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Verhältnis zwischen Wettkampfleistungen und Beruf

Verhältnis zwischen Wettkampfleistungen und Beruf

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Ich würde gerne einmal wissen was Ihr so arbeitet und wie Eure Bestleistungen über eure Paradestrecken so ausschauen.

Mich würde einfach interessieren ob es eine Rolle spielt ob jemand den ganzen Tag im Büro sitzt und dann noch genug Energie fürs Laufen hat oder ob man körperlich schwere Arbeit vollbringen muss.

Wenn letzteres der Fall ist, müsste man doch eigentlich davon ausgehen das dann diese Gruppe von Personen eine höhere Leistung vollbringt, wenn man mal von der selben Zeit ausgeht.

Ich fange auch gleich mal mit mir selber an.

Beruf: Student - viel sitzend --> nach eigenem Befinden genug Energie im Training

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also wenn ich meine wettkampfleistungen im laufen mit meinen beruflichen vergleiche:

Marathon: 4:22
und im Beruf auch ne Niete.

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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frag mich mal in sechs Monaten!
bislang Halbtagsstelle mit relativ flexiblen Arbeitszeiten: da ging's gut, regelmäßiges Training, Arbeitszeit auch mal am Training ausgerichtet (statt umgekehrt)
seit vier Wochen: Fulltime-Job (40 +x-Stunden) mit vielen festen Terminen und wenig Flexibilität ... momentan klappt's noch nicht besonders, das mit dem Laufen zu vereinbaren, weil abends oft die Lust fehlt und die ersten Termine morgens sehr früh liegen
Aber ich bin mir sicher, dass sich für solche Situationen eine Strategie finden lässt, wenn man nur will ... das erfordert allerdings etwas Ausprobieren (und vielleicht eine Korrektur der Laufziele nach unten)

vg,
kobold

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Hi Benjamin,

glaube kaum, dass du ein verwertbares Ergebnis aus dieser Fragestellung bekommst. Dafür beziehst du m.E. zu wenig Faktoren mit ein wie z.B. andere (sportliche) Betätigungen. Wie viel Schlaf bekommt eine Person? Welche weiteren Verpflichtungen (Familie etc.) hat eine Person? Welche soprtliche Vorbelastung hat sie?

:hallo:
odie

PS: Um deine Frage zu beantworten: Bürojob, mal Stress mal weniger trotzdem, wenn ich auf einen Marathon hin trainiere, bekomme ich das mit den 5 Trainingseinheiten die Woche schon hin. Was die Energie angeht: kommt auf das tägeliche Befinden an, mal mehr mal weniger.

Laufen = Intellektueller Sport

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o.g. Theorie hörte ich kürzlich. Heißt im Klartext: Leute die regelmäßig körperlich schwer arbeiten werden abends nicht noch die Laufschuhe schnüren.

Ist bei mir ähnlich: ich bin zwar nicht direkt im Bürojob tätig, aber ich übernehme mich körperlich auch nicht unbedingt bei der Arbeit
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Was machen denn Leute wie ich die VOR der Arbeit laufen :D

hmmm... :nick:

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also ich bin student und kann mir meine trainingszeiten recht gut einteilen.. es sei denn es gibt prüfungen was zum glück nur zwei mal im jahr der fall ist..
als ich noch gearbeitet habe, als monteur und schlosser, da musste ich wenn ich laufen wollte immer abends los.. da war ich mehr geschlaucht als jetzt..
da ich lieber nachmittags laufe.
Bier löst keine Probleme ??? Ach, aber Wasser... oder wie !

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Steif hat geschrieben:Heißt im Klartext: Leute die regelmäßig körperlich schwer arbeiten werden abends nicht noch die Laufschuhe schnüren.
oder aber: Leute, die z. B. im Einzelhandel arbeiten (und da sind 12 Stunden Arbeitsplatzanwesenheit am Tag - mit läuferisch nicht zu verwertenden halbstündigen Arbeitspausen alle paar Stunden - ganz normal) und dann womöglich noch Familie haben, die tun sich schwer, noch ein Marathontraining einzubauen ins Leben.

