Ok, ein bischen verrückt muss man schon sein, aber wir beschlossen einfach mal einen (langsamen, ja langsamen!) 30 km LDL zu laufen.
Mit den schnellen Läufen klappt's ja ausgezeichnet, also sollte ein gemütlicher Lauf mit vielen Fotostopps auch funktionieren.
Gegen halb drei Uhr Nachmittags brechen wir auf, die Sonne scheint verheißungsvoll auf die langsam trocknenden Felder (ja, es regnete letzte Nacht) und wir verlassen den Weinort Ruppertsberg in Richtung Norden.
Der Lauf geht zunächst nach Deidesheim, und von dort aus die Weinstraße entlang in Richtung Bad Dürkheim.
Bei km 3 erreichen wir das Dörfchen Forst, weiter geht es durch idyllische Straßen mit rustikalem Kopfsteinpflaster und bei km 5 erreichen wir Wachenheim.
Nach ca. 600 m biegt unsere Laufstrecke nach links ab und es geht zunächst eine sanfte Steigung in Richtung Wachtenburg hinauf.
Nach dem ersten Wadenbeißer (km 6.2) erreichen wir kurz dahinter den Waldrand und biegen auf einen Waldweg ab.
Da wir uns in der leicht (?) hügeligen Vorderpfalz befinden geht es infolgedessen mehrere Kilometer sanft bergauf, bis wir bei ca. km 10 wieder auf die Straße müssen.
Eben erreichen wir die Höhenangabe 300 m, da sehen wir auch letzte Schneereste an der Seite liegen und uns quält die Farge ob wir nicht doch ein wenig dünn gekleidet sind.

Ungeachtet der Kleiderfrage geht es weiter ... und immer weiter und langsam müsste der höchste Punkt doch kommen?
Komisch, mit dem Motorrad ist die Strecke ganz kurz ....

Einen letzten Anstieg geht es hoch, weit hinter uns ein Mountainbiker, da erreichen wir endlich die 340 m.
Oben.

Wirklich "ganz oben"?

Nach einem Foto, das ein paar Biker geschossen haben, laufen wir ins Tal in Richtung Lindenberg.
Kurz vor erreichen der Talsohle (km 13) schilderte ich den Abzweig Silbertal als "Weicheistrecke", den noch kommenden Anstieg (nochmals 40 hm) als Option für Bergläufer.
Entweder bin ich auf dem linken Ohr taub oder Diana intervenierte zu leise





Anschließend geht es einen steilen Schotterweg hinunter ins Silbertal.
Wir laufen die Fahrstraße das Tal hinunter, wechseln nach links auf einen Waldweg der an einer Wiese vorbeiführt und langsam meldet sich der Durst.
Der schnellfließende Bach rechts von uns ist voll Wasser und ein Pfälzer kann sowas ab: Ich trinke ein wenig.

Diana kann das nicht. Meint es wäre kein Gebirgsbach.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir Gimmeldingen und die Halbmarathonmarke, bis zur Tankstelle in Neustadt geht es nach rechts (schon wieder) ein klitzkleines Hügelchen hinauf und in der Ferne sehen wir die Herausforderung für nächsten Samstag: Das Hambacher Schloss.
Es geht nun bergab nach Neustadt und in der Tankstelle retten wir unser Leben mittels Cola Light / Zero und eine (1) Kindermilchschnitte die wir teilen.
Bei einen LDL oder GA1 braucht man ja normalerweise nichts zum Essen, oder?

Unser Weg führt uns nun am Schulzentrum vorbei in Richtung Mußbach und bei km 26 erreichen wir meine Hausstrecke (10k Runde).
Ab hier kann nichts mehr schiefgehen, Diana gibt Gas (ich wollte das eigentlich nicht wirklich) und parallel zur Landstraße geht es an Weinbergen entlang zurück nach Ruppertsberg.
30 km!!
Jetzt noch 2 Treppen hoch, eine Pizza in den Ofen, eine Cola geleert und nach der Dusche kann der gemütliche Teil des Tages beginnen.
Gebraucht hatten wir ca. 3h 20 Minuten, incl. 250 Höhenmeter.
Epilog:
Ich war überrascht wie gut Diana die 30 km durchgehalten hat (trotz angeblich vieler gemeiner Berge auf der Strecke und keinerlei Lauferfahrung >25 km).
In 4 Wochen ist der Weiltalwegmarathon, und eventuell wagen wir uns wirklich gemeinsam auf dieses Abenteuer



Aber erstmal kommen am Sonntag der Hambacher-Schloss-Halbmarathon, und eine Woche später der Rheinzaberner Osterlauf.
Wir werden sehen.
Grüße von Thomas und Diana
Zu den Bildern:
Bild 1 : an der Weinstraße
Bild 2 : Deidesheim, Blick auf die Haardt
Bild 3 : Der erste Anstieg in Wachenheim, die Waldstraße
Bild 4 : Auf der Rotsteig, bei 340 hm
Bild 5 : Rotsteig bergab zum Silbertal
Bild 6 : im Silbertal
Bild 7 : Halbmarathonmarke erreicht
Bild 8 : letzter Anstieg, nochmals auf 340 hm