Bei mir (weiblich, 34) ist die Thrombose jetzt ziemlich genau 6 Monate her, der Verlauf der ganzen Sache war allerdings anders als bei euch: von der Thrombose selbst habe ich überhaupt nichts bemerkt, dafür aber von der dadurch ausgelösten Lungenembolie, die ich zuerst für einen Hexenschuss oder sowas gehalten habe. Der Notarzt, den mein Freund dann in der Nacht gerufen hat, war anderer Meinung, das Krankenhaus auch und das hat mich dann gleich für eine Woche dortbehalten.
Therapie war zuerst ähnlich wie bei laufjoe: Kompressionsverband, Heparin und Schmerzinfusionen, parallel dazu Einstellung mit Marcoumar, danach für 3 Monate Marcoumar und Kompressionsstrümpfe.
Das mit der körperlichen Bewegung haben die Ärztinnen im Krankenhaus nicht so eng gesehen: nachdem ich meinen Verband hatte, durfte ich aufstehen und rumgehen, soweit das halt möglich war. Am Anfang war das nicht viel, aber nach ein paar Tagen gings schon in den Garten.
Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus habe ich natürlich gefragt, wie das in Zukunft mit Sport sein würde. Die Antwort war ein "Sie können tun, was Sie tun *können*" - und das war noch nicht recht viel. Von Sportarten wie Bergsteigen und Schifahren wurde mir aber vorerst abgeraten, weil man ja noch nicht wisse, wie ich auf das Marcoumar reagiere und im Notfall ein Arzt nicht so leicht zu finden sein könnte.
Mit Laufen habe ich schon etwa 3 Wochen nach der Thrombose und der Embolie wieder angefangen, wenn auch recht langsam, nur kurze Strecken, brav die Kompressionsstrümpfe tragend und immer mit Handy in der Tasche. In etwa zu dieser Zeit wurde bei einer Nachuntersuchung festgestellt, dass sich das Gerinsel aufgelöst hatte, die Strümpfe habe ich aber denndoch die ganzen 3 Monate über getragen. Immerhin waren sie ein guter Grund dafür, dass ich mir dann einen dazu passenden Laufrock geleistet habe
Mit dem Marcoumar hatte ich keine Probleme, keine Blutungen o.ä., aber auch mir ist aufgefallen, dass es von Arzt zu Arzt total widersprüchliche Aussagen gibt, was man denn nun tun darf (Sport? Urlaub?), essen darf (wegen Marcoumar), wie lang man welche Therapie machen muss (Kompressionsstrümpfe im Juli?, Marcoumar 3 Monate, 6 Monate, länger?), welche Ursache das ganze hatte (geerbt? Pech? Pille?). Nach dem ersten Schock und dem Gelöbnis jetzt mal ein halbes Jahr ganz brav zu sein und zu tun, was mir die Ärzte sagen, habe ich gesehen, dass das so einfach auch nicht geht, weils eben immer wieder andere Information gab. Ich habe dann halt gemacht, was ich für sinnvoll und vertretbar gehalten habe, unter der Devise "nur nix übertreiben".
Ach ja und weil das hier ein Läuferforum ist: den Wien-HM einen Monat nach Thrombose und Embolie habe ich natuerlich ausgelassen, aber ein 6 km Rennen nach 6 Wochen ist schon gegangen und weil ich vorher noch nie 6 km gelaufen war, wars natürlich auch eine PB
gruss, Gudrun