Meinereine: Bürojob halbtags, wobei sich da schwerlich ein Zusammenhang zu meinen Zeiten finden lassen wird, da die Lauferei nicht in erster Linie auf Bestzeiten ausgerichtet ist (ein Punkt, den du ein wenig vernachlässigst ;-)

Demnächst aber ganztags, woran wiederum die Lauferei nicht ganz unbeteiligt ist (Erklärung würde zu weit führen). Sprich: u. a. durchs Laufen - so umme Ecke - beruflichen Aufstieg erreicht (und kein Schwein hat sich dran gestört, dass ich länger als 5 Stunden für den Marathon brauchte :zwinker2: ) , was wiederum dazu führen dürfte, dass fürs Laufen - zumindest solange der Hund noch seine Hundesitterin braucht - demnächst kaum noch Zeit übrig bleiben wird :frown: :confused: :logik:

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Solange ich körperlich arbeiten mußte, hatte ich keine Energie, keine Lust, und kaum Zeit für Sport übrig. Ich fing mit Laufen an, als ich Bewegung gebrauchen konnte. :hallo:

Danke für's Verständnis

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Lizzy hat geschrieben:oder aber: Leute, die z. B. im Einzelhandel arbeiten (und da sind 12 Stunden Arbeitsplatzanwesenheit am Tag - mit läuferisch nicht zu verwertenden halbstündigen Arbeitspausen alle paar Stunden - ganz normal) und dann womöglich noch Familie haben, die tun sich schwer, noch ein Marathontraining einzubauen ins Leben.
Ich bin so einer aus der Kategorie, die Lizzy mit aufgeführt hat. Das Problematische(aber auch Schöne und Interessante) daran ist, dass ich in leitender Position tätig bin, also in der Regel 'ne 6-Tage-Woche, vor allem in der Zeit von Sept. bis März. Über die hellere Jahreszeit nehm ich's etwas lockerer.
Ich lauf dann meistens früh am Morgen die Woche über, die langen Kanten so wie jetzt vor'm Rennsteig mach ich am Samstag von zuhause bis in's Geschäft (Geschäft ist gut...unser Laden hat ca. 33.000 qm...ich wollt aber nicht angeben :peinlich: ), das sind dann so ca. 29 km, für 32 oder 36 reicht's halt nicht. Allerdings kann ich mir bei entsprechenden Leistungen im Laden auch mal 'ne Stunde später oder früher leisten, wenn ich Laufen will.
Die vielen Läufe, die Samstags stattfinden, kann ich mir allerdings von der Backe schminken, denn da ist bei uns "Hauptkampftag".
Ist schon manchmal nicht einfach, die Fam., die Fa. und das Laufen unter einen Hut zu bringen...dementsprechend sieht auch meine M-Zeit (4:16:29)aus...aber ohne Laufen..nee, das geht gar net...Das Laufen bläst einem den Kopf frei, man hat dabei unwahrscheinlich viele neue Einfälle und ich fühl mich danach immer pudelwohl. Hier fragen meine Leute nicht, wie's geht, sondern: "Na, wieviel km waren's heute?"
In der Regel schaff ich aber so 3 bis 4 Einheiten die Woche. Dieses Jahr muss ich mich eh zusammenreißen und ordentlich langfristig vorbereiten, denn nach NY fährt man ja nicht allzuoft...es sei denn man fährt 2012 :hihi: ,aber das ist ein anderer Schräd....

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Nachsatz:

Aber wie schon weiter oben von anderen beschrieben, kann man das alles nicht so richtig ins Verhältnis setzen. Es gibt sicher auch Leute, die so einen Job machen wie ich und sub 3:00 beim M laufen.
In unserer Gemeinde gibt's einen Arzt, 2 Jahre älter als ich, seh den nie laufen, "spacker Hund" so wie ich, der hat 'ne Anmeldung für den Rennsteig-Marathon....ich hab ein altes Laufergebnis von ihm gefunden...3:39 und das auf dem Rennsteig, Hut ab...ich brauch locker 'ne Stunde länger...aber wie gesagt, manchmal tut's auch weh, aber Spaß macht's unter'm Strich immer.

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Ich bin noch nicht lange genug dabei um sinnvoll eine Verknüpfung zwischen meinem Job und dem Laufen zu ziehen, aber ich kann ja mal von meinem Trainingspartner berichten.
Arbeitet auf dem Bau, ca. 10h 5-6 Tage die Woche körperlich schwer. Macht so gut wie keine Läufe über 20km, hat um die 30-40 Wochenkilometer, keinen Trainingsplan und läuft trotzdem Marathon zwischen 3.15 und 3.30. Ich denke, dass die körperliche Tätigkeit wie ein Workout wirkt und zielgerichtetes Marathon-Training teilweise ersetzt.

