Laufen mit Einlagen

Hallo Leute,

ich bin zarte 42 Jahre alt und habe im April diesen Jahres das Laufen begonnen.
Mittlerweile bin ich duchschnittlich in der Woche ca. 4 Mal 1 Stunde unterwegs und bin von dem Sport total begeistert.
Mit der Zeit haben sich Schmerzen im linken Oberschenkel eingestellt, die ziemlich lästig wurden .
Nach intensiver Recherche weiß ich nun den Grund: ich habe Hohlfüße, bin also ein Unterpronierer
Der Besuch beim Orthopäden bescherte mir die Verordnung von Einlagen, welche ich nun auch beim Laufen trage und dadurch die Beschwerden tatsächlich zurückgegangen sind.
Meine Fragen wären nun:
Hat jemand Erfahrungen mit Einlagen?
Können diese sich auch nachteilig auf das Laufen oder überhaupt auswirken?
Sollten es spezielle Einlagen sein, weil sie für Sport benutzt werden?
Sollte man auch Läufe ohne Einlagen einstreuen? usw.

Freue mich schon auf ein Feedback
Viele Grüße
Jürgen

hallo jürgen,

ich bin seit letzter woche stolzer besitzer von sensomotorischen einlagen, die meinen schmerz im rechten pobacken lindern sollen.
bin damit gestern nur eine kurze runde gelaufen, um zu sehen ob die dinger passen oder es probleme gibt. nach einer dreiviertel stunde spürte ich einen leichten druck am rechten innenfuss...als ergebnis hatte ich eine blase vom feinsten .
ob die einlagen jetzt tatsächlich helfen weis ich nicht, da der schmerz nur bei langen läufen ab ca. 2 stunden auftritt und der lange lauf eigentlich heute ansteht (natürlich ohne einlagen), nur ob die blase mitmacht weis ich nicht. die einlagen werde ich auf jeden fall nochmals zum orthopädieladen bringen um sie nachschleifen zu lassen.
mal sehen wie es sich dann damit laufen lässt.
im moment hoffe ich das ich die blase gut abgeklebt habe und jetzt gleich schmerzfrei meinen langen in angriff nehmen kann.

Ich trage auch immer Einlagen, da ich eine Überpronation habe und schon nach Läufen von nur 5 km im langsamen Tempo starke Schmerzen im Schienbein (shin-splint) bekomme.

Eigentlich sagt man, dass Einlagen natürlich die Ursache der Schmerzen nicht beseitigen und man somit nichts gegen die Fehlbelastung macht.
Aber ich komme mit den Einlagen bislang gut zurecht und werde daher weiterhin mit Einlagen laufen. Ich überlege allerdings schon, ob ich mir ein zweites Paar Schuhe kaufe, mit denen ich ohne Einlagen laufe. Mal schauen.

Hallo Jürgen,
na dann erstmal herzlich Willkommen im Forum !

Deine Frage ist ein wenig unspezifisch. Erfahrungen mit Einlagen haben hier sicher viele Läufer.

Über Sinn und Unsinn läßt sich sicher nicht in einem kurzen Statement antworten.
Ob deine Einlagen sich langfristig positiv für dich auswirken wird sich -langfristig- zeigen.
Wenn deine Beschwerde weggeht und nichts Neues an deren Stelle tritt ist das sicher positiv zu bewerten.

Allgemein gesagt ist eine Einlage aber immer nur eine passive Stütze für einen Fuß der aus eigener Kraft keinen schmerzfreien/ normalen Bewegungsablauf mehr ausführen kann.
Sie führt also nicht zu einer Verbesserung der Situation, allenfalls zu Beschwerdelinderung.
Zur Besserung kann nur eine Kräftigung der beanspruchten Strukturen und ein Einüben der physiologischen Funktion.

Am Beispiel Fuß heißt das: Barfußübungen, Kräftigungsübungen, häufiges Barfußgehen.
So verhinderst du, daß der Fuß durch die Einlage noch mehr seiner ursprünglichen Funktion einbüßt, ggf sogar eine Besserung der Ursprungssituation.

hier ein paar interessante Seiten von Dr. Marquard rund um´s Thema:
Matthias Marquardt | Natürlich Laufen

Spezifische Übungen bei Hohlfuß bietet die "Spiraldynamik" nach Dr. Larsen.
Einfach mal googeln..

