Nachdem ich bereits 2006 irgendwie auf den Rennsteiglauf gestossen bin, habe ich mich im Dezember 2007 dazu entschlossen beim Supermarathon 2008 mitzulaufen.
Diese Entscheidung war doch etwas MUTIG, da ich bis Ende 2007 erst 2 Marathon´s in den Beinen hatte und normalerweiße setzt man doch etwas mehr Erfahrung für einen Ultra voraus. Was soll´s, ich hab mich dann im selben Monat auch gleich angemeldet.
Die Vorbereitung lief dann eigentlich SUPER und mit der Zeit musste ich mich dann ja auch auf eine geplante Zielzeit festlegen, was insofern schwierig war, da ich ja nicht wusste wie und ob man die Marathonzeit auf einen Supermarthon Hochrechnen kann.
Beim GOOGLE´n bin ich dann auf einen Trainingsplan aus dem Jahre 2006 gestossen und diesen konnte man dann auch auf eine Zielzeit hochrechnen (Trainingsplan von Andreas Butz)
Diesen Trainingplan konnte ich eigentlich LOCKER erfüllen bzw. übererfüllen. Der einzige Unsicherheitsfaktor war, das ich in der Vorletzten Trainingswoche eine Erkältung bekam. So, das sollte jetzt aber genug der VORBERICHTSERSTATTUNG sein.
Nachdem ich bereits am Donnerstag anreiste, nach einem Zwischenstopp bei Bernie78 in Laufen, traff ich mich am Abend noch kurz mit Jörg, am Inselsberg, dem ersten Kriterium des Rennsteigs, zum Abendessen und einer kurzen Besichtigung dieses Streckenabschnittes. Am Freitag Vormittag war dann nochmal AUSRUHEN angesagt und gegen Mittag kamen dann Sinchen und Acki an, die im selben Hotel untergebracht waren. Gleich nach ihrer Ankunft fuhren wir nach Schmiedefeld um ein Auto dort am Parkplatz abzustellen, zwecks Rückreise am Renntag. Danach ging es noch auf die Klosparty und anschließend wieder zurück ins Hotel.
Die Nacht vor meinem ersten ULTRA konnte ich natürlich nur sehr wenig SCHLAFEN, was aber fast normal ist.
Am Renntag war ich dann schon lange vor dem Wecker wach und auch rasch angezogen. Danach ging es erst mal gemeinesam mit meinen Laufkollegen zum Frühstück und anschließend gleich nach Eisenach zum Start. Vor dem Start nochmal auf´s WC und dann ab an den Start.
Die ersten Kilometer hatte ich wie in München bei meinem Marathon schwere Füsse und ich wusste nicht, ist das doch von der Erkältung in der Vorwoche, oder????
Als ich auf die Uhr guckte sah ich zu meiner Verwunderung jedoch, das ich doch schneller als geplant lief. Rauf bis zum Inselsberg lief ich fast jeden Kilometer unter 5:00min/km, dabei hatte ich mir extra vorgenommen diese ersten Kilometer langsam zu laufen

Größere Schwíerigkeiten als auf den Inselsberg raufzulaufen hatte ich dann beim kurzen und heftigen Abstieg, aber da ging es sehr vielen ähnlich! Auf den nächsten Kilometern fand ich dann zwei Läufer, die das gleiche Tempo wie ich liefen und gemeinsam mit den beiden bewältigte ich dann die nächsten schwierigen Streckenpassagen. So ca. bei km 36 hatte ich einen leichten durchhänger den ich aber gemeinsam mit meinen zwei unbekannten Laufbegleitern überstand.
Immer wieder rechnete ich mir aus, welche Zeit ich erreichen könnte, wenn ich dieses Tempo durchlaufe. Bei km 37,5 war ich dann mit einer Zeit von 2:52 und ich dachte mir, wenn ich diese Zeit mal 2 nehme könnte das ungefähr meine Endzeit sein. Ich dachte nur "ZU SCHÖN UM WAHR ZU SEIN" und lief locker weiter. Nachdem ich auch den "Grenzadler" ohne Schwierigkeiten gemeistert hatte war ich jedoch wirklich schon sehr zuversichtlich. Kurz danach folgte ein leichtes Bergabstück und dort waren auf einmal irgendwelche Rindenstücke, sodass der Untergrund sehr weich war und genau DORT geschah es. Ich bekam "fast" einen Krampf.
Kurz bevor der Krampf da war, blieb ich stehen um Gegendruck auszuüben und so gelang es mir zwar den Krampf zu verhindern, jedoch spürte ich bei jedem Schritt das der Krampf gleich kommt

Deshalb fing ich an mein Tempo zu reduzieren und so quälte ich mich ab ca. km 60 in Richtung Ziel. Gott sei Dank war da nur noch eine nennenswerte Steigunug vor mir. Ich dachte nur noch das SM steht für Sado Maso!!!
Es tauerte fast eine Ewigkeit bis ich endlich das Zielgelände erblickte. Als ich jedoch erstmals den Lärm aus dem Ziel hörte, wurd mir klar, ICH SCHAFFE ES

Als ich dann unter dem Zielbogen durchlief und ich hörte wie mein Name durchgesagt wurde war ich so überwältigt das mir vor lauter Freude und GLÜCK die Tränen kamen.
Mein erster Gedanke war, ICH MUSS SOFORT MEINE FRAU ANRUFEN und ihr sagen das ich es geschafft habe!
Die nächste Zeit war ich einfach nur STOLZ und am liebsten wäre ich

Danach kam noch das Treffen mit den Forumsmitgliedern und das Fest im Zielgelände. An diesem Tag war einfach alles SUPER

Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut EUCH aus dem Forum kennen zu lernen und das Fest war ja auch voll SUPER. Also ich kann nur jedem empfehlen einmal am Rennsteig zu laufen. Für mich war es nicht nur der schönste Lauf (trotz Krampf) auch das ganze DRUMHERUM fand ich einfach EINZIGARTIG
Schöne Grüße aus der Steiermark
Kraxi