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von rohar
Samstag 24.03.2007 gegen Mittag .....
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Seit gut zwei Stunden laufe ich nun schon immer wieder an den Schildern und den dazugehörigen Gewächsen vorbei, dann entlang der Bärenklauwiese auf die Schlossterrasse und wieder zurück zum Start.
Seit zwei Stunden frage ich mich, wie ich eigentlich auf die Wahnsinnsidee gekommen bin, mich hier anzumelden.
Eigentlich bin ich ja noch gar nicht dem läuferischen Krabbelalter entwachsen,
laufe erst seit 10 Monaten regelmäßig, der längste Wettkampf bislang war
einmal 10 km im Herbst und mit den langen Läufen, na ja ...... wenn man alles was länger als 20 km ist als langen Lauf durchgehen lässt, waren es in meinem Läuferleben doch immerhin schon 12 .....
Rückblende:
Morgens im Speisesaal und im Foyer der JH,
- ein seltsames Gefühl, so viele Menschen zu sehen, die man 'kennt', ohne sie bislang jemals getroffen zu haben, da sind nicht nur die L-A Foris, nein da sind ganz viele andere wie zum Beispiel Bernhard Sesterheim, Gabi Leidner, die beiden Bulligs, deren Gesichter mir von vielen Berichten im Internet bekannt sind. Dies ist keine anonyme Massenveranstaltung, wie sonst, hier kennt man sich untereinander, - zumindest die meisten und jeder außer mir scheint auch zu wissen was er da macht.
Ich pendle die nächsten zwei Stunden erst mal zwischen der JH und dem Auto hin und her, etwas planlos vergesse ich jedesmal wieder etwas, der Stuhl für die Verpflegung (letztlich unnötig) und die Wechselsachen wird einmal um den halben Park getragen, an die Bananen für das zweite Frühstück denke ich erst kurz vor Start.
Ebenso an's trinken, was mir dann auch in der ersten Stunde zu einer innigen Freundschaft mit dem extra für mich aufgestellten Dixie verhilft .......
Irgendwann ist es dann tatsächlich so weit, ein Hupton verkündet den Start und der Weg in's ungewisse beginnt.
Er beginnt zunächst einmal nicht sehr gut, schon nach der dritten Runde habe ich Schmerzen am rechten Knie, an der Außenseite, eine Stelle, die noch nie, niemals bislang Probleme bereitet hat und nun ausgerechnet heute. Egal, schlimm ist der Schmerz nicht, also erst mal weiter sehen, - im weiteren Verlauf des Tages wird er dann über das rechte Sprunggelenk so langsam auf den linken Fuß kriechen um nach einer kurzen Pause (haben Schmerzen so was wie eine Mittagspausenregelung?) gegen Ende dann seinen angestammten Platz am linken Knie einzunehmen, da gehört er hin, da darf er sein, damit komme ich dann auch klar.
Inzwischen habe ich damit angefangen, meinen "Plan" umzusetzen.
Dieser ist ganz simpel: Ich laufe einfach ein wenig schneller als Georg und Martin, bis ich die beiden eingeholt habe und mit der Runde Plus im Rücken versuche ich dann, einfach dranzubleiben und so lange wie möglich zu laufen. Insgeheim träume ich natürlich davon, die 42,195 km zu schaffen, optimistischerweise habe ich mir sogar ein Armband ausgedruckt, mit den für 50 km notwendigen 5 km Splits bei einem Tempo von 7:10, logischerweise liegt das nun im Auto und erweist sich als absolut unnötig.
Unnötig auch deshalb, weil Georg mit einem dermaßen wahnsinnigen Tempo loswalkt, dass mir Angst und Bange wird, ich laufe die ersten 10 km mit einem 6:24er Schnitt und immer noch biegt er gerade an der Weißbirke um's Eck, wenn ich die Bärenklauwiese lang laufe ....... 29 km werde ich brauchen, um Georg einzuholen, während in der Zwischenzeit Ishimori, Jo und Lachmöwe munter alle zwei Runden an mir vorbeiflitzen.
Immer wieder jemand Bekannten zu treffen, nie ganz alleine auf der Strecke, Verpflegung in Reichweite, all das macht das Laufen leicht, bis km 33/34 halte ich tatsächlich einen 6:45er Schnitt, dann muss ich etwas zurückstecken, ein oder zwei Runden vorher hatte ich Martin eingeholt, der nun fröhlich winkend wieder von hinten aufschließt. Einige Runden laufen wir zusammen, er locker, gar nicht angestrengt wirkend, ich doch schon deutlich gezeichnet, jetzt selber zu walken wäre aber auch keine Lösung, Laufen geht noch gut, nur langsamer und das Tempo was Martin da vorlegt, hieße für mich am Limit zu Walken, der Lauf wäre dann wohl schnell vorbei gewesen.
So waren das einige Runden zum Ausruhen, vor dem ersten großen Ziel, inzwischen waren nämlich immer mehr schon mit den Marathonrundenfähnchen an mir vorbeigekommen und nun wollte ich mindestens bis zu dieser Runde auch tatsächlich durchlaufen. Vor der Marathonrunde wird das Laufen dann wieder etwas leichter und als Lauflöwe Stefan mir die Marathonfahne reicht stiehlt sich dann doch ein glaube ich recht breites Grinsen in mein Gesicht, das die ganze Runde über anhält.......
Samstag 24.03.2007 15:45
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Rotbuche - Weißbirke - Bogenflieder .......
Immer noch ziehen die inzwischen altbekannten Schilder an mir vorbei, etwas langsamer vielleicht, aber einen Grund zu gehen, oder gar stehen zu bleiben, gibt es nicht, ich laufe einfach so vor mich hin, ignoriere das schmerzende Knie, hänge noch eine Runde dran und noch eine, bis ich endlich das Zielfähnchen in die Hand gedrückt bekomme. Ein klitzekleines bisschen Ehrgeiz flackert auf, noch einmal bis zur Startlinie, nein, sogar noch darüber hinaus, 20 Sekunden vor der Schlussfanfare bin ich dann bei meinen Sachen und beschließe, gleich hier stehen zu bleiben.
Im Anschluss daran war dann nochmal Foritreffen bei Abendessen und Siegerehrung angesagt, bevor es auf den Heimweg ging ....... da ich doch recht müde war hab ich's dann tatsächlich geschafft, mich auf der Rückfahrt gleich dreimal zu verfahren ......
Ach ja, Zahlen .....
Der HM mit irgendwas bei 2:22:00, Der Marathon mit 4:47:58, die Gesamtstrecke waren 51,662 km ....... und gelaufen dürfte ich von den 6 Stunden abzüglich Trinkflasche auffüllen und Dixie besuchen so ca. 5:56 sein
Grüße
Roland
(öhmmm, ist etwas länger geworden ......... und eigentlich mindestens die Hälfte noch gar nicht geschrieben)