Hallo Guido,
du denkst zu "chemisch", der Körper ist kein Reagenzglas.
All diese Vorgänge sind sehr Vit-B abhängig.
Manche Faktoren führen zu erhöhtem Bedarf:
- starke körperliche Anstrengung, auch eine KH-reiche Ernährung tut das, ebenso starker Flüssigkeitsverlust und andere.
Andererseits können diese Abläufe besser und fehlerfreier funktionieren wenn der Körper
mit B-Vit.
gesättigt ist. (Nur dann kann zB Traubenzucker den man im Wettkampf zu sich nimmt überhaupt eine ausreichende Wirkung erzielen).
Auch die Einlagerung von Speicherglucose in die Muskeln benötigt Vit-B1.
Schon allein daher macht es Sinn, in der Zeit vor dem großen Lauf sehr Vit-B-reich zu essen (Vit-Tabletten sind nur die 2. Wahl..)
Ein Mangel bzw relativer Mangel würde ggf zu schnellerer Muskelermüdung, oder auch zu vermehrtem Anfall von Laktat führen. (Ein Frühzeichen von Vit-B-Mangel ist übrigens die Schwäche der Wadenmuskulatur.)
Mit einer ausreichenden vorherigen Zufuhr optimierst du einfach die Gesamt- Stoffwechsellage .
Persönlich halte ich den Vit-B-Bestandteil für weitaus wichtiger im Laufsport als zB Magnesiumsubstitution oder andere fragwürdige Ergänzungen.
Einfach weil viel mehr wichtige physiologische Abläufe davon abhängen.
Aber um noch abschließend auf deine Fragen einzugehen:
- Wenn es wiklich die Muskelkontraktion verstärkt - treten dann nicht auch mehr Zellschäden auf?
- Wenn der Komplex die Laktat-Bildung verringert, bedeutet das nicht, dass auch weniger Energie anaerob gewonnen werden kann?
Nein, es verstärkt die Fähigkeit zur Muskelkontraktion, es führt nicht zu einem Zuviel im Sinne von Krämpfen oder so.
Nein, es optimiert die Stoffwechselabläufe, so daß einfach weniger Laktat anfallen muß (bzw dies länger dauert).
Gruß Rolf