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Mit und gegen Emma ins Ziel - HM in FFM 2.3.08

Mit und gegen Emma ins Ziel - HM in FFM 2.3.08

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6. Frankfurter Halbmarathon am 2. März 2008

Zum zweiten Mal wollte ich wieder beim Frühlingshalbmarathon in Frankfurt starten. Sturm Emma hielt die ganzen Wetterfrösche auf Trab und die Aussichten (Regenwahrscheinlichkeit bei 90%, böiger Wind) waren nicht unbedingt die Besten. Also überlege ich noch eine halbe Stunde vor Start in der warmen Halle stehend, was ich anziehen soll. Gerade war ich bei den Dixies draußen und es hat geregnet. Sehr unangenehmer Wind. Aber es ist von den Temperaturen her nicht kalt. Und selbst im Training ist mir da Unterhemd und Jacke zu warm. Also doch nur Unterhemd und ein leichtes langärmliges Shirt. Das muss reichen. Dreiviertelhose und fertig.

Ansonsten verlief der Morgen sehr entspannt. Rekordzahlen bei der Anmeldung veranlassten uns heute, mal nicht mit dem Auto sondern mit der Bahn anzureisen. Lief alles glatt und die Organisation kann sich wirklich sehen lassen.

Draußen am Start überlege ich kurz in welchem Block ich starten soll. Mein erstes Ziel ist es, schneller zu laufen als im letzten Jahr (2:00:47), was also unter zwei Stunden bedeutet. Aber ein bisschen liebäugeln mit der Bestzeit vom Herbst in Weinheim (1:55:43) kann man ja mal. Obwohl ich da besser im Training war und die Bedingungen auch wesentlich besser waren.

Am Ende des zweiten Blockes (ab 1:50 – 2:00) gehe ich langsam mit vor. Ich komme an einer freien Dixie-Toilette vorbei und gehe doch lieber noch mal. Als ich rauskomme, ist der komplette Block wohl gestartet. Ok, dann eben ganz vorne bei Block 3. Es wird extra ein paar Minuten gewartet, damit sich das Feld aufgrund der Enge am Eschenheimer Tor nicht wieder zusammen zieht. Die 1:59:00 Zeitläuferin startet ebenfalls ganz vorne mit. Es geht los. Einige wenige laufen ganz schön zackig los… und ich mit. Schon nach wenigen Kilometern haben wir die Nachhut des vorherigen Blockes eingeholt. Geht also nicht so richtig auf, die Rechnung der Organisatoren, aber egal. Ich bin wirklich flott unterwegs aber ich merke, dass mein Puls schon immens hoch ist. Mir scheint, als wäre heut irgendwie nicht mein Tag. Trotzdem bleib ich bei dem Tempo. Mann, so hügelig habe ich die Strecke gar nicht in Erinnerung. Und dabei geht’s ja eigentlich erst auf dem Rückweg eher bergauf. Mir schwant schon, dass ich dieses Tempo nie und nimmer halten werden kann. Bei KM 10 habe ich eine Zeit von 53:55. Ach du meine Güte, ich bin ja auf Bestzeiten-Kurs. Und jetzt geht’s ja auch in die Stadt, wo doch wirklich einige Leute stehen und klatschen und anfeuern. Und auch Hubi steht da, der leider nicht mitlaufen kann heute. Aber er ist da, das ist echt schön. Und noch bin ich guter Dinge, auch wenn ich im Hinterkopf denke, dass ich jetzt schon langsam müde werde. Und dann passiert irgendwie was… der Gegenwind ist hier in der Innenstadt um einiges stärker als weiter draußen,… seltsam. Ich verliere an Tempo, obwohl doch wirklich so viel wie noch nie da stehen und uns anfeuern. Aber der Gegenwind ist echt ätzend zum Teil. An der Konstabler Wache vorbei merke ich, dass irgendwer oder irgendetwas dabei ist, die Kraft so langsam aber sicher meinen Beinen zu entziehen.