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Ich kümmer mich um das finanzielle von anderen Leut, das mach ich in eig. Regie so ca. 10-12 Std. am Tag, Sa. langt auch die Hälft,

und komme in der Woche so auf 10 Std. Sport wenn ich nur so aus Spass sporte, ist es ne WK-Vorbereitung sind es zwischen 15-20 Std. die Woche.

Einteilen kann ich mir das ganz gut, weil es immer irgendwo ne Lücke gibt wo man mal ein wenig sporteln kann.

Meistens sitzend, aber immer in Aktion

Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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Hi!
Ich arbeite ca. 40 Stunden regulär Mo bis Frei, dazu die eine oder andere Überstunde und 1 bis 2 "Nacht"- oder Wochenend- Dienste pro Woche. Nachtdienst heißt, das man die Zeit zwischen 16:00 und 7:30 auch in der Arbeit (=Krankenhaus) ist. Je nach persönlichem Schicksal kann man in dieser Zeit gemütlich Schreibkram erledigen, in der Sonne sitzen oder den Stress seines Lebens erleben. Am nächsten Tag gehts dann bis 13:00 oder - wieder je nach persönlichem Schicksal - länger. Wochenenddienst heißt Samstag von 9 bis Sonntag um 9 oder Sonntag um 9 bis Montag zum bitteren Ende. Zur normalen Schlafenszeit, ca. von 23 Uhr bis 7 Uhr, darf ich aber pennen - Ausnahmen inbegriffen, bin auch schon 5mal in einer Nacht geweckt worden.
Unterm Strich kommen ca. 60 Stunden pro Woche heraus.

Ich laufe 4x pro Woche, so ganz regelmäßig aber erst seit Anfang Februar und mache 1x pro Woche Krafttraining. Hin und wieder schaffe ich es auch zum Schwimmen oder Radfahren/Langlaufen.
Wettkampfzeit gibt es erst eine (siehe Signatur), nach 2 Monaten echtem Training, dafür wars ok. Alles Andere liegt noch in der Zukunft.

LG Marion

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Es gab schon mal einen Thread mit der Frage nach den Berufen der Foris. Da gab es kaum Arbeiter. Meistens Angestellte, Beamte, Studenten....

In meinem läuferischen Bekanntenkreis kenne ich auch nur einen überdurchschnittlichen Läufer, der körperlich anstrengend arbeitet. Dafür aber auch gleich richtig. Der ist bei der Deutschen Bahn im Gleisbau tätig. Da solche Arbeiten teilweise nachts und dazu noch am WE ausgeführt werden, kommt er teilweise direkt von der Arbeit zu den Laufveranstaltungen. Wenn er im Singlet unterwegs ist, sieht man an den Oberrmen deutlich, dass er ziemlich ran muß im Job. Aktuell läuft er in der M40 35er Zeiten über 10KM. Marathon hat er versucht, aber abgebrochen. Da fehlt dann doch die Zeit und die Lust für die langen Trainingsläufe.

Gruß Rono

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odie hat geschrieben:Dafür beziehst du m.E. zu wenig Faktoren mit ein wie z.B. andere (sportliche) Betätigungen. Wie viel Schlaf bekommt eine Person? Welche weiteren Verpflichtungen (Familie etc.) hat eine Person? Welche soprtliche Vorbelastung hat sie?

In meinen Augen auch nicht unrelevant. Denn Bürojob ist nicht gleich Bürojob. Meiner Einer hat z.B. noch nie regelmäßg eine 40h-Woche gehabt, oft hält nur das Adrenalin mich wach. Insofern ist zwar Training drin, aber oft kein intensives, weil ich trotz Bürojob körperlich zu kaputt bin :frown:

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Elsacron hat geschrieben:Mich würde einfach interessieren ob es eine Rolle spielt ob jemand den ganzen Tag im Büro sitzt und dann noch genug Energie fürs Laufen hat oder ob man körperlich schwere Arbeit vollbringen muss.

Ein Aspekt ist das sehrwohl. Ob die Art der Tätigkeit allerdings der primäre Faktor ist - naja.

Interessanter wäre m.E. zu erfahren, inweiweit beruflicher Erfolg und sportliche Leistung bzw. Einstellung zum ambitionierten Sport korrelieren. Das würde als Ergebnis möglicherweise eine Schnittmenge von charakterlichen Eigenschaften ergeben.

