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Leistungstest

Leistungstest

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Hallo miteinander,
hab mich nun mal neu angemeldet. Bin schon seit längerer Zeit (ca. halbes Jahr) beim Laufen dabei und hab unglaublich viel Spaß dabei. Heute habe ich meinen ersten Halbmarathon gefinisht, bin natürlich sehr stolz und total des Glückes.
Naja, warum ich diesen Thread starte ist eigentlich folgender Grund: Ich habe mir überlegt einen Leistungstest zu absolvieren um mein Training eben zu optimieren (Herfrequenz, Intensität, etc.).
Dafür habe ich mich im Internet ein wenig kundig gelesen, mit dem Ergebnis, dass der allgemein bekannte Laktattest wohl nichts mehr taugt.
Bin im Rahmen dieser Recherche auf die sog. Ergospirometrie gefunden, die wesentlich aussagekräftiger sein soll. Ist allerdings nicht so verbreitet in Deutschland, ein Anbieter dieser Diagnoseform in meiner Nähe wäre Kardiocoach.
Hat jemand schon mal was von diesem Anbieter gehört / von dem Leistungstest an sich?
Scheint ja ein Kardiologe in Kooperation mit Sportwissenschaftler zu machen, das hört sich für mich sehr vertrauenswürdig an.. Was meint ihr?
Freue mich auf eure Antworten,
LG

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Hallo,

rein von dem, was ich theoretisch darüber weiß, denke ich auch, dass eine Ergospirometrie bessere Ergebnisse liefert als ein Laktattest. Aus praktischer Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man beides für gutes Training nicht braucht und auch keinen HF-Messer.

Ich zitiere mal von der Website, die Du verlinkt hast: „Weniger spektakulär, aber wesentlich öfter kommt es zu Herzschäden durch falsches Training! Eine aktuelle Untersuchung zeigt, daß kardiologische Sporttauglichkeits-Untersuchung und kompetente Trainingsberatung nicht nur für den sportlichen Erfolg, sondern auch zur Vermeidung von Herzschäden nötig ist: Bei fast jedem 2. Teilnehmer am Boston Marathon wurden nach dem Lauf Herzschäden festgestellt, die vor dem Start nicht bestanden - und das waren, wie sich zeigte, diejenigen, deren Training falsch war. Quelle: Circulation 114,2006,Seite 2325 ff.Lesen Sie hier die zugehörige Titelgeschichte in der Ärzte-Zeitung vom 13.Dezember: 'Schlecht trainiert zum Marathon - das tut dem Herzen nicht gut' .“ Das hört sich gefährlich an: Wer falsch trainiert, geht ein gesundheitliches Risiko ein. In dem genannten Artikel in der Ärztezeitung liest man dann: „So wurden die ungünstigsten Laborwerte bei Läufern gemessen, die vor dem Rennen weniger als 55 Kilometer pro Woche zum Training gelaufen sind. Bei ihnen war etwa der Wert für cTNT im Schnitt auf 90 pg/ml gestiegen. Dagegen waren diese Werte bei Läufern mit einem Trainingspensum von über 72 km pro Woche nicht übermäßig erhöht (Circulation 114, 2006, 2325).“ Wer einen Marathon läuft, sollte also vor allem genug trainiert haben. So einfach ist das manchmal.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Hallo,

rein von dem, was ich theoretisch darüber weiß, denke ich auch, dass eine Ergospirometrie bessere Ergebnisse liefert als ein Laktattest. Aus praktischer Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man beides für gutes Training nicht braucht und auch keinen HF-Messer.

Ich zitiere mal von der Website, die Du verlinkt hast: „Weniger spektakulär, aber wesentlich öfter kommt es zu Herzschäden durch falsches Training! Eine aktuelle Untersuchung zeigt, daß kardiologische Sporttauglichkeits-Untersuchung und kompetente Trainingsberatung nicht nur für den sportlichen Erfolg, sondern auch zur Vermeidung von Herzschäden nötig ist: Bei fast jedem 2. Teilnehmer am Boston Marathon wurden nach dem Lauf Herzschäden festgestellt, die vor dem Start nicht bestanden - und das waren, wie sich zeigte, diejenigen, deren Training falsch war. Quelle: Circulation 114,2006,Seite 2325 ff.Lesen Sie hier die zugehörige Titelgeschichte in der Ärzte-Zeitung vom 13.Dezember: 'Schlecht trainiert zum Marathon - das tut dem Herzen nicht gut' .“ Das hört sich gefährlich an: Wer falsch trainiert, geht ein gesundheitliches Risiko ein. In dem genannten Artikel in der Ärztezeitung liest man dann: „So wurden die ungünstigsten Laborwerte bei Läufern gemessen, die vor dem Rennen weniger als 55 Kilometer pro Woche zum Training gelaufen sind. Bei ihnen war etwa der Wert für cTNT im Schnitt auf 90 pg/ml gestiegen. Dagegen waren diese Werte bei Läufern mit einem Trainingspensum von über 72 km pro Woche nicht übermäßig erhöht (Circulation 114, 2006, 2325).“ Wer einen Marathon läuft, sollte also vor allem genug trainiert haben. So einfach ist das manchmal.

