nachtzeche hat geschrieben:
Das mit dem Nachlassen bei längeren Distanzen: Sowohl meinen letzten Marathon, als auch alle Ultras die ich im Flachen gelaufen bin (die Bergigen kann man hier nicht zählen, da liegt zu viel am Profil), bin ich mit neg. Split gelaufen, auch meinen 6-h-Lauf. Dabei bin ich nicht zu langsam angegangen, sondern habe mir meine Kräfte so eingeteilt, dass ich in der letzten Halben Stunde das Tempo nioch minimal erhöhen konnte. Ob dies bei einem Hunderter auch möglich ist (burny hat sich ja z.B. dagegen ausgesprochen), werde ich im März berichten können. Ich habe jedenfalls nicht vor, dort die 2. Hälfte signifikant langsamer zu laufen - und denke auch, dass das möglich ist!
Hi,
ich habe mich hierzu ja auch schon mal recht "provokativ" in einem 100km-Thread geäußert. Auch ich habe vor, falls ich es denn mal mache, einen 6h Lauf sehr gleichmäßig (flache Strecke wie du schon sagst) zu laufen. Ich persönlich habe für mich da auch das Gefühl, dass es klappt, da ich das WK-Tempo entsprechend wählen werde und das ich das prinzipiell kann, habe ich bisher bei jedem von mir gelaufenden schnellen Marathon bewiesen. An einen negativen Split glaube ich zwar nicht, denn dafür werde ich vermutlich nicht vorsichtig genug anlaufen, aber es wird hoffentlich trotzdem (auch in meinen Augen) sehr gleichmäßig sein.
Bei dem was ich vorher geschrieben habe, wollte ich aber weiter gehen. Wie gesagt ich glaube auch das "man" das Tempo über 6h gleichmäßig laufen kann ohne am Ende den Hammermann zu erleben, obwohl man absolut an seine Grenzen gegangen ist. Die Frage ist aber, warum laufe ich die längere lange Strecke immer etwas langsamer als die kürzere lange Strecke, wenn du weißt was ich meine. Beide Strecken läuft man eigentlich (fast) völlig aerob und wenn die Energiereserven im Sinne der Glykogenspeicher nicht zu neige gehen, weil man nachfüllt, warum muss man trotzdem ein reduziertes Tempo laufen. Was geht da genau vor? Denn es ist ja nun mal so, dass eine Limitierung des Tempos was ich über einen gewissen Zeitbereich laufen kann besteht. Was verbirgt sich also unter dem von mir so allg. gehaltenen Begriff "muskuläre Ermüdung". Wie du siehst weiß ich es selbst nicht, groß mit beschäftigt habe ich mich damit aber auch noch nicht.
Wenn man sich aber mit langen Strecken (Marathon und länger und flach) beschäftigt, dann kann man sich im Vorfeld, entsprechender Trainingszustand vorausgesetzt, schon recht genau auf ein WK-Tempo festlegen. Man kann also die Erfahrung anderer nutzen um sein eigenes WK-Tempo festzulegen. Da fließen ja recht viele Dinge mit rein, wie Leistungsniveau auf kürzeren Strecken, pers. Veranlagung, langjähriges Training, Training der letzten Wochen und Monate sowie natürlich seine eigene persönliche Lauferfahrung in schon gelaufenen WK. Je länger die Strecke wird, desto weniger allg. Erfahrungswerte anderer hat man und desto wichtiger wird natürlich die eigene. Ich bin z.B. meinen ersten flachen 10er, HM und M ohne jegliche eigene Erfahrung gelaufen und habe fast eine Punktlandung hingelegt. Bei anderen Strecken wo es nicht so viel verwertbares Wissen anderer gibt, würde ich mir das ohne größere eigene Erfahrung z.B. nicht zutrauen.
Naja und letzendlich muss man für sich selbst entscheiden ob man das überhaupt will, in der eben gemachten Betrachtung steckt natürlich auch immer ein klares Zeitziel was ich mir selbst für einen WK stecke. Das muss man ja nicht bei jeder Veranstaltung haben, man kann ja auch einfach nur des Laufens wegen laufen, etwas was ich auch häufiger mache .
Bzgl. des 100er denke ich spontan aus dem Bauch heraus auch ähnlich wie du, zumindestens dann, wenn man orthopädisch stabil genug und
entsprechend trainiert ist. Aber die Distanz ist für mich viel zu weit weg, als dass ich mich da jetzt schon festlegend aus dem Fenster legen könnte und will. Evtl. laufe ich sie nie und außerdem werde ich von der Einstellung her vermutlich nie ein Ultraläufer werden, das bin ich einfach nicht.
Bei längeren Strecken (über 6h) erlaube ich mir daher erst mal kein Urteil (OK mein Bauchgefühl bzgl. der 100km habe ich gerade geäußert), habe aber eben auch Erfahrungsberichte von durchaus sehr erfahrenen und gut trainierten Ultras im Hinterkopf, das man irgendwann wohl doch langsamer wird, also den WK nicht gleichmäßig durchläuft. Damit habe ich mich aber noch nicht genug beschäftigt und die Frage ist dann auch, wo liegt diese (individuelle?) Grenze 5h, 6h (OK, das glaube ich wie eben angemerkt nicht), 8h, 10h, ....
Das war jetzt weit weg vom Thema des Threads, aber ich glaube die Ursprungsfrage ist auch bereits mehrfach beantwortet worden.
Gruß,
Torsten