Laufschuhe - Gewichtseinteilung

In schlaflosen Nächten stellt sich mir ja manchmal die ein oder andere Frage.
Ob sinnvoll oder nicht - sei dahin gestellt

So geschehen jedenfalls letzte Nacht. Angeregt durch den Thread "der dicken" und einen neuerlichen Laufschuhtest in "Running Special" plus meine Gedankenwelt in Bezug auf die "wirklich wichtigen" Kriterien für den perfekten Laufschuh.

Mein "Versteh-Problem" ist, dass ich noch immer nicht begriffen habe, warum ein Schuh eingeteilt wird für den leichten/mittelschweren/schweren Läufer. Es wird wohl was mit der Dämpfung zu tun haben? Aber was genau? Was macht z.B. den Supernova Control (laut Running special am besten für den mittelschweren Läufer geeignet) für den leichten Läufer ungeeigneter? Wie wirkt sich das aus?
Ich hab ja den Supernova Control und hab den verbannt, weil er mir Probleme macht und ich bin ja Leichtgewicht.

Ist also diese Gewichtseinteilung etwas, wo man wirklich drauf achten muß?
Wie handhabt Ihr das?

Auf Erhellung wartend,
Ellen

Hallo Ellen,

ich glaube zum einen hängt das ganze an der Dämpfung und zum anderen auch an der Stabilität und der Bewegungskontrolle. Auch ist bei einem schweren Läufer eine ganz andere Aufprallenergie im Spiel die so ein Schuh auffangen muß...warte mal- hab da mal was gelesen...

Der Laufschuh verformt sich unter Krafteinwirkung und kehrt in der Entlastungsphase zur Ausgangsstellung zurück. Das Ausmaß der Verformung, hauptsächlich das Zusammendrücken der Zwischensohle, wird vom Körpergewicht und der Laufgeschwindigkeit bestimmt. Mit zunehmender Laufgeschwindigkeit nimmt aufgrund der kürzer werdenden Bodenkontaktzeiten die Verformungsgeschwindigkeit zu. Je höher die Laufgeschwindigkeit und das Körpergewicht sind, desto stabiler sollte demnach der Schuh gebaut sein, um eine angemessene Führung zu sichern. Ein zu ”weicher Schuh” kann den auftretenden Kräften nicht standhalten, wird sich verformen und kann dem Fuß keine Stabilität bieten. Überlastungsreaktionen an Bändern, Sehnen und Gelenken sind meist die Folge.

Quelle: http://www.loges.de/Sport/ratgeber_laufschuh



Maurice

Hmm dann müsste ich ja bei meinem 85kg ziemliche Probleme haben, wenn ich 10km und Halbmarathonwettkämpfe mit dem Asics Trainer X laufe. Habe ich (bisher) aber nicht und ich laufe schon über 1 Jahr regelmäßig mit Ihm.

Ich höre von vielen "Laufexperten" das ich mir mehr schaden als nutzen würde, aber im Moment würde ich den Schuh nicht wieder tauschen wollen.

Benjamin

Nunja, erstmal das Gewicht des Schuhes selbst.
Ein Schuh für Schwergewichte hat mehr und dichteres Material als ein Schuh für leichte Läufer/innen.
Je mehr Material, desto besser kann er die Stoß und Knautschkräfte vertragen, die beim laufen auftreten.
Wenn nun ein leichter Läufer Schuhe trägt, die eher für schwere gedacht sind, wird der Läufer das Gewicht der Schuhe zumeist bald bemerken.
Krasse Gegensätze : Ich hatte mal den Asisc Koji GS der in Größe 11 1/2
per Schuh ca. 525 g auf die Waage brachte und als Gegenbeispiel der Nike Mayfly der , ich weiß nicht genau, halt sehr wenig wiegt.

Lutz

Dank Euch

Maurice, das Zitat ist leuchtet wirklich ein. Vor allem in die Richtung, was passieren _kann_, wenn ich als schwerer Läufer mit einem dafür nicht eingeordneten Schuh laufe. Individuell kann das natürlich auch gar nix ausmachen, leuchtet auch ein.

Dass die Schuhe für schwere Läufer selbst schwerer sind, Lutz, leuchtet mir jetzt auch ein. Da muß man sich ja nicht unbedingt mit belasten.

Könnte man auch den Umkehrschluß ziehen, dass ein leichter Läufer, der zudem nur eine leichte Stütze benötigt, lieber keinen gestützten Schuh für schwere Läufer benutzen sollte, weil die Stütze dann zu stabil ist? Schicker Satz, ich weiß.

Ich werde mal den Test machen und meiner eher mittelgewichtigen Schwester den Supernova andrehen Wir laufen sonst nämlich haargenau die gleichen Schuhe und das ohne Absprache.

Liebe Grüße,
Ellen

Ich hab mich ähnliches auch schon gefragt, vor allem in Bezug auf m/w

Also, ein Mann mit 70 kg ist doch wohl eher leicht, eine Frau mit gleichem Gewicht eher schwer.
Und nu?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Frauenmodelle in der Dämpfung anders sind. Trotzdem gibt es ja auch bei den Frauenschuhen Modelle für leichte Läuferinnen. Ich bin zwar nicht leicht. Aber nach Beschreibung der Schuhmodelle müsste ich eines für schwere Läuferinnen haben, ein Mann mit meinem Gewicht aber eben nicht.

ZiSoBe hat geschrieben:Könnte man auch den Umkehrschluß ziehen, dass ein leichter Läufer, der zudem nur eine leichte Stütze benötigt, lieber keinen gestützten Schuh für schwere Läufer benutzen sollte, weil die Stütze dann zu stabil ist? Schicker Satz, ich weiß.

Würde ich so nicht sagen. Die Stützfunktion beruht ja darauf, daß durch die Bodenreaktionskräfte sich der äußere, weichere Teil der Sohle stärker verformt als der mediale, härtere Teil. Bei einem gestützten Schuh für schwere Läufer muß aber auch der weichere Teil im Vergleich zu einem gestützten Schuh für Leichtgewichte noch relativ hart sein. Läuft nun ein sehr leichter Läufer im Schuh für schwergewichtige Überpronierer, so wird er im Extremfall mit seinen geringen Bodenreaktionskräften weder den weicheren noch den härteren Teil der Sohle merklich verformen können. Die Stützfunktion würde sich somit nicht entfalten. An einer zu starken Stützfunktion würde es also wohl nicht scheitern, sondern eher an der zu großen Masse eines solchen Schuhs, die zu unnötig schneller Ermüdung führen könnte.

Martin