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2. Isarlauf Bad Tölz - Lenggries

2. Isarlauf Bad Tölz - Lenggries

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Hi,

gestern bin ich nach Bad Tölz gefahren, um dort am 2. Isarlauf teilzunehmen. Vor Ort erwartete mich eine gut organisierte Veranstaltung. Die Startunterlagen waren, auch wegen des relativ kleinen Starterfeldes, ohne Warteschlange sofort abgeholt. Es standen ausreichend Umkleidezelte, Dixies, Bierbänke und Tische zur Verfügung. Die Location an der Isarpromenade war genial. Das Team des Veranstalters war stets lächelnd freundlich und Herr der Lage. Eine Veranstaltung von Läufern für Läufer.

Es wurden drei Streckenlängen angeboten: 10km, 21km und 30km. Dabei vermischte der Veranstalter gewollt oder ungewollt in seiner Ausschreibung immer wieder die Bezeichnungen 21km und Halbmarathon, was meiner Meinung nicht das selbe ist. Dazu weiter unten (leider) mehr. Alle drei Strecken waren vorbildlich ausgeschildert, auch wenn das eine oder andere Km-Schild einfach nicht stimmte.

Die Strecken liefen meist nahe der Isar entlang auf Kieswegen durch Wälder und den Isarauen. Schöne frische sauerstoffhaltige Luft machte eine Jagd auf die Bestzeit möglich. Die aus tiefblauem Himmel strahlende sich im Wasser spiegelnde Sonne war ein Genuss!
An einigen Stellen war die Laufwege leider etwas zu eng. Da die Strecken nicht gesperrt waren, traf man auch auf Fußgänger, Wanderer und Radfahrer, was meiner Meinung nach an diesen engen Stellen nicht optimal war, auf den breiteren Stellen war dies nicht hinderlich.
Im Ziel angekommen gab es tolle Verpflegung. Standards wie Bananen und Äpfel, großes Kuchenbüffet und zahlreiche verschiedene Kalt-Iso-Getränke.

Nun, ich bin nicht nur dort angereist, um die tolle Gegend zu genießen, nein, ich wollte auch meine Bestzeit im HM verbessern, da ich aufgrund der Ausschreibung auf Tölzer Isarlaufdavon ausging, dass es sich um einen solchen handelt.
Als ich dann mit über drei Minuten Zeitverbesserung im Ziel auftauchte, staunte ich nicht schlecht. Nur, schon beim Mittagessen bekam ich Zweifel, Zweifel an der tatsächlichen Streckenlänge. Zuhause angekommen habe ich dann Google-Earth angeschmissen und die Strecke nachvermessen. Ich kam dabei auf 20,7 km. Das ich mächtig zu kurz. Darauf hin schrieb ich per Mail den Veranstalter an, welcher mir die 20,7 km bestätigte.
Bei meiner Laufgeschwindigkeit gehen mir nun zum richtigen HM 1'45s ab. Sehr ärgerlich, denn bei richtiger Distanz wäre ich immer noch Bestzeit gelaufen (ca. 1:29:4x).

Ich finde eine solche Streckenvermessung unfair und unprofessionell. Schade. Also wer von Euch nächstes Jahr da hin will:

Achtung! Der HM bzw. der 21km, wie auch immer, der Lauf stimmt von der Länge her nicht. 300-400m zu wenig sind meiner Meinung nach nicht duldbar.

Keep on running

Nachzügler
Bestzeiten:
-------------
5k: Mettenheimer Alleelauf 2008 19:11
10k: Ruhstorf 2010 37:26
HM: HM Bad Füssing 01:27:24
M: M Dresden 2009 03:18:52

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Danke für den schönen Bericht!

ja die Streckenlängen, das immerwährende Ärgernis.
Der Veranstalter erwähnt aber auch nirgendwo etwas von amtlich vermessen.
Hier steht eben der Volkslaufcharakter im Vordergrund und da können schon engagierte Läufer "unwillkommen" sein, wie auch im Gästebuch nachlesbar

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Nachzügler hat geschrieben: Ich finde eine solche Streckenvermessung unfair und unprofessionell.
Auch wenn ich deinen Ärger in begrenztem Maße verstehen kann, halte ich das für eine ziemliche Anspruchshaltung. Organisiere einen Lauf mal mit, dann weißt du, welche Arbeit dahinter steckt, und zwar nicht erst am Lauftag, sondern weit davor und auch danach noch.

