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Marathon in 3:45, Klappe, die zweite (und täglich grüßt das Murmeltier)

Marathon in 3:45, Klappe, die zweite (und täglich grüßt das Murmeltier)

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Ich stehe am Start. Keine Startbox, wie vor acht Monaten bei meinem ersten Versuch. Hier in Duisburg geht das alles familiär zu. Jeder stellt sich da auf, wo er meint hinzugehören.

Ich weiß natürlich ganz genau wo ich hingehöre!

Genau neben den 3:45 Stunden-Zugläufer habe ich mich eingereiht. Der wird, wie von der Kette gezogen seine Kilometer abspulen. Da könnte ich mich einfach dranhängen und stur hinterherlaufen, aber so was habe ich ja nicht nötig!

Wozu beschäftige ich mich schließlich täglich mit meinem Hobby?
Ich habe mir eine ganz ausgefuchste Strategie ausgedacht bzw. runtergeladen von einem Typ namens Greif, den bestimmt außer mir keiner kennt.

Der Trick ist 15 km locker angehen, quasi ausruhen, dann 10 km Power geben, um dann die restlichen paar Kilometer ( 17,2! ) im mittleren Tempo auszutrudeln.

Logisch…Einfach…Banal!

Warum ich trotzdem neben dem Zugläufer stehe?

Na ja. Meine Uhr könnte ausfallen. Es könnte plötzlich dunkel werden oder ich könnte einfach mal wieder die Kontrolle verlieren und wie ein blutiger Anfänger (der ich natürlich nach 2,5 Jahren nicht mehr bin! ) viel zu schnell loslaufen.

Da bin ich doch mal Fuchs und benutze den Mann, wofür er da ist. Als Einbremser.

Hier in Duisburg läuft keine Rocky Balboa-Musik vorm Start. Die ganz große Show wird den teuren Events überlassen. Hier gibt es dafür fast alle zwei Kilometer eine kleine Sambaband, die aber dafür mit doppelt so viel Herz für jeden einzelnen Marathoni trommelt, tanzt und lächelt.

Hier gibt es statt 1 Million Zuschauer, die ich in Köln hatte, vielleicht 70 000. Aber die sind echt dabei. Und es gibt keine Engpässe auf der Bahn, was mir sehr wichtig ist, denn heute laufe ich Bestzeit, sagt mein Plan.

Da ich ja noch nicht so lange laufe, ist das mit den Bestzeiten noch relativ einfach. Seit Januar habe ich auf vier Strecken schon persönliche Bestleitungen errungen. Alles worauf ich im letzten Jahr noch stolz war ist schon jetzt Geschichte. Ein super Jahr für mich. Körperlich bin ich so gut drauf, wie nie. Im Training bin ich seit Januar über 1000km gelaufen. Das schaffen andere im ganzen Jahr nicht mit dem Fahrrad.

Da geht es plötzlich los. 1500 Läufer beginnen mit ihrem Getrappel. Ich lasse den Zugläufer vor mir über die Startmatte laufen. So weiß ich ganz genau: Wenn ich einen Schritt vor ihm im Ziel bin, dann habe ich die 3:45 geknackt!

Wie gesagt, so eine simple Strategie wäre unter meiner Würde. Also steht auf meinem Zeitenarmband eine Zielzeit von 3:44! Das hat den Vorteil, dass ich nicht mit der Horde um den Zugläufer laufen muss und ich habe eine Minute Luft für allerlei Eventualitäten während des Laufs.

So genieße ich also erst mal den Start und lasse den Zugläufer ganz allmählich davon ziehen. Ich fühle mich dermaßen fit, dass ich kaum glauben kann, dass dieses langsame Tempo richtig ist. Doch beim ersten Kilometerschild zeigt sich, dass ich das Plantempo auf die Sekunde genau getroffen habe.

Das ist das schöne am Marathon. Man kann gemütlich laufen. Rennen muss man bei Halbmarathons, 10 km-Läufen usw. aber das Marathon-Renn-Tempo ist vergleichsweise ruhig.

Nun müsste ich lügen, wenn es nicht doch einen winzigen Risikofaktor geben würde. Heute ist das ganz klar das Wetter! Seit einer Woche gewittert es mehr oder weniger. Immer wieder wurden 30°C angekündigt, aber der schwüle, diesige Himmel verhinderte extreme Temperaturen. Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran. Ich gehe davon aus, dass auch heute so ein Mix aus vielen Wolken und seltenen sonnigen Abschnitten unseren Lauf begleiten wird. Man muss halt Optimist sein, wenn man im Juni einen Marathon meldet.