Grüße Helmut

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In einem der Bücher von Steffny war eine Statistik drin. Wenn ich mich richtig erinnere war da zu lesen, dass eine Menge der Marathonläufer im Alltag sitzende Tätigkeiten ausüben. Schreibtischleute, Lehrer und Studenten gabs auch ne Menge.

Ich reih mich da auch ein. Schreibtischtäter in Verbindung mit psychisch aufreibenden Intervallen, so kann man es umschreiben. Pendler noch dazu. Wobei ich es auch nicht immer einfach finde, mich nach 12 oder 14 h Arbeit noch auf die Straße zu quälen, Schreibtisch hin oder her.
Aber so als Ausgleich ist es andererseits super. Am schnellsten bin ich, wenn ich über den Tag ordentlich Adrenalin angesammelt hab. Meiner Ansicht nach gibts dafür Speicher, kann man erzählen was man will.
In diesem Sinne :bounce:
Meike

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Ich gehöre zu den Glücklichen bei denen Laufen zum Beruf gehört: Soldat.
5 x in der Woche je 45 min laufen. Wochenende je nach Lust. Meistens nur Samstag. Sonntag ist dann immer Ruhetag. Unter der Woche arbeite ich je nach Dienstplan körperlich sehr hart oder bin die ganze Zeit auf die Füsse im Sinne von Putzen, herrichten, packen, Nahkampftraining oder einfach nur Gefechtsausbildung im leichteren Sinne.
Wochentraininungsumfang: 30 - 40 km
karenzierte Triathletin

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?:tocktock:

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Hallo!!!

Ich arbeite in Schichtarbeit (Früh, Mittag und Nacht) und bin dabei meine acht Stunden abzüglich 1/2 Stunde Pause gehend bzw. stehend unterwegs. Da fällt es mir dann doch oft ziemlich schwer die Laufschuhe zu schnüren. Ich denke schon, dass ich bei nur sitzender Tätigkeit und regelmäßigen Arbeitszeiten ( 8 - 16 Uhr oder so) schon in der Lage wäre intensiver zu trainieren und somit auch bessere Zeiten zu laufen. Aber ich bin mit meiner Arbeit zufrieden, was die Hauptsache ist. Bin ja leider nicht Läufer von Beruf.

MfG Alex
Schöne Grüße :hallo: von der Saarschleife !!!

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RunningFiasko hat geschrieben:Hallo!!!

Ich arbeite in Schichtarbeit (Früh, Mittag und Nacht) und bin dabei meine acht Stunden abzüglich 1/2 Stunde Pause gehend bzw. stehend unterwegs. Da fällt es mir dann doch oft ziemlich schwer die Laufschuhe zu schnüren. Ich denke schon, dass ich bei nur sitzender Tätigkeit und regelmäßigen Arbeitszeiten ( 8 - 16 Uhr oder so) schon in der Lage wäre intensiver zu trainieren und somit auch bessere Zeiten zu laufen. Aber ich bin mit meiner Arbeit zufrieden, was die Hauptsache ist. Bin ja leider nicht Läufer von Beruf.

MfG Alex
Da ich auch im Schichtdienst arbeitet, kann ich die Meinung von Alex voll und ganz teilen. :nick: Ich würde auch viel lieber regelmäßiger trainieren. Aber so bestimmt halt der Dienstplan den Trainingsplan. :motz:
MfG :winken:
Ob ein Weg leicht ist oder schwer,
ob er falsch ist oder richtig,
entscheidet der Läufer und nicht der Zuschauer


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Hallo
50-60 Stundenwoche, sitzend, stehend, hetzend, 6-8 Stunden Training pro Woche, Rest für Familie, 6 Stunden Schlaf pro nacht.

"Was ? Unser Fernseher geht seit 3 Wochen nicht ? Ist mir gar nicht aufgefallen."

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Ich verbringe gut 60 Stunden in der Woche am Schreibtisch. Energie hab ich für meinen Sport schon, nur zeitlich ist's manchmal nicht ganz einfach, die 10 bis 12 Stunden Sport unterzubringen. Im Urlaub, wenn also Zeit nicht das Problem ist, fehlt mir umgekehrt oft die Energie für sportliche Aktivitäten, da ich freie Tage meist für's Renovieren, Gartenarbeit, u.ä. nutze, mich also körperlich betätige. Es gibt bestimmt 'n Zusammenhang zwischen beruflicher Tätigkeit und sportlicher Leistungsfähigkeit, wobei da natürlich noch andere Faktoren rein spielen, wie bereits von odie geschrieben.


