Als wir um ca. 8 Uhr in München ankamen (es war im übrigen Eiskalt), waren erst einmal die Tische und Bänke auf zu bauen. Danach, ca. 10 Minuten vorm Startschuss begannen wir, die Getränkebecher aufzufüllen. Das ist im übrigen gar nicht so leicht, die ideale Füllhöhe zu finden, geschweige denn die Becher erst einmal von einander zu trennen, vorallem unter Zeitdruck.
Um kurz nach viertel nach zehn kamen dann die ersten Läufer an uns vorbei. Diese hatten allerdings nur wenig Interesse an unserem Angebot und griffen lieber zu ihren mitgebrachten Getränken. Die habe ich mir vor dem Start optisch einmal genauer unter die Lupe genommen, schauen zum Teil ganz schön giftig aus.
Die ersten Läufer des Hauptfeldes nähern sich unserem Tisch, dem Vordersten. Die Koordination ging die ersten fünf Minuten lang recht gut und es waren auch ausreichend Pappbecher vorhanden.
Als sich das Feld verdichtete, wurde es allerdings wesentlich stressiger. Becher nehmen, in den Wasserbehälter tauchen und halbvoll füllen und rauf auf den Tisch. Becher nehmen, in den Wasserbehälter tauchen und halbvoll füllen und rauf auf den Tisch. Und das ging das ganze Hauptfeld lang so dahin.
Ein Zuschauer hat unsere Probleme bei der Becher-Bereitstellung bemerkt und hat uns freundlicher Weise tatkräftig zur Seite gestanden beim Auseinander nehmen der Becher.
Im Hauptfeld bemerkte man allerdings ganz stark ein außergewöhnliches Phänomen: (Fast) Alle Läufer liefen direkt auf unseren, den wie bereits erwähnt ersten der sechs Tische zu und nahmen sich von dort die Becher. Die hinteren Tische, insbesondere ab dem Dritten wurden fast nicht mehr in Anspruch genommen. Lieber blieben Einzelne direkt an unserem Tisch stehen und warteten auf den Nachschub, als dass sie einfach durchlaufen und sich das Trinken von einem der anderen Stände nehmen würden

Bei den 10km Läufern, die eine dreiviertel Stunde nach den Marathonläufern starteten waren es zwar auch nicht gerade weniger Läufer, zumindest ist einem das so vorgekommen, aber es war wesentlich weniger Stressig. Vor allem wurden die Getränke auch bei Weitem nicht mehr so in Anspruch genommen und uns blieb mehr Zeit zum Anfeuern und wir konnten den Teilnehmern die Becher sogar persönlich in die Hand geben. Zu meiner Verwunderung hat sich jeder Zweite dafür auch noch bedankt. Wenn ich einen Wettkampf laufe, habe ich dafür keine Puste mehr.
Hoffe das ihr euch jetzt ein Bild auch von der anderen Seite des Laufens machen könnt.
Schönen Sonntag noch, Berni