Ich bin auch erst vor einigen Wochen so richtig mit dem Laufen angefangen und konnte mit so guten Ratschlägen wie "... nur so schnell Laufen, dass man sich noch unterhalten kann ..." nicht wirklich was anfangen. Warum sollte das denn wichtig sein? Ich mag keine Ratschläge, deren Sinn ich nicht verstehe! ;)
Deshalb hier mal eine kurze Erklärung für alle meine "Leidensgenossen", die auch erst vor kurzem mit dem Laufen begonnen haben.
Laufen bedeutet Anstrengung für die Muskeln. Diese können nur dann länger die Belastung meistern, wenn sie genügend Sauerstoff haben zur Energiegewinnung. Also macht der Körper zwei Dinge: Erstens erhöht er die Herzfrequenz und zweitens die Atemfrequenz. Mit ersterem bringt er alles notwendige inkl. Sauerstoff schneller zu den Muskeln, mit zweiterem versucht er, mehr Sauerstoff ins Blut zu bekommen.
Wenn man jetzt so schnell atmet, dass man nicht mehr reden kann, bedeutet dies, dass der Körper ein Problem hat, genügend Sauerstoff zu den Muskeln zu bringen. Dies hat zur Folge, dass der Körper, zumindest teilweise, auf eine andere Art der Energiebereitstellung zurückgreift. Normalerweise werden mit Sauerstoff Fettsäuren verbrannt (oder so ähnlich ;) ). Fehlt der Sauerstoff, muss der Körper auf seine Zuckerspeicher zurückgreifen, da diese ohne Sauerstoff zur Energiegewinnung verwendet werden können (ich weiß, stimmt vielleicht nicht ganz genau, jedoch ist es so vielleicht etwas leichter verständlich ;) ). Das Problem dabei ist, dass diese Zuckerspeicher nur sehr kurz vorhalten. Und wenn die dann mal weg sind, braucht der Körper wieder einige Tage, um die wieder richtig aufzufüllen.
Mit anderen Worten: Umso schneller man atmet, umso schneller wird man fertig sein ... und zwar fix und fertig!

Deshalb ist es, gerade für Anfänger, wichtig, am Anfang langsam zu laufen, um so den Körper langsam an den erhöhten Energiebedarf zu gewöhnen. Und wenn man dabei reden kann, dann hat der Körper einfach genug Sauerstoff, um "normal" den Energiebedarf zu decken.
Das ist zum einen besser für die "Fettverbrennung" (=Gewichtsabnahme) und hilft zum anderen dabei, länger laufen zu können. Und dies hat wieder positive Auswirkungen auf Kondition, Gewöhnung der Sehnen/Muskeln/Gelenke etc.
Das gerade beschriebene Prinzip kann übrigens jeder mit Pulsuhr leicht nachvollziehen. Wenn man auf einer flachen Strecke läuft hat man z.B. Puls 150. Wenn man jetzt mal darauf achtet, bei gleicher Geschwindigkeit, tiefer zu atmen (= mehr Sauerstoff pro Atemzug), dann wird der Puls gleich mal um einige Schläge fallen. Grund: Da das Blut genug Sauerstoff hat, muß das Blut nicht so schnell fließen, um die benötigte Menge zum Muskel zu bringen.
Mir hat diese Erfahrung sehr geholfen, ein gewisses "Körpergefühl" aufzubauen. Denn wenn ich die Regelkreise verstehe, kann ich sie auch beeinflussen und mir damit das Leben leichter machen! ;)
Ich bin kein Wissenschaftler, deshalb keine Garantie, dass das jetzt 100%ig so stimmt. Es beruht auf eigene Erfahrung und einiges, was ich mir so angelesen hab.
Und, was sagen die Laufprofis dazu??
Gruß und keep on running .... Mitch