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2 Fragen Energiegewinnungsverteilung & Speicher

2 Fragen Energiegewinnungsverteilung & Speicher

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hallo,

da wären 2 Fragen welche ich mir nicht eindeutig beantworten kann:

1) wie sieht es mit der % Aufteilung der Energiegewinnung im Bezug mit Rauchen aus, ganz allg.
ich dachte immer, rein theoretisch, schadet Rauchen auf kürzeren bspw. 3- 5000m Rennen mehr der Bestzeit als auf längeren Sachen 10.000-Hm, da man mehr außer Puste gerät und die Luft schneller fehlt.
Doch nach der Trainingslehre müsste es ja gerade andersherum sein, weil bei den längeren Sachen die aerobe Energiebereitstellung unter Sauerstoff dominiert und bei 3-5 t m ja mehr aneorob geschieht? Auf welche Distanzen macht sich also eine Raucherlunge mehr in der relativen PB verhältnismäßig bemerkbar, bei 3000m oder bei 21000m?
Das Gefühl sagt 3000m, aber die Lehre spricht ja eher für das Längere da der aerobe Stoffwechsel mehr gefordert wird.
Extrem krasses Beispiel rauchende Sprinter und Mittelstreckler sieht man ja oft, da macht es dann ja kaum was weil das meiste eh anaerob geschieht. Wie is dasbei kurzer und mittlerer/langer Langstrecke?

2) ganz allg. wegen dem Essen wenn ich erst spät laufen kann und danach das Essen knapp wird, bauen sich die Glykogenspeichr über Nacht von Alleine Aus Fett wieder auf oder ist dazu wirklich Nahrung nötig? Oder kann der Körper das Fett über Nacht in Glykogn umwandeln und am nächsten Morgen sind die Speicher wieder aufgefüllt bzw. wieder mehr gefüllt (ganz geleert werdn sie ja bei ner TE über 10km eh nicht) ??!!

also wie ist das

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Zu 1
kann man sicher nur theorethisch und sehr allgemein beantworten.
Ich könnte das gar nicht beantworten weil in meiner Denkweise das Individium eine große Rolle spielt.
Alter, wie lange, wieviel geraucht, die eigene Konstitution, das heißt = welches Lungenvolumen, wie ist das Herz, der Herz-Kreislauf beschaffen und all diese Dinge sind doch von Mensch zu Mensch verschieden. Von Kind auf Sport getrieben oder erst später eingestiegen usw.
Ich selbst habe früher geraucht (1Päckchen) und bei hartem Training 90min. auf dem Fußballplatz Gas gegeben (Landesliga mit 17-21Jahre) sicher hätte ich das bei gleicher Lebensweise mit 30 nicht mehr geschafft.

Zu 2.
Das wünsch ich mir, nach einer Trainingseinheit ins Bett. Dann hätte ich sicher keine 4-6 Kilo zuviel auf den Rippen.
Wenn Du Dich vernünftig ernährst, ein gutes Frühstück, sind Deine "sogenannten Speicher" wieder gefüllt.
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Danke,

zu 1) da müsste es doch was allgemeines geben, um individuell geht es mir garnicht weil das bei mir eh alles individuell ist würde es das Thema zerstreuen und daher ganz allg. ausgegangen von nem normalen Rauchläufer der paar Zigos am Tag raucht und sich fragt, ob seine relative Bestzeit leichter auf kurz oder lang zu erreichen ist.

zu2) ok also der Körper regeneriert dann trotzdem und erholt sich zum nächsten Morgen? Also garnichts essen tu ich ja auch nicht aber meist ein Glas Kaaba oder so was ja nich gerade viel Kalorien liefert. Auch merke ich eben wie ich dann am nächsten vormittag stäeker zulange beim Essen von daher liegt ja die Vermutung nahe dass die Speicher nicht so hammers gut gefüllt sind. Von daher die Frage ganz allg. ob der Körper aus Fett Glykogen aufbauen kann d.h. sich ohne Nahrungsaufnahme selbst regeneriert und auffüllt oder ob man idealerweise nach jedem Training ordentlich isst um an nächsten Tagh wieder voll leistungsvähig zuu sein?!