Gruß,
Uli

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Ich habe bis April letzten Jahres (2005) auch noch studiert, wobei die Monate Januar bis April Diplomarbeits-Phase waren. Ich hatte also zeitlich alle Freiräume und konnte dementsprechend gut trainieren. Das brauchte ich sogar, um zwischendurch mal den Kopf vom Schreiben frei zu bekommen.

Bin dann im Mai 2005 den Düsseldorf Marathon auch mit einer für mich sehr huten Zeit gelaufen: 3 :20h (Meine Bestzeit liegt bei 3:15h, ebenfalls während der Studienzeit gelaufen)

Im Mai bin ich dann in´s "richtige" Berufsleben gewechselt. Habe einen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt, allerdings in einem Unternehmen. Offizielle Arbeitszeit: 37,5h ...Aber tatsächliche Arbeitszeit: ca. 45h. Da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Habe ungefähr ein 3/4 Jahr das Training voll schleifen lassen. Abends lieber die Beine hoch gelegt und am Wochenende auch nur faul rumgehangen.

Erschwerend kam ab Ende 200 noch dazu, dass ich mich dazu entschieden habe, berufsbegleitend noch zu promovieren. Das heißt seitdem, dass im Grunde jede freie Minute für die Doktorarbeit verbucht ist. Laufen kam also lange Zeit erst an dritter Stelle. Bzw. an vierter oder fünfter, nach Freundin, Wohnung etc. Das Ergebnis war ein Marathon in 4:15, den ich quasi ohne jegliche Vorbereitung gelaufen bin. Und viel schlimmer aber noch: ca 10kg zugenommen!!!!

Ostern dieses Jahre habe ich dann die Notbremse gezogen und mir geschworen, endlich wieder fitter zu werden. Momentan habe ich eine gesunde Mischung aus Arbeit, Promotion und Sport gefunden. Glücklicherweise hat gerade ein McFit Fitnessstudio bei mir um die Ecke eröffnet, so dass ich nun auch noch spät am Abend auf´s Laufband kann.

Habe nun innerhlalb von vier Wochen 7kg abgenommen, bin den Hamburg und den Duisburg Marathon direkt hintereinander gelaufen und fühle mich sogar so fit, dass ich am 13.Mai meinen ersten 100km Lauf in Angriff nehme.

Zusammenfassen denke ich schon, dass es einen Zusammenhang zwischen Arbeit und sportlicher Leistung gibt. Allerdings ist es zum größten Teil wohl der innere Schweinehund, den es zu überlisten gilt, wenn man nach einem harten Arbeitstag noch die Laufschuhe anziehen möchte. Da ist der "harte Arbeitstag" oft eine einfache Art sich selbst etwas schön zu reden, nämlich das Nixtun.

Was deinen Anfangsbeitrag angeht muss ich überigens protestieren: Ich denke, dass auch ein Bürojob genauso hart sein kann wie ein "körperlicher" Job und umgekehrt, kann auch ein "Malocher" eine ruhige Kugel schieben. Das sage ich nicht, weil ich selbst eher ein Bürohengst bin, sondern weil ich viele Paradebeispiele in meinem persönlichen Umfeld kenne.
endorphinjunkies.de...das perlt!

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odie hat geschrieben:glaube kaum, dass du ein verwertbares Ergebnis aus dieser Fragestellung bekommst. Dafür beziehst du m.E. zu wenig Faktoren mit ein wie z.B. andere (sportliche) Betätigungen. Wie viel Schlaf bekommt eine Person? Welche weiteren Verpflichtungen (Familie etc.) hat eine Person? Welche soprtliche Vorbelastung hat sie?
So sehe ich das auch. Wie schnell jemand auf seiner Strecke läuft ist abhängig davon wie gut er trainiert. Das wiederum ist eine Funktion von Motivation, Beanspruchung im Beruf und Akzeptanz dieses Hobbys im "heimischen Umfeld" (um nur einige der wichtigsten Faktoren zu nennen).

