Stadtlauf mit Starbesetzung
"MOCKI" läuft mit.
Komisch, ich werd da gar nicht erwähnt

) , dabei ist der 19. September auch noch mein Hochzeitstag!
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Rekordbeteiligung: 1600 werden am 19. September durch die Tübinger Altstadt rennen
TÜBINGEN. Als 1994 der erste Tübinger Stadtlauf gestartet wurde, war Sabrina Mockenhaupt noch ein Sportmuffel. Damals rätselte die Frau aus Siegen, „wie man nur so blöd sein kann und im Wald rumrennen“. Erst mit 16 Jahren fing „Mocki“ zu laufen an. Mit 23 ist sie vielfache deutsche Meisterin, Olympiateilnehmerin – und am 19. September die Favoritin beim Tübinger Stadtlauf. Der bricht auch in der 11. Auflage alle Rekorde: 1600 Läuferinnen und Läufer, so viele wie noch nie, rennen die 7,5 Kilometer durch die Altstadt.
Gabriele Ulrich ist als Stadtlauf-Meldechefin einiges gewohnt. „Aber so verrückt wie in diesem Jahr war‘s noch nie“, sagte Ulrich gestern bei der Pressekonferenz im SWR-Studio auf dem Österberg, „als das TAGBLATT Ende Juli meldete, dass noch 200 Plätze frei sind, kam eine richtige Flut von E-Mails, bestimmt nochmal 400“. Die Folge: Es wird richtig eng auf der 2,5 Kilometer langen Runde. Insgesamt rund 1600 Läuferinnen und Läufer werden sich am 19. September auf die Strecke machen, 1000 im langsameren Lauf (Start: 12.30 Uhr), 600 im schnellen Rennen (13 Uhr). Was Ulrich verwundert hat: Der Frauenanteil ist in diesem Jahr dagegen auf einem Rekordtief. Nur noch 24 Prozent (im Vorjahr waren‘s über 30 Prozent) im Feld sind Frauen.
Dafür ist die momentan schnellste Deutsche in Tübingen dabei: Sabrina Mockenhaupt, deutsche Meisterin über 5000 und 10000 Meter, mischte mit ihrer unkomplizierten Art schon gestern die Runde bei der Pressekonferenz kräftig auf. „Sie ist eine richtige Stimmungskanone“, sagt Isabelle Baumann, im Stadtlauf-Team für die Athletenwerbung zuständig. „Laufen macht einfach Spaß“, sagt die nur 1,55 Meter große Sabrina Mockenhaupt, von allen „Mocki“ genannt. „Ich freue mich schon riesig auf den Stadtlauf, weil die Atmosphäre bei einem City-Lauf noch viel besser ist als in einem halb leeren Stadion.“ Bei den olympischen Spielen in Athen erfüllte die 23-Jährige aus Siegen mit Platz 15 über 10 000 Meter die eigenen Erwartungen – der Bundestrainer hatte sich dagegen offenbar mehr erwartet. „Ich bin im Ziel total begeistert auf ihn zugerannt und war ganz erschreckt, dass er sich nicht gefreut hat“, erzählte „Mocki“, die sich davon aber nicht die gute Laune verderben ließ. „Ich bin ja noch jung und habe noch viele Rennen vor mir.“ Für die schwierige Strecke in Tübingen hat sich die Sportsoldatin schon eine Taktik zurecht gelegt: „Am Anfang darf ich nicht zu sehr ranballern.“
Bei den Männern ist Vorjahressieger Laban Chege unter den Favoriten – Tendai Chimusasa, wie Chege vierfacher Sieger in Tübingen, fehlt dagegen in diesem Jahr. Der „Magic Man“, der die Tübinger mit seinen Duellen gegen Dieter Baumann und Chege begeisterte, ist verletzt. „Es ist nahezu unmöglich, in Afrika mit ihm Kontakt zu bekommen“, sagt Athleten-Werberin Isabelle Baumann. Auch von Vorjahressiegerin Catherine Chikwakwa hat Baumann nichts gehört. „Sie ist fast verschollen in Malawi“, berichtet Baumann von ihrer vergeblichen Suche nach der 18-Jährigen, „auch bei ihrem Manager und ihrem Sponsor hat sie sich nicht mehr gemeldet.“
Ihrem Ziel („Ich wollte alle deutschen Meister beim Stadtlauf haben“) ist Isabelle Baumann zumindest sehr nahe gekommen. Die Tübinger Wolfram Müller (1500 Meter-Meister) und Filmon Ghirmai (3000 Meter Hindernis) sowie Rene Herms (Pirna/800 Meter) sind definitiv dabei, eventuell kommt auch Oliver Dietz (5000 und 10 000 Meter). Dietz muss allerdings möglicherweise am 19. September für die LG Braunschweig bei der deutschen Straßen-Meisterschaft über 10 000 Meter in Bad Liebenzell antreten. „Deshalb mussten wir einige Abstriche machen“, sagt Isabelle Baumann. Auch die Olympia-Siebte Irina Mikitenko wurde von ihrem Verein Eintracht Frankfurt für Bad Liebenzell verpflichtet. Und der Tübinger Lokalmatador Werner Bauknecht verpasst dadurch in diesem Jahr ebenfalls sein Heimspiel beim Stadtlauf. Dafür ist Fußball-Star-Schiedsrichter Knut Kircher dabei – wenn auch kein Anwärter auf den Sieg. „Der Filmon macht‘s“, tippt Isabelle Baumann. Aber auch Wolfram Müller hat seine Form offenbar rechtzeitig wieder gefunden, lief diese Woche in 2:18,51 Minuten persönliche Bestzeit über 1000 Meter.
Was ist beim Stadtlauf 2004 noch neu im Jahr eins nach Dieter Baumann? Das T-Shirt für die Teilnehmer ist dieses Jahr orange, die Uhlandstraße wird erstmals beschallt, DJ Ivan Polunic legt im Startbereich auf. Und ab 19 Uhr wird im blauen Turm gefeiert – dort steigt die erste After-Race-Party. Zu den Gewinnern zählt schon jetzt die Telefonseelsorge, in diesem Jahr der Sozialpartner. Bereits bei der Anmeldung spendeten die Teilnehmer 1300 Euro.
INFOBeim letzten Stadtlauf-Vorbereitungstraining in diesem Jahr laufen Dieter Baumann und der Olympia-Zweite Bernard Lagat voraus. Treffpunkt: Dienstag, 18 Uhr auf dem Sand.
Stadtlauf-Favoritin Sabrina Mockenhaupt (links, mit Isabelle Baumann): „Am Anfang darf ich nicht zu sehr ranballern.“
WASUNGU POLE, POLE
11. Tübinger Stadtlauf 19.09.2004