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Bad Füssing - Ein Anlass zum Nachdenken und Rechnen

Bad Füssing - Ein Anlass zum Nachdenken und Rechnen

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Laufen ist gesund und wenn einer mal tot umfält ist das ein ganz seltenes Ereignis. Die Behauptung wird so oft wiederholt, dass sie fast ein jeder für richtig hält und Massnahmen dagegen für übertrieben oder müßig. Ist dem aber wirklich so?

Ich habe in diesem Zusammenhang auch schon gehört, dass Autofahren weitaus gefährlicher sei. Folgende Überlegung läßt mich daran zweifeln: Jeder von uns fährt täglich Auto, und wenn nicht, dann fährt ein anderer dafür 2 oder mehrmals. Das macht bei 80.000.000 Einwohnern in Deutschland im Jahr 28.800.000.000 Autofahrten, die an die 7000 Verkehrstote fordern. Auf jeweils 4.100.000 Fahrten kommt 1 Toter.

Wie ist das nun mit dem Laufen? Ein Artikel in der Running Times beschreibt die spezifischen Risiken des Läufers recht genau und gibt an, dass auf 1.500.000 Läufe ein Toter kommt. So ist Laufen offensichtlich gefährlicher als oder ähnlich gefährlich wie Autofahren. Und somit macht es für Läufer auch Sinn, sich mit den spezifischen Risiken des Laufens und ihrer Minderung intensiv zu befassen, denn im Gegensatz zum Autoverkehr mischt sich der Gesetzgeber nicht in das Laufen ein.

Karl
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charlemagne hat geschrieben:Laufen ist gesund und wenn einer mal tot umfält ist das ein ganz seltenes Ereignis.

Ein Artikel in der Running Times beschreibt die spezifischen Risiken des Läufers recht genau und gibt an, dass auf 1.500.000 Läufe ein Toter kommt. So ist Laufen offensichtlich gefährlicher als oder ähnlich gefährlich wie Autofahren. Und somit macht es für Läufer auch Sinn, sich mit den spezifischen Risiken des Laufens und ihrer Minderung intensiv zu befassen, denn im Gegensatz zum Autoverkehr mischt sich der Gesetzgeber nicht in das Laufen ein.

Karl

Na, dann lege ich mal eine Gedenkminute ein, gedenke aller Lauf- und Autototen, überhaupt aller Toten, speziell meiner verstorbenen Familienmitglieder und Freunde und ganz speziell meinem vor zwei Tagen überraschend im Schlaf :nee: gestorbenen Nachbarn.

Mögen sie alle in Frieden ruhen. :nick:

Phönix, schon wieder gedenkschweigend :daumen:

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Na ja, ich fühl mich trotzdem beim Laufen weniger gefährdet als im Straßenverkehr. Diejenigen, die beim Laufen tatsächlich tot umfallen, haben es einfach übertrieben, sind mit Schmerzen weitergelaufen oder hatten einen Herzklappendefekt und haben nichts davon gewußt. Dieses Risiko läßt sich minimieren, wenn man zumindest einmal im Jahr ein EKG machen läßt. Beim Autofahren kann man immer mal, auch wenn man noch so vorsichtig fährt, unverschuldet in einen Unfall geraten und schwer verletzt oder getötet werden.

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Bedenkenswert.
Aber wo ist der Zusammenhang zu Bad Füssing? :confused:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Bedenkenswert.
Aber wo ist der Zusammenhang zu Bad Füssing? :confused:

In Bad Füssing ist doch einer zusammengeklappt !

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WinfriedK hat geschrieben:Bedenkenswert.
Aber wo ist der Zusammenhang zu Bad Füssing? :confused:
Hier ist der Zusammenhang.
Da wir aber nicht wissen, warum und woran der Mann dort gestorben ist, halte ich solche Diskussionen für müßig.

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Wer weiss was der Läufer hatte, welche Krankheit oder Schwäche nicht bekannt war.
Alles reine Glückssache also nicht weiter drüber nachdenken, sonst lässt man sich tatsächlich von den Medien instrumentalisieren. Panikmache als täglich Brot - in Zeitungen, TV Sendungen und dem Radio. Ich kann mir gut vorstellen, daß Menschen vor 40 Jahren wesentlich entspannter lebten als wir heutzutage.

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Uschi hat geschrieben:Hier ist der Zusammenhang.
Sorry, wusste ich nicht.
Uschi hat geschrieben:Da wir aber nicht wissen, warum und woran der Mann dort gestorben ist, halte ich solche Diskussionen für müßig.
Würde ich auch so sehen.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Warum der Mann starb, ist inzwischen bekannt:
er lief für seine Verhältnisse ungewöhnlich schnell
und hatte ein krankes Herz.

