Banner

Nächstes Jahr Marathon oder Unterdistanzen verbessern?

Nächstes Jahr Marathon oder Unterdistanzen verbessern?

1
Hey!

Ich habe ein Problem und möchte euch gern um Rat bitten, euch fragen, was ihr für sinnvoll erachtet.
Ich bin Anfang 20, weiblich, sportlich, normalgewichtig und laufe seit etwa 6 Jahren regelmäßig ca. 50 km in der Woche, jedoch bin ich erst dieses Jahr auf die Idee gekommen, dass ich auch mal WK laufen kann und nicht immer nur still ohne Ziel meine Runden drehen muss. Also bin ich dieses Jahr zwei HMs gelaufen, den ersten einfach so ohne besondere Vorbereitung (ich laufe halt schon lange - war auch kein Problem), den zweiten dann mit etwas Intervall- und Tempotraining sowie "langen Läufen" (HM Distanz), allerdings auch nur sechs Wochen Training, da ich vorher verletzt war. Den ersten HM bin ich in 2:12 gelaufen, den zweiten dann in 1:58.

Ich überlege nun, ob ich nächstes Jahr einfach mal das Projekt Marathon (Frühjahr) angehe, oder, ob ich vielleicht wirklich erstmal *nur* versuche meine HM Zeit auf deutlich unter 1:50 zu kriegen (lieber unter 1:45) und dann die 10km Zeit auch auf unter 50 Minuten, und vielleicht erst später also 2012 oder im Herbst (Frankfurt) 2011 den Marathon zu laufen.

Sinn und Zweck dieser Überlegung ist es, dass ich meinen Körper eigentlich erstmal langsam an für mich und meine Konstitution gute Leistungen heranführen will und ich es eigentlich für vernünftiger halte noch ein Jahr zu warten, da ich sowieso viel zu ehrgeizig bin und ich gern einen Marathon gesund (verletzungsfrei!!) und gut in einer vernünftigen Zeit (auf jeden Fall unter vier Stunden, eher gern so 3:45) laufen würde.
(Und ja, ich habe richtig Lust auf viel Training, stecke da dann auch immer sehr viel Energie rein, sehr gewissenhaft und muss mich eher bremsen.)

Wo wir auch bei meinem Problem wären, ich verletze mich so oft, dass ich es gar nicht mehr als Verletzungspech sondern einfach nur als selbstverschuldete Dummheit bezeichnen würde, da ich sehr konsequent übertrainiere (nach acht Wochen Pause dann in der zweiten Woche direkt 70 km - sehr blöd) und ich mir so dann gern kleinere Verletzungen zuziehe (Bänder überdehnt, Psoas gezerrt...), die nicht schlimm sind, aber auch Zeit zum Ausheilen brauchen.

Was würdet ihr mir raten? Erstmal langsam machen, die HM-Zeiten im Frühjahr verbessern, und mir viel Zeit lassen, oder kann ich es riskieren den M schon jetzt nächstes Frühjahr zu laufen?

:)

Liebe Grüße!

2
Hallo Sommerregen,

da hast Du Dir ja einiges vorgenommen. Eine Zeitverbesserung von gleich 14 Minuten im HM im selben Jahr ist ja meiner Meinung nach schon ne Hausnummer. Allerdings reicht die Zeit von 1:58 beim HM nicht aus um eine 3:45 meim Marathon zu laufen. Da müßtest Du die HM Zeit nochmal um ca. 10 Minuten verbessern. Hört sich für mich innerhalb von 5-6 Monaten ziemlich ergeizig an. Ich sehe auch eine gewisse Verletzungsgefahr. Du sprichst ja selber davon das Du eher zu viel als zu wenig machst und auch von kleineren Verletzungen, mit denen Du Dich schon rumplagen mußtest. Meine Meinung: Wenn Marathon dann Zielzeit irgendwo zwischen 4:10-4:30 und Gesund ankommen.

