Dieses Jahr steht der Marathon im Vordergrund. Die im bisherigen Trainingsverlauf erzielten 10 km Zeiten (erst 53:08, dann 51:45) lassen mich erstmals realistisch von der sub 2 träumen. Doch auch die muß man (trotz aller theoretischen Rechnerei) erstmal laufen.
Ich habe mit dazu den 8. RWE Power HM in Paffendorf (bei Bergheim) ausgesucht. Vielleicht gibt mir ja der Hauptsponsor den nötigen Energieschub um die sub2 zu schaffen

Eigentlich wollte ich den Karstadt HM laufen, aber erstens hätte ich dazu wieder ewig früh aufstehen müssen und zweitens zeigt mir heute der Blick aus dem Fenster, das ich Wettertechnisch die richtige Entscheidung getroffen habe. Startzeit gestern war 16:45, sehr angenehm.
Leider lief die letzte Woche vor dem HM trainingstechnisch nicht ideal. Eine Wadenverhärtung bremste mich im Training und die Nacht vor dem HM habe ich extrem schlecht geschlafen und fühle mich morgens wie ausgek.......
Nach dem abholen der Startnummer betrachte ich draußen einen großen Streckenplan (hab ich so auch noch nie gesehen) und präge mir die Lage der Verpflegungspunkte ein, da sie nicht im regelmäßigen Abstand stehen.
Dann aufstellen zum Start und ab gehts. Diesmal habe ich es nicht eilig die Startlinie zu queren, denn es gibt eine Nettozeitmessung. Während ich loslaufe, gibt der Moderator noch einen merkwürdigen Kommentar ab: "Die ersten km der Strecke sind suboptimal aber wenigstens nicht staubig" Was um alles in der Welt meint er damit


Nach km 4 kommt die erste knackige Steigung, äh, sollte das nicht ein flacher Lauf sein


Aber ab km 5 gehen die km so um 5:30, prima. Dann die erste Verpflegung und hier kriegt die Veranstaltung den einzigen wirklichen Minuspunkt von mir, es wird nur kohlensäurehaltiges Wasser ausgeschenkt, was mir überhaupt nicht bekommt und Magenkrämpfe und dicke Rülpser zur Folge hat


Positiv, ich kann inzwischen gut im Laufen trinken und finde 3 Leute, die mein Tempo laufe. Aus dem Wald geht es erst in die Ortschaft und dann auf das Gelände des RWE Kraftwerks Oberaußem, ein eintöniges Laufen. die 10 km Marke passier ich bei 57:15, auf Kurs, aber knapp.
Ab km 11 beginnt eine ewig lange Gerade mit Gegenwind, die ab km 12 ansteigt und immer stärker steigt und erst bei km 14 endet. zwischen km 13 und km 14 geht meine Pace auf 6:03 runter und ich muß meine Begleiter ziehen lassen.
Aber nach km 14 erhole ich mich schnell und bei km15 habe ich meine Begleiter wieder eingeholt



Bei km16 bin ich ziemlich sicher es zu schaffen, ich kalkuliere selbst wenn ich jetzt 6:00 pro km laufe müßte ich es schaffen und jetzt kommt auch noch ein km bergab

Leider fängt bei km 19 die Wade an wehzutun (leichtes ziehen), was auch heute noch nicht weg ist

Die letzten km kann ich nochmal Gas geben und hören schon den Zielsprecher. Er spielt Brinks: Ne Ne wat wor dat früher en supergeile Zik, mit Träne in de Ooge lug ich manchmol zurück....
Quatsch, die supergeile Zik ist jetzt und mit einem Trändchen im Auge blicke ich nach vorne, dem Ziel entgegen






Tja, mein Fazit ist natürlich nur positiv, endlich die 2 Stunden geknackt (brotto wie netto)und zwar deutlich und das auf für mich nicht einfacher Strecke, außerdem erstmals einen negativen Splitt gelaufen. Normalerweise würde ich auch hier nochmal laufen, aber in dieser Form hat der Lauf zum letzten Mal stattgefunden (Hauptponsor zieht sich zurück).
Achim (natürlich happy)