächlich 6 km gelaufen sein ist die Zeit phänomenal - waren es (wie ich vermute) nur 5 km ist das immerhin noch eine grandiose Verbesserung zu meiner Zeit beim Frauenlauf im Juli. Egal wie, ich bin zufrieden mit der Zeit.

Am 31.12.05 startete ich gleich noch einmal zu einem Silvesterlauf. Von dieser Veranstaltung hatte ich erst am Abend zuvor gelesen. Die Ausschreibung las sich gut: keine Wertung, keine Zeitnahme, keine (offizielle) Startgebühr, keine Siegerehrung dafür aber eine abgesperrte Strecke von 8 oder 15 km. :daumen:
Es waren ca. 150 Leute da, Läufer, Walker und Nordic Walker. Diesmal startete ich als Walkerin auf der 8 km-Strecke. Schon nach wenigen Schritten ließ ich mich von den Läufern hinreißen, ebenfalls zu laufen. Da es keine offizielle Wertung gab beschloss ich, einfach so lange zu laufen, wie es mir möglich ist und dann auf das Walken umzustellen. Nachdem wir aus der Ortschaft kamen ging es einen steilen Berg hinauf und aus war es, mit meinen läuferischen Ambitionen. Ich schniefte und schnaufte. Der Weg war vereist und sehr rutschig. Wieso rutsche ich in alle Richtungen nur nicht in die ich vorwärts kommen will? :motz: Oben angekommen war ich fix und pudelig. Zum Glück ging es danach etwas abwärts und ich konnte zügig weiter. Allerdings wären Flossen das bessere Fortbewegungsmittel gewesen, denn dieser Teil des Weges hatte sich aufgrund des einsetzenden Tauwetters in einen Bach verwandelt. Weiter ging es über schneebedeckte Felder wo uns eiskalter Wind hart entgegen blies. Mittlerweile hatte mich ein gutes Dutzend anderer Walker eingeholt und sogar überholt. Insbesondere die Nordic-Walker hatten auf der vereisten Piste große Vorteile. Doch meine Stunde sollte noch kommen. Das letzte Drittel des Weges ging es nur noch leicht bergab, bzw. eben. Ich sammelte Walker um Walker wieder ein, konnte sogar noch ein wenig Gas gegen und laufen und lies bis zum Ziel (fast?) alle wieder hinter mir die mich auf der Strecke überholt hatten. Auch wenn es um nichts ging – mich stellte das doch sehr zufrieden. :nick:

Damit das neue Jahr so weiter geht, wie das alte aufgehört hatte stieg ich an Neujahr wieder in meine Laufklamotten, schnappte mir diesmal meine Stöcke und los ging es: ohne Veranstaltung drumherum und in der Nordic-Walking-Disziplin. Nach dem Frühstück – also am frühen Nachmittag :peinlich: – stapfte ich durch den heimischen Wald. Nach einer Weile sah ich am Weg vor mir ein Fellknäuel, das mir entgegen lief. Es war eine kleine Katze, die laut einer Plakette am Halsband Sir Henry hieß. Der kleine Tiger schnurrte und schmiegte sich an meinen Beinen entlang als ich ihn streichelte. Doch ich wollte ja noch etwas die Nacht aus meinen Gliedern vertreiben und lief weiter. Sir Henry schien Gefallen an meiner Gesellschaft gefunden zu haben, denn er lief immer weiter neben mir her. Trotz gutem Zuredens wurde ich ihn nicht los. Ob er wohl glaubte, ich sei seine verwandtschaft weil ich ja auch im 4-Füßer-Gang unterwegs war? Ich musste aufpassen, dass ich nicht Katze am Spieß fabrizierte, denn das miauende Fellknäuel blieb mir in kurzem Abstand auf den Fersen. Eineinhalb Stunden (in sehr langsamen, katzengerechtem Tempo) war ich unterwegs und mein Begleiter blieb mir treu. Das Vieh wollte nicht von meiner Seite weichen – auch als wir unseren Treffpunkt erreicht hatten. Der Kater war extrem anhänglich und begleitete mich bis zu meinem Auto in dem ich mein Handy liegen hatte. Zum Glück hatten Sir Henry's Besitzer ihre Telefonnummer auf der Namensplakette eingraviert.
Es stellte sich heraus, dass der Ausreißer schon seit der Silvesternacht vermisst wurde – vermutlich hatte er sich durch die Kracher erschreckt. Die glückliche Katzenmama kam dann auch sogleich angefahren und nahm ihren Liebling in Empfang. :hallo:

In 3 Tagen hatte ich also eine Bestzeit verbessert, wurde vielleicht sowas wie Erste und hab schon eine gute Tat hinter mir. Ich denke, das Jahr kann gerne so weitergehen! :D

Heike
Gesperrt

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