Jepp, ich bin laufsüchtig, aber warum nicht? Ich tu niemandem weh, eine Art Beschaffungskriminalität gibt es nicht, man sehe davon ab, dass der Erwerb neuer Laufschuhe von meiner besten Ehefrau von allen mittlerweile als Beschaffungskriminalität angesehen wird.
Eben weil ich laufsüchtig bin, pass ich auf, dass ich meine Sucht noch möglichst lange ausleben kann. Das bedeuted ich halte strikt die Laufpausen ein, die ich absolut gesehen brauche, mache mein tapering vor dem Wettkampf, reagiere empfindlich auf alle Zwickerlein, ernähre mich weitestgehend gesund. (Ausnahme Marzipan und guter Wein)
Statt über 100 kg wieg ich 75 kg und ich werde regelmässig ärztlich gecheckt (eine eindeutige Suchtbeihilfe!)
Für meine Sucht war ich im Jahre 2010 1558 km beim Laufen, 5 Tage 15 Stunden, drei Minuten und 39 Sekunden. Das sind etwas über 135 Stunden. Das Jahr hat bis heute 117 Tage. Das bedeuted wiederum, dass ich im Schnitt täglich 70 Minuten Laufen war.
70 Minuten ? Da lacht jeder engagierte Briefmarkensammler drüber. Siebzig Minuten für das Hobby ? Jeder Filmfreak zieht sich täglich ein, zwei Spielfilme rein, ohne dass er gleich als süchtig gilt. Und die ganzen "world of warcraft"-Jünger etc. gelten bei 70 Minuten als geheilt.

Dafür hatte ich in den letzten zwei Jahren keine Erkrankung mehr und bekomm von meiner Privaten mittlerweile wieder Geld zurück. Bis auf eine kleinere Rückengeschichte (Skifahren

) bleib ich auch von Verletzungen verschont. (Toi,toi,toi, auf Holz klopf)
Das ist doch mal ne Sucht. Wenn ich vom Laufen heimkomm, bin ich für die Familie da, lümmel wenig vor dem Fernseher rum und mach augenscheinlich einen recht ausgeglichenen Eindruck.
Und wenn ich mal unausstehlich bin, dann heißt's in der Familie ganz einfach:"komm geh mal laufen"
