am 30.7.2006 habe ich mir einen Traum erfüllt

Vor ca. 10 Jahren bin ich das letzte Mal in Amerika gewesen und damals hatte mir die Stadt San Francisco von allen amerikanischen Städten mit Abstand am besten gefallen. Daher beschloss ich dann auch, dort meinen ersten Marathon im Ausland zu laufen. Nur zum Laufen rüberzufliegen schien mir doch ein wenig übertrieben und so enschied ich mich, dass ganze Abenteuer mit einem kleinen Urlaub zu kombinieren. Nachdem ich vorher also ein paar Tage im Yosemite Nationalpark (traumhaft schön) und am Lake Tahoe meine Kondition durch ein paar Wanderungen aufrecht erhalten habe, ging es dann am 27.7. nach San Francisco.
Die nächsten Tage habe ich dann fleißig genutzt, um die Stadt besser kennen zu lernen. Ich wusste zwar noch von meinem letzten Besuch, dass es dort hügelig ist, aber so extrem wie an einigen Stellen hatte ich es doch nicht mehr in Erinnerung. Da ich bei meinem Training überhaupt keine Bergerfahrung habe (außer beim wandern) ließ mich das doch ein wenig unruhig werden. Dennoch konnte ich den Startschuss kaum erwarten.
Am 30.7 war es dann endlich so weit. Um kurz nach 4 Uhr morgens

Ich hatte mich in den 3. Startblock einsortiert (Zielzeit 3:30 bis 4:00) und um 5.40 Uhr ging es dann auch für mich los. Die Strecke führte die Läufer recht schnell zu Fisherman`s Wharf. Wer schon mal dort war und weiß, was dort an einem Nachmittag los ist, kann sich vielleicht vorstellen, wie merkwürdig es für mich war, diesen Ort einmal so ruhig und leer zu erleben. Es ging dann an der Küste weiter und nach 5 Meilen begann dann auch schon der Anstieg zum absoluten Höhepunkt des Marathons. Die Golden Gate Bridge

Es ging einmal über die Brücke zu einem Aussichtspunkte auf der anderen Seite und dann wieder zurück und ich fühlte mich großartig und habe wirklich jeden Schritt genossen. Anschließend ging es dann weiter Richtung Golden Gate Park, wo auch das Ziel für den Halbmarathon lag. Obwohl ich mir eingentlich vorgenommen hatte, den Marathon eher gemütlich zu laufen und zu genießen, forcierte ich das Tempo ein wenig. Das war vielleicht nicht so clever, denn nachdem sich viele Läufer ihren Halbmarathon beendeten, wurde es doch viel ruhiger auf der Strecke und ich merkte wie meine Kräfte ein wenig nachließen. Also entschloss ich mich, mein Tempo ein wenig zu drosseln. Und das war auch eine sehr gute Entscheidung, denn nach dieser kurzen Schwächephase fühlte ich mich ab ca. Km 26 wieder viel besser und konnte dann auch wieder mein gewohntes Tempo aufnehmen. Nach 30 km verließen wir dann wieder den Golden Gate Park und es ging dann noch einmal quer durch die City zur Küste und dann schon langsam Richtung Ziel. Es folgten zwar noch ein paar Hügel aber außer dieser Schwächephase zur Hälfte des Rennens hatte ich keine Probleme mehr. Dennoch war ich natürlich kaputt und daher auch froh, als ich die Küste erreichte und es dann die letzten 2 Meilen zum Ziel (wieder am Embarcadero) dort entlang ging. Schließlich kam ich überglücklich mit einer Zeit von 3:35 ins Ziel. Zwar keine Bestzeit aber für die Strecke war ich schon sehr zufrieden.
Überraschend war für mich, dass ich gerade bergauf viele Läufer überholt habe und bergrunter hingegen dann wieder viel überholt wurde. Da ich nicht gerade ein Leichtgewicht bin hatte ich das eher andersherum erwartet. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Strecke verglichen mit meinem bisherigen Marathons in Köln und Duisburg zwar sehr hügelig war, aber die Streckenplaner schon darauf geachtet haben, dass die schlimmsten Hügel ausgelassen wurden.
Insgesamt war es für mich einfach ein toller Marathon, bei optimalem Laufwetter, guter Organisation und vor allem traumhafter Strecke

Leider

Stefan