Hallo Lilly86,
herzlich willkommen im Forum
Lass mich mal mit deinem Vierbeiner beginnen, da bin ich eventuell schneller fertig.

Ich laufe selbst viele Jahre mit Hund, inzwischen ist es bereits der zweite. Du schreibst selbst, dass dein Hund viel Bewegung braucht. Das ist eine der beiden Voraussetzungen, damit ihr laufend gemeinsam glücklich werdet. Es gibt viele Hunde (teilweise rassebedingt, teilweise eine Temperamentsfrage des jeweiligen Hundes), die sich für Dauerläufe nicht eignen. Du musst ihn dazu nicht untersuchen lassen und seine Pfoten werden das völlig unbeschadet ohne Hülle überstehen, auch deutlich mehr als 15 km. Lediglich bei warmem Wetter, insbesondere bei Sonnenschein und abhängig von der Fellfarbe, könnte es sein, dass er vor dir schlapp macht. Unsere Hündin ist in der kalten Jahreszeit völlig unverwüstlich. Aber sobald es wärmer wird und ihr die Sonne im schwarzen Pelz brennt, hängt nach 2 Minuten schon die Zunge. Allerdings verschafft sie sich selbst schnell Erleichterung, weil wir in einer Gegend unterwegs sind, die mit Teichen, Bächen und Flüssen reich gesegnet ist. Da flitzt sie mal eben kurz durch und dann geht es wieder etliche Kilometer. So lange du aber noch keine langen Strecken zurück legst, dürfte das ohnehin kein Problem sein.
Wichtig ist natürlich, dass du deinen Hund immer unter Kontrolle hast. Zum einen solltest du dich auf deine Lauferei konzentrieren können, zum anderen sollte vom Hund keine Gefahr für Spaziergänger, andere Läufer und vor allem die manchmal blitzartig und unvermutet auftauchenden Mountainbiker ausgehen. Entweder gehorcht er dir aufs Wort oder du solltest eine Laufleine nutzen. Letzteres ist natürlich für euch beide weniger attraktiv. Mein Hund rennt gerne voraus oder bleibt auch mal zum Schnüffeln zurück, was seiner Natur eher entspricht als gleichmäßiges Traben.
Mehr Infos zum Laufen mit Hund findest du auf unserer
Laufseite im entsprechenden Beitrag unter der Rubrik "für alle Läufer".
Und nun zu dir: Eine gewisse Systematik ist in deinem Wochenprogramm zu erkennen. Allerdings scheint sie mir nicht ausreichend. Du solltest die Verteilung von wechselweisem Laufen und Gehen nicht dem Zufall überlassen sondern planen. Ganz einfach deshalb, weil du nur dann auch die stete Verkürzung der Gehintervalle planen kannst, was wiederum die "Erfolgskontrolle" ermöglicht. Außerdem solltest du noch für eine Weile jeweils einen Ruhetag zwischen zwei Lauftage legen. Wenn du viermal pro Woche läufst, musst du zwangsläufig an zwei Tagen nacheinander trainieren. Um genug Regeneration sicher zu stellen, ist aber am Anfang ein Ruhetag zwischen zwei Läufen vorteilhaft. Laufen-Ruhetag-Laufen ... bringt dich in einer Woche viermal und in der darauffolgenden dreimal nach draußen. Du büßt also fast nichts an Laufbewegung ein. Die 30 Minuten als Gesamtdauer sind genau richtig. Du weißt selbst am besten, was für eine Verteilung Laufen-Gehen-Laufen-Gehen derzeit bei dir möglich ist. Um zu demonstrieren, wie ich mir dein Training vorstelle, mache die folgende Annahme. Angenommen dieses Training hältst du schon durch:
6L - 3G - 5L -3G - 5L - 3G - 5L = 30 (L = Laufen, G = Gehen, alles in Minuten)
Am ersten Tag läufst du wie oben dargestellt. Dabei spielt es keine Rolle, ob du nun tatsächlich 5 min läufst oder 5 min und 10 Sekunden, weil du etwas zu spät auf die Uhr gesehen hast. Solche Vorgaben bilden das Programm, aber man soll sich davon nicht versklaven lassen. Es muss ja Spaß machen.
Am übernächsten Tag nimmst du dir vor die Gehpausen zu verkürzen. Zum Beispiel so:
6L - 2G - 6L -2G - 6L - 3G - 5L = 30
Und vier Tage später werden die Gehpausen noch weiter reduziert. Diese Systematik setzt du fort, bis du irgendwann gar nicht mehr gehen musst. Dabei ist wichtig, dass du dich an das vorgesehene Laufprogramm hältst und nicht einfach nur deshalb nachgibst, weil es phasenweise doch anstrengend wird. Laufen ist für jeden von uns manchmal anstrengend, am Anfang natürlich besonders.
Noch einmal zur Klarstellung: Das Beispiel soll lediglich die Systematik verdeutlichen. Möglicherweise musst du noch mehr Pausen einlegen, oder zunächst kürzere Laufintervalle wählen. Da du keine genauen Angaben gemacht hast, ist ein detaillierterer Vorschlag nicht möglich.
Wenn du magst findest du auf unserer
Laufseite noch mehr Hinweise und Tipps, die dir den Einstieg erleichtern können. Im Einsteigerteil unter anderem auch zwei Laufprogramme, die mit wechselweisem Laufen-Gehen operieren.
Steigern solltest du dein Pensum erst, wenn es dir gelingt die besagten 30 Minuten ohne Pause zu laufen. Dann könntest du durch schrittweises Erhöhen der Wochenkilometer oder Wochenlaufdauer deinen Radius ausdehnen. Das wäre dann aber der nächste Takt.
Vielleicht konnte ich dir ein wenig Hilfestellung geben. Viel Spaß auf sechs "Pfoten" beim Laufen
Gruß Udo