Gruß Rolle

3
Sommerregen hat geschrieben:Hey!
Ich bin Anfang 20, weiblich, sportlich, normalgewichtig und laufe seit etwa 6 Jahren regelmäßig
...
Den ersten HM bin ich in 2:12 gelaufen, den zweiten dann in 1:58.
...
Ich überlege nun, ob ich nächstes Jahr einfach mal das Projekt Marathon (Frühjahr) angehe, oder, ob ich vielleicht wirklich erstmal *nur* versuche meine HM Zeit auf deutlich unter 1:50 zu kriegen (lieber unter 1:45) und dann die 10km Zeit auch auf unter 50 Minuten, und vielleicht erst später also 2012 oder im Herbst (Frankfurt) 2011 den Marathon zu laufen.
...
an deiner Stelle würde ich versuchen die Zeiten über 5/10/HM zu verbessern und zu einem späteren Zeitpunkt auf die Marathondistanz zu wechseln.

Zeit genug hast du ja.. mit 20Jahren :zwinker5:

gruß

4
SeSa hat geschrieben:an deiner Stelle würde ich versuchen die Zeiten über 5/10/HM zu verbessern und zu einem späteren Zeitpunkt auf die Marathondistanz zu wechseln.

gruß
sehe ich genauso.

Bin zwar noch Anfänger habe aber die gleichen Ziele wie Sommerregen ( :winken: ). Und nach langem hin und her werde ich nächstes Jahr auch erst einmal die Unterdistanzen verbessern (da habe ich definitiv defizite mit der Schnelligkeit).

Sich zu zügeln ist zwar schwer (vorallem wenn man ehrgeizig ist), aber manchmal ist weniger mehr :zwinker5:

Gruß
twiki

5
Für nächstes Jahr habe ich mir auch zuerst eine Verbesserung der Unterdistanzzeiten vorgenommen, um den Marathon will ich mich dann im Herbst (FFM oder B) kümmern...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

6
Der 'logische' Weg ist insbesondere wenn man wie du noch recht jung ist sicher die Verbesserung der Unterdistanzen. Andererseits zwingt einen niemand, bei der Ausübung eines Hobbys logisch vorzugehen. Also würde ich an deiner Stelle das machen, was dir ganz persönlich besser gefällt.

Die Gefahr sich zu überfordern steigt m.E. nicht automatisch mit der Streckenlänge, das kann dir genauso passieren, wenn du zu viel Ehrgeiz ins Tempotraining steckst. Da musst du egal welches Ziel du verfolgst wohl einfach lernen, dich besser einzuschätzen. Ganz abgesehen davon, dass niemand vor Verletzungen gefeit ist, auch die nicht, die 'alles richtig' machen.

tina

7
Rolle0811 hat geschrieben:Allerdings reicht die Zeit von 1:58 beim HM nicht aus um eine 3:45 meim Marathon zu laufen. Da müßtest Du die HM Zeit nochmal um ca. 10 Minuten verbessern.
Hm, ja, da mir das ja klar ist, will ich auch die HM-Zeit noch mal um 10 Minuten verbessern, und ich habe auch das Gefühl, dass da mit ausreichendem Training noch einiges drin ist. (Und ich auch gesehen habe, wie schnell ich mich verbessern kann.)

Vielen Dank!

@Sesa
Ja, das denke ich mir eigentlich auch. Also erstmal schneller werden. Ich bin ja eigentlich eine lahme Schnecke, und sollte da meine Energie reinstecken.

@TinaS
Ja, ich denke auch, ich kann mich auch bei 5km verletzen, bin jedoch eher jemand, der sich bisher bei großen Lauffumfängen verletzt hat.

;)

Vielen Dank, ich überlege mir das und werde wohl eher und wenn überhaupt Berlin oder Frankfurt statt Cuxhafen oder HH laufen!

8
Wenn du dir dein Anfangsposting nochmal genau durchliest, hast du es eigentlich schon selber gewusst, wolltest nur noch eine Bestätigung haben! ;)
IMHO schließen sich beide Ziele aber nicht aus. Bis zu den Herbstmarathons ist genug Zeit, um im Frühjahr zunächst die Unterdistanzen zu pushen und dann eine ausführliche Marathonvorbereitung anzuhängen.
Um sicher unter 4h zu kommen brauchst du eine HM-Zeit deutlich unter 1:45 UND jede Menge Kilometer.
Meine Referenz: M nach 12 Monaten Training in 4:09:05, HM PB 1:49:06, ca. 1800 km. :hallo:
Bild
Bild

