als ich vom Berliner Zentrum in die Hamburger Elbvororte gezogen und das erste Mal an der Elbe gelaufen bin, dachte ich: Prima, viel Grün, viel Wasser und kräftiger Wind - viel bessere Luft als in der Hauptstadt.
Doch als der erste 100.000 Tonnen-Frachter aus China um die Ecke kam, zerplatzten die Illusionen. Der Gestank dieser Pötte, die die Touristen so begeistern, empfinde ich als ziemlich übel. Und es sind verdammt viele. Als die Wirtschaft vor zwei Jahren auf vollen Touren brummte, reihten sich die Frachter auf der Elbe fast wie die LKW vor dem Elbtunnel

Die Problematik gibt mir schon seit Jahren zu denken, bestätigt wurde sie durch eine Studie, die vor ca 1,5 Jahren in der Süddeutschen (nicht im Hamburger Abendblatt!) veröffentlich wurde: Danach sterben weltweit 50.000 Menschen an Schiffsabgasen. Kürzlich schlug ein Arzt am Nordostsee-Kanal Alarm, weil dort auffällig viele Krebsfälle auftreten. Kein Wunder, der Ölabfall, den die Schiffsmotoren verbrennen, enthält 3500 Mal mehr Schwefel als Dieselkraftstoff! Die Abgase sind echtes Gift. Möglicherweise läuft man auf der Standspur der Autobahn gesünder als direkt in so einer Abgasfahne.
Durch die Krise scheint jetzt spürbar weniger Verkehr auf der Elbe zu sein. Leider wohl nur vorübergehend. Bin schon ernsthaft am überlegen, ob ich woanders laufen gehe. Aber dann muss ich jedes mal ins Auto steigen. Dass die Reeder Filter einbauen bzw. die Politik dies fordert, werde ich wohl nicht mehr erleben. Für solche Investitionen sind 50.000 Tote nicht genug.
Hust, Hust und viele Grüße