Der Optimist in mir behält ca. 35 Minuten recht. Dann klart der Himmel auf und die Sonne brennt fröhlich auf uns herunter. Da ist es wieder, Murphys Gesetz. Wenn etwas schief gehen kann, dann geht es auch schief!

Unser Fußballbundestrainer Jogi Löw spielt Krisensituationen mit der Mannschaft in „Was wäre, wenn…“ Szenarien durch.

Ich natürlich auch! Mich kann nichts überraschen. Mein Szenario für Sonne und 80% Luftfeuchtigkeit ist: „Weiterlaufen!“

Das hat zwei Gründe:
1. Ich bin der festen Überzeugung meine Zielzeit mit Reserve geplant und trainiert zu haben.

2. Was bleibt mir anderes übrig?

Also laufe ich. Alles funktioniert, wie ein Uhrwerk. An den Getränkestationen, trinke ich und schütte mir Wasser über den Kopf. Beizeiten öffne ich eine Tüte Salz und lecke möglichst viel davon von meiner Hand bevor ich es mit Wasser runterspüle, damit ich genug Minerale aufnehme.

Bei km 13 muss ich ins Gebüsch. Das ist für mich neu. Macht aber nichts. Ich setze den Zwischenspurt eben etwas eher an und überhole genau wie geplant bei km 21 den Zugläufer.

Er zieht ca. 30 bis 40 Läufer hinter sich her. Alle gut drauf. Ich noch besser, denn überholen macht Spaß!
Das erhöhte Tempo bis km 25 kann ich gut halten. Es ist natürlich anstrengend, aber „Hallo?“, ich laufe Marathon!

Da ich trotz aller Euphorie immer auch vorsichtig bin, versuche ich jeden Schatten zu nutzen unter dem ich durchlaufen kann. Wer weiß, was es am Ende noch helfen mag. Schließlich zeigt sich heute wirklich keine Wolke mehr.

Bei meinem ersten Marathon fingen die Qualen schon recht früh an. Das fällt mir ein, als ich schon fast 30 km hinter mir habe. Letztes Jahr war schon bei km 27 meine Kraft am Ende und Beißen war gefragt. Heute sehe ich dieses wunderschöne Schild mit der formvollendeten 30 und bin auf die Sekunde genau pünktlich.

Nun staunt der Fachmann und es wundert sich der Laie, aber das ganze geht nur noch bis zum 32. Kilometer gut. Ganz plötzlich ändert sich alles:

- Mein Puls geht geradlinig auf den Maximalpuls zu.
- An den Versorgungsständen weiß ich nicht, ob ich das Wasser zuerst über den Kopf gießen oder trinken soll.
- Ich wünsche mir einen Tankwagen mit Wasser neben mir.
- Ich muss Tempo rausnehmen, wenn ich nicht Gefahr laufen will am Ende ganz aufgeben zu müssen, also tue ich das.
- Ich suche verzweifelt einen, dem ich stur hinterherlaufen kann. Ich finde einen Mann mit Hut, der ein Tempo läuft, dass ich gerade so halten kann und verfolge ihn eine Weile.
- Ich, der die Sonne so liebt, wünsche mir Wolken!
- Meine Gefühlswelt gerät völlig durcheinander. Ich bin wütend, dass ausgerechnet heute die Schwüle so Überhand nimmt, enttäuscht, dass mein Ziel kaum zu erreichen ist. Dann wieder fühle ich mich herausgefordert und kämpfe wie ein Löwe. Dann wieder Frust und Verzweiflung…

Irgendwo zwischen km 34 und 36 passiert etwas, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich bleibe stehen. Ich bin an einem Punkt angelangt, den ich noch nie erlebt habe. Ich will in diesem Moment nicht mehr. Nicht mehr laufen. Nicht mehr in der Sonne sein. Nicht mehr kämpfen. Eigentlich möchte ich nur nach Hause. In die Wanne oder auf die Couch. Ich möchte überall sein. Nur nicht hier auf der Strasse, einsam unter vielen, die sich alle quälen und von denen ich immer noch mehr überhole, als ich überholt werde. Trotzdem ist meine berüchtigte Willensstärke einfach weg.