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run-on hat geschrieben: Von daher die Frage ganz allg. ob der Körper aus Fett Glykogen aufbauen kann d.h. sich ohne Nahrungsaufnahme selbst regeneriert und auffüllt oder ob man idealerweise nach jedem Training ordentlich isst um an nächsten Tagh wieder voll leistungsvähig zuu sein?!
Hallo
Willst du abnehmen: Verzichte in den ersten Stunden nach dem Laufen auf essen
Willst du am nächsten Tag wieder laufen: Iss, was, ist gut für die Regeneration

Gruß Kai

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run-on hat geschrieben:
zu 1)
Bin mal gespannt, ob Du da eine vernünftige Antwort bekommst


zu2) ok also der Körper regeneriert dann trotzdem und erholt sich zum nächsten Morgen?

Nach einer normalen Trainingseinheit denke ich = ja
Ich faste einemal im Jahr und esse 11 Tage gar nichts. Trinke eine Gemüsebrühe am Tag ansonsten nur Kräutertee.
Währemd dieser Zeit habe ich 4 Trainingseinheiten von 10-18km die mir im allgemeinen Gut bekommen.


am nächsten vormittag stäerker zulange beim Essen von daher liegt ja die Vermutung nahe dass die Speicher nicht so hammers gut gefüllt sind.

Dein Bauch ist einfach leer und Du hast Hunger :D :D


Von daher die Frage ganz allg. ob der Körper aus Fett Glykogen aufbauen kann d.h. sich ohne Nahrungsaufnahme selbst regeneriert und auffüllt oder ob man idealerweise nach jedem Training ordentlich isst um an nächsten Tagh wieder voll leistungsvähig zuu sein?!
Ich weis nicht..........das mit Deinem Speicherdenken :confused: :confused: :confused:
Auf jeden Fall hat Dein Körper mehr reserven als Du denkst

Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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1.)
Inwieweit der regelmäßige Tabakkonsum auf den Energiebereitstellungsprozess Einfluss nimmt, kann ich von meiner Position aus nicht bewerten. Jedoch sollte man sich vor Augen führen, dass unter anaeroben Bedingungen der menschliche Körper während einer kurz anhaltenden, aber äußerst intensiven Leistung über die sogenannte Laktat.-Gährung ADP zu ATP phospholieren lässt, dabei die Nebenprodukte wie Milchsäure bildet, und zusätzlich noch eine Sauerstoffschuld eingeht. Letzteres wird von der Intensität und Verweildauer der jeweiligen Belastung bestimmt, jedoch kann man vorweg behaupten, dass die Milchsäure-Gährung unter anaeroben Bedingungen niemals vollständig die Energiebereitstellung decken kann, und immer im Wechselspiel zum Aeroben Glykogenabbau arbeitet. Dazu fällt der Wirkungsgrad der Milchsäuregährung einfach zu mager aus, da aus einem mol Glucose lediglich 2 mol Adentriphosphat (ATP)für weitere Muskelkontraktionen resultieren. Des weiteren bestimmen Faktoren wie Laktosetolleranz usw. ebenfalls die Effizienz der Milchsäuregährung, die äußerst schnell und wirkungsvoll auf sehr kurzen Distanzen arbeitet, jedoch langfristig gesehen zu uneffizient ist, und nachhaltige Schäden wie eine Übersäuerung und Zerstörung kleinster Fillamente im Muskelfaser zur Folge hat. Diese feinen Risse, die lediglich auf der Nano-Meter.-Ebene zu erkennen sind, sind die Hauptverursacher von Muskelkatern, die fälschlicherweise mit einer Übersäuerung in Verbindung gebracht werden. Diese können nach Möglichkeiten zu einer Verstärkung dieser Muskelfillamente führen. Eine Verstärkung hat zur Folge, dass unter gleicher Belastung keine Risse entstehen, und wir immer seltener einen Muskelkater bekommen. Somit kann es auch als positiver Trainingsreiz bewertet werden, wenn man sich nach einem intensiven Trainingslauf am nächsten Tag von einem Muskelkater regenerieren muss.

