Vorab erst mal das Resümee. Man kann so einen landschaftlich wunderschönen Wettkampf als Trainingslauf viel besser geniessen und trotzdem noch gemütlich eine StreckenPB laufen!


Aber jetzt mal von Anfang an und mit der gewohnten Präzision.
Unerwartet konnte ich etwas früher anreisen, was zur Folge hatte, dass ich Katja kurz vor dem Zieleinlauf auf ihrem 5er noch begroupen konnte. Stefan habe ich leider verpasst. Auch hinterher habe ich beide nur noch kurz von weitem gesehen und wech warnse!
;(

Ach ja, die Sonne hatte ich natürlich auch mitgebracht!


Die Startunterlagenausgabe klappte wieder vorzüglich und schnell und auch die Parkmöglichkeiten waren dieses Jahr wesentlich besser geregelt!
Als ich mir dann die Kinderläufe anschaue treffe ich Klaus und wir können uns noch kurz unterhalten.
Dann gegen 16:30 Uhr wird es dann Zeit langsam mit den Vorbereitungen zu beginnen. Also zum Auto, 1/2 Liter Iso nachgefüllt und die Laufschuhe geschnürrt und die Startnummer am Singlet befestigt. So habe ich mich dann erst mal so 2 km warmgelaufen und danach etwas gedehnt, während im Stadion das Läuferanimationsprogramm, sprich Warmhüpfen, läuft!



Dann sehe ich Björn´s Blondschopf und gemeinsam laufen wir uns im Stadion noch mal 2 Runden warm. Björn stellt mir noch kurz Meike vor und muss dann auch schon zu Start des "Profilaufes".
Ich habe ja noch 5 Minuten länger Zeit und da ich ja nicht schnell laufen will, begebe ich mich schon mal zum hinteren Bereich der Startaufstellung! Dort findet mich Helmut und wir beschließen, denn Lauf gemeinsam anzugehen!
17:30 Uhr, die Profis sind weg und der Rest geht in die Startaufstellung. Schön weit hinten und aufpassen, dass wir nicht gerade in einer Pfütze stehen, warten wir auf den Startschuß.
Dieser fällt pünktlich, wir gehen bis zur Startlinie, Uhr gedrückt und ab gehts. Wir haben uns ziemlich gut postiert, da uns auf den ersten 500 m nur wenige Überholen. Mein Tempogefühl sagt "Voll im Soll", aber mein Pulsmesser signalisiert 10 bmp zu viel.