Wenn es dir darauf ankommt, eine genaue Strecke zu haben, dann achte darauf, ob es sich um einen "amtlich vermessenen" Kurs handelt. Normalerweise gibt das der Veranstalter in der Ausschreibung an, da ihm diese Vermessung Kosten verursacht. Also wirbt er dann auch gern damit.

Bei allen anderen, nicht amtlich vermessenen Strecken gibt es mehr oder weniger große Abweichungen, und ob letztlich eine PB um 10 oder um 100 Sekunden abweicht: inkorrekt ist, streng genommen, beides. Ob das aber nun eine solche Bedeutung hat, wage ich auch mal anzuzweifeln.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Ich war am Sonntag selber in Bad Tölz dabei und bin wegen dem "Volkssportcharakter", der in der Ausschreibung betont war hingefahren. Auch die 30 km waren sicher einige Meter weniger. Mich hat es nicht gestört. Ich fand es eine gelungene Veranstaltung.

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Ich denke ja nicht viel anders als ihr. Gerade wegen dem "Volkslaufcharakter" bin ich zu diesem Lauf hingefahren, da ich die Stimmung bei solchen Veranstaltungen sehr liebe. Zudem müssen auch diese "kleinen" Läufe durch die Teilnahme gefördert werden, damit sie überleben können.
Ich denke, ich habe die Veranstaltung in meinem Originalbeitrag auch dementsprechend gelobt.
Ich nehme auch regelmäßig an solchen Läufen teil, und sehe mich selbst als Volksläufer.

Aber ich bleibe dabei:
Ich habe kein Problem, wenn ein HM um 100 oder 150 nicht stimmt, da kann ich echt damit leben, wenn es dann aber schon um fast einen halben Kilometer geht, finde ich es schön langsam unfair. Die Grenze zu ziehen fällt nicht leicht, zugegeben.
Es werden aber auch die "Volksläufer" betrogen, die meinen, sie hätten einen HM unter 2h gelaufen..., denn auch ein Großteil der "Freizeitläufer" blickt auf die Uhr, und ich möchte nicht wissen, wie viele von denen jetzt sauer wären, wenn sie denn nur wüssten...

Der Veranstalter könnte doch mit offenen Karten spielen und die richtige Streckenlänge angeben. Aber aus marketingtechnischen Gründen bescheißt (ich wähle dieses Wort bewusst) man die Volksläufer vorsätzlich, und erst recht die ambitionierten Läufer. Klar lässt sich ein 20,7er nicht so gut verkaufen wie ein HM.

Vielleicht kriegen wir ja bald noch Marathons, die unter 40 km sind... nur weil die Strecke sich nicht anders abstecken ließ, und weils den meisten "Freizeitläufern" eh egal ist.
Wer damit leben will, soll dies tun... ich finde es nicht für richtig.

Nochmals: Es war ein super schöner Lauf! Ich habe einfach nur dazugelernt, in Zukunft die Läufe nach anderen Gesichtspunkten auszuwählen.

Keep on running

Tom
Bestzeiten:
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5k: Mettenheimer Alleelauf 2008 19:11
10k: Ruhstorf 2010 37:26
HM: HM Bad Füssing 01:27:24
M: M Dresden 2009 03:18:52

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Nachzügler hat geschrieben:Aber aus marketingtechnischen Gründen bescheißt (ich wähle dieses Wort bewusst) man die Volksläufer vorsätzlich,
Tom,

ich denke, da unterstellst du deutlich mehr bewusstes Tun als tatsächlich vorhanden ist. "Marketing" gibt es bei einigen größeren Veranstaltungen, da sind oft richtige Profis am Werk.

Bei den Volksläufen dagegen: Ich kenne weder Lauf noch Veranstalter beim Isarlauf, aber zig Volksläufe hier im Rheinland. Da ist das in der Regel so, dass die Organisatoren freiwillige Helfer sind, die das mit viel Engagement machen. Die Strecke wird meistens mit einfachen Hilfsmitteln ausgemessen, oft per Fahrrad abgefahren, und da ist die Fehlerquote natürlich größer als mit standardisierten Messverfahren (Jones Counter). Ich kenne wirklich keinen einzigen Volkslauf, und ich kenne viele der Organisatoren persönlich, wo der Veranstalter BEWUSST falsche Streckenlängen angibt, sondern wenn, dann ist die Vermessung einfach ungenau.

