
Die Wetterkundigen hatten für diesen Tag trockenes Wetter und Temperaturen so um die 25 Grad angekündigt, so dass wahrlich eine Schlacht zu erwarten war.

In Ostwestfalen angekommen wurden die Streitkräfte von Hermann dem Cherusker mit großen Streitwagen zum Sammelpunkt am Hermannsdenkmal verlagert. Dort wurde das Heer in drei Gruppen, der schnellen Vorhut (Startblock A), der Hauptstreitmacht (Startblock B) und den Neulingen mit der Nachhut (Startblock C) wohl sortiert aufgestellt.
Pünktlich, genau eine Stunde vor der Mittagssonne, machte sich die Vorhut auf den Weg zur fernen Sparrenburg in Bielefeld. Die letzten Mitglieder der Vorhut waren kaum außer Sicht, als auch schon der Marschbefehl für die Hauptstreitmacht erfolgte, die sich dann langsam in Bewegung setzte. Anschließend wurde nach 10 Minuten die Gruppe der Neulinge und die Nachhut auf den Weg geschickt.
Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden Renntiere Doro und der Dichter dieser Zeilen bereits auf dem beschwerlichen Weg, der zunächst steil bergab führte. Das Renntier Helga musste als Neuling in einigem Abstand folgen, dieses sollte sich jedoch während des anstrengenden Marsches bald ändern.
Bereits nach weniger als zwei Kilometern passierte das erste Missgeschick, der Dichter dieser Zeilen trat auf einen rollenden Stein und knickte mit dem linken Fuß um. Die nächsten Schritte waren schmerzhaft, aber schließlich galt es den Varus zu schlagen und so musste es dann weiter gehen.

Doch nach weiteren zwei Kilometern führte das geschwächte Fußgelenk dann dazu, dass der Schreiber dieser Zeilen in ganzer Länge Bekanntschaft mit dem sandigen Geläuf und den darin befindlichen harten Wurzeln machte. Schnell wieder aufgerappelt und weiter mit einigen brennenden Hautabschürfungen und, wie sich später herausstellte, wohl einer Rippenprellung. Aufgrund des Adrenalins ging es jedoch weiter.
Kurz nach dem Sturz trennten sich dann die Wege der beiden Renntiere und das Alpharenntier lief voraus der Vorhut hinterher, während das andere Renntier die Steigungen gemächlich im schnellen Schritt bewältigte.
Gänzlich unerwartet trafen beide Renntiere dann wieder nach 56 Minuten und 10 zurückgelegten Kilometer zusammen und liefen den nächsten Kilometer gemeinsam. Doch dann musste das Alpharenntier sich seitlich in die Büsche schlagen und die Wege trennten sich wieder.
Der Schreiberling dieser Zeilen trottete weiter, da das Alpharenntier sicher bald wieder aufholen würde.
Doch ein Renntier wurde erst wieder kurz vor den Lämmershagener Treppen gesichtet. Von der Nachhut eilte das Renntier Helga heran und lief locker mit den Worten "Ich habe gerade einen Einbruch" vorbei und ward schon nicht mehr gesehen.

Man konnte ihr nur die Information entlocken, dass das Alpharenntier noch ein gutes Stück zurücklag.
Dem Berichterstatter war zu diesem Zeitpunkt schon aufgefallen, dass sehr viele Mitläufer aufgrund der heißen Temperaturen Kreislaufprobleme hatten und durch den medizinischen Troß versorgt werden mussten. Also wurde nochmals das Tempo verringert, um kein unnötiges Risiko einzugehen, an einen besonders schnellen Marsch war sowieso nicht mehr zu denken, die 20km-Marke wurde nach genau 2 Stunden passiert.
Der einheimischen Bevölkerung gilt besonderer Dank für die zusätzlich eingerichteten Wasserstellen und Berieselungsanlagen sowie der aufmunternden Anfeuerung auf dem gesamten Marschweg, insbesondere in der Siedlung Oerlinghausen und dem Tagesziel an der Sparrenburg.

Kurz vor der Sparrenburg trafen das Alpharenntier und der Berichterstatter wieder zusammen und erreichten gemeinsam ziemlich erschöpft, lange nach dem Renntier Helga, die prunkvoll heraus geputzte Burg.
Dort trafen die beiden Renntiere nach einiger Zeit auf das Renntier Helga, da diese eines der Zelte des medizinischen Trosses aufsuchen musste. Der Berichterstatter muss hier berichten, das Helga bereits nach 500m ebenfalls umgeknickt war und den gesamten Lauf mit einer Tennisball großen Schwellung am linken Sprunggelenk und starken Schmerzen bewältigt hatte.

Wir haben also wirklich ein Schlacht geschlagen, aus der wir mit einigen Blessuren gestärkt hervor gegangen sind.

Um der Chronistenpflicht zu genügen hier noch die erreichten Zeiten, wobei anzumerken ist, dass die offizielle Zeit für das Alpharenntier absolut falsch ist, da sie mit dem Berichterstatter gleichzeitig über die Startmatten lief und auch im Ziel Hand in Hand mit dem Berichterstatter einlief. Daher wird diese Zeit hier ganz offiziell korrigiert.
Person
Name Stark-Faber, Helga (DEU)
Startnummer 3394
Klasse 50
Verein Renntiere
Gesamt
Platz (M/W) 134
Platz (AK) 16
Zielzeit (Brutto) 03:00:39
Zielzeit (Netto) 02:59:27
Person
Name Appelhoff, Dorothea (DEU)
Startnummer 4857
Klasse 40
Verein Renntiere
Gesamt
Platz (M/W) 391
Platz (AK) 99
Zielzeit (Brutto) 03:24:26
Zielzeit (Netto) 03:22:14 korrigiert
Person
Name Gunia, Michael (DEU)
Startnummer 4442
Klasse 45
Verein Renntiere
Gesamt
Platz (M/W) 2711
Platz (AK) 597
Zielzeit (Brutto) 03:24:27
Zielzeit (Netto) 03:22:14