Weiter geht es an der Ruhr entlangt, kurz einen Deich hoch und bald auch schon wieder runter. Die Ersten sammeln wir jetzt schon ein und KM 2 ist mit 5:57 min (HF 162 = 87%) Geschichte.
Nun geht es eine kurze Steigung über eine vorbildlich abgesperrte Straße hoch und in einen kleine Park. Komisch, letztes Jahr gab es hier die erste Wasserstelle und jetzt ist nichts zu sehen. Mir ist es egal, denn bei diesem Tempo, brauche ich nichts zu trinken und KM 3 gibt auch ´ne Punktlandung in 5:56 min (HF 163 = 88%).
Helmut ist jetzt nicht mehr so gesprächig und ich glaube Wasser wäre für ihn nicht schlecht. Gott sei dank, kommt dann doch die Wasserstelle und auf Helmuts Seite der Strecke kommen die Helfer mit dem Nachfüllen nicht nach. Auf meiner Seite gehts und schnell kann ich noch einen Becher für Helmut greifen. Der kann gerade noch einem Poller ausweichen, da die Wasserstelle wirklich ungünstig gewählt wurde. So erfrischt geht´s bergab Richtung Parkplatz am Stadion. Die 4er-Markierung wird mit 5:54 min (HF 164 = 88%) passiert und es geht auf der Rückseite des Stadions wieder an der Ruhr lang.
Zuerst unter Bäumen führt der Weg dann bis fast an die Ruhr. Das Schild von Kilometer 5 lassen wir mit 5:55 min (HF 164 = 88%) hinter uns und Steigung zum Gartenschaugelände liegt vor uns.
Erst gemächlich, wird es auf der Brücke dann heftiger. Erste Läufer gehen, doch wir nicht! Die Schrittlänge verkürzt und die Frequenz erhöht, ist es dieses Jahr für mich kein Problem. Helmut kommt mit den kurzen Schritten nicht klar und muss ziemlich beissen. Nach dem steilsten Stück geht es dann den letzten Rest gemächlich hoch. Wir verlieren auf diesem KM mit 6:26 min (HF 166 = 89%) nur 30 Sekunden.
Klaus als Streckenposten kann uns noch fotografieren und an der Wasserstelle im Gartenschaugelände greift Helmut daneben. Auf meiner Seite sind ein paar mehr Tische und ich kann noch einen Becher für ihn greifen. Nun gehts durch die Gartenschau auf einer kräftesparenden Gefällestrecke wieder runter zur Ruhr. Wir lassen es laufen und sammeln wieder einige Läufer ein. Die Strecke ist hier sehr winkelig, doch bei KM 7 haben wir mit 5:44 min (HF 164 = 88%) einen Teil des Rückstandes wieder wett gemacht.
Nachdem wir einen Hochzeitsgesellschaft passiert haben, geht es direkt auf einem Uferweg wieder Richtung Stadion zurück. Helmut wird langsamer und kriegt einen Krampf im Oberschenkel. Mit schlechtem Gewissen lasse ich ihn zurück und passiere Km 8 nach einem kleinen Anstieg mit 6:00 min (HF 168 = 90%).
Jetzt geht es über verschiedene Brücken zweimal über die Ruhr. Da ich nicht zu knapp unter der Stundenmarke bleiben will, lege ich jetzt etwas an Tempo zu. Komischerweise scheint die letzte Brücke nicht für Läufer ausgelegt zu sein, denn sie schwingt unter den Laufschritten merklich. Mitten auf dieser passiere ich KM 9 mit 5:32 min (HF 173 = 93%).
Jetzt muß ich aber aufpassen, dass ich nicht zu viel Gas gebe. Es juckt mir in den Füssen, da ich merke, dass ich eigentlich noch völlig frisch bin! Aber auf den letzten 500 m siegt die Vernunft und ich laufe die Strecke locker zu ende. Gut, etwas schneller war ich noch, aber kein Schlußspurt! So laufe ich locker mit 5:22 min (HF 175 = 94 %) ins Ziel.
Die Nettozeit ist 58:48 min mit einem Schnitt von 165 bmp = 89% HFmax.


Jetzt erst mal Apfelsaft, Wasser und eine Banane. Dann will ich schauen wo Helmut bleibt und spiele mit dem Gedanken ihm entgegen zu laufen, da ich ihn ja zurückgelassen hatte! Zwischendurch treffe ich noch Björn und Meike wieder, die beide ihr Ziel knapp verpasst hatten.
Plötzlich erspähe ich dann Helmut. Nicht auf der Strecke, sondern neben dem Ziel steht er und hat es trotz der Probleme noch in etwas über 1 Stunde geschafft.



Jetzt noch etwas Flüssigkeit nachgefüllt und dann beschliessen wir, erst mal die Klamotten zu wechseln und dann auf die Suche nach Klaus zu gehen.
Die kurz danach ausgehängten Ergebnislisten bestätigen unsere Handstoppung. Helmut muss den Leihchip noch abgeben und ich streife durch das Stadion und finde Klaus :drink: natürlich :drink: am Bierstand.
Nachdem die Urkundenausgabe erst für 20:00 Uhr angekündigt wurde, geht die dann doch schon früher los und gegen 20:10 Uhr können wir uns mit unseren Urkunden auf den Heimweg machen.
Un getz noch ma für alle:
:klugscheiss: Es gibt beim Ruhrauenlauf eine Steigung! :klugscheiss:
Gut, mir hat sie dieses Mal nichts ausgemacht, aber für Bestzeiten taugt die Strecke nichts!
Nachdem ich letztes Jahr die Strecke ziemlich abgehechelt bin, konnte ich dieses Jahr den Lauf richtig geniessen und er war ein prima Tempotest für Münster nächste Woche!


Ach ja, wer unterwegs nichts trinkt, braucht auch nicht ralfen!



PS: Natürlich habe ich vergessen, alle die ich treffe von Regina zu grüßen, was ich hiermit nachhole!



Gruß Ralf und Charly
Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster StartNr. 145