Karl hätte die Meldung ruhig auch hier reinstellen dürfen:

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SPORTMELDUNG
"Passauer Neue Presse" vom 15.02.2005:

Drama um toten Läufer: Er war herzkrank, von Werner Schötz

Plötzlicher Herztod: Martin Marstaller (39) hatte trotz sofortiger Notarztversorgung nach seinem Kollaps keine Chance
(Foto: ...weggelassen...)

Er hatte die schnellste und beste Erstversorgung, die man sich nur vorstellen kann - trotzdem erlag der Hobby-Läufer Martin Marstaller aus der Nähe von Vilsbiburg am Sonntag nach seinem Zusammenbruch nur 100 Meter vor dem Ziel des Thermen-Marathons in Bad Füssing dem plötzlichen Herztod. Der 39-Jährige war, wie die Polizei gestern bestätigte, trotz einer Vorschädigung des Herzens die 10-km-Strecke mitgelaufen.
»Sowohl ein Bekannter, der mit ihm den Thermenlauf bestritten hatte, als auch der Bruder haben uns bestätigt, dass der Verstorbene schon vorher Herzprobleme hatte«, sagte der Leiter der zuständigen Polizeistation Bad Füssing, Arnold Finger, gestern auf Anfrage der PNP. Doch angeblich habe er sich das Einverständnis eines Arztes für den Lauf geholt.
Als begeisterter Freizeitläufer war Martin Marstaller schon mehrmals beim Thermen-Marathon gestartet, erzählte ein Bekannter gestern. »Da gab es nie Probleme.« Dass er dieses Mal nicht mehr lebend nach Hause ins heimische Kirchberg - etwa zehn Kilometer von Vilsbiburg im Landkreis Landshut gelegen - zu Ehefrau und seinen beiden kleinen Töchtern im Alter von drei Jahren und neun Monaten komme, sei unfassbar. »Er war doch so ein Pfundskumpel, wir wollten Ostern mit unseren Familien wieder Skiurlaub in den Bergen machen«, erzählt sein Freund, immer noch schockiert von der Todesnachricht.
Der Freizeitsportler war auch beim örtlichen Boogie-Woogie-Tanzclub aktiv. Nichts hatte nach außen hin auf die tödliche Gefahr hingedeutet. Beruflich war der kaufmännische Angestellte als Gruppenleiter im Qualitätsmanagement der Firma Dräxlmaier in Vilsbiburg beschäftigt - einer der größten deutschen Zulieferer der Autoindustrie, der z.B. das noble Interieur für edle Fahrzeuge der Marken BMW, Mercedes, Porsche, Jaguar, Bugatti oder Maybach gestaltet.
Die Chance, dass Martin Marstaller hätte gerettet werden können, war gleich Null. Obwohl Notarzt und Sanitäter, die im Zielraum stationiert waren (insgesamt waren 62 Rotkreuz-Helfer mit sechs Fahrzeugen auf der Strecke im Einsatz), in Sekundenschnelle bei dem unvermittelt zusammengebrochenen Läufer waren und ihn eine halbe Stunde zu reanimieren versuchten, konnte der Notarzt nur noch den »plötzlichen Herztod« diagnostizieren. In Deutschland sterben schätzungsweise über 100 000 Menschen jährlich an diesem unerwarteten Herzkreislauf-Stillstand, der infolge einer bekannten oder unbekannten Vorerkrankung des Herzens - z.B. Herzrhythmus-Störungen - schon binnen ein bis zwei Minuten zum Bewusstseinsverlust und innerhalb maximal einer Stunde zum Tod führt.

Mit Gesundheitszeugnis zum Volkslauf?
Müssen Veranstalter solcher Volksläufe künftig ein Gesundheitszeugnis von den Teilnehmern verlangen? Organisationsleiter Max Frankenberger hält das für unverhältnismäßig: »Unter tausenden Teilnehmern kann man ein solches Risiko leider nicht hundertprozentig ausschließen. Solche Unglücksfälle passieren z.B. auch auf Fußballplätzen immer wieder.« Schließlich bestätigen alle Läufer in den Teilnahmebedingungen, mit denen sie sich per Anmeldung einverstanden erklären, »dass sie körperlich gesund und ausreichend trainiert sind, um am Lauf teilnehmen zu können«. Auch Martin Marstaller hielt sich für fit genug - es war ein tödlicher Irrtum.
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GastRoland hat geschrieben:»Sowohl ein Bekannter, der mit ihm den Thermenlauf bestritten hatte, als auch der Bruder haben uns bestätigt, dass der Verstorbene schon vorher Herzprobleme hatte«
Das ist zweifellos tragisch. Und vielleicht sogar leichtsinnig, dass er an dem Lauf teilgenommen hat.
Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, was Karl uns jetzt sagen wollte.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben: Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, was Karl uns jetzt sagen wollte.
Karl wollte uns sagen, daß z. B. mein 8-jähriger Sohn oder meine fast 99 Jahre alte Schwiegeroma täglich zweimal Auto fahren. :wink:

Außerdem wollte er uns sagen, daß die Statistik eine Hilfswissenschaft ist, die aber nur dann hilft, wenn man die Grundregeln beherrscht.

Ansonsten stiftet man eher Verwirrung. :confused:
H.-J.



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Auch Martin Marstaller hielt sich für fit genug - es war ein tödlicher Irrtum.
Der Irrtum liegt hier auch in der Wortwahl des Schreibers. Man kann fit (im Sinne von sportlich leistungsfähig) sein und trotzdem nicht gesund. Das macht einen Teil der Gefahr aus.

Trotzdem würde ich beim Vergleichen von Zahlen vorsichtig sein. Wann ist das Laufen als die Ursache anzusehen? Wie viele von denen, denen während eines Laufes ein Herzfehler zum Verhängnis wird, wären an diesem ansonsten auch innerhalb eines Monats oder Jahres gestorben? Ich weiß es nicht. Trotzdem sehe ich hierin einen großen Unterschied zu Autounfällen. Wobei man natürlich auch beim Laufen vom Auto überfahren werden kann.

Wie wäre es mit einer Statistik, ob mehr Radfahrer durch Autos oder durch plötzlichen Herztod sterben?

Etwas anderes würde mich jetzt aber noch mehr interessieren. Viele denken vor ihrem ersten Marathon an einen Gesundheitscheck. Kann ja auch nicht schaden. Der Tod hier ist bei einem 10km-WK passiert, und gefühlsmäßig würde ich denken, dass die Gefahr bei kürzeren WKen auch allgemein größer ist. Meinungen (oder gar Fakten) hierzu?

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:
Etwas anderes würde mich jetzt aber noch mehr interessieren. Viele denken vor ihrem ersten Marathon an einen Gesundheitscheck. Kann ja auch nicht schaden. Der Tod hier ist bei einem 10km-WK passiert, und gefühlsmäßig würde ich denken, dass die Gefahr bei kürzeren WKen auch allgemein größer ist. Meinungen (oder gar Fakten) hierzu?

Gruß,

Carsten


Ja natürlich , du hast Récht, man sollte sich auch schon vor 5 - 10km Wettkämpfen mal untersuchen lassen !!! Ich bin der Meinung, jeder Sportler sollte zumindest einmal im Jahr ein EKG machen lassen :nick: dann wäre zumindest sowas wie in Bad Füssing nicht passiert !! :)

Und vor dem Marathon sollte wohl klar sein , daß bei einem Leistungs-EKG alles im grünen Bereich ist " :P , auch wenn man dann über 5h läuft , oki ?

gruss
guenthi

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Und dann wären wir wieder beim Thema: Soll das die Krankenkasse übernehmen oder man selbst?

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Dogiotto hat geschrieben:Und dann wären wir wieder beim Thema: Soll das die Krankenkasse übernehmen oder man selbst?

hmmm, Dogi, warum bist du noch nicht bei den Anderen in der Disco um diese Zeit :gruebel: :gruebel:

aber du hast Recht , ich bin weiterhin der Meinung, daß sich solche Vorfälle wie in Bad Füssing vermeiden lassen , sofern man zumindest einmal im Jahr ein EKG machen läßt, ob das die Krankenkasse zahlt oder nocht sollte doch wohl bei Leistungssportlern uninteressant sein, sofern einem die eigene Gesundheit lieber ist :D :D

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CarstenS hat geschrieben:
Etwas anderes würde mich jetzt aber noch mehr interessieren. Viele denken vor ihrem ersten Marathon an einen Gesundheitscheck. Kann ja auch nicht schaden. Der Tod hier ist bei einem 10km-WK passiert, und gefühlsmäßig würde ich denken, dass die Gefahr bei kürzeren WKen auch allgemein größer ist. Meinungen (oder gar Fakten) hierzu?

Gruß,

Carsten
Na, da würd ich doch aus dem Bauch heraus sagen, dass die Gefahr wohl eher bei den kürzeren Distanzen liegt...schliesslich läuft man da im wesentlich höherem Pulsbereich. Ich denke, die Herz-Kreislauf-Belastung ist bei kurzen, schnellen Läufen deutlich höher als bei einem langsam gelaufenen Marathon.

Na, letzten Endes bleibt es wohl jedem selbst überlassen, ob er sich untersuchen lässt oder nicht, ob er trotz ärztlicher Bedenken das macht, was er will und das Risiko eingeht oder eben nicht - und sein Leben geniesst, so lang wie es eben möglich ist.

Ich für meinen Teil möchte jedenfalls in meinen Schuhen sterben...ob es da Laufschuhe sind oder "gewöhnliche" Treter spielt da keine Rolle. Nur schnell solls gehen. Und da ist so ein Tod immer noch besser als womöglich qualvoll irgendwo in einem Krankenhauszimmer dahinzusiechen.
Lieben Gruss von
Andrea


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flinkfuss hat geschrieben:
Ich für meinen Teil möchte jedenfalls in meinen Schuhen sterben...ob es da Laufschuhe sind oder "gewöhnliche" Treter spielt da keine Rolle. Nur schnell solls gehen. Und da ist so ein Tod immer noch besser als womöglich qualvoll irgendwo in einem Krankenhauszimmer dahinzusiechen.



:nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee: :nee:

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flinkfuss hat geschrieben:Ich für meinen Teil möchte jedenfalls in meinen Schuhen sterben...ob es da Laufschuhe sind oder "gewöhnliche" Treter spielt da keine Rolle. Nur schnell solls gehen. Und da ist so ein Tod immer noch besser als womöglich qualvoll irgendwo in einem Krankenhauszimmer dahinzusiechen.
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
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Der 18.und 19. Beitrag zu diesemThema ist ja beinahe witzig, wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre. Aber ich denke, jeder hat da so seine Ansicht, darüber lässt sich wohl kaum diskutieren...und genau aus diesem Grunde hab ich auch vorneweg klargestellt, dass es eine Ansicht ist, die ich für meinen Teil so empfinde.
Lieben Gruss von
Andrea


@Jürgen

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Genau an dieses Lied denke ich immer, wenn ich mich mit dem Tod beschäftige...
Lieben Gruss von
Andrea


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flinkfuss hat geschrieben:Genau an dieses Lied denke ich immer, wenn ich mich mit dem Tod beschäftige...
:confused: Was ist denn mit Dir los? Solcherart morbide Züge hätte ich ja gar nicht an Dir vermutet...

Verwirrte Grüße

H.-J.

Toter Läufer war herzkrank ...

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Der 39-jährige Läufer Martin Marstaller, der beim Thermenlauf in Bad Füssing den plötzlichen Herztod erlitt, war herzkrank.

Grüsse
Bergmaratoni
Erich

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CarstenS hat geschrieben:Der Irrtum liegt hier auch in der Wortwahl des Schreibers. Man kann fit (im Sinne von sportlich leistungsfähig) sein und trotzdem nicht gesund. Das macht einen Teil der Gefahr aus. Trotzdem würde ich beim Vergleichen von Zahlen vorsichtig sein. Wann ist das Laufen als die Ursache anzusehen?
Bei Verkehrsunfällen sind alle, die innerhalb eines Monats nach dem Unfall sterben Verkehrstote. Benjamin Ebert schreibt im Artikel "The Runner's Heart" in der Running Times:

The studies, involving thousands of subjects, showed that the risk of having a heart attack is between 2 and 6 times greater during, or immediately after, physical exertion than at rest. Subsequent studies added that sudden death, a fatal cardiac arrhythmia caused by a heart attack, is far more likely to occur during, or in the 30 minutes following, physical exertion than at rest.

Ich nehme an, dass sich seine Zahlen von einem tödlichen Ausgang bei 1.500.000 Episoden körperlicher Aktivität auf diesen Zeitraum beziehen.
Wie viele von denen, denen während eines Laufes ein Herzfehler zum Verhängnis wird, wären an diesem ansonsten auch innerhalb eines Monats oder Jahres gestorben? Ich weiß es nicht. Trotzdem sehe ich hierin einen großen Unterschied zu Autounfällen. Wobei man natürlich auch beim Laufen vom Auto überfahren werden kann.
Leute mit krankem Herzen können sehr alt werden, wenn sie die spezifischen Risiken ihrer Erkrankung vermeiden. Mir persönlich sind einige Fälle bekannt, wo die Leute mit 90 Jahren schliesslich an Krebs und nicht am Versagen ihres kranken Herzens gestorben sind. Es gibt sehr viele Herzkranke, die nicht in dem Augenblick sterben wo ihre Erkrankung diagnostiziert wird. Die Läufer, die von einem Auto beim Laufen überfahren werden sind in meiner Abschätzung auch beim Autofahren (den Straßenverkehrstoten) bilanziert. Den Verlust an Lebensjahren schätze ich im Schnitt ähnlich wie bei Rauchern in der Größenordnung von 10 Jahren. Unter den toten Autofahrern sind sehr viel junge Leute, da sind es vielleicht 30 Jahre.
Wie wäre es mit einer Statistik, ob mehr Radfahrer durch Autos oder durch plötzlichen Herztod sterben?
Ungefähr 10% der Verkehrstoten sind Radfahrer, wobei mir unklar ist ob diese durch Herzinfarkt oder durch Autos ums Leben kommen. Eine Statistik über Radfahrer mit Herzinfarkt ist mir nicht bekannt, aber die Zahl der Toten im häuslichen und Freizeitbereich übersteigt schon seit einigen Jahren die Zahl der Verkehrstoten auf der Straße. Vom Alpenverein weiß ich, dass unter den verunglückten Mitgliedern eine hohe Zahl von Herztoten ist. Bei Vergleich der Zahlen solltest du bedenken, dass wesentlich mehr Autofahrer viel mehr Stunden im Auto als Radfahrer auf dem Fahrrad verbringen.
Etwas anderes würde mich jetzt aber noch mehr interessieren. Viele denken vor ihrem ersten Marathon an einen Gesundheitscheck. Kann ja auch nicht schaden. Der Tod hier ist bei einem 10km-WK passiert, und gefühlsmäßig würde ich denken, dass die Gefahr bei kürzeren WKen auch allgemein größer ist. Meinungen (oder gar Fakten) hierzu? Gruß, Carsten
Vom Teledoktor gibt es einen Beitrag über Schneeschippen und Herzinfarkt. Das Risiko beginnt also schon ohne dass man einen Kilometer gelaufen ist. Es besteht absolut kein Zweifel, dass Läufer im Schnitt durch ihre körperliche Aktivität sehr viel öfter einem frühen Herztod vorbeugen als sie einen solchen durch das Laufen herbeiführen. Genau so gewiss ist es, dass es sehr viele Leute gibt, für die diese Aussage nicht zutrifft und die vom Laufen eher Nachteile als Vorteile leben.

Das Problem ist, dass sich viele von ihnen für gesund halten, obwohl sie höchst gefährdet sind. Für das tatsächliche Risiko ist nicht das vom Individuum gefühlte Risko maßgeblich. Um das eigene Risiko zu mindern reicht es nicht, dieses gefühlte Risiko zu betrachten. Die Risikominderung ist nur bei Kenntnis und durch Meidung der objektiven Risiken möglich.

Grüsse von Karl

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Hallo Roland,

danke für den Artikel. Wir hatten schon etwas in dieser Richtung vermutet. Daß er sich durch den Wind so verausgabt hatte, konnte nicht die (einzige) Ursache sein.
GastRoland hat geschrieben:Der 39-Jährige war, wie die Polizei gestern bestätigte, trotz einer Vorschädigung des Herzens die 10-km-Strecke mitgelaufen.
»Sowohl ein Bekannter, der mit ihm den Thermenlauf bestritten hatte, als auch der Bruder haben uns bestätigt, dass der Verstorbene schon vorher Herzprobleme hatte«,
Sein Verhalten finde ich verantwortungslos, gerade in Hinblick auf seine zwei kleinen Kinder. Und darauf, daß allgemein bekannt ist, daß eine starke körperliche Beanspruchung bei einer Herzerkrankung das finale Erlebnis sein kann. Was er gemacht hat, läßt sich für mich nicht mit Laufbegeisterung erklären, sondern mit Dummheit und Verantwortungslosigkeit. Mir tut seine Familie leid, besonders seine Frau, die jetzt allein ihre beiden Kinder großziehen muß. Zum Thema Vorsorge halte ich es wie Günther und gehe einmal pro Jahr zum Kardiologen meines Vertrauens. Das ist das mindeste, was ich für meine Gesundheit und meine Familie mache.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...
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