Triathleten sind einsame Kämpfer. Vorallem im Winter. Auch wenn das Schwimmbad voll ist - man ist allein. Mit sich selbst und seinem Atem im Wasser, wenn man unzählige Bahnen im Schwimmbecken zieht - beim sogenannten "Kacheln zählen". Man ist allein, wenn auf der Rolle die Zeit nicht vergehen mag, man eigentlich nicht mehr will und sich selbst zum Trotz doch noch weitermacht. Man ist allein, wenn man sich bei Sonnenschein doch hinauswagt, die Füße und Hände vor Kälte nicht mehr spürt. Natürlich ist man dann allein, alle Anderen halten einen ja dann für bekloppt. Und wenn man durch Regen, Schnee und Dunkelheit läuft, auch dann ist man meistens allein. So ein Triathlon-Trainingsplan läßt sich eben schlecht mit denen der Freunde vereinen. Doch aus der Einsamkeit - diesen Rendevous mit sich selbst, wie ich es gern nenne, ziehe ich auch meine Stärke. Ganz bei mir sein, meinen Körper spüren, meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Als Oli vor zwei Jahren hier seinen Weg zur ersten Langdistanz dokumentiert hat, war ich einer seiner begeisterten Mitleser. Inzwischen kennen wir uns persönlich und sind längst gute Freunde geworden.
Damals hatte ich gerade begonnen, mich für Triathlon zu interessieren und wußte bereits: diesen Weg will ich auch einmal gehen. Nun ist es soweit, noch 222 Tage, und am 4. Juli werde ich - wenn alles planmäßig läuft, bei meinem 1. Ironman in Klagenfurt am Start stehen. Und allein sein. 226 km gegen mich selbst. Doch auf dem Weg dorthin wird Oli mich begleiten.
Oli, der Erfahrene von uns Beiden, zweifacher Langdistanz-Finisher, mußte sein Ziel für 2010 korrigieren. In eines, das nicht weniger herausfordernd und spannend ist. Wieso und warum, das wird er selber schreiben. Wie auch immer, ich freu mich riesig auf die kommenden 222 Tage bis Klagenfurt, auf das Training, auf den Gedankenaustausch mit Oli und natürlich mit jedem, der hier mitlesen und kommentieren mag.
Und heute gings dann auch schon los:
Nach 4 Faulenzerwochen mit ein bisschen Training nach Lust und Laune standen heute gleich zwei Einheiten auf dem Plan: Kraft und Schwimmen. Na ja, eigentlich stand da Kraft vor Schwimmen, aber das ist mir, als schlechten Schwimmer, doch zu heikel, ich kann es mir nicht leisten, vorher Körner zu verschleudern. Also bin ich aus dem Bett direkt auf den Teppich gefallen: 200 Sit ups, 15 Liegestütze und noch so ein paar Späßchen für die Rumpfstabi. Nach der Arbeit war ich dann Schwimmen. Ich habe mich entschlossen, nach den Plänen von Keko aus dem TS-Forum zu trainieren. 1800 kurzweilige Meter waren es, eine besondere Erfahrung war die Kombi Kraul Arme - Brust Beine und umgekehrt.
Das wars zunächst von mir: OLI NUN BIST DU DRAN
