Letztes Wochenende habe ich mit meiner Tochter (13) eine richtig schöne Fahrradtour entlang der Havel gemacht. Ziel war eine Geburtstagsfeier im Land Brandenburg. Wir hatten einen richtig schönen Tag, die Fahrt hat Spaß gemacht und wir sind ganz entspannt gefahren.
Die letzten 20 km dann nicht mehr, die waren dann für mein Töchterchen schon etwas über dem Limit; aus 60 sind 80 km geworden. Eigentlich waren es 70 km, aber der Hausherr war schon etwas angesäuselt, wie ich telefonisch nochmal eine Wegbeschreibung erfragte und so wurden es dann 80 km.
Da ich nächstes Wochenende einen WK ü 30 km laufe, wollte ich auf jeden Fall noch einen längeren Lauf machen. Am nächsten Morgen als alles noch schlief, stand ich auf und stellte mir ein Zeitlimit von 2:30 h, so dass ich um 10.30 Uhr zum Frühstück zurück war.
So kam ich dann glücklich über das sonnige Wetter und die schöne Natur um mich herum von einem entspannten Lauf zurück und prallte fast zurück, wie ich auf die Gesellschaft beim Frühstück stieß. Statt des Erwiderns eines "Guten Morgen" meinerseits eisiges Schweigen. Dafür Blicke: Ich kam mir vor wie ein Junkie, der sich gerade einen Druck gesetzt hat....
Mir ist klar, die denken alle: Ich bin total durchgeknallt und sportsüchtig...
Muß ich mir ernsthaft Gedanken machen? Ich kann es mir fast nicht vorstellen. Die Fahrradtour sind wir völlig entspannt mit 15 km/h und ausreichend Eis- und Wasserpausen gefahren. Den Lauf habe ich extra auf den frühen Morgen verlegt, damit ich mit den anderen noch für ein gemächliches Frühstück Zeit habe; von meiner Seite alles entspannt.
Ich weiß, dass es für viele unvorstellbar ist, "so viel" Sport zu machen, aber ich behandele doch auch niemanden als unnormal, weil er keinen Sport macht.
Sicher ist die Frage: Hätte ich auf diesen Lauf nicht verzichten können, wenn wir wo eingeladen sind? Sicher hätte ich den WK auch so geschafft, aber ich bin momentan so gut drauf, da geht richtig was, das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Und wenn ich wegen jeder privaten Aktion einen Lauf ausfallen lasse, komme ich nicht mehr viel zum Laufen, also sehe ich zu, dass ich das in meinen Alltag integriere.
Wie seht ihr das? Liege ich richtig, liege ich völlig falsch??? Mich beschäftigt das ganz schön, besonders weil bei der Gesellschaft eine besonders gute Freundin dabei war.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
Liebe Grüße Binchen