So stehe ich also da. Auf dem Fußweg. Perplex, verwundert über ein neu erlebtes Gefühl. Ich schaue mich um. Aber hier gibt es keinen Bus nach Hause. Keine Rolltreppe ins Glück, hier ist nichts.

Also wie komme ich am schnellsten nach Hause? Indem ich weiterlaufe. Nicht mehr als 10 Sekunden habe ich in diesem Motivationsloch gesteckt und schon bin ich wieder an seinen Rand gekrabbelt und laufe genau auf dessen Kante weiter.

Ich bin erstaunt, wie gut es plötzlich geht, wie einfach laufen geht und ich bin mir sicher ich laufe jetzt durch…

Allerdings laufe ich langsam und so dauert es gar nicht lang, bis der 3:45-Zugläufer an mir vorbeiläuft.
Ich denke noch: „Nein, nicht die Horde Läufer!“ aber

1. macht es keinen Sinn den schnelleren für kurze Zeit hinterher zu rennen und
2. Was bleibt mir anderes übrig?

Merkwürdigerweise kommt da gar keine Horde. Nur ganz wenige waren in der Lage dem Zugläufer zu folgen.

„Was wäre, wenn…“Szenario 2 kenne ich schon vom ersten mal. Was, wenn ich Krämpfe im vorderen und hinteren Oberschenkel gleichzeitig bekomme?
Ich bleibe stehen, weil

1. Es ist gefährlich, wenn man den Krampf nicht löst und
2. Was bleibt mir anderes übrig?

Spätestens jetzt sehe ich ein, dass alles schön reden nichts hilft und die heutigen Bedingungen eben nicht optimal sind.

Leider wiederholen sich die Krämpfe in beiden Beinen und ich habe schon Angst, dass der 4:00-Zugläufer irgendwann den schwachen Moment, wenn ich mal wieder am Rand stehe und warte, dass die Krämpfe nachlassen, ausnutzt und auch noch vorbeiläuft. Das würde mich wirklich fuchsen, wenn ich wieder nicht unter vier Stunden bleiben kann.

Ich habe meinen vierten Krampf und ich weiß, dass es noch relativ genau zwei Kilometer sind. Ich würde gehen, aber auch das hilft nicht gegen die Krämpfe. Als es endlich wieder geht, schaue ich nach langer Zeit wieder auf die Uhr. Noch gut 21 Minuten bevor vier Stunden um sind.

Das muss gehen. Ich versuche lange Schritte zu machen. Das scheint die Krampfgefahr zu mindern. Mein Wille ist wiedererwacht. Ich will ins Ziel!

Ich biege um die letzte Kurve vorm Stadion und laufe unter dem Teufelslappen hindurch. Noch ein einziger lächerlicher (aber widerlicher) Kilometer.
Jeder Schritt wird so kontrolliert es noch eben geht gesetzt. Die Zuschauer vor der MSV-Arena jubeln. Jetzt bloß nicht stehen bleiben. Ab geht´s durch einen Discotunnel in das Stadion. Endlich! Eine gute halbe Runde im Stadion muss jetzt noch absolviert werden. Bloß keinen Krampf, jetzt!

Dann die Zielgerade. Ich sehe die offizielle Uhr. Weit unter 4 Stunden! Ich beiße mich über die Zielgerade. Ich laufe durchs Ziel, reiße die Arme hoch und sehe direkt dahinter meine Freundin auf der Tribüne. Ich lasse mich beglückwünschen und drücken und bin froh, dass es heute vorbei ist.

Die offizielle Finisherzeit ist 3:56:02!
Ich freu mich darüber trotz der 12 Minuten Verspätung, weil

1. bin ich immerhin unter 4 geblieben
2. ist das unter diesen Umständen eine Spitzenzeit für mich und
3. Was bleibt mir anderes übrig?
Comeback 27.09.2009 in Bertlich

2008 9.Feb WLS Duisburg 10km 44:14 PB
2008 1.März WLS Duisburg 15km 1:11:13 PB
2008 29.März WLS Duisburg HM 1:40:10 PB
2008 27.April Hermannslauf 31,5km 3:16:35
2008 01.Juni Rhein-Ruhr-Marathon 3:56:02 PB

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Hallo @Notis,

KLasse Laufbericht und Anerkennung, doch noch gefinished zu haben und sogar sub4h. :daumen:
Beim nächsten isses bestimmt nicht mehr so warm und dann geht auch die 3:45:xx

