hiermit melde ich mich aus dem schönen Frankenland zurück.
Wir hatten uns mal zwischendurch für einen einwöchigen Kurzurlaub im Fränkischen Seenland (ca. 40km südlich von Nürnberg) entschieden, um eine wenig zu radeln.
Zufällig ergab sich, daß am 18.09. der 2. Brombachseemarathon ausgetragen werden sollte und ich hatte mich für den 18km langen Seenlauf angemeldet.
Nach zwei katastrophalen Laufwochen, in denen ich wegen einer Erkältung zu keinem vernünftigen Training gekommen war, war leider nicht besonders viel zu erwarten

Zwei wunderschöne Trainingsläufe um den kleinen Brombachsee und den Igelsbachsee konnte ich für mich alleine genießen, am Samstag stand dann der 18km Panorama-Seenlauf um den großen Brombachsee auf dem Programm.
Ich wollte den Lauf genießen und mich nicht zu sehr verausgaben, also beschloß ich, die 18km unter meinem möglichen HM-Puls zu laufen, also statt durchschnittlich 90/91% der HfMax im Schnitt gut unter 90%.
Die Organisation war sehr gut, offensichtlich hatte man aus der 2003er Premierenveranstaltung gelernt, denn da hatte es doch einiges an Kritik gegeben.
Nachdem wir die Startunterlagen inkl. eines tollen Funktionsshirts (für 10 Euro Aufpreis, aber die sind es wert) und Sicherheitsnadeln (

Um 10:00 Uhr starteten die knapp über 400 Marathonis, um 10:30 war dann unser Start (knapp 900 Läufer) vorgesehen, um 10:45 sollten sich dann noch etwa 300 Nordic Walker auf die 18km-Runde machen. (Zitat einer Seenläuferin: "Wenn der erste mit Steckerln mich einholt, dann gebe ich sofort auf"

Die Strecke verläuft fast immer direkt am See, teilweise ist sie etwas "wellig". Sie gewährt herrliche Ausblicke auf den See und die umliegenden Wälder, einfach schön.

Jeder km ist ausgeschildert, alle 2-3km gibt es einen Getränke-/Verpflegungstand und an einzelnen Stellen finden sich unerwartet viele begeisterte Zuschauer. Die haben ein traumhaftes sonniges Wetter erwischt, aber auch für die Läufer ist es nicht zu heiß, zumal weite Passagen durch schattigen Wald verlaufen.
Unser Startschuß fällt pünktlich und der breite Damm verhindert, daß man zu sehr über noch langsamere LäuferInnen stolpert, die sich trotz Bitte der Organisatoren, sich in etwa nach seinem Leistungsvermögen aufzustellen, ganz weit vorne einsortieren müssen

Nachdem der erste km in 5:22 vorüberschnellte


Nach einem kurzen Waldstück geht es auf den nächsten Damm, der den großen vom kleinen Brombachsee trennt. Auf dem Damm das 9km-Schild, also genau die Hälfte. :hmm: 49:20 und die letzten 3km gehen bergab, das könnte ja doch etwas unter 1:40 werden. :look:
Wir laufen am Ende des Damms links weiter um den großen Brombachsee, die Marathonläufer müssen rechts herum, weil sie erst noch den kleinen Brombachsee zweimal umrunden dürfen.
Nun kommt ein recht heftiger Anstieg im Wald, auf den ich aber durch unsere Fahrradtouren mental gut vorbereitet bin


Obwohl es mir in den Füssen juckt, doch zu beschleunigen, kann ich mich zurüchhalten, meine HF bleibt konstant bei 87-88% und die 1:40h müßte ich auch noch packen, also weitertraben und genießen. Beim km 13-Schild ein etwas ernüchternder Stop: 6:24min :shock2:
So langsam war das doch garnicht? Nicht aus der Ruhe bringen lassen, da ist nach 4:50min schon das nächste km-Schild, die Dinger waren wohl nur falsch aufgestellt.
Dann geht es weg vom See, kurz vor km 15 geht es sehr steil hinauf und dann fast nur noch bergab ins Ziel. Ich laufe etwas schneller, weil es nicht anstrengend ist. Ich merke, daß ich noch jede Menge Reserven habe, die ich nicht benötigen werden. An der Brombachhalle vorbei geht es Richtung Pleinfelder Marktplatz.
Eine Riesenstimmung im Zieleinlauf, Cheerleader tanzen und ich lächle vor mich hin und geniesse die tolle Atmosphäre.
Locker überquere ich nach 1:37:48 die Ziellinie, ein 5:26er-Schnitt, völlig mühelos, kaum zu glauben.
Eine Medaille wird mir mit vielen fränkisch-freundlichen Gratulationsworten umgehängt und der Weg in den V.I.P-Läuferbereich :rotate: gewiesen.
Was soll ich alles aufzählen: Wasser, Iso, Cola, Erdinger-Alkoholfrei, Red Bull, Powerbar-Riegel, Bananen, Wassermelonen usw. Die Verpflegung unterwegs war reichlich, aber eine solche Zielverpflegung habe ich noch nicht erlebt, das Paradies für Finisher.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz (es hätte auch einen Shuttle gegeben)feuern wir noch viele Läufer an, dann die ersten Nordic Walker und schließlich den ersten Marathoni (Sieger in 2:45:49). Der Sieger des Seenlauf hat übrigens 1:01:30 benötigt.
Fazit: Ein wunderschöner Lauf, eine tolle Organisation.
Wer sich als Anfänger an einen Halbmarathon noch nicht heranwagt, für den könnte diese Strecke ein guter Einstieg jenseits der 10km-Wettkämpfe sein. Auch die Läufer, die z.T. deutlich jenseits der 2h Richtung Ziel liefen, werden noch begeistert von vielen Zuschauern angefeuert, da die Mehrzahl der Marathonis deutlich später ins Ziel kommt.
Gruß
Peter
18.09. Brombachsee-Lauf (Startnummer 2595)
07.11. ING New York City Marathon