Gruß Rolf

Ich laufe seit 3 Jahren mit einer Einlage im rechten Fuß. Ohne Einlage bekomme ich Hüftschmerzen rechts. Die Einlage gleicht eine Beinlängendifferenz (ca. 1 cm) aus.

Ich würde auch sagen, wenn die Einlagen die Beschwerden beseitigen und keine anderen Probleme auftreten ist es okay.

Ich sehe den Sinn und Zweck von Einlagen etwas zweideutig - und zwar deshalb: Viele Orthopäden (und nebenbei bemerkt auch Laufschuhverkäufer bei den beliebten Laufbandanalysen) betrachten nur Fehlstellungen des Fußes / des Sprunggelenkes, nicht aber die Statik des gesamten Beines. Das ist nicht selten ein fataler Irrtum. Beispiel: Jemand hat einen Senkfuß, ergo Überpronation - und schon werden Einlagen verschrieben. Das mag okay sein, solange der Betroffene X-Beine hat. Hat er aber O-Beine, führen gestützte Schuhe und/oder Einlagen, die sich nur nach der Fußstatik richten, nur zu weiterer Fehlstatik, schmerzhafte Probleme am Iliotibialband (Läuferknie) usw. sind dann die Folge. Ich musste vor einiger Zeit diese Erfahrung selbst machen, bei einem Bekannten war es unlängst sogar noch weitaus gravierender.
Grüßle, RhB

Ich habe Einlagen in den Laufschuhe und neuerdings auch in den Alltäglichen, mein "aktueller" Orthopäde will damit meine Archillessehnenprobleme bekämpfen.

Generell hat es RHB auf den Punkt gebracht, Einlagen nur nach einer ganzheitlichen Untersuchung benutzen.
Von dem teilweise Training ohne Einlagen halte ich nix, entweder du brauchst sie um eine fehlstellung zu beseitigen oder sie sind unnütz - dann schaden sie eher beim laufen.
Allerdings sollte man jährlich die Notwändigkeit und Funktion der Einlagen überprüfen lassen.

bwg Chip

Ich stieß heute im Netz auf zwei hochinteressante (und kritische) Beiträge zur übermäßigen Verordnung von Einlagen:

DieArztPraxis Dr. Dieterich Rheinfelden: Sport Sportmedizin Sportinfo Sportarzt Alter Ausdauer Ausdauersport Labor Laborwerte Laboruntersuchungen Ausgleich Arthrose Blutuntersuchung Arzt EKG Belastungs-EKG Blutdruck Belastbarkeit Bewegung Langlauf Lu

Es sind die Beiträge von "Sport und Einlagen" (Dr. Rosetto, u.a. Mitglied des Medical Teams des Schweizer Leichtathletikverbandes) sowie "Schuhe und Einlagen - Standards der Sportmedizin" von vier Medizinern der Uniklinik Freiburg.

Grüßle, RhB

rhb hat geschrieben:Ich stieß heute im Netz auf zwei hochinteressante (und kritische) Beiträge zur übermäßigen Verordnung von Einlagen:

DieArztPraxis Dr. Dieterich Rheinfelden: Sport Sportmedizin Sportinfo Sportarzt Alter Ausdauer Ausdauersport Labor Laborwerte Laboruntersuchungen Ausgleich Arthrose Blutuntersuchung Arzt EKG Belastungs-EKG Blutdruck Belastbarkeit Bewegung Langlauf Lu

Es sind die Beiträge von "Sport und Einlagen" (Dr. Rosetto, u.a. Mitglied des Medical Teams des Schweizer Leichtathletikverbandes) sowie "Schuhe und Einlagen - Standards der Sportmedizin" von vier Medizinern der Uniklinik Freiburg.

Grüßle, RhB

Danke für den Link!

Gruß Reinhard