Angesichts deiner Äußerung, dass sich ein regelmäßiger Zigarettenkonsum nur auf kürzere Distanzen besonders stark auswirkt, muss ich dich doch korrigieren. Wenn du dir die Zeit genommen hast alles gelesen zu haben, was ich dir in den Zeilen davor geschrieben habe, könntest du dir die mögliche Antwort erdenken. Natürlich könnte ich noch mehr ins Detail gehen, um dir die biochemischen Prozesse nahezulegen, aber ich werde es ganz kurz erläutern.

Nach meinem Fachwissen müsste das Rauchen die Leistungsfähigkeit der Lunge bei der Sauerstoffaufnahme beträchtlich einschränken, was sich bei einem aeroben Glucoseabbau, sprich bei lange dauernden Belastungen, auf die Vmax-O²-Werte auswirken könnte. Somit könnte der Sauerstoffbedarf bei der Endoxidation, die entlang des perimitochondrialen Raums erfolgt, nicht vollständig gedeckt werden. Worauf dieser Effekt zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen, schließlich bin ich noch kein Arzt. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass durch die ständige Reizung der Lungenschleimhaut ein chronischer Raucherhusten entstehen kann, der Sportlern nicht gerade entgegenkommen würde. Rein spekulativ könnte man die Vermutung aufstellen, dass auch unter anaeroben Bedingungen das Belastungsmaximum niedriger und die Sauerstoffschuld durch den obrigen *Rauchereffekt höher ausfällt. Aber wie gesagt, es ist nur eine Spekulation. Es hat also Einfluss während beider Belastungsformen, der nicht gerade unerheblich ist.

Doch was ist jetzt die Quintessenz dieser Tatsache? Man sollte erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen, simple as!

2.)
Diese Frage möchte ich nur ganz prägnant und vereinfacht beantworten. Bei der sogenannten Beta-Fettoxidation werden Fettmoleküle ( Triacylglycerine) über Emulgatoren der Gallenflüssigkeit in Fettsäuren und Glycerine gespalten, demnach verlaufen zwei verschiedene Prozesse ab. Zum einen der Fettsäurezyklus, der als Endprodukt das Aktivierungsenzym Acetyl-CoA und die Energieträger NADH+H(+) sowie FADH² bildet, die alle auch einen Energiewert haben. Dieser liegt glaube ich bei 12 mol ATP. Zum anderen der ganz normale Glycerin.-Abbau über die Glykolyse, der oxidativen Decarboxylierung, dem Zitratzyklus und der Endoxidation über die Atmungskette und ATP-Ase.
Wenn du also deine Trainingsintensität richtig dosierst, kannst du gezielt deinen Glykogen.-Speicher entleeren, was einen positiven Trainingseffekt und einer Optimierung des Glykogenspeichers zur Folge hat, oder gezielt auf deine Fettspeicher aufgreifen, indem du relativ verhalten und ruhig deine Trainingsdistanz durchziehst.
Und demnach solltest du auch deine Essgewohnheiten anpassen, sprich nach einer Glykogen.-Entleerung die Speicher sofort wieder auffüllen, sofern für den nächsten Tag wieder eine intensivere Trainingseinheit ansteht.

Natürlich könnte ich noch zur Energiebereitstellung beim Schlafprozess Stellung nehmen, aber das wäre dann zu schwer verständlich, und außerdem müsste ich dann wirklich irgendwo nachschlagen, wozu ich keine Lust mehr habe. Knapp 25 Minuten für diesen Post reichen doch wohl aus, damit einige Fragen geklärt werden.
Triathlon Regionalliga Nord

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run-on hat geschrieben:Doch nach der Trainingslehre müsste es ja gerade andersherum sein, weil bei den längeren Sachen die aerobe Energiebereitstellung unter Sauerstoff dominiert und bei 3-5 t m ja mehr aneorob geschieht? Auf welche Distanzen macht sich also eine Raucherlunge mehr in der relativen PB verhältnismäßig bemerkbar, bei 3000m oder bei 21000m?
In deiner Beschreibung gehst du zwar auf die anaerobe Schwelle ein, das ist soweit auch nicht falsch. Jedoch nimmt man immer noch Sauerstoff auf und verarbeitet ihn. Es wird etwas leichter wenn man den anaerobe Energiestoffwechsel also eine Art Zusatz sieht.