Ein Veranstalter konzentriert sich auf die Fragen, die aus Läufersicht problematisch sein können, und diese sind in der Regel:
- Klappt alles von der Organisation und vom Zeitablauf her?
- Ist die Strecke einwandfrei ausgeschildert, verläuft sich keiner?
- Funktioniert die Zeitmessung, stimmen die Ergebnisse? (Falsche Altersklassen, m/w verkehrt kann ganze Wertungen durcheinander bringen)

Wenn bei diesen Fragen etwas schief läuft, führt das zu ziemlicher Verärgerung der Läufer. Daher liegt hier die ganze Konzentration, das wertet man auch hinterher aus. Falsche Streckenlängen dagegen führen nicht zu größeren Beschwerden.

Zu deiner Anmerkung über Marathons:

Aber selbstverständlich gibt es Marathons, die keine Marathonlänge haben, das ist bei den kleineren sogar eher die Regel. Wer zahlt eine teure Vermessung, wenn 100 oder 200 Läufer am Start sind? Ich bin Marathons gelaufen, die von den Zeiten aus gerechnet keine 40 km hatten. Das hat aber nichts mit "Bescheißen aus marketingtechnischen Gründen" zu tun. Den Marathon in Bad Salzuflen bin ich vor Jahren in 2:56:x gelaufen, die Strecke dort wird 40 km oder knapp drüber gehabt haben, also bin ich dort eigentlich über 3 h gelaufen, na und? So what?

Das sind ganz simple Zusammenhänge, und über aller Verärgerung darüber, dass die schöne neue Bestzeit kaputt ist, sollte man ein wenig auf dem Teppich bleiben. Vieles erklärt sich aus der Perspektive der Handelnden viel simpler als über Verschwörungs- oder Profittheorien.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Der Veranstalter kannte die genaue Länge, weil er sie mir in einer Email bestätigte, nach dem Lauf. Also Vorsatz. Egal.

Deine Einwände sind ja schön und gut, aber als Veranstalter könnte man trotzdem die Karten auf den Tisch legen und einen 20er anbieten, oder wie in dem von Dir geschilderten Fall einen 40er statt einem Marathon. Aber egal, ich bin ja auch nicht wirklich sauer gewesen, ich finde es einfach nur nicht richtig.

Amtlich vermessene Strecken kann man nicht immer erwarten, das ist richtig. Eine gewisse Abweichung toleriere ich auch. Aber wenn ein Marathon dann weniger als 40 km hat, kann ich nur lachen. Da gibt es einfach keine Argumetationskette, die mich da noch überzeugen könnte, dass das richtig sei. Wo ist dann die Grenze? Es schaffen doch auch viele Veranstalter, krumme Distanzen anzugeben.

Was das mit auf dem Teppich bleiben zu tun hat verstehe ich nicht. Darf man denn nicht mehr kritisch sein und muss man alles als schöne heile Welt akzeptieren?

Es steht ja jedem zu, stark abweichende Streckenlängen zu akzeptieren. Dagegen habe ich nichts. Nur bei mir gibt's einfach eine Schmerzgrenze, weißt Du?

Viel Spaß beim Laufen

Thomas
Bestzeiten:
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5k: Mettenheimer Alleelauf 2008 19:11
10k: Ruhstorf 2010 37:26
HM: HM Bad Füssing 01:27:24
M: M Dresden 2009 03:18:52

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Nachzügler hat geschrieben:
Der Veranstalter könnte doch mit offenen Karten spielen und die richtige Streckenlänge angeben. Aber aus marketingtechnischen Gründen bescheißt (ich wähle dieses Wort bewusst) man die Volksläufer vorsätzlich, und erst recht die ambitionierten Läufer. Klar lässt sich ein 20,7er nicht so gut verkaufen wie ein HM.


Tom
Da kann ich nur zustimmen außer mit dem bescheißen was mir etwas zu hart klingt weil man wirklich nicht weiß wer da am Werk war.

Hinzufügen möchte ich aber das ja wahrscheinlich jeder Veranstalter die Zahl der Teilnehmer möglich hoch haben will ob Volkslauf oder nicht.Wenn man die Ausschreibung richtig mit den richtigen längen angibt wenn sie ja bekannt sind ist das doch der beste Weg auf jeden Fall besser als die Leute zu verärgern.Sonst werden die Teilnehmerzahlen schnell sinken.
Gesperrt

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