Nach wochenlangem stillen mitlesen hab ich mich entschlossen hier im Forum auch aktiv mitzuwirken. Da dies mein erster Beitrag ist möchte ich mich kurz vorstellen.
Wie unschwer aus meinem Profilnamen herauszulesen bin ich Schweizer. Wohnhaft bin ich in der Ostschweiz im Grenzbereich zu Österreich und Deutschland. Ich bin männlich, 40 Jahre alt, 180 cm gross und 79 kg schwer und frischgebackener Familienvater

Nun zu meinem ersten Thema:
Wieso stimmte meine theoretisch berechnete Erstmarathonzeit nicht mit meiner HM Zeit überein?
Hier ein paar Fakten zu meiner Rennsituation/Vorbereitung.
Vor meinem ersten Marathon den ich am 2. Oktober dieses Jahres in Bregenz gelaufen bin hab ich 3 Stück HM gelaufen. Zwei davon waren Berg-HM einer ein Strassen-HM. Den Strassen HM hab ich in 1:40 zurückgelegt. Basierend auf die 1.40 hab ich meine theoretische Marathonzeit anhanden von verschiedenen Berechnungtools aus dem Internet berechnet. Die theoretisch berechnete Endzeit war bei allen Tools fast nahezu identisch so um 3:32h. Diese Zeit schien mir realistisch und hab mich darauf gefreut mein ersten Marathon deutlich unter 3.45h zurückzulegen. Zwischen der Berechnung und dem Marathon lagen 14 Wochen Zeit um mich vorzubereiten. Das Training in diesen 14 Wochen hab ich basierend auf mein Bauchgefühl und meiner körperlichen Verfassung gestaltet. Ich bin in der Woche ca.40- 60 Kilometer gelaufen, davon war alle zwei Wochen ein Longjog a 2.5- 3h dabei, wöchentlichen ein Berg- und Treppenlauf und einmal die Woche war ich im GYM zum Krafttraining. Je nach Laune war auch alle zwei Wochen eine 2-4 stündige Biketour dabei.
Ca. 4 Wochen vor dem Marathon kamen die ersten Zweifel ob ich es wirklich schaffe den M in 3.32 zu bewältigen, die Pace in dem Trainingsläufen von 5.00 min/km schien mir einfach zu hoch um über 42km durchhalten zu können, so entschied ich mich meine Zielzeit von 3:32 auf 3:45 zu korrigieren.
Am Tag des Marathons hab ich mich dann auch schön brav beim 3.45 Pacemaker eingereiht. Ich fühlte mich vor dem Start körperlich wie aber auch geistig mit nahezu 1000 Trainingskilometer in den Beinen super. Es gab für mich keinen Grund die 3:45 nicht zu schaffen. Auch während dem Lauf alles Tip-Top, hab mich super gefühlt bis zu dem berühmten Km 32. Bei km 32 kamm dann das grosse Erwachen. Meine Oberschenkel begannen sehr stark zu schmerzen (eine Art von sehr Starkem Muskelkater), der Schmerz war so stark, dass ich keine Changse mehr hatte dem Pacemaker zu folgen. Mein Puls lag bei Einbruch bei 160/Minute, ich fühlte mich konditionell in der Lage noch einen draufzulegen, aber eben.... meine Beine schmerzten so stark dass ich teilweise Gehpausen einlegen musste, mein Puls fiel auf den letzten 7 km unter 140/Minuten. Das Ziel hab ich nach 3.55:40 erreicht
Nun zu meiner Frage:
Ist die theoretisch berechnete Marathonzeit basierend auf die HM Zeit überhaupt für ein Marathonneuling realistisch? Was ist eure Erfahrung? Hat jemand von euch auch seine Erstmarathonzeit anbanden der HM Zeit berechnet? Wenn ja, wie sah das Resultat aus? Der Unterschied zwischen meiner berechneten und meiner reellen Zeit von fast 30 Minuten erscheinen mir sehr hoch. Lag es vielleicht daran das ich "nur" nach Bauchgefühl trainiert habe? oder meine Longjogs kaum auf geteerten Strassen sondern nur auf Waldwegen abgespult habe?
Obwohl ich meine Zielzeit nicht erreicht habe war ich mit meiner Leitung zufrieden. Am meisten gefreut hat mich, dass ich nach dem Rennen ausser meinen Oberschenkel keine Beschwerden hatte. Mein gesamtes Fahrgestell tadellos... die Oberschenkel spürte ich noch eine Woche danach.
Besten Dank für ever Feedback.
Gruss aus dem Appenzellerland.
Der Schweizer