Bei mir sind alle Voraussetzungen derzeit ideal. Ehrgeizig bin ich auch. Was mich aufhält sind mangelndes Talent, mein Alter und Vorschädigungen des Bewegungsapparates durch andere Sportarten ...
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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D-a-v-i-d hat geschrieben:Zusammenfassen denke ich schon, dass es einen Zusammenhang zwischen Arbeit und sportlicher Leistung gibt. Allerdings ist es zum größten Teil wohl der innere Schweinehund, den es zu überlisten gilt, wenn man nach einem harten Arbeitstag noch die Laufschuhe anziehen möchte. Da ist der "harte Arbeitstag" oft eine einfache Art sich selbst etwas schön zu reden, nämlich das Nixtun.
:daumen: Exakt das meine ich in meinem Post. Ich denke es gibt gewisse charakterliche Eigenschaften, die sowohl in der Einstellung zum Beruf als auch in der Einstellung zum Sport gleichermaßen auftreten und sehr wahrscheinlich hüben wie drüben zu einem gewissen "Basiserfolg" führen. Ob körperlicher oder geistiger "Arbeiter/in" ist wohl eher zweitrangig. M.E. ist es ähnlich schwer müde Knochen oder einen müden Geist zu bewegen.

Grüße Helmut

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single, arbeitslos, reiche Eltern. Scheint der Prototyp des erfolgreichen Wettkampfläufers zu sein...

Ich würde wagen, die These aufzustellen, dass der familiäre Hintergrund eine größere Rolle spielt.
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben:Ich würde wagen, die These aufzustellen, dass der familiäre Hintergrund eine größere Rolle spielt.

Inwiefern? Was heißt in Deinen Augen familiärer Hintergrund? Wie definierst Du das?

Ist lt. Deiner Meinung jemand mit "gutem" familiären Hintergrund schneller als jemand mit "schlechtem" familiären Hintergrund?

Ich würde TurboSchroegi zustimmen, daß jemand der mit Ehrgeiz seinen Sport betreibt, auch tendenziell "erfolgreich" (i.S.v. Basiserfolg) in seinem Beruf ist.

Viele Grüße
Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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einfach-Marcus hat geschrieben:single, arbeitslos, reiche Eltern. Scheint der Prototyp des erfolgreichen Wettkampfläufers zu sein...

Single? Naja, da gibt es ja eigentlich keinen Grund von Zuhause wegzulaufen :zwinker2: Demnach nicht besonders trainingsfördernd...

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Bogart hat geschrieben:Inwiefern? Was heißt in Deinen Augen familiärer Hintergrund? Wie definierst Du das?

Ist lt. Deiner Meinung jemand mit "gutem" familiären Hintergrund schneller als jemand mit "schlechtem" familiären Hintergrund?

Ich würde TurboSchroegi zustimmen, daß jemand der mit Ehrgeiz seinen Sport betreibt, auch tendenziell "erfolgreich" (i.S.v. Basiserfolg) in seinem Beruf ist.

Viele Grüße
Bogart
Ich glaube, es geht nicht um "guten" oder "schlechten" familiären Hintergrund. Aber in einer Familie mit drei Kindern ist es einfach viel schwieriger, Freizeit zu organisieren. Ich bin auch nicht freiwillig ein "Mitternachtsläufer", aber wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, gibt es schon Fragen zu den Hausaufgaben, Fahrten zu Musikschule, Reparaturen am Baumhaus und irgendwann will Mann ja auch mal Zeit mit der Partnerin verbringen ...

Dass die Grundeinstellung: "Was ich mache, das mache ich auch richtig!" sowohl im Beruf als auch im Sport zum Erfolg führt, halte ich aber ganz unabhängig davon für richtig.

Gruß,
J.R.
Es läuft ...

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Dachte das wäre klar rausgekommen...

Also, ein Single kann sicher seine Zeit besser oder anders organisieren, als der erwähnte Familienvater. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie mensch mit 60h-Woche und Kindern (und Frau..) daheim noch "vernünftig" ein Lauftraining machen soll...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Meike hat geschrieben: Ich reih mich da auch ein. Schreibtischtäter in Verbindung mit psychisch aufreibenden Intervallen, so kann man es umschreiben. Pendler noch dazu. Wobei ich es auch nicht immer einfach finde, mich nach 12 oder 14 h Arbeit noch auf die Straße zu quälen, Schreibtisch hin oder her.
Aber so als Ausgleich ist es andererseits super. Am schnellsten bin ich, wenn ich über den Tag ordentlich Adrenalin angesammelt hab. Meiner Ansicht nach gibts dafür Speicher, kann man erzählen was man will.
In diesem Sinne :bounce:
Meike