Gruß,

Carsten

:daumen: jepp, genau so, wie Carsten schreibt. Such dir lieber einen vernünfitgen Trainer/Trainingsplan. Tips gibt´s dazu hier bestimmt viele. Ich glaube, das bringt dir viel mehr. Grundvoraussetzung ist natürlich, daß du gesundheitlich wirklich auf der Höhe bist...

:winken:
der dicke Elch

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Hallo und danke erstmal für die Mühe und Antworten!

Das was Du / Ihr zu den gesundheitlichen Fragen schreibst, würde ich auch so sehen.

Der Kern meiner Frage war ja eher (siehe auch Titel des Threads) der Leistungstest ansich.

Daß, wie Du schreibst, man für gutes Training keinen Laktattest bzw keine Ergospirometrie braucht, möchte ich aber doch relativieren. Schließlich werden die Tests ja systematisch zur Trainingsplanung bei Sportlern eingesetzt. Und der Vorteil eines solchen Leistungstests ist ja gerade, dass ich einen genau auf mich abgestimmten Plan bekomme und mich nicht mit ungenauen Faustformeln ala HF = 180 - Lebensalter usw usf behelfen muss.

Und erwinelch, einen vernünften Trainingsplan / Trainer - das ist ja genau das was ich mit diesem Leistungstest, so wie ich das sehe, erreichen kann!
Ich mache dieses Leistungstest und kann (siehe hier ausgehend davon mit diesem Kardiologen und nem Sportwissenschaftler zusammen mir einen Trainingsplan erstellen. Und wenn ich will kann da sogar ein Personal Trainer (hier) mit mir zusammen trainieren gehen.

Ich halte diese ganzen vorgefertigten Trainingspläne für nicht sonderlich hilfreich, da sie mMn viel zu pauschal und nicht auf jedes Individuum übertragbar sind.

LG

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MeditationRunner hat geschrieben: Daß, wie Du schreibst, man für gutes Training keinen Laktattest bzw keine Ergospirometrie braucht, möchte ich aber doch relativieren. Schließlich werden die Tests ja systematisch zur Trainingsplanung bei Sportlern eingesetzt. Und der Vorteil eines solchen Leistungstests ist ja gerade, dass ich einen genau auf mich abgestimmten Plan bekomme und mich nicht mit ungenauen Faustformeln ala HF = 180 - Lebensalter usw usf behelfen muss.

Und erwinelch, einen vernünften Trainingsplan / Trainer - das ist ja genau das was ich mit diesem Leistungstest, so wie ich das sehe, erreichen kann!
Ich mache dieses Leistungstest und kann... mit diesem Kardiologen und nem Sportwissenschaftler zusammen mir einen Trainingsplan erstellen. Und wenn ich will kann da sogar ein Personal Trainer ... mit mir zusammen trainieren gehen.

Ich halte diese ganzen vorgefertigten Trainingspläne für nicht sonderlich hilfreich, da sie mMn viel zu pauschal und nicht auf jedes Individuum übertragbar sind.

LG
Öhm... wer's braucht...

Wenn keine gesundheitlichen Aspekte eine Rolle spielen ist der Aufwand mit Atemluftmessung, Trainer, Sportwissenschaftler ein unnötiges Extra.

Jeder Mensch ist verschieden, insofern mag man denken, dass Trainingspläne nicht individuell genug sind. Allerdings sind Läufer mit gleichen Ergebnissen bei Testläufen wieder alles andere als verschieden, und lassen sich recht gut über einen Kamm scheren. Und das belegen auch wiederum die Laktattests, die in Studien begleitend durchgeführt wurden.

Ableitend von einem Testergebnis hat man dann verschiedene Trainingsgeschwindigkeiten für verschiedene Trainingsformen. Das Training selbst kann im Bausteinsystem recht individuell zusammengebaut werden, man muß ja nicht streng nach anderen Pänen gehen.

