Dazu muss gesagt sein, einen Bericht über die Fortbewegung mittels eigener Kraft und ohne jeden Fremdantrieb hab ich ja bereits mehrfach geliefert.
Da ging es aber zumeist um Berichte, deren Inhalt sich hauptsächlich um das Tempo drehte - was zugegeben nicht gerade sehr hoch bei mir war.
Und in letzter Zeit blieben die Laufberichte auch aus - schlicht, weil ich nur noch wenig gelaufen bin. Und erst recht nicht bei irgendwelchen Wettkämpfen, von denen man ja doch reichlich zu erzählen hätte.
In letzter Zeit wären diese Berichte auch recht kurz ausgefallen. Etwa so: Euphorisch lief ich die ersten Hundert Meter, dann lief es sich gar nicht mehr so gut, weil entweder das Zehengelenk anfing zu pieksen oder das Hüftgelenk seinen Unwillen kundtat oder gleich beides zusammen. Die Lust am Laufen sank rapide bei jedem weiteren Kilometer, bis ich dann nach etwa 4 bis 5 wieder zu Hause ankam.
Lief ich dann wieder ein paar Tage gar nicht, konnte ich wenigstens wieder mal so um die 10 KM laufen - allerdings macht sich die fehlende Ausdauer dann bemerkbar. Im Ergebnis also auch nicht befriedigend.
Gehen, also mit dem Hund spazieren gehen, funktioniert allerdings bestens und ist meist auch über Stunden schmerzfrei. Also lief ich zwar in den letzten Monaten bedeutend weniger, dafür spulte ich aber mehr Kilometerchen im langsameren Tempo gehend ab.
Das ging prima, machte Spass und auch die mit meinem Trainer, Zugpferd und Motivator in einer Person (

Aber davon will ich lieber nichts erzählen. Auch nicht von dem zur Pflicht gewordenen Eiscafe-Besuchen anschliessend...


Heute war aber ein Tag, der einfach nur wunderschön war. Nein, nicht das Wetter. Aber ich war so richtig guter Stimmung und zudem hatte ich mir im Hinblick auf den bevorstehenden P-Weg-Walking-Day vorgenommen, mir das richtige out-Fit zuzulegen. Mit den abgelatschten Laufschuhen, deren Profile nur noch zu erahnen sind, wollte ich nicht unbedingt durch die Gegend schlittern...
Also ab in die City, rein in die Sportgeschäfte und als Neuling unter der Walking-Fraktion nach Schuhen geschaut. Über die grosse Auswahl war ich dann ziemlich erstaunt, mir blieb die Qual der Wal also auch wie bei der Laufschuh-Auswahl nicht erspart.
Schliesslich erstand ich ein Paar Asics-Treter. Richtig bequem, schön schwarz und mit einem Schmunzeln fiel mir ein, dass mein erstes "richtiges" Laufschuhpaar damals auch schwarze Asics waren...
Dazu gab es noch ein Paar Trekkingschuhe für die Märsche querfeldeinüberstockundstein.
Mit meinen neuen Errungenschaften eilends nach Hause, ab in die neuen Treter, Hund ins Auto und Minuten später war ich im Wald.
Es sah ziemlich nach Regen aus, aber ganz im Gegenteil lockerte sich ganz schnell der Himmel auf und die Sonne funkelte durch den nassen Wald. Der duftete nach Pilzen, die zahlreich aus dem Boden schossen. Das Gras und der meterhohe Farn unter den Bäumen wetteiferten geradezu um den Preis fürs leuchtendste Grün und das Wasser bahnte sich sprudelnd seinen Weg durch die Bachbetten, die "mein" Waldgebiet zahlreich durchziehen. HERRLICH! Und so herrlich ruhig.
Federnd lief ich mit meinem neuen Schuhen daher - nichts ziepte, der Zeh muckte auch nicht auf, es war toll.
Auch meinem Hund Lisa gefiel es wohl heute ganz besonders. Sie rannte mal hierhin, mal dorthin, ohne mich aus den Augen zu lassen und während ihrer dollen 5 Minuten, die diesmal sogar eine halbe Stunde lang andauerten, tobte sie ausgelassen um mich herum, forderte mich zum Spielen auf und schleppte allerhand Stöckchen an, die ich auch brav wieder fortwarf.

Ich fand die Zeit, auch die allerkleinste Blume ausgiebig zu betrachten, ein Weilchen dem Geglucker des Baches zuzuhören und so lange ruhig stehen zu bleiben, bis ich den Vogel entdecken konnte, der da in den höchsten Tönen sein Liedchen pfiff....Ach, watt war datt alles schööön!
Erstaunlich fand ich allerdings, dass ich so gut wie ganz alleine war. Während der zwei Stunden begegneten mir genau 1 Radler, 2 Spaziergänger und 1 Hund mit seinem Herrchen an der Leine. Ganz bewusst schreib ich das so....denn da ging der Hund tatsächlich mit seinem Menschen spazieren und nicht andersherum.
Lisa und ich hingegen konnten ganz entspannt durch den Wald latschen, ohne nach der Zeit zu schielen, denn die Uhr hatte ich vergessen.
Somit weiss ich auch nicht, wieviel KM ich in welcher Zeit geschafft habe - und das ist auch gut so.
Wichtiger ist nämlich, dass ich heute ein paar Stunden lang völlig entspannt den Spaziergang geniessen konnte, an nichts gedacht habe, einfach nur durch die Gegend gelatscht bin und mir jeder Moment kostbar erschien und ich jede Minute genossen habe - mit allen Sinnen. Vielleicht sogar intensiver als beim Laufen...liegt vielleicht daran, dass man als Läufer so schnell unterwegs ist, dass man viele Kleinigkeiten am Wegesrand gar nicht bemerkt, oftmals im Kopf am rechnen ist, ob die pace nun stimmt oder man doch noch ein Schippchen drauflegen muss. Na, wie auch immer: Mir hat es enorm viel Spass gemacht und Erholung gebracht, auch wenn ich klitschnass geschwitzt und mit müden Beinen nach über 2 Stunden wieder zu Hause ankam.
Und darum hab ich das auch mal geschrieben. Weils so schön war...

(..und das anschliessende Eis war auch ganz lecker.