Die Getränkestation kommt wie gerufen. Bergauf,… da kann man doch mal kurz gehen zum Trinken. Ein Spaßvogel ruft uns zu: „Na los, die Spitze ist nicht weit entfernt, die könnt ihr noch bekommen.“

Ok, weiter im Takt. Aber irgendwie, obwohl ich versuche, mich anzupeitschen, komme ich nicht so richtig wieder in Fahrt. So langsam ist klar, dass ich meine Bestzeit absolut abhaken kann. Aber unter zwei Stunden ist immer noch locker drin. Ich rechne schon aus, wie langsam ich sein kann, um unter den zwei Stunden zu bleiben. Aber dann kommt wieder der Kampfgeist: „Komm schon, treib Dich mal an, es geht doch noch was.“ Aber schon im selben Moment denke ich wieder: „Ja, aber Bestzeit wird’s heut eh nicht mehr, unter zwei Stunden bleiben geht locker, wozu sich dann noch so quälen.“ Es geht hin und her mit der Argumentation. Schließlich muss ich mir eingestehen, dass das Rennen so langsam echt keinen Spaß mehr macht. Und öde ist es hier draußen Richtung Nordwestzentrum auch. Meine Beine wollen nicht mehr so richtig. Mein Puls ist niedriger als am Anfang, also da ginge noch was… aber irgendwie kann ich nicht mehr… nur noch ankommen. Und dann, endlich das Ziel in Sicht… ich nehme alle Kraft zusammen und lege wenigstens auf den letzten Metern noch einen Sprint hin… und… lande bei 1:57:19. Ganz ok, aber das war einfach nicht mein Tag. Aber vielleicht ist das hier in FFM beim HM einfach so? Letztes Jahr hatte ich auch in der zweiten Hälfte nachgelassen, wenn auch nicht so stark wie heute. Aber nächstes Jahr greife ich wieder an… denn irgendwie macht auch gerade diese Ödnis den Reiz dieses Laufes aus. Zumindest sage ich das vorher und nachher. Während des Laufs kann man das auch durchaus mal anders sehen ;)

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Erstmal Glückwunsch zum Lauf, war ebenfalls mit von der Party.[ 1sec nach "Melrose"] War mein erster, hatte aber schon vorher mich ein bischen darauf eingestellt das es windig wird. Hatte aber selbst weniger Probleme damit, da ich "Windschattenlaufen" als legetime Taktik finde. In diesem Zusammenhang hat mir das am Sonntag durchaus Spass gemacht :zwinker5: .
Aber ein bisschen liebäugeln mit der Bestzeit vom Herbst in Weinheim (1:55:43) kann man ja mal.
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PB läuft man halt nicht so einfach :) , und es liegt u.a an der Vorbereitung. Wie waren eigentlich deine Zugläufer, ich fande das bei uns durchaus Positiv, waren zu zweit und zum Schluss haben Sie nochmal richtig Animation betrieben. das war :daumen: .

PS: Erhol dich gut, der nächste kommt bestimmt.
weich und schnell ans Ziel kommen, ist besser als langsam und hart :winken:

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Herzlichen Glückwunsch zur Strecken-PB! Jeder, der am Samstag mitt Emma zu tun hatte erlebte, wie der Wind die letzten Kraftreserven aus den Beinen saugt. :respekt2: für deinen Kampfgeist!
Ich bin sicher, daß du dieses Jahr noch eine neue PB vorlegst!

Vielen Dank für den Bericht.

Gruß
Ralph

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bibee hat geschrieben:Aber der Gegenwind ist echt ätzend zum Teil. An der Konstabler Wache vorbei merke ich, dass irgendwer oder irgendetwas dabei ist, die Kraft so langsam aber sicher meinen Beinen zu entziehen.
So langsam ist klar, dass ich meine Bestzeit absolut abhaken kann. Aber unter zwei Stunden ist immer noch locker drin.
Glückwunsch zum Durchbeißen und zur wirklich guten Zeit! Dieses Jahr gibt es bei Dir bestimmt noch eine PB! :daumen: Dein Bericht ist auch sehr schön - wirklich sehr gut geschildert, genauso war es!
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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bibee hat geschrieben:Aber vielleicht ist das hier in FFM beim HM einfach so?
Isses :nick: Man muss einfach hintenraus sehr gut drauf sein, wenn man da was reißen will.
Finde ich. Danke für den plastischen Bericht! Und Glückwunsch! Fast vermisse ich ihn dieses Jahr ein bisschen, den Frankfurter. Aber nur fast :zwinker2:
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