Ja Meike, da reihe ich mich mal auch ein. Und interessant finde ich, dass die Arbeitszeit an sich keinen Einfluß auf die Kilometerzahl hatte, also bei mir nicht. Als ich noch 45 Stunden die Woche im Büro saß, Hin- und Rückfahrt jeweils 75 km maß, lief ich nicht einen kilometer weniger als jetzt, wo ich Zeit hätte und nicht mal der familiäre Hintergrund "störend" wirkt.

Der Ausgleich zu psychisch aufreibender Tätigkeit ist bei der ganzen Lauferei wohl doch ein nicht zu unterschätzender Aspekt.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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einfach-Marcus hat geschrieben: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie mensch mit 60h-Woche und Kindern (und Frau..) daheim noch "vernünftig" ein Lauftraining machen soll...

Doch das geht. Eigene Erfahrung. Wenn Du noch mehr Beispiele brauchst, kuck z.B. mal in den einschlägigen Triathlonforen die Beiträge der Langdistanzler. Da gibt es auch Threads zum Thema Training, Familie, Beruf.

Dann sitzt man halt um 5 oder 6 Uhr auf'm Rad oder man ist um halb 7 schon unter der Dusche nach dem Intervalltraining im Stadion. Oder man nutzt das Frühschwimmen um 6 im Bad.

Für ein reines Lauftraining reicht's immer.

Anders ist's bequemer. Da hast Du recht.

Grüße Helmut

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TurboSchroegi hat geschrieben:Anders ist's bequemer. Da hast Du recht.
Es gibt für mich nichts schöneres als Recht zu haben, aber so kann oder will ich das nicht stehen lassen. Ich weigere mich auch, den "Familienhintergrund" als "störend" zu betrachten, es ist eine Sache der Prioritäten. Um 4 Uhr aufstehen ist nicht jedermanns Sache, und es erfordert eine gewisse Chuzpe, sich sowas für sein Hobby anzutun. Ich gehöre zugegebenerweise zu den Eulen, kann mich aber nur selten überwinden um 23 Uhr noch los zu laufen. Und was bleibt neben dem Training dann noch? Ich meine, einen gemütlichen Abend mit Freunden, der muss fast ausbleiben, oder kann man gemütlich bis 1 Uhr zusammen sitzen, um 4 aufstehen, trainieren, seinen Job erledigen und dann abends noch 100% für die Kinder da sein? (*) Bleibt noch Zeit für Dinge, die nichts mit dem Laufen zu tun haben? Ein Buch? Kino?

Es ist halt ne Sache der Prioritäten, und irgendeine Festlegung dann als "bequem" zu klassifizieren finde ich unangemessen.

Gruß
Marcus

(*) Anm: Ja ich weiß, ne Frau sollte auch noch erwähnt werden, aber ratet mal was ich früher schon immer vergessen habe und warum ich geschieden bin :peinlich:
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Hi eM!

Du hast ja schon wieder Recht :D - Es ist eine Frage der Prios. Ich habe die Bsp. auch nur angeführt, weil Du schriebst, Du könntest Dir das nicht vorstellen. "Bequem" sollte auch nicht unangemessen formuliert sein. Ich habe das Wort verwendet, weil ich es in der Tat oftmal als recht unbequem empfinde so früh aufzustehen. Damit wollte ich nicht Deinen oder eines Anderen Lebensentwurf kritisieren.

Ansonsten: Ich brauche - gerade jetzt in der intensiveren Phase des Trainings - 2 Ruhetage die Woche. Mit nur einem komme ich nicht klar. Ich nutze diese Ruhetage manchmal sogar zur aktiven Regeneration, indem ich mit der Familie z.B. ins Bad gehe (nur baden, nicht schwimmen). Dadurch, dass ich an den Trainingstagen halt eher der frühe Vogel bin, komme ich Abends meist zur Familie, wie "ohne Sport". Meine Frau hat mit den zwei Kleinen auch einen harten Job, so sind wir sehr synchron, was unsere abendliche Müdigkeit anbelangt. :zwinker2: Am WE ist grundsätzlih Familie angesagt. Ich habe seit November letzen Jahres nie länger geschlafen als 6:30-6:45 Uhr. Auch Sonntag und Samstag nicht. Familientag ist angesagt am WE. Z.B. tatsächlich Kino, Tierpark, Omas/Opas besuchen usw. usw.

