
Ich hab fast keinem was davon erzählt - weil es mir selber eigentlich viel zu verrückt vorkam.
Vier Wochen nach der Marathon-Premiere gleich den nächsten laufen ? Und die Woche davor noch einen steilen Halbmarathon ? Gehts noch ??!
Ja

Und wer hat mir diesen Floh ins Ohr gesetzt ? Natürlich mein Charly - hier nochmal ein ganz liebes Danke an dich dafür, mein Schatz

Eine gute Woche nach dem Gueugnon-Marathon meinte Charly zu mir, ich könne mich übrigens noch für den Würzburg-Marathon anmelden, und man könne sich auch zwischendrin umentscheiden und Halbmarathon laufen, und der würde dann auch ganz offiziell als Halbmarathon gezählt. Und schon war ich wieder angefixt, wo es mir doch sowieso so gut ging


Und so hab ich das dann heute einfach gemacht. Ich hatte nach der ersten Runde und nach 21,1 Kilometern einfach noch keine Lust, aufzuhören, es lief doch gerade so gut, also hab ich halt den ganzen gemacht.....
Ganz alleine hab ich es heute geschafft. Ich hatte nicht meinen Charly bei mir, der mich bei eventuellen Hammermann-Anflügen bei Kilometer 5 auffangen würde, nein, da mußte ich heute selber durch, ganz alleine wie ein großer Hase.
Und was soll ich sagen ? Es lief einfach nur gut. Vor dem Lauf trafen wir noch ein paar Foris (Udo, Ines, Ishimori und Marcus

Lustig ist, daß ich ja den absoluten Horror vor diesen zwei identischen Runden gehabt hatte. Weil ich weiß, wie es mir jedesmal am Ende eines Halbmarathons geht, wenn ich schon eine Runde von 21 Kilometern in den Knochen habe - da möchte und kann ich dieselbe Runde nicht noch einmal laufen. Aber auch diesbezüglich hat sich wieder einmal bewahrheitet, wie sehr so etwas im Kopf abläuft. Ich lief heute über die Halbmarathon-Marke, und zwar in dem Bewußtsein, daß ich wüde aufhören können und daß dieser HM auch gewertet werden würde, und habe nicht einmal auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet, auszusteigen. Nö. Kommt nicht in die Tüte. Ich will den ganzen machen, und mir gehts doch noch gut, und jetzt sind es doch nur noch einmal 21 Kilometer, das kenn ich doch. Und so hab ich das dann auch gemacht

Nett war, daß ich wirklich fast zeitgleich mit dem Sieger des Marathons über die HM-Markierung gelaufen bin, ein Kenianer - er hatte dann den Marathon in 2:18 beendet, und ich war gerade mal beim halben. Es war mir aber trotzdem eine sehr große Ehre.
Ich hab auch diesmal absolut keine Bekanntschaft mit dem Hammermann gemacht (dafür aber Charly), ab Kilometer 36 hab ich mich dann schon nach dem Ziel gesehnt, aber dann isses ja nicht mehr weit. Da ich wußte, daß es bei diesem Marathon kein Cola geben würde und mich beim besten Willen nicht in der Lage sah, einen Marathon ohne Cola zu bewältigen - was zuviel verlangt ist, ist zuviel verlangt

500 Meter vorm Ziel hat Charly auf mich gewartet und ist das letzte Stück mit mir gelaufen. Das war auch ganz arg wichtig, denn ich brauchte doch schließlich wieder ganz dringend seine Schulter zum Vollheulen und Vollrotzen und mit-Wimperntusche-beschmieren

Mann, hab ich wieder geheult im Ziel. Wird das irgendwann auch mal besser ? Der nächste Marathon wird es zeigen.
Ob ich es jetzt bis Berlin aushalte ?
Es würde mich wundern

Meine Zeit wollt ihr wissen ? Na gut. Verrate ich euch gerne. Ich hab mich doch glatt um satte neun Minuten verbessert, ohne das überhaupt vorgehabt zu haben. Was aber auch daran lag, daß ich diesmal erstens mit nur einer einzigen Pipipause ausgekommen bin, und zweitens, daß die Verpflegungsstellen längst nicht so üppig ausstaffiert waren wie in Frankreich und ich mich deswegen wesentlich weniger lang dort aufgehalten habe.
Und so bin ich meinen zweiten Marathon in 4 Stunden und 33 Minuten gelaufen.
Ich freu mich

Jetzt "müßte" ich beim nächsten ja fast die 4:30 knacken, oder ? Schauma mal.
Nach dem Lauf sind wir noch zum Fori-Treffen ins Auflauf, wo ich endlich einmal Sylvi und Roland kennenlernen durfte, das war so nett. Icerun und einfach-marcus und Jeffrey waren auch da, und noch ein paar andere Leute, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte

Ich freu mich