Wenn wir jetzt an einen HM teilnehmen, laufen wir fast nur im aeroben Bereich, also ~1s/km unter dieser Schwelle.
-> 99% aerob, 1% anaerob
So läuft man die 3km vielleicht 20s/km unter der anaeroben Schwelle und der anaerobe Anteil steigt.
-> 95% aerob, 5% anaerob
Wodurch der aerobe Anteil zwar an der Gesamtenergiegewinnung abnimmt, jedoch nicht kleiner geworden sein muss!
(Werte alle frei aus der Luft gegriffen!)
Eine Beeinträchtigung der Atemwege dürfte also gleichfalls auf kürzeren Strecken größere Einflüsse haben.
Laufen: 3km: 10:13 - 5km: 17:39 - 10km: 36:16 - (HM: 1:27:06)
Triathlon: KD(1/36/9): 2:02:42

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Mäx84 hat geschrieben: Wenn wir jetzt an einen HM teilnehmen, laufen wir fast nur im aeroben Bereich, also ~1s/km unter dieser Schwelle.
-> 99% aerob, 1% anaerob
So läuft man die 3km vielleicht 20s/km unter der anaeroben Schwelle und der anaerobe Anteil steigt.
-> 95% aerob, 5% anaerob
Wodurch der aerobe Anteil zwar an der Gesamtenergiegewinnung abnimmt, jedoch nicht kleiner geworden sein muss!
(Werte alle frei aus der Luft gegriffen!)
Eine Beeinträchtigung der Atemwege dürfte also gleichfalls auf kürzeren Strecken größere Einflüsse haben.
Danke sehr, irgendwie ergänzen sich die folgenden Daten sehr gut zu meinem Essay. Aber ob der Rauchereffekt mehr Einfluss auf kürzere Distanzen hat, wage ich doch zu bezweifeln. Dazu fehlt uns beiden jedoch die medizinische Kompetenz, es sei denn, ich habe es hier mit einem Arzt zu tun.
Triathlon Regionalliga Nord

9
:hallo:

Ich hatte erst vor wenigen Tagen in einem Fachbuch darüber gelesen und es eben sogar nochmal aufgeschlagen, mich jedoch dann entschieden nur dieses einfache Verhältnis darzustellen.
Scharfineger hat geschrieben:Aber ob der Rauchereffekt mehr Einfluss auf kürzere Distanzen hat, wage ich doch zu bezweifeln.
Das habe ich auch nicht geschrieben. (Ich gehe hier auch noch nicht mal von den Kurzdistanzen aus,)
,,, es sei denn, ich habe es hier mit einem Arzt zu tun.
Ich komme eher aus dem mathematischen Bereich, was man an meinem Beitrag vielleicht auch erkennen kann.
Laufen: 3km: 10:13 - 5km: 17:39 - 10km: 36:16 - (HM: 1:27:06)
Triathlon: KD(1/36/9): 2:02:42

Biochemie

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Fette werden normalerweise bei Belastungnicht nicht in Glykogen umgewandelt (sondern, wie oben schon erwähnt, durch die Betaoxidation abgebaut und in Energie umgewandelt) , umgekehrt (Kohlenhydrate in Fett) ist das kein Problem.


Mein Exercise Physiology Buch sagt auch:


Die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher nach Sport ist von der Art der Nahrungsmittel abhängig.

Es geht am schnellsten mit Kohlehydraten (Zeitraum: ca 12 Stunden),
langsamer mit proteinreicher Ernährung und am langsamsten mit fettreicher Kost (Zeitraum: 24 Stunden).

Die Studien sind aus den späten 60iger Jahren anhand von Muskelbiopsien.
Gesperrt

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