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Der Halbmarathon in Mörfelden

Der Halbmarathon in Mörfelden

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Es wird Zeit für den ersten Wettkampf des Jahres, denke ich mir. Also geht es zum Halbmarathon nach Mörfelden. Das Wetter scheint auch zu passen. Es soll sonnig bei bis zu 11°C werden. Sonnig ist es morgens um 9 Uhr wirklich, allerdings bei nur etwa 0°C.
Also doch lieber die lange Tight und die kurze Hose bleibt in der Tasche. Es gibt hier eine Aufbewahrungsstelle für Wertsachen und Taschen, prima. Aber man bekommt als Quittung ein kleines Papiermärkchen. Wie das wohl nach dem Lauf aussehen wird, wenn man es am verschwitzen Leib mit sich trägt?

Am Start im Stadion versammeln sich gut 500 Athleten. Der Halbmarathon wird in zwei identischen Runden durch den Wald gelaufen. Eine richtige Zielzeit habe ich für mich gar nicht definiert. Ich bin noch im Wintertraining und die Saisonvorbereitung startet erst im März. So eine 1:33h wäre gut. Mein großes Ziel sub 1:30 liegt noch in unerreichbarer Ferne.

Start. Es geht los. Wie immer habe ich mich bescheiden viel zu weit hinten eingeordnet. :nene: Der erste Kilometer geht nur sehr schleppend voran. Fünf Kilometer geht die Strecke erst mal leicht bergab. Dann kommt ein Stück Wendestrecke. Man sieht die schnellen Jungs vorne und nach vollzogener Wendung dann die riesige Läuferschar die einem folgt. Einige langsamere Laufbekannte huldigen mir als wir uns sehen. Nun geht es leicht bergauf wieder Richtung Stadion.

Die Laufstrecke liegt übrigens in der Verlängerung der Startbahn West des Frankfurter Flughafens. Im Minutentakt donnern startende Maschinen über uns hinweg. Manchmal so tief, daß man sie mit einem beherzten Sprung zu fassen glaubt. Ob uns die Passagiere bei unserem sportlichen Treiben beobachten?

Die 10 km Marke nehme ich jedenfalls mit überraschend schnellen 42:48. Jetzt darf ich eine Runde im Stadion drehen. Man kann dabei etwas Finisherluft schnuppern, muß dann aber doch wieder raus ins Gehölz zur zweiten Runde. Das ist psychologisch nicht ganz einfach, aber als Läufer muß man einiges erdulden können.

Auf dem sowieso engen Weg laufen nun Spaziergänger in Dreierreihen. :motz: Ich überhole mit leichtem Körperkontakt, um sie für diese Unsitte zu züchtigen. Dann sind zwei Radfahrer vor mir. Ich schieße in der Mitte durch sie hindurch. Sie sagen noch so etwas wie „Huch, ist der aber schnell“. Solche Schmeicheleien hört man zugegeben doch ganz gerne. :peinlich: Bei KM 14 will ich an einer Verpflegungsstation endlich etwas trinken. Mit männlichem Griff schnappe ich mir einen spröden Plastikbecher. Es macht „krack“ und er hat einen enormen Sprung. Das Wasser ergießt sich auf Shirt und Hose. Egal, gibt es heute halt mal nix zu süffeln. Braucht man ja bei den Temperaturen auch nicht wirklich. Dann wieder Wendepunkt und es geht Richtung Ziel.

Bei KM 18 beginne ich meinen Endspurt, denn ich liege ja immer noch super in der Zeit. Als ich endlich ins Stadion einlaufe, zeigt meine Uhr exakt 1:29:00. Jetzt kann mich niemand mehr halten. An Gegnern vorbei, galoppiere ich vollgas ins Ziel. Endzeit 1:29:57 brutto. :hurra: :hurra: :hurra: :party2:
Hätte mir das vorher jemand gesagt, ich hätte ihn einweisen lassen. Prima war’s, aber ich werde mir jetzt wohl ein neues Ziel suchen müssen.

