vorab: Ich habe nach einem ähnlichem Thema gesucht, leider bin ich lediglich im Archiv fündig geworden und konnte das Thema (welches damals nur kurz angerissen wurde) nicht wieder hochziehen.
Ich laufe jetzt seit ca. 14-15 Monaten und das seit etwa November sehr ambitioniert. Vorher war ich relativ unsportlich und habe über Jahre hinweg gar keinen Sport betrieben. Über Motive für meine plötzliche Leidenschaft müssen wir nicht reden, ich denke viele von Euch werden nachvollziehen können, welche Dynamik und Faszination der Laufsport auslösen kann. Mich hats allerdings ziemlich gepackt und ich habe mir ehrgeizige Ziele für die Zukunft gesetzt. Die harten Fakten des Trainings sehen so aus, dass ich im Winter sehr viele Kilometer runtergespult habe. Ich würde sagen von Dezember bis Februar im Schnitt 90, danach hat sich das eher auf einen Schnitt von 70 eingependelt, da ich an verschiedenen Volksläufen teilgenommen habe und immer wieder Pausen einbauen musste. Der Umfang ist wahrscheinlich, gemessen an meiner Lauferfahrung, relativ hoch. Ich komme allerdings sehr gut damit zurecht und befinde mich im besten Alter (Mitte 20).
Seit meiner Umfangssteigerung habe ich meine Zeiten kontinuierlich verbessert. Ohne systematisches Training kam ich (mit deutlichem Übergewicht) auf ca. 45 Minuten. Nach meinem Wintertraining bin ich allerdings im Januar bereits im Training 38:45 gelaufen und im März dann im WK, bei sehr windigen Bedingungen, eine hohe 37 gerannt. Ein paar Wochen später 17:53 auf 5000m auf einer 400-m Bahn. In dieser Zeit habe ich während meines Trainings schon krasse Sprünge bemerkt, die Intervall-Einheiten wurden immer besser: Konnte ich im Dezember 8x1000 in ca. 3:50 halten, waren es im Januar schon 3:40 und Februar dann 3:35.
Was mich dazu veranlasst diesen Thread zu starten ist, dass mein Training zur Zeit etwas stagniert. Ich kam vor kurzer Zeit bei meine ersten HM auf eine glatte 1:24 (allerdings einige Höhenmeter, aber gemessen an der 5000er-Zeit wahrscheinlich etwas zu wenig) und auch bei meinen Intervallen merke ich keine großen Sprünge mehr. Heute zwar 10x1000 im Schnitt 3:31 aber auf dem allerletzten Schlauch.
Mir ist klar, dass man sich ab einem bestimmten Niveau nicht mehr so schnell verbessert und über Jahre irgendwann auch mal Schluss mit Leistungssteigerung ist. Allerdings hatte ich mir erhofft diesen Bereich noch nicht so schnell zu erreichen. Die Frage (1) ist nun , ob ich mich weiter gedulden muss und mein Training konsequent weiterführen sollte, oder, ob ich bereits weitere Reize setzen sollte. Eine Umfangssteigerung wird wohl wenig sinn ergeben. Meine Intervalle zu erweitern traue ich allerdings noch weniger zu, da ich hier bereits voll am Limit bin. Ein weiter Aspekt (2) dreht sich um das Thema Trainingsgestaltung, bisher schreibe ich mir meine Pläne selber zusammen und orientiere mich an den gängigen Plänen verschiedener Autoren. Ein Nachteil ist aber, dass ich bisher wenig Erfahrung mit Be- und Entlastungswochen (also Zyklisierung usw.) habe und irgendwie das Gefühl nicht loswerde, diese Materie noch nicht ganz fassen zu können. Ist es hier dringend erforderlich z. B. Greif oder Vicsystem (oder LA-Verein) zu machen, wenn man z. B. langfristig in einen Bereich von unter 35/10 kommen möchte? Letzteres (3) was mich noch interessieren würde, bezieht sich auf die individuellen Leistungsentwicklungen. Wie seid ihr in eurem Läuferleben vorangekommen? Ab wann habt ihr "Grenzen" gespürt und vor allem: wie habt ihr diese durchbrochen?
Vielen Dank für ein paar Tipps eines "Neulings"
