Thrawn hat geschrieben:Vielleicht können die erfahrenen BGL'er uns Neulingen ja mal verraten was sie sich ungefähr für Zielzeiten vornehmen wollen?
Hi,
ich bin ja überhaupt kein erfahrener BGL'er oder Etappenläufer, aber eine ähnliche Frage habe ich hier ja bereits gestellt und Karsti hat dazu auch schon etwas gesagt. Weiterhin glaube ich, dass ich selbst eine sehr gute und realistische Selbsteinschätzung bzgl. meines (des) Leistungsvermögens habe und welche Belastung man sich (ich mir) zumuten kann.
Ich würde die zu laufende Belastung beim 1. BGL so zwischen HM und M Belastung bei den einzelnen Läufen ansetzen. Je mehr man riskieren will, desto näher halt an der HM Belastung. Aber Vorsicht, 82km HM-Tempo in 3 Tagen ist m.M. mehr als nur grenzwertig, da muss man sehr genau auf das Körpergefühl hören.
Die erste Etappe ist ja durchgehend flach und 15,5km lang. Die würde ich z.B. im HM-Tempo oder vielleicht auch einen Tuck langsamer angehen, je nachdem wie sich das Tempo an diesem Tag anfühlt. Die Etappe ist zum Hereinfinden in den WK da, außerdem sieht man dann am nächsten Morgen auch wie man es verkraftet danach einen nächsten schnellen WK zu laufen. Hier sollte man auch beachten, dass man hier eine längere Pause hat, als nachher zwischen der 2. und 3. Etappe. Die 2. Etappe würde dann für mich so eine Art Standortbestimmung sein, was ich mir wohl zumuten kann und die 3. Etappe würde das dann bestätigen oder auch nicht
Bei dieser Herangehensweise muss man auch Bedenken, dass die Etappen nicht ganz flach sind. Ich als eher schlechter Bergläufer, werde das natürlich bei den Anstiegen berücksichtigen um mich dort nicht blau zu laufen. Insofern wird die 4. Etappe für mich auch das Highlight. :angst: Schon 3 schwere Läufe in den Beinen und dann so etwas, das kann lustig werden und evtl. in einem sehr langsamen ("Erholungs")lauf enden, wenn man vorher überzogen hat. Die Berge werden für mich auf jeden Fall eine spezielle Herausforderung sein, in den Anstiegen werden ich relativ gesehen auf jeden Fall verlieren.
Bei der m.M. (sehr) ambitionierten Betrachtungsweise muss man die Eingangsvoraussetzungen beachten. Sprich man sollte gut trainiert und erholt in diesen Etappenlauf geht. Bei mir heisst das konkret. Ich bin ca. 2 Monate vorher einen (hoffentlich) sehr gut vorbereiteten Marathon gelaufen. Ich mache dann fast 3 Wochen Laufpause, in der mich aber schon sportlich betätige (aber kein Laufen, nada). Danach bin ich dann schon wieder in einer 5 wöchigen Grundlagenphasen mit "vielen" Kilometern, ich rechne mit ca. 400. Bis zum BGL werde ich in diesem Jahr, sofern alles so läuft wie ich es mir vorstelle (ich hänge etwas hinterher), auch schon ca. 1600km in den Beinen haben und die letzten 4 Jahre habe ich schon recht kontinuierlich ohne gewaltige Pausen (jedes Jahr mehr als 3000km) trainiert, auch wenn es nicht immer gleich gut und strukturiert war.
Zum konkreten Tempo habe ich noch keine genaue Ahnung. Ich hoffe aber schon, dass mein HM Tempo dann endlich mal wieder bei zum. 4:10/km und das M-Tempo bei 4:30/km liegt. Die Zeiten gelten natürlich für schnelle flache Strecken bei guten Bedingungen. Ich würde dann versuchen die erste Etappe grob in 4:10/km zu laufen. Die anderen Etappen halt mit ähnlicher Belastung (vermutlich schon etwas langsamer), was natürlich bedeutet das sie langsamer sind, da die Strecken ja hügelig sind. Ich stelle mir vor, dass das Tempo dann ungefähr bei MRT liegt. Eine Ausnahme wäre hier die sehr hügelige 4. Etappe. Naja und wenn es richtig warm wird, muss ich eh Abstriche machen, da mir Hitze überhaupt nicht gefällt. Den Silvesterlauf Werl-Soest bin ich bei ca. 0 Grad z.B. oben kurz gelaufen.
Das zur sogenannten Vorbetrachtung im Idealfall, was ich im Juni genau versuche ergibt sich direkt vor dem Lauf aus der Betrachtung meines dann aktuellen Trainings und des Wetters (der Temperaturen). Ich werde den BGL jedoch nicht extra vorbereiten, wie ich das beim Marathon mache, der wird aus dem Training heraus gelaufen und er wird von mir auch als solches (vermutlich als extrem harter Trainingsblock) gesehen.
Wer nicht so extrem an die Grenzen gehen will, aber schon einen guten WK mit harter Belastung laufen will, dem würde ich empfehlen die Läufe mit M-Belastung anzugehen und zu schauen wie das ist. Zum. eine M-Belastung wie ich sie in einem gut vorbereiteten M-WK laufen könnte ist auch nicht zu unterschätzen, dass empfinde ich schon als verdammt schnell und hart, nichts was ich gerne im Training über längere Strecken laufe. Vielleicht wird sich das auch bei mir so ergeben.
Grüße und vielleicht hilft das ja ein wenig,
Torsten