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Hallo Notis,

toller Bericht. :daumen: Beim Lesen der ersten Absätze bin ich klar davon ausgegangen, dass du locker unter 3:45 bleibst. Hörte sich ja auch alles perfekt an; naja bis auf das Wetter.
Als du dann jedoch den Tiefpunkt beschreibt, dachte ich beim Lesen: "Armer Notis, das wars. Der geht nur nur in Ziel". Um so beeindruckender fand ich es, dass du es geschafft hast dich noch einmal aufzurappeln, um mit einer wirklich akzeptablen Zeit zu finishen. Herzlichen Glückwunsch. :daumen:
Bild
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Toller Bericht und eine tolle Leistung bei den Bedingungen. Bin zum Glück ja nur den Halben gelaufen :zwinker5:

Gruß Jürgen

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Hi Notis,

super Bericht und super gekämpft :daumen: Zwar das Traumziel nicht erreicht, aber die PB sauber auf deutlich sub4 verbessert.

Drarauf kannst und solltest Du richtig stolz sein :nick: .

Die 3:45:xx fällt dann....wann und wo?
Gruß

der elle :winken:

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Hi,
eine kurze Frage zu deiner aktuellen Hermannslaufzeit. Was ist denn da passiert? War das ein besonders schlechter Tag oder hast du den als TE mitgenommen? Ich frage daher, weil diese Zeit durchaus auch Rückschlüsse auf die mögliche M-Zeit lässt, sofern die Form bei beiden ungefähr gleich ist.

Mit deiner Hermannslaufzeit-Zeit von 3:16h ist es m.M. nämlich kaum möglich einen M sub4h zu laufen, sprich im direkten Vergleich war der M deutlich besser. Beide Zeiten sind aber bzgl. deiner HM-Zeit relativ schwach., woran liegt es? Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?

BTW 1000km in 5 Monaten sind an sich nicht wenig, für jemanden der M laufen will aber eher an der unteren Grenze, ganz ohne passenden Trainingsumfang geht es hier einfach nicht. Neben der Hitze vielleicht ein Grund?! Wobei Hitze natürlich je nach Typ schon ganz schön auf die Leistung drückt, das muss man dann frühzeitig berücksichtigen und selbst dann mag das nicht immer helfen.

Noch mal zu deinen Laufkilometern seit Januar und deinen Zielen. Bei einer 1:40h im HM ist 3:45h wie du schon sagst durchaus ein Zeitziel mit Reserve. Ich schreibe extra durchaus, denn auch in diesem Bereich laufen sich 2xHM-Zeit plus 25 Minuten nicht völlig von alleine, etwas was man gerade dann merkt, wenn man wie du für einen M-Läufer relativ wenig Kilometer in Woche zurücklegt. Wenn dann noch das Wetter dazu kommt , eine "Sprinteinlage" nach einer Gebüschpause und eine Hermannslaufzeit, sofern du den voll gelaufen bist, die auch keine gute Tendenz aufzeigt. Dann kann sowas schon passieren..

Warum rede ich von relativ wenigen Kilometern. 1000km in 22 Wochen sind 45km pro Woche, für jemanden der auf M trainiert nicht sehr viel. Sofern du die letzten Wochen vor dem M mehr gelaufen bist, dann reduziert sich deine Kilometerleistung in den Wochen davor ja noch mal. Das würde den Umfang deines Basistrainings während des Jahres ja noch mal verringern und ohne einen gewissen Grundumfang geht es nun mal nicht, es sei denn man macht deutliche Abstriche an die Zielzeit. Viele Laufjahre helfen hier, aber letztendlich muss dann auch dort der Trainingsumfang stimmen. Vielleicht lässt sich ja hier der Hebel ansetzen und wie gesagt bei solchen Umfängen ist eine 3:45h trotz deiner dazu sehr guten HM-Zeit alles andere als ein Selbstläufer und muss erst mal gelaufen werden.

Beim nächsten Mal wird es sicherlich besser, es wird wieder kühlere Tage geben,
Torsten

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War schön zu lesen, hast Dich prima durchgebissen! Und denk dran: Aller guten Dinge sind drei! :)

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Hallo Notis,

glückwunsch zum durchkämpfen, macht bestimmt nicht jeder.