9
wosp hat geschrieben:Wenn du dir dein Anfangsposting nochmal genau durchliest, hast du es eigentlich schon selber gewusst, wolltest nur noch eine Bestätigung haben! ;)
Um sicher unter 4h zu kommen brauchst du eine HM-Zeit deutlich unter 1:45 UND jede Menge Kilometer.
Meine Referenz: M nach 12 Monaten Training in 4:09:05, HM PB 1:49:06, ca. 1800 km. :hallo:
Ja, klar. Ich wollte das gern noch mal gespiegelt haben. :zwinker5:
Und ich muss mir dann überlegen, ob ich Frankfurt oder Berlin laufe, oder ob ich das lasse. ;)
Deine Zeiten sind schön, eine Freundin von mir ist jetzt in Berlin mit einer HM Zeit von 1:46 gut unter 4 Stunden geblieben.
Wie habe ich das hier neulich gelesen? Ein Marathon ist ja schließlich drei mal so lang wie ein HM! :)
("20 Miles is halfway" mag ich allerdings auch. :) )

Liebe Grüße!

10
Hallo Sommerregen,

da wirfst du ja Ziele, Voraussetzungen für Ziele und Probleme munter durcheinander. Das gehört sortiert.

Zunächst: Du kannst auch noch weitere 9 Jahre Halbmarathons massenweise laufen und dich dann im Jahr 2020 durch deine - ich zitiere - "selbstverschuldete Dummheit" - durch überzogenen Ehrgeiz beim MARATHONtraining verletzen. Fehlende Selbstdisziplin, oder Selbstüberschätzung, oder Fahrlässigkeit, nenne es wie du willst, ist für jede Strecke "tödlich". Dass das so ist, erlebst du bereits jetzt durch häufige Beschwerden und Schäden. Dein Verletzungsfiasko bekommst du in den Griff, wenn du dein Trainings besser planst und dir VORHER Gedanken über die (Aus-) Wirkungen machst.

Dass du mit 50 Wochenkilometern in 6 Jahren Laufkarriere längst Marathontauglich bist ist fix. Und mit einem besser austarierten Trainingsplan wäre 1:58 h sicher nicht dein letztes Wort auf der HM-Distanz gewesen.

Mein Vorschlag: Du könntest in 2011 zwei Saisonhöhepunkte setzen: Einen HM im Frühjahr, danach Regeneration und im Herbst ein Marathon. Damit du lernst dich nicht mehr zu verletzen, solltest du dir für den HM und sowieso für den M Trainingspläne aus Büchern oder dem Netz vornehmen und DICH DANN AUCH STRIKT DARAN HALTEN!!! Mit strikt dran halten meine ich natürlich Trainingsobergrenzen. Die Trainingspläne sind so ausgelegt, dass Überlastungen grundsätzlich nicht vorkommen.

Wenn du dein Niveau über den Winter hältst, könntest du für das Frühjahr einen HM-Trainingsplan für eine Zielzeit von 1:55 h - sogar etwas darunter - in Angriff nehmen. Und für den Marathon dann ... na ja mal abwarten was der HM erbringt.

Alles Gute und lerne laufen ohne dich zu verletzen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

11
Hey Udo,

Vielen Dank. :) Und wenn ich groß bin, dann schreibe ich auch mal sortierter.
Ich finde deinen Vorschlag sehr machbar, denke, dass das ein guter Kompromiss ist, ich laufe im Frühjahr einen HM, nehme mir einen guten Trainingsplan und halte mich ganz strikt daran. Keinen Kilometer mehr, und plane mal den Berlin Marathon als ersten zu laufen.

Was denkst du, ist es okay, wenn ich einen Plan für 1:50 nehme? Rein intuitiv würde ich das einfach mal machen, bin den letzten HM auch taktisch total doof (am Anfang viel zu schnell und dann schön die letzten drei KM gegangen - 6-7 Minuten verloren) und ohne Trainingsplan gelaufen, da sollte die Zeit eigentlich ganz gut machbar sein.

Und ja, mein größtes Problem ist nicht meine mangelnde Motivation oder Fähigkeit einigermaßen okay zu laufen, nur meine Ungeduld und daran werde ich jetzt arbeiten.