Euer

Gregor

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Hallo Gregor,

vielen Dank für den schönen, anschaulichen Bericht. :daumen:
Klasse Zeit!!! :respekt: :respekt: :respekt:
Ein besonderes Dankeschön dafür, daß du mir mit deinen Maßnahmen gegen Fußgänger und Radfahrer den Weg frei geräumt hast. :daumen: :daumen:
Vielleicht hast du bei deiner mißglückten Wasseraufnahme sogar Glück im Unglück gehabt. Ich habe mir nämlich bei der Verpflegung im Stadion einen Wasserbecher gegriffen. Ich konnte diesen nur zur Hälfte trinken. Das Wasser war eisekalt. :teufel: Obwohl ich mit Ausnahme von warmem Tee alle Getränke sehr gut vertrage, lag mir das eiskalte Wasser noch viele km schwer im Magen. :sauer: Trotzdem war auch ich mit meiner Laufleistung - bei all meinen gegenwärtigen Problemen - sehr zufrieden.
Vielleicht sieht man sich einmal bei einem anderen Wettkampf im Rhein-Main-Gebiet.

Gruß aus dem Odenwald :winken:

Harald

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Plankton hat geschrieben:Also doch lieber die lange Tight und die kurze Hose bleibt in der Tasche.

Man sieht die schnellen Jungs vorne und nach vollzogener Wendung dann die riesige Läuferschar die einem folgt. Einige langsamere Laufbekannte huldigen mir als wir uns sehen.

Endzeit 1:29:57 brutto. :hurra: :hurra: :hurra: :party2:
Hallo Gregor!

Dann muß ich mich mal bei der Huldigung anschließen - sub1:30 und dann noch in Lang gelaufen - und aus dem Wintertraining heraus :geil: :daumen:
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Hi,
mein Glückwunsch!!! Super Zeit!!!
So kann man ins neue Jahr starten.

Gruß
Joachim
PB
10 km 43:51min (2009)
11 km 50:56min (2007)
HM 1:35:08min (2008)
M 3:47:07min (2009)

Läufe 2009
01.03. HM Ffm
10.05. HM Mainz
27.08. 10,4 km Firmenlauf
20.09. 10 km Hugenottenlauf Neu-Isenburg
04.10. HM Köln
25.10. M Frankfurt
29.11. M Florenz

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Melrose hat geschrieben:Hallo Gregor!

Dann muß ich mich mal bei der Huldigung anschließen - sub1:30 und dann noch in Lang gelaufen - und aus dem Wintertraining heraus :geil: :daumen:
Hi Thomas,

fast hätte es zusätzlich noch zu einer 10er PB gelangt. :hihi: :hihi: :hihi:

Aber mit den Zwischenzeit PB's kennst du dich ja auch aus. :zwinker2:

Gruß
Gregor

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Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Saisonauftakt und zur neuen PB!
Wenn ich dann noch vom Slalomlauf um Spaziergänger und von überholten Radfahren lese - ganz große Leistung!
Vielen Dank für den tollen Bericht!
Gruß
Ralph

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Hallo Gregor,

super Lauf und super Zeit. Manchmal geht's eben besser als gedacht. :daumen: :daumen: :daumen:

Das mit dem neuen Saisonziel ist sicher kein Problem für dich ... oder :D

Alles Gute weiterhin

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi,

Unglaublich die Blockaden auf der Strecke!
Schön geschrieben und herzlichen Glückwunsch zur Zeit!



Kichernde Grüße.

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Hallo Gregor.

Eben erst gelesen, super Zeit zum Saisonbeginn. :daumen:

Das mit dem "von Dir auf 44:00 ziehen lassen" in Griesheim muss ich mir noch gut überlegen, denn Du bist ja vielleicht doch schneller als der vom Veranstalter angebotene Zugläufer auf 41:59 Minuten ...

Gruß, Thomas
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin
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