Mich interressiert aber Eines. Nach welchem Plan hast Du trainiert?
Du schreibst, dass Du nach Greiff trainiert hast. Falls Du keinen individuellen Plan hattest, hast Du wahrscheinlich nach dem "Countdown" oder dem "alten Ofen" trainiert.
Wie Torsten (ToMe) schon richtig schreibt sind Deine Wochenkilometer niedrig ausgefallen. Die Pläne geben viel mehr vor. Ich habe nach dem "alte Ofen" trainiert und kam in den letzten 12 Wochen jeweils auf 70 - 100 km pro Woche. Ich habe in diesem Jahr ca. 1900 km laufen trainiert, dazu noch ca 70km Rad pro Woche.
Bei Deinem Umfang von ca. 45 km pro Woche, wäre nach dem langen Lauf über 35 km nur noch eine 10 km Einheit übrig! Bring mal Licht ins Dunkel! Wie hast Du's gemacht?

Gruß Freddy
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

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Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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Hallo Notis!

Was bleibt mir anderes übrig?

Als
1. Glückwunsch zum Durchbeißen
2. Glückwunsch zur (in Anbetracht der Umstände) sensationellen Zeit
3. Glückwunsch zum Bericht
4. :respekt2:
5. Daumendrücken für den dritten Versuch. (vielleicht im Herbst, da ist es nicht mehr so warm.)
6. Danke für den Bericht. Ich habe mich :peinlich: trotz deiner Qualen sehr amüsiert.

Gruß vom Töffes

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Hallo Notis,

große Teile Deines Berichtes hätte ich auch schreiben können. Vielleicht nicht ganz so unterhaltsam. Ich war auch auf 3:45 unterwegs und bin dann bei 3:55:22 gelandet.

Vor 2 Jahren war ich in Duisburg meinen ersten Marathon in 3:48:46 gelaufen. Wegen Fersenproblemen hatte ich dann im vergangenen Jahr ausgesetzt und war dieses Jahr ordentlich vorbereitet. Ich hatte zuletzt den 10-Wochenplan von Herbert Steffni hinter mir, ergänzend einige andere Sportarten betrieben und war dann am 11. Mai einen HM in 1:44 gelaufen. Meine Taktik war Deiner ähnlich; mit 1:49 zur Hälfte war ich aber wohl schon zu schnell unterwegs gewesen. Muskelprobleme habe ich zwar keine bekommen und konnte durchlaufen; schnellere und langsamere Passagen wechselten sich aber immer wieder ab. Es war halt hinten raus ein echtes Durchbeißen. Zwei eiternde große Zehnägel als Quittung wollen jetzt kuriert werden.

Aktuell hab ich das Thema Marathon erst mal abgehakt. Aber wer weiss wie’s kommt.

Ansonsten schließe ich mich allen 6 Punkten von Töffes an.

Gruß - Peter

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Tach Notis :hallo:

Danke für den schönen Bericht und nochmal Glückwunsch zum Finish. Gut gekämpft. :daumen:

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Notis hat geschrieben: Nun staunt der Fachmann und es wundert sich der Laie, aber das ganze geht nur noch bis zum 32. Kilometer gut. Ganz plötzlich ändert sich alles:

- ...
- An den Versorgungsständen weiß ich nicht, ob ich das Wasser zuerst über den Kopf gießen oder trinken soll.
- Ich wünsche mir einen Tankwagen mit Wasser neben mir.
:daumen: Du hast die Situation sehr schön beschrieben - den Rest natürlich auch. Es war ein bißchen warm für Nicht-Hitze-Läufer. Ich habe zum 1. mal ein paar mal unterwegs beim Wasserstand jeweils 2 Schwedentabletten eingeschmissen (250mg NatriumChlorid pro Stück) und zum 1. mal im und nach Marathon KEINE Oberschenkelkrämpfe gehabt. Das hat mir die Niederlage doch versüßt. Versuch das mal. Ich bin auch 12 Minuten zu spät ins Ziel :hallo: aber vergiss es. Nach dem Marathon ist vor dem Marathon und ich kann Dir Esssen im Oktober ans Herz legen, da ist es kühler und schön flach.
Danke für den schönen Bericht,

Rainer
"There is no Finish Line" (T-Shirt WLS 2007)

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Hallo Notis,
herzlichen Glückwunsch zur neuen PB! :daumen:

Riesen- :respekt2: fürs Durchkämpfen!
Notis hat geschrieben: So stehe ich also da. Auf dem Fußweg. Perplex, verwundert über ein neu erlebtes Gefühl. Ich schaue mich um. Aber hier gibt es keinen Bus nach Hause. Keine Rolltreppe ins Glück, hier ist nichts.

Also wie komme ich am schnellsten nach Hause? Indem ich weiterlaufe.
Der ist gut :hihi: !

Vielen Dank für den tollen Bericht!

Gruß
Ralph

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Erstmal vielen Dank an euch alle für die vielen Glückwünsche und positiven Kommentare!

Das gibt mir Mut öfter zu....schreiben :teufel:

Marathon laufen werde ich auch wieder. Nächstes Jahr! Vielleicht in Hamburg, falls ich mein Duell gewinnen sollte. Das wäre dann im April. Aber was heißt das schon beim deutschen Wetter?

Der Plan an dem sich mein Training orientiert ist von Dieter Baumann. Der Plan ist für die Zielzeit von 3:30 Stunden vorgesehen. Hier und da habe ich etwas verändert, aber nicht viel.

@ToMe:
Toll, dass du mir bei der Problemsuche hilfst!
Natürlich macht man es sich evtl. etwas einfach, wenn man einfach alles was nicht klappt auf das Wetter schiebt. Trotzdem...in diesem Fall tue ich das.

Der besagten Zugläufer habe ich im Zielbereich getroffen und gefragt, ob er die 3:45 getroffen hat. Er sagt er hat, aber es wären nur 3 Läufer in der Lage gewesen ihn bis zum Schluss zu verfolgen!

Ein weiterer Grund ist sicher meine mangelnde Erfahrung. Damit meine ich Laufjahre. Ich laufe jetzt ja erst ca. 2,5 Jahre und das ist für Marathon wie ich finde verdammt wenig.

Körpergewicht: Im Vergleich z.B. zu Freddy wiege ich (schätzungsweise) mindestens das anderthalbfache. Also beim Marathon waren es 83 kg. Bei 1,87 m ist das nicht übermäßig viel, aber dennoch ein Nachteil gegenüber Leichtgewichten, an dem ich nichts drehen kann und will.

1000km (oder ein wenig mehr) sind für mich meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt das absolute MAximum, da ich meine Sehnen, Bänder und Gelenke nicht ruinieren möchte, sondern noch viele Läufe machen möchte. Ich bin der Meinung man sollte seinen Umfang langsam und schonend langfristig steigern und das habe ich im Vergleich zum Vorjahr schon getan. Wenn du meine Wochen genauer anschauen möchtest schau doch mal im KM-Spiel unter LID5267 oder einfach in der Gruppe "laufen-aktuell.de".

Achja der Hermannslauf. Ein langer Traingslauf, wie du schon vermutet hast. Es war mein erster Wettkampf mit mehr als 30 Höhenmeter überhaupt. Da ich sonst fast nur flach trainiere habe ich ihn als langen Lauf zur Vorbereitung benutzt. Ich gebe zu, dass er dazu fast zu schade ist, weil es eine wirklich hervorragende Veranstaltung ist, aber dafür konnte ich den Lauf bis zum Schluss genießen.

@Freddy:
35km bin ich im Training noch nie gelaufen. Dazu bin ich auch zu langsam, denn Trainingsläufe allzu weit über 3 Stunden hinaus belasten unnötig. Bis 3,5 Stunden würde ich noch gehen, aber mehr nicht.
Mein längster Langer war ca.32km.

Wenn ich gesund war bin ich zwischen 43 und 73 km gelaufen.
Comeback 27.09.2009 in Bertlich

2008 9.Feb WLS Duisburg 10km 44:14 PB
2008 1.März WLS Duisburg 15km 1:11:13 PB
2008 29.März WLS Duisburg HM 1:40:10 PB
2008 27.April Hermannslauf 31,5km 3:16:35
2008 01.Juni Rhein-Ruhr-Marathon 3:56:02 PB

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Notis hat geschrieben: Der besagten Zugläufer habe ich im Zielbereich getroffen und gefragt, ob er die 3:45 getroffen hat. Er sagt er hat, aber es wären nur 3 Läufer in der Lage gewesen ihn bis zum Schluss zu verfolgen!
Und davon waren mindestens 2 (wahrscheinlich alle 3) aus dem Marathonkurs des Ausrichtervereins LC Duisburg. Also intensiv mit anspruchvollen langen Läufen vorbereitet- die letzten 3 an die 33 km im 5:30iger Schnitt mit diversen Steigungen drin. Einer hat einen HM-Vorleistung von 1:30:59 und Marathonerfahrung, also trainierte Jungs. Es war wettertechnisch übel, das siehst Du daran, dass fast alle aus den top10 einen miesen Splitt haben. Vom Sieger abgesehen, aber der ist in Essen auch 7 Minuten schneller gelaufen und das ist ja in der dünnen Luft auch schon eine Nummer. Hier kannst Du es also auch etwas auf das Wetter schieben :zwinker2: Also Mund abwischen und weiter. Ich warte auch noch auf meinen ersten kühlen Marathon trotz 2x April und 1x Oktober. Ich muss wohl mal den Honigkuchen beehren...

Aloha,

Rainer
"There is no Finish Line" (T-Shirt WLS 2007)

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DerSichDenWolfLaeuft hat geschrieben:Ich muss wohl mal den Honigkuchen beehren...

Aloha,

Rainer

Ab 10.August kannste Dich anmelden. :daumen:

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Highopie hat geschrieben:Ab 10.August kannste Dich anmelden. :daumen:
Das habe ich mir sogar schon gestern in meinen Kalender eingetragen :nick: :geil:

Aloha,

Rainer
"There is no Finish Line" (T-Shirt WLS 2007)

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Notis hat geschrieben:Erstmal vielen Dank an euch alle für die vielen Glückwünsche und positiven Kommentare!


Der Plan an dem sich mein Training orientiert ist von Dieter Baumann. Der Plan ist für die Zielzeit von 3:30 Stunden vorgesehen.

Körpergewicht: Im Vergleich z.B. zu Freddy wiege ich (schätzungsweise) mindestens das anderthalbfache. Also beim Marathon waren es 83 kg. Bei 1,87 m ist das nicht übermäßig viel, aber dennoch ein Nachteil gegenüber Leichtgewichten, an dem ich nichts drehen kann und will.

1000km (oder ein wenig mehr) sind für mich meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt das absolute MAximum, da ich meine Sehnen, Bänder und Gelenke nicht ruinieren möchte, sondern noch viele Läufe machen möchte.

@Freddy:
35km bin ich im Training noch nie gelaufen. Dazu bin ich auch zu langsam, denn Trainingsläufe allzu weit über 3 Stunden hinaus belasten unnötig. Bis 3,5 Stunden würde ich noch gehen, aber mehr nicht.
Mein längster Langer war ca.32km.

Wenn ich gesund war bin ich zwischen 43 und 73 km gelaufen.
Hallo Notis,

hast recht, ich wiege wirklich etwas weniger (ca. 18kg) als Du.

Ich habe nach Deinem Plan gefragt, weil Du von Greif in deinem Bericht geschrieben hast. Jetzt schreibst Du von Baumann :confused: . War aber mein Fehler, wenn ich richtig gelesen hätte, dann hätte ich sehen müssen, dass Du Deine Renntaktik nach Greif laufen wolltest. :sorry:
Ich denke auch nicht, dass Du langsam bist, denn 1:40 h über HM und 3:56:02 über die Marathondistanz sind bestimmt nicht langsam.
Mach weiter so, denn ich glaube dass Du mit Deinem Training sehr zufrieden sein kannst, denn es hat sich im Lauf ausgezahlt.
Und schiebe ruhig einige Minuten auf das Wetter, habe ich auch getan. Nicht weil es mir dann besser geht :zwinker5: , sondern weil es wirklich ein paar Minuten gekostet hat.
Wahrscheinlich waren auch andere Gründe beteiligt, aber eben auch Wärme und Luftfeuchtigkeit.

Gruß Freddy
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

Zur Vereinsseite

Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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Wenn du so schnell gelaufen wärst, wie du schön und anschaulich geschrieben hast :daumen: , dann wäre das ein 2:30 h-Lauf geworden. :daumen: :daumen:
Bei schwülwarmem Wetter muss man schon Abstriche machen, und dafür ist die Leistung, auch die mentale, ordentlich. (Dennoch helfen mehr Kilometer in der Vorbereitung sicherlich.)

Aber du hast ja noch genügend Laufjahre vor dir, da wird's noch mehrere Zeitverbesserungen geben.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de
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