Aber es ist echt so: Zusätzlich geht nix merh. Null komma null. Das empfinde ich auch als einschränkend. Ich bin sehr vielseitig interessiert. Deshalb auch das Zitat von Faris al-Sultan in meiner Signatur. Das ist recht treffend und leider wahr. Für mich. Für Andere mag es nicht gelten.

Grüße Helmut

36
wie bei anderen auch ist bei mir der Job einfach ein zeitraubender Faktor.
Beim Taxifahren sind 12 Stunden normal.Dazu kommt dann aber die Motivation. Da sitze ich ja eigentlich nur-bin aber am Abend trotzdem platt. Und nach dem Nachts fahren kann man mich eh in irgendeiner Ecke abstellen...

Aber dieses Semester muss ich mehr in die Uni und mehr für die Uni tun- das hat aber den Vorteil, dass zum Laufen mehr Zeit übrig bleibt. (An ganz "freien" Uni Tagen würd ich ja Taxi fahren...)

Dazu hab ich zum Glück eine "passene" Familie, d.h. die Kinder sind recht selbstständig und stolz auf die laufende Mama, meine Freund unterstützt mich.
In welche Berufsgruppe gehör ich nun eigentlich, so als studierende, taxifahrende Mutter? :-)

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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cabo hat geschrieben: Arbeitet auf dem Bau, ca. 10h 5-6 Tage die Woche körperlich schwer. Macht so gut wie keine Läufe über 20km, hat um die 30-40 Wochenkilometer, keinen Trainingsplan und läuft trotzdem Marathon zwischen 3.15 und 3.30. Ich denke, dass die körperliche Tätigkeit wie ein Workout wirkt und zielgerichtetes Marathon-Training teilweise ersetzt.
Kann ich nur bestätigen, vor meinem Studium habe ich auch längere Zeit als Steinmetz teilweise 10-12 h auf dem Bau geknufft, habe ähnlich wenig trainiert und bin nahe an den 3h beim Marathon gewesen. Für mich war das laufen damals Ausgleichstraining. Heute bin ich zum Glück selbständig und kann mir die Zeit gut selbst einteilen.
Um für die Kinder da zu sein, laufe ich fast 75% in der Nacht. Dann darf ich auch nur einen Wettkampf im Monat - aber das ist schon fast wieder gut so
;-)
Mit ein wenig Zeitmanagement kann man sich die 5-15h Training pro Woche schon rausknautschen ....

Axel
zum Beispiel nicht so lange im Forum hängen
derzeit regenerierend

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pingufreundin hat geschrieben: Aber dieses Semester muss ich mehr in die Uni und mehr für die Uni tun- das hat aber den Vorteil, dass zum Laufen mehr Zeit übrig bleibt. (An ganz "freien" Uni Tagen würd ich ja Taxi fahren...)

Das verstehe ich nicht so richtig, macht aber nix.
Ich habe sämtliche Arbeiten und Geschichten meiner Uni-Laufbahn ja auch immer im Wald spazierend geschrieben :haeh: , kam dann nach hause und brachte nur noch zu Papier, was sich da zusammenbraute in meinem Köpfchen weit ab vom Schreibtisch, vielleicht meinst du es ja so :confused: .

Viel Spaß beim Laufen und Lernen

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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ich habe auch einen Bürojob. An nicht wenigen Tagen arbeite ich so zwischen 12 und 14 Stunden und bin danach so fertig, dass ich nicht mal mehr fehlerfrei meinen Namen sagen kann. Ein kleines Läufchen ist dann natürlich auch noch drin, was aber nach solchen Tagen nicht mehr geht, ist Intervalltraining oder sonst irgendwas anspruchsvolles, da muss ich sowohl geistig als auch körperlich frisch sein.

Da ich die ganze Woche unterwegs bin, sind lange Läufe am Wochenende auch ein bisschen problematisch, weil es doch viele Dinge gibt, die in den 2, 3 Tagen erledigt werden müssen. Na ja und Sonnabend um 5 Uhr aufstehen, wenn man erst um 1:30 Uhr in der Früh nach Hause gekommen ist (nach 7 h Bahnfahrt) ist auch nicht so prickelnd.
Gesperrt

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