:)

Liebe Grüße!

12
Sommerregen hat geschrieben:Was denkst du, ist es okay, wenn ich einen Plan für 1:50 nehme? Rein intuitiv würde ich das einfach mal machen, bin den letzten HM auch taktisch total doof (am Anfang viel zu schnell und dann schön die letzten drei KM gegangen - 6-7 Minuten verloren) und ohne Trainingsplan gelaufen, da sollte die Zeit eigentlich ganz gut machbar sein.


Bin zwar nicht Udo, aber kann es sein, dass du schon wieder zu (?) viel willst? Damit will ich nicht unterstellen, dass du 1:50 nicht drauf hast, wie sollte ich das beurteilen können, ich kenn dich ja gar nicht... Ich möchte dich nur dazu ermutigen, dir den Plan anzuschauen und dir ehrlich und ungeschönt die Frage zu beantworten, ob du dir den zutraust. Wenn nicht, kannst du ja immer noch zwischen 1:50 und 2:00 interpolieren.

tina

13
Versuch mal, regelmäßig vernünftig zu trainieren. 50-60 km die Woche sind doch eine gute Hausnummer. Wenn Du das schon länger machst, sollte das verletzungsfrei gehen. Im Frühjahr dann ein HM mit 1:55 Trainingsplan. Auch damit kannst Du 1:50 bis 1:52 laufen, wenn Du in den letzten Wochen des Planes merkst, dass Du chronisch unterfordert bist mit den Tempozielen.

Und für den Marathon dann den Umfang noch mal etwas hochfahren, dafür im Zweifelsfall etwas weniger Tempo, dann ist da wahrscheinlich sub 4 drin. Wichtig ist, dass Du verletzungsfrei bleibst und Deine Trainingskilometer sinnvoll einsetzt. Dafür ist ein Trainingsplan da.
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

14
Sommerregen hat geschrieben: Was denkst du, ist es okay, wenn ich einen Plan für 1:50 nehme? Rein intuitiv würde ich das einfach mal machen, ...
Hallo Sommerregen,

"rein intuitiv" ging bis jetzt einigermaßen in die Hose. Auch wenn der menschliche Körper nicht mit dem Taschenrechner auf Nachkommastellen bestimmbar ist, sollte man sich doch bestehender Regeln bedienen. 1:58 h und 1:50 h trennen acht Minuten. Das ist eine ziemliche Menge Zeit oder anders ausgedrückt: deutlich belastender im Training. Ich sehe den HM-Trainingsplan - klingt doof ist in deinem Fall aber sicher nicht verkehrt - auch eher als eine Art "Therapie", um Gespür für sinnvolles, nicht überlastendes Training zu erwerben.

Möglicherweise ist die Diskussion um 1:50 oder 1:55 h als Zielzeit aber auch akademisch. Ich habe schon einige Trainingspläne für HM gesehen, die sich bei der Zielzeit nicht genau festlegen, also Zielzeitbereiche angeben. Vielleicht erwischt du ja so einen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

15
Hm, ja, das sind acht Minuten, schon klar. ;)
Das Interessante ist, dass ich ja im Juni 2:12 gelaufen bin, ohne spezielles Training, dann hatte ich aus diversen Gründen acht Wochen Laufpause, habe dann sechs Wochen wieder ohne spezielles Training trainiert, und bin dann eben den HM (1:58) so gelaufen, taktisch total doof, musste die letzten knapp 3 km gehen und so Krams, von daher bin ich eigentlich sicher, dass ich mit einem vernünftigen Training und vielleicht auch mal drei Monate durchlaufen und schneller werden das auch erreichen kann.
Ich meine, ich habe mich in diesem Jahr schon ziemlich verbessert und habe das Gefühl, dass ich da noch etwas rausholen kann.

Und Udo, ich denke, dass die Idee mit der Therapie auch genau die Richtige ist. Und im Endeffekt ist es total egal, ob ich den 2 Std. oder den 1:50 Plan nehmen werde, ich denke, dass der Effekt Trainingsplan der Ausschlaggebende ist.

Vielen lieben Dank!
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“