20 Wochen ohne richtigen Wettkampf sind heute für mich zu Ende gegangen. Ich hab so viel trainiert wie noch nie und heute wollte ich endlich mal sehen, was es gebracht hat. Die OG Hannover hatte mir im November "Daniels' Running Formula" zum Geburtstag geschenkt; damit war ich natürlich verpflichtet ordentlich zu trainieren. Seit Jahresbeginn bin ich durchschnittlich 80 km pro Woche gelaufen und hoffe auf eine Zeit unter 3 Stunden beim Duisburg-Marathon Ende April. Meine 10er-PB von 37:37, gelaufen bei der "Berliner City Nacht" im letzten Jahr, konnte ich bei den folgenden Wettkämpfen nicht bestätigen – raus kamen immer 38er-Zeiten.
Heute stand nun endlich der "Lauf der Sympathie" von Falkensee nach Spandau an. Die One-Way-Strecke ist amtlich vermessen und stark bestzeittauglich, wenn der Wind und das Wetter mitspielt. Gerüchten zu folge soll es ein leichtes Gefälle geben, von dem ich aber nichts gemerkt habe. Und der Wind war auch eher wechselhaft und - wenn überhaupt - nur leicht hilfreich. Der leichte Regen bei etwa 8°C war zum Laufen ideal.
Der erste Höhepunkt des Tages bot das Einlaufen auf dem Parkplatz des örtlichen Einkaufszentrums. Hier am Start waren alle wichtigen Läden vorhanden: Lidl, Aldi, Penny – Falkensee hat hoffentlich noch mehr zu bieten. Eine Werbung für die Stadt war das nicht unbedingt. Fille, dippu und ich machten uns zusammen warm, im Startgedränge gingen wir dann alle unsere eigenen Wege. Beim Startschuss sorgten wieder zahlreiche falsch aufgestellte Läufer zu ein paar Tumulten, aber das Feld hatte sich nach 500 Metern gut sortiert. Trotz des holprigen Starts ging mein erster km mit 3:43 durch – also im Bereich meiner alten Bestzeit. Von der Strecke gibt es nichts zu berichten. Die ist hier zum schnell laufen da und erfüllt hier keinen weiteren Zweck. Die Bahnlinie nebenan störte die Pulsuhr, aber das war's dann auch mit Spannung an der Strecke (höhö, kleiner Kalauer). Der Lauf fing gut an, 3:42 und 3:41 für die nächsten Kilometer. Es war schwer gute Gruppen zu finden. Hatten sich ein paar Leute zusammengetan, dauerte es nur wenige hundert Meter, bis sie wieder auseinander fielen. Kilometer vier war mit 3:47 deutlich langsamer, aber das lag wohl an einer ungenau aufgestellten Markierung, da km 5 mit 3:22 unmöglich schnell war. Durchgangszeit bei 5 km war eine 18:14 – neue 5er-PB. Meine Beine waren OK und noch ein gutes Stück davon entfernt zu platzen. Es war ein recht unspektakulärer Lauf. Auf dem windigsten Stück zwei Kilometer vor dem Ziel bin ich ausgerechnet zwischen zwei Gruppen geraten und hab mir mit 3:46 den schlechtesten, echten Kilometer eingehandelt. Aber kein Grund zu jammern. So gradlinig habe ich noch nie einen 10er durchgezogen. In Spandau ging es noch mal um ein paar Ecken und über nasses Kopfsteinpflaster. Dann Zielgerade und Uhr gestoppt bei:


Wow, das war schnell! Wenn ich jetzt hier so sitze könnte ich fast auf die Idee kommen, dass noch ein, zwei Körner im Tank waren, aber mir hat es gereicht.
Und was lerne ich daraus? Training hilft, wie hier so viele auch behaupten. Das Daniels-Training scheint bei mir gut anzuschlagen. Mal sehen was der Berlin-HM in zwei Wochen so bringt. Und dann geht es mit einer Hoffnung nach Duisburg.
Viele Grüße,
Jörn