Bei dir wird anhand der Ergospirometrie also auch eine bestehende Leistungsfähigkeit ermittelt, und von einer eigens bereitstehenden Person bekommst du dann einen vorgefertigten Trainingsplan. Ich bezweifle, dass der wesentlich anders aussieht als ein Plan, den du sonst anhand eines Testlaufs bekommen würdest.

Aber das Ergebnis kannst du gerne hier präsentieren, würde mich ja auch interessieren.
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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MeditationRunner hat geschrieben:Daß, wie Du schreibst, man für gutes Training keinen Laktattest bzw keine Ergospirometrie braucht, möchte ich aber doch relativieren. Schließlich werden die Tests ja systematisch zur Trainingsplanung bei Sportlern eingesetzt. Und der Vorteil eines solchen Leistungstests ist ja gerade, dass ich einen genau auf mich abgestimmten Plan bekomme und mich nicht mit ungenauen Faustformeln ala HF = 180 - Lebensalter usw usf behelfen muss.
Das muss ich auch nicht, denn ich benutze keinen HF-Messer.

Dass eine Leistungsdiagnostik nicht nötig ist, kannst Du schwerlich bestreiten, dazu gibt es zu viele Läufer, die ohne sie gute Verbesserungen durch Training erzielen.

Die Frage ist, ob und wie hilfreich so ein Test ist. Ich bin da skeptisch. Und wie oft willst Du den machen? Wenn Du ihn jetzt machst, hilft er Dir bestenfalls für das nächste halbe Jahr. Und wenn Du jetzt seit einem halben Jahr läufst, wirst Du ohnehin, wenn Du uns etwas über Dein Training erzählst, ein paar Tipps bekommst und über den Winter gut trainierst im nächsten Jahr schneller sein, auch ganz ohne Test.
Und erwinelch, einen vernünften Trainingsplan / Trainer - das ist ja genau das was ich mit diesem Leistungstest, so wie ich das sehe, erreichen kann!
Ich mache dieses Leistungstest und kann (siehe hier ausgehend davon mit diesem Kardiologen und nem Sportwissenschaftler zusammen mir einen Trainingsplan erstellen.
Also 250€, beziehungsweise 360€, wenn Du die empfohlene Sporttauglichkeitsuntersuchung auch machst.
Ich halte diese ganzen vorgefertigten Trainingspläne für nicht sonderlich hilfreich, da sie mMn viel zu pauschal und nicht auf jedes Individuum übertragbar sind.
Niemand hat diese als Alternative vorgeschlagen. Die Alternative ist, sich an einige Trainingsprinzipien zu halten und danach selber, am besten mit etwas Hilfe erfahrenerer Läufer, sein Training zu planen und umzusetzen.

Laufen ist einfach. Die von Dir genannte Website möchte Läufer verunsichern, um Geld zu verdienen. Das ist ein gängiges Vorgehen.

Also, erzählst Du uns etwas über Dein Training und Deine Leistungen, oder vertraust Du nur Ratschlägen, die Geld kosten?

Gruß,

Carsten

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*cel hat geschrieben:Allerdings sind Läufer mit gleichen Ergebnissen bei Testläufen wieder alles andere als verschieden, und lassen sich recht gut über einen Kamm scheren. Und das belegen auch wiederum die Laktattests, die in Studien begleitend durchgeführt worden.

Ableitend von einem Testergebnis hat man dann verschiedene Trainingsgeschwindigkeiten für verschiedene Trainingsformen. Das Training selbst kann im Bausteinsystem recht individuell zusammengebaut werden, man muß ja nicht streng nach anderen Pänen gehen.
Ganz genau.

Zum Thema Wettkampf als Test noch ein lustiges Zitat von deren Website: „Ein Leistungstest kann auch dazu dienen, die aktuelle maximale Leistungsfähigkeit zu bestimmen. Man kann sich bei einem Wettkampf zwar mit anderen messen, aber nicht mit sich selbst. Außerdem weiß man ja auch nicht genau, wie gut die anderen Sportler an diesem Tag gerade sind.“ Damit haben sie im Prinzip recht. Allerdings bedienen wir uns beim Laufen zu diesem Zweck schon seit einiger Zeit eines technischen Hilfmittels: Der Uhr! Zusammen mit einer exakt vermessenen (oder auch nur immer der gleichen) Strecke erlaubt das, sich mit sich selbst zu messen.

Gruß,